Probiotika in Lebensmitteln
Spricht man von probiotischen Lebensmitteln, fällt den meisten Menschen in erster Linie der Joghurt ein. Viele Joghurts enthalten jedoch nur sehr geringe Mengen nützlicher Milchsäurebakterien und auch nur wenige Arten. Auch rohes, fermentiertes Gemüse, wie beispielsweise Sauerkraut liefert probiotische Baktieren, die sich während des Fermentationsprozesses stark vermehren.
Daher kann fermentiertes Gemüse - neben den vielen Vorteilen, die es in Bezug auf die allgemeine gesundheitliche Situation hat - auch sehr zur positiven Veränderung des Darmmilieus beitragen. Aber auch hier weiß man nie, wie hoch der Anteil der probiotischen Bakterien tatsächlich ist und welche Stämme sich bei der Fermentation entwickelt haben.
Probiotika als Nahrungsergänzungsmittel
Wenn der Darm durch eine jahrelange schlechte Ernährungsweise, durch Stress, Bewegungsmangel und Medikamenteneinnahmen - insbesondere durch Antibiotika - stark belastet ist, reicht der Verzehr von fermentiertem Gemüse zum Wiederaufbau einer gesunden Darmflora oft nicht aus. In dieser Situation sind Probiotika in Form von Nahrungsergänzungen das Mittel der Wahl. Sie können - kombiniert mit einer darmgesunden Ernährung - eine gestörte Darmflora wieder ins Gleichgewicht bringen und auf diese Weise einen grossen Beitrag zur Gesunderhaltung des Darmes leisten.
Zu den geeigneten probiotischen Präparaten zählen jene, die u. a. folgende Bakterienstämme enthalten: Lactobacillus acidophilus, Lactobacillus rhamnosus, Lactobacillus casei, Lactobacillus reuteri, Bifidobacterium bifidum, Bifidobacterium longum, zu
Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Bakterienstämme in ausreichender Anzahl enthalten sind. Mindesten 2 bis 10 Milliarden Mikroorganismen sollten in einer Tagesdosis enthalten sein, damit sie Ihrer Darmgesundheit auch tatsächlich dienlich sein können.
Lactobacillus reuteri kann Cholesterinspiegel senken
Studien zeigen beispielsweise, dass die zweimalige Einnahme von Probiotika pro Tag den Cholesterin-Spiegel senken könne ( 1 ). Die an dieser Studie beteiligten Wissenschaftler untersuchten die Auswirkungen eines bestimmten Bakterienstammes (Lactobacillus reuteri NCIMB 30242). Dieses Probiotikum erwies sich bereits in vorangegangenen Studien als Bakterium, das den Cholesterinspiegel senke konnte.
Als Probanden für die Studie wurden 127 erwachsene Personen mit einem erhöhten Cholesterinspiegel ausgewählt. Nahezu die Hälfte der Teilnehmer bekam L. reuteri NCIMB 30242 in zwei Dosierungen pro Tag verabreicht, die andere Hälfte erhielt hingegen ein Placebo.
Nach bereits neun Wochen waren die LDL-Werte (LDL = "schlechtes" Cholesterin) in der Probiotika-Gruppe um 11,6% geringer als die der Kontrollgruppe. Zugleich kam es bei der Probiotika-Gruppe zu einer Abnahme der an Fettsäuren gekoppelten Cholesterinester um 6,3% und der gesättigten Cholesterinester-Fettsäuren um 8,8%.
Insgesamt wurde bei der Versuchsgruppe ein um 9,1% geringerer Cholesterinwert gemessen. Die Werte des "nützlichen" HDL-Cholesterins sowie der im Blut befindlichen Triglyceride veränderten sich jedoch nicht.
Die Ergebnisse zeigten, dass das Probiotikum die Cholesterinabsorption im Darm gesenkt hatte ( 2 ).