Zentrum der Gesundheit
  • Frau mit Magenschmerzen
17 min

Magenschmerzen natürlich behandeln