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Gesunde Lebensweise senkt Darmkrebsrisiko

Selbst wenn sich in den Erbanlagen ein erhöhtes Darmkrebsrisiko zeigt, kann dieses mit Hilfe eines gesunden Lebensstils reduziert werden.

Stand: 23 Oktober 2022

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Jeder kann sein Risiko für Darmkrebs senken

Darmkrebs ist eine häufige Krebserkrankung. Allein in Deutschland ist Darmkrebs bei Männern die dritthäufigste und bei Frauen die zweithäufigste Tumorerkrankung. In einer Pressemitteilung vom 17. September 2018 zitierte das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) Dr. Michael Hoffmeister mit den Worten: „Unter anderem sind dafür die Ernährungs- und Lebensgewohnheiten verantwortlich“, sagt der Wissenschaftler mit Forschungsschwerpunkt Krebsrisikofaktoren und Prävention ( 1 ).

„Aber jeder kann sein Darmkrebsrisiko senken, indem er auf einen gesunden Lebensstil achtet.“

Je gesünder man lebt, umso seltener Darmkrebs

Hoffmeisters Studie erschien Anfang September 2018 im Fachmagazin Gastroenterology ( 2 ) und war an mehr als 4000 Darmkrebs-Patienten sowie über 3000 gesunden Kontrollpersonen durchgeführt worden. Das Forscherteam analysierte dabei die Auswirkungen von fünf beeinflussbaren Lebensstilfaktoren: Rauchen oder Nichtrauchen, hoher oder geringer Alkoholkonsum, ungesunde oder gesunde Ernährung, wenig oder viel körperliche Aktivität und Übergewicht oder Normalgewicht.

„Je mehr der gesunden Lebensstilfaktoren die Studienteilnehmer auf sich vereinten, desto niedriger war ihr Risiko, an Darmkrebs zu erkranken“, berichtet Hoffmeister.

Wer beispielsweise Nichtraucher war, sich gesund ernährte und für regelmässige Bewegung sorgte, hatte bereits ein niedrigeres Darmkrebsrisiko als Teilnehmer, die sich bei keinem der fünf Faktoren an die gesunde Variante hielten. Wer einen durchweg gesunden Lebensstil pflegte, so das DKFZ, sprich alle fünf Lebensstilfaktoren beherzigte, hatte das niedrigste Darmkrebsrisiko.

Dabei waren die fünf Lebensstilfaktoren in Bezug auf das Darmkrebsrisiko gleich bedeutend. „Es spielte eine untergeordnete Rolle, ob es das Nichtrauchen, die gesunde Ernährung oder die körperliche Aktivität war, die beherzigt wurden. Mit allen Varianten reduzierten die Studienteilnehmer ihr Darmkrebsrisiko“, erklärt Prudence Carr, Autorin der Studie.

Erbanlagen bei Darmklrebs nicht so einflussreich wie gedacht

Da oft gesagt wird, insbesondere die Erbanlagen seien dafür verantwortlich, ob man im Laufe seines Lebens krank werde, untersuchten die Forscher auch den Einfluss der Gene auf das Darmkrebsrisiko. Inzwischen kennt man immerhin mehr als 50 Genvarianten, die das Darmkrebsrisiko leicht erhöhen können. Carr jedoch betont: „Es gibt Menschen, die aufgrund ihres genetischen Profils ein etwas höheres Risiko haben, an Darmkrebs zu erkranken als andere. Doch unsere Studie zeigt, dass sie ihr Darmkrebsrisiko durch einen gesunden Lebensstil ebenso senken können wie diejenigen, die ein geringeres genetisches Risiko haben.“

Darmspiegelung beeinflusst Darmkrebsrisiko nicht

Eine gesunde Lebensweise konnte in vorliegender Studie das Darmkrebsrisiko auch dann senken, wenn bereits in der Familie der Studienteilnehmer Darmkrebsfälle aufgetreten waren. Nicht einmal die üblichen „Präventionsmassnahmen“ spielten eine Rolle für das Darmkrebsrisiko, denn ob jemand nun schon einmal eine Darmspiegelung hatte oder nicht, beeinflusste das Darmkrebsrisiko nicht – ein deutlicher Hinweis darauf, dass Vorsorgeuntersuchungen lediglich der Frühdiagnose dienen, aber keinen vorbeugenden Nutzen haben.

Hoffmeister schlussfolgert daher, dass jeder Mensch auf eine gesunde Lebensweise achten sollte, ganz unabhängig von seinem genetischen Darmkrebsrisiko. Selbstverständlich senke man mit einer gesunden Lebensweise auch nicht nur sein Darmkrebsrisiko, sondern auch das Risiko für andere chronische Erkrankungen, etwa für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.