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Lebensmittel gegen Krebs

Bestimmte Lebensmittel können die Entwicklung von Krebserkrankungen fördern. Andere Lebensmittel wirken konkret krebshemmend. Wir stellen jene Lebensmittel vor, die zur Prävention von Krebs, aber auch begleitend zur Therapie von Krebs eingesetzt werden können und schlagen auch passende Rezepte dazu vor.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 26 April 2024

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Lebensmittel zur Prävention und Therapie von Krebs

Eine Ernährung aus bestimmten Lebensmitteln senkt nicht nur das Risiko, an Krebs zu erkranken, sondern sollte auch begleitend zu jeder Krebstherapie praktiziert werden. So weiss man beispielsweise, dass eine gesunde Ernährung die Giftigkeit von Chemotherapien reduzieren kann (und damit deren Nebenwirkungen lindert), die Wirksamkeit der Therapie verbessern und das Risiko für Langzeitschäden durch die Therapie senken kann ( 1 ).

Wir stellen nachfolgend Lebensmittel vor, die sich in Studien als krebshemmend erwiesen haben. Zur Prävention und Therapie von Krebs kann die Ernährung daher aus diesen Lebensmitteln zusammengestellt werden.

Bekannt ist überdies, dass sich das persönliche Krebsrisiko senken lässt, wenn man

  1. nicht raucht
  2. keinen oder nur wenig Alkohol trinkt (pro 10 g (reinen) Alkohol pro Tag erhöht sich das Krebsrisiko um bis zu 25 Prozent)
  3. Übergewicht abbaut bzw. vermeidet
  4. keine oder möglichst wenig Fertigprodukte konsumiert
  5. kein Fastfood isst
  6. wenig oder keine Wurst und keine anderweitig verarbeiteten Fleischprodukte isst (pro 50 g verarbeitetes Fleisch pro Tag steigt das Darmkrebsrisiko um 16 Prozent)
  7. wenig oder kein rotes Fleisch isst (pro 100 g rotes Fleisch pro Tag erhöht sich das Darmkrebsrisiko um 12 Prozent)
  8. keine mit Zucker oder Süssstoffen gesüssten Getränke konsumiert
  9. körperlich aktiv ist ( nach dem Training sinkt die Zahl der Krebszellen; auch erhöht Sport die Überlebensrate bei einer Krebserkrankung; manche Tumoren verschwinden eher, wenn man Sport treibt)
  10. möglichst stressarm lebt
  11. und gestillt wurde.

Diese Lebensmittel wirken gegen Krebs

Die folgenden Lebensmittel sind daher zwar sehr wichtig in Sachen Krebsschutz, verlieren aber einen Teil ihrer positiven Wirkungen, wenn Sie die obigen Punkte nicht beachten. Je mehr dieser Faktoren Sie also zusätzlich zum Verzehr der krebshemmenden Lebensmittel berücksichtigen, umso besser!

1. Brokkoli, Kohl und andere Kreuzblütengewächse

Zur Familie der Kreuzblütengewächse zählen

  1. Brokkoli und Brokkoli-Sprossen
  2. Rosenkohl
  3. Grünkohl
  4. Weisskohl und Rotkohl
  5. Chinakohl
  6. Kohlrabi
  7. Steckrüben und andere essbaren Rüben
  8. Radieschen und Rettich
  9. Brunnenkresse und Gartenkresse
  10. Senf

Alle diese Gemüse sind reich an wertvollen Senfölen (Glucosinolaten), deren schwefelhaltige Inhaltsstoffe zur Gruppe der wirksamsten Antioxidantien zählen und die Entwicklung und Ausbreitung von Krebszellen hemmen können ( 1 ).

Antioxidantien sind Substanzen, die die gesundheitsschädigenden oxidativen Prozesse freier Radikale unterbinden. Auf diese Weise schützen sie vor Zellschäden, reduzieren das Risiko von Mutationen und beugen daher einer Krebsentstehung vor.

