Bei Darmkrebs unbedingt Sport treiben!
Wenn Sie Darmkrebs haben oder hatten, sollten Sie unbedingt sportlich aktiv werden, wenn Sie es noch nicht sind. Sport wirkt sich ungemein positiv auf den Heilungsverlauf aus, da Darmkrebszellen durch die körperliche Aktivität merklich gehemmt werden.
Zwar gilt Darmkrebs im Allgemeinen als gut behandelbar, doch ist die Rückfallquote hoch. In einer Studie vom März 2017 zeigte sich, dass von 21.152 Patienten innerhalb der nächsten 5 oder 10 Jahre rund 5.000 Patienten einen Rückfall erlitten, das ist annähernd ein Viertel der Betroffenen!
Die ganzheitliche Therapie bei Darmkrebs
Es ist daher enorm wichtig, Massnahmen zu kennen, die den Darmkrebs blockieren können. Die richtige Ernährung gehört dazu, die Optimierung der Vitalstoffversorgung, die Sanierung der Darmflora, die gezielte Einnahme von natürlichen Wirkstoffen, die sich bei Darmkrebs als wirksam erwiesen haben, wie etwa die Mariendistel und Curcumin sowie – ganz wichtig! – körperliche Bewegung.
HIIT-Training bei Darmkrebs
Im März 2019 erschien im Journal of Physiology eine Studie, in der sich gezeigt hatte, dass HIIT, also Intensives Intervalltraining (High-Intensity Interval-Training) das Wachstum von Darmkrebszellen hemmen kann. Beim HIIT wechseln Phasen mit hoher Intensität mit Phasen niedriger Intensität oder sogar mit Ruhephasen ab.
Aus früheren Studien war bekannt, dass regelmässige sportliche Betätigung über einen längeren Zeitraum beim Kampf gegen den Krebs sehr gut helfen und die Sterblichkeitsrate signifikant senken kann. In der aktuellen Studie jedoch zeigte das Forscherteam der University of Queensland in Brisbane, Australien, dass sogar kurze, aber intensive Sporteinheiten einen ähnlich guten therapeutischen Effekt zeigen.
Direkt nach dem Training sinkt die Zahl der Krebszellen
Die Probanden waren Patienten mit Darmkrebs, die nun entweder ein einzelnes HIIT-Training absolvieren sollten (Gruppe 1) oder 12 HIIT-Einheiten innerhalb von 4 Wochen (Gruppe 2). Ein HIIT-Training umfasste 38 Minuten inkl. einer 10-minütigen Aufwärmphase. Die HIIT-Phasen bestanden aus vier 4-minütigen hochintensiven Einheiten auf dem Hometrainer, dazwischen jeweils 3 Minuten mit niedriger Intensität.
Bei Gruppe 1 entnahm man unmittelbar vor, direkt nach dem Training und 120 Minuten nach dem Training eine Blutprobe, bei Gruppe 2 zu Beginn der 4 Wochen und im Anschluss daran. Das Serum der Blutproben vermischte man nun in vitro mit Darmkrebszellen und beobachtete deren Verhalten und Zahl.
Direkt nach dem Training zeigte sich, dass das Serum die Zahl der Darmkrebszellen signifikant reduzieren konnte. Gleichzeitig fand man im Serum erhöhte Zahlen bestimmter Zytokine (Interleukin-6, Interleukin-8 und Tumornekrosefaktor alpha). Es handelt sich dabei um Botenstoffe, die dem Körper bei der Abwehr von Krankheiten helfen und im Falle von Krebs beispielsweise die Apoptose (den Zelltod) von Krebszellen in den Weg leiten.
Sport erhöht Überlebensrate bei Darmkrebs
Praktiziert man immer wieder derartig intensive Sporteinheiten, so die Forscher, können die steigenden Botenstoffspiegel langfristig dabei helfen, die Überlebensrate bei Darmkrebs zu verbessern. Sport – idealerweise in Form von HIIT – sollte daher in jedem Fall zu einem ganzheitlichen Therapieprogramm bei Darmkrebs gehören.