Brokkoli-Sprossen enthalten einen besonders hohen Anteil an Sulforaphan – einer Substanz aus der Familie der Senföle. Die antikarzinogene Wirkung von Sulforaphan wurde auch von der Universität Heidelberg untersucht und bestätigt, so dass Brokkoli-Sprossen inzwischen schon häufig Teil naturheilkundlicher Krebstherapien sind und natürlich auch präventiv eingesetzt werden können.

2. Grünes Blattgemüse gegen Krebs

Zum grünen Blattgemüse gehören z. B.

  1. Feldsalat
  2. Blattsalate
  3. Rucola
  4. Löwenzahn
  5. Spinat
  6. Grünkohl
  7. Wirsing
  8. Mangold
  9. Kräuter

Jede dieser Blattgemüsesorten enthält neben vielen weiteren Vitalstoffen auch wertvolle Bitterstoffe sowie das Blattgrün (Chlorophyll). Sowohl Bitterstoffe als auch Chlorophyll wirken stark antioxidativ und entgiften den Körper. Auf diese Weise bewirken sie automatisch eine positive Veränderung des Körpermilieus und stärken gleichzeitig das Immunsystem. Beides sind Auswirkungen, die vor Krebserkrankungen schützen und bereits entarteten Zellen das Überleben deutlich erschweren.

Chlorophyll zeigte auch in Tierstudien (z. B. 2021 bei Ratten mit Brustkrebs) vorteilhafte Wirkungen ( 16 ). Der grüne Pflanzenstoffe konnte die Leistungsfähigkeit der körpereigenen antioxidativ wirksamen Enzyme verstärken und den Mineralstoffhaushalt in den betroffenen Geweben regulieren. Weitere krebshemmende Wirkungen des Chlorophylls beschreiben wir in unserem umfassenden Chlorophyll-Artikel.

Die Zubereitungsarten für grünes Blattgemüse sind vielseitig. In roher Form, als Salat oder Smoothie genossen, bleiben alle wertvollen Inhaltsstoffe enthalten. Um auch im gedünsteten Zustand von der Vitalstoffvielfalt zu profitieren, sollten Sie das Gemüse nicht länger als eine Minute erhitzen. Je länger Sie das Gemüse der Kochhitze aussetzen, umso mehr Vitalstoffe gehen verloren.

Wenn Sie kein Liebhaber der grünen Blattgemüse sind, können Sie zur Ergänzung Ihrer Ernährung Produkte wie Gerstengrassaft, Mikroalgen oder Chlorophylltropfen zu sich nehmen. Damit lässt sich das fehlende Blattgemüse wenigstens zu einem Teil kompensieren.

3. Beeren gegen Krebs

Beeren sind generell grossartige Früchte, die nicht nur ihres einzigartig verlockenden Aussehens und ihres himmlischen Geschmacks wegen äusserst beliebt sind. Über diese Vorzüge hinaus zeigen die Beeren vor allem eine besonders gesundheitsfördernde Wirkung, denn sie verfügen über einen sehr hohen Anteil schützender Bioflavonoide (sekundäre Pflanzenstoffe). In unserem Körper sind diese Schutzsubstanzen auf unterschiedlicher Weise unserer Gesundheit dienlich.

Beeren sind ausgesprochen reich an Antioxidantien, die den Körper bei der Vernichtung schädlicher freier Radikale effektiv unterstützen. Dies trägt natürlich wieder zur positiven Veränderung des Körpermilieus sowie zur Stärkung des Immunsystems bei. Welche Auswirkungen ein starkes Immunsystem in der Prävention und bei bereits entarteten Zellen hat, wissen Sie längst. Die sogenannten Anthocyane (Pflanzenfarbstoffe), die sich in hohen Mengen in blauen und violetten Beeren befinden, zeigen eine besonders starke antioxidative Wirkung.

Himbeeren, Brombeeren und Erdbeeren enthalten grosse Mengen eines weiteren starken Antioxidans, der Ellagsäure. Sie ist in der Lage, krebserregende Stoffe im Körper unschädlich zu machen, die Entstehung neuer Krebszellen zu hemmen und sogar den Zelltod von Krebszellen zu beschleunigen. Zudem dient sie währen einer Chemo-Therapie dem Schutz gesunder Zellen.

Die deutschen Forscher Prof. Leitzmann und Dr. Watzl fanden in ihren Untersuchungen zudem heraus, dass Ellagsäure antimikrobiell und antibakteriell wirkt und darüber hinaus Zellgifte wie Aflatoxin oder Acrylamid unschädlich macht ( 4 ).

Studien am Hollings Cancer-Center an der Universität von Süd Carolina haben sich ebenfalls mit der Ellagsäure befasst. Die Forscher bestätigten die präventive Wirkung gegen Darmkrebs, sowie gegen das Papilloma Virus, der Auslöser des Gebärmutterhalskrebs.

4. Knoblauch gegen Krebs

Frischer, roher Knoblauch enthält eine Substanz namens Allicin - eine schwefelhaltige Verbindung, die aus der Aminosäure Alliin entsteht. Sie schenkt dem Knoblauch nicht nur seinen intensiven Geschmack und Geruch, sondern ist vor allem für die antibakterielle, antivirale, antifungale und antimykotische Wirkung des Knoblauchs verantwortlich.

Als sei dies nicht bereits beeindruckend genug, zeigt Allicin darüber hinaus noch eine weitere herausragende Eigenschaft: Es wirkt antikarzinogen. Allicin heftet sich ausschliesslich an Krebszellen, dringt in sie ein und zerstört diese, während es die gesunden Zellen intakt lässt. Das bedeutet, dass das Allicin aus frischem Knoblauch die Entstehung von Krebszellen unterbinden kann und die Bildung neuer Krebszellen hemmt, was in zahlreichen wissenschaftlichen Studien bestätigt wurde.

Forscher des Weizmannn Institute of Science in New York entdeckten bereits im Jahr 2003, dass die Injektion von Allicin in den Blutkreislauf von Krebspatienten, die Krebszellen effektiv bekämpft, ohne negative Nebenwirkungen auszulösen ( 6 ).

Andere Untersuchungen ergaben, dass das Risiko, generell an Krebs zu erkranken durch den Verzehr einer halben Knoblauchzehe deutlich sinkt.

5. Kurkuma gegen Krebs

Kurkuma, auch als Gelbwurz bekannt, zählt zu den wirkungsvollsten antikarzinogenen Gewürzen. Zahlreiche Studien belegen, dass Curcumin - der Wirkstoff aus Kurkuma - die Vermehrung von Krebszellen im Körper hemmt und sogar bereits vorhandene Krebszellen abtöten kann ( 7 ).

Ein Wissenschaftlerteam des Instituts für Labormedizin der LMU München konnte unter der Leitung von Dr. rer. hum. biol. Beatrice Bachmeier belegen, dass Curcumin die Metastasenbildung sowohl beim Mammakarzinom als auch beim Prostatakarzinom hemmt.

Des weiteren verhindert Curcumin, dass Tumorzellen in die Blutbahn gelangen und so überall im Körper Metastasen bilden können ( 8 ).

Eine indische Studie aus dem Jahr 2008 hat ergeben, dass bereits der tägliche Verzehr eines Teelöffels Kurkuma als präventive Massnahme gegen die Entstehung von Krebserkrankungen angesehen werden kann ( 2 ).

Dr. Merina Anthony, Ph.D., vom indischen University Centre:

Eine starke Pestizidbelastung ist heutzutage einer der häufigsten Ursachen für die Entstehung von hormonell bedingten Krebsarten. Kurkuma dämmt die östrogenähnliche Wirkung von Pestizidrückständen in Früchten, Gemüse, konventioneller Milch, Wasser und anderen Lebensmitteln ein.

6. Tomaten enthalten Lycopin

In den Tomaten ist das enthaltene Lycopin für die krebshemmende Eigenschaft verantwortlich. Wie könnte es anders sein, als dass es sich auch hier wieder um ein besonders starkes Antioxidans handelt.

Eine klinische Langzeitstudie der Harvard University, unter der Leitung von Dr. Edward Giovannucci, zeigte, dass sich das Risiko einer Prostata-Krebserkrankung um fast 30 Prozent reduziert, wenn die Männer mindestens einmal täglich Tomatengerichte oder tomatenhaltige Produkte verzehren ( 9 ).

Dr. Omer Kucuk, Professor für Medizin und Onkologie am Krebsforschungsinstitut in Detroit, fand in einer Studie heraus, dass die Ergänzung mit Lycopin bei an Prostatakrebs erkrankten Männern eine Hemmung der Tumorentwicklung ergab ( 11 ).

Lycopin zählt zu den Carotinoiden und ist hauptsächlich in der Schale zu finden. Dort sorgt es unter anderem für die kräftig-rote Farbe der Tomate. Den höchsten Anteil an Lycopin besitzen die kleinen, sonnengereiften Tomaten. Da Lycopin eine fettlösliche Substanz ist, kann sie nur bei gleichzeitiger Aufnahme hochwertiger Fette optimal resorbiert werden. Im gekochten Zustand enthalten die Tomaten den höchsten Lycopingehalt. Im rohen Zustand ist die Bioverfügbarkeit des Lycopin eher schlecht. Daher sind Tomatensaucen, Tomatenmark, passierte Tomaten, selbst hergestelltes Ketchup und Tomatensaft sehr gute Lycopin-Quellen. Allerdings sollten Sie bei Tomatenprodukten auf BIO-Qualität achten ( 10 ).

Weitere Informationen lesen Sie im Buch: Krebszellen mögen keine Himbeeren von Prof. Dr. med. Richard Béliveau und Dr. med. Denis Gingras*

Vitamin D verringert das Krebsrisiko

Vitamin D ist kein Lebensmittel, aber ein so wichtiges Vitamin, dass wir es hier ergänzend aufführen. Denn ein gesunder Vitamin-D-Spiegel ist keine Selbstverständlichkeit, so dass ein entsprechender Check und ggf. die Behebung eines Mangels zur Prävention einer jeden Krankheit gehören, nicht nur zur Prävention von Krebs. Achten Sie daher auf eine gute Versorgung mit Vitamin D. Selbst Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums sind der Meinung, dass Vitamin D viele tausend Krebstode verhindern könnte.

Wir haben bereits einige Artikel verfasst, in denen die Wirkung von Vitamin D auf Krebs erklärt wird:

  1. Vitamin-D-Mangel erhöht das Risiko, an Krebs zu erkranken.
  2. Vitamin D senkt das Risiko für einen schweren Verlauf bei bereits vorliegender Krebserkrankung, z. B. bei Prostatakrebs.
  3. Vitamin D verlängert das Leben von Krebspatienten: Hier konnte die Sterberate bei Darmkrebs nahezu um die Hälfte reduziert werden.

In einer Studie von 2007, die sämtliche Kriterien einer klassischen Arzneimittelstudie erfüllte, ergab sich ausserdem, dass Probanden, die täglich 1100 IE Vitamin D in Kombination mit 1450 mg Calcium als Nahrungsergänzung einnahmen, ein um 77 Prozent geringeres Krebsrisiko in Bezug auf alle Krebsarten zeigten ( 14 ).

Kanadische Wissenschaftler stellten bei Brustkrebspatientinnen, die bereits operiert waren, während einer Langzeitstudie (1998 bis 2008) fest, dass ein niedriger Vitamin D-Spiegel das Risiko einer Metastasierung um 94 Prozent erhöhte, wodurch die Wahrscheinlichkeit, vorzeitig zu sterben, um 73 Prozent stieg ( 3 ).

So können Sie präventiv gegen Krebs vorgehen

Um die Entstehung bösartiger Tumoren zu verhindern und die Verbreitung bereits vorhandener Krebszellen zu stoppen, ist es daher wichtig, die Vitalstoffversorgung zu optimieren als auch die Ernährung umzustellen. Gleichzeitig reduzieren Sie mit diesen Massnahmen die Entstehung zellschädigender freier Radikale, stärken Ihr Immunsystem und sorgen für einen gesünderen Darm. Alle diese Faktoren sind wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Krebsbekämpfung. Es lohnt sich daher, für die eigene Gesundheit aktiv zu werden!

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

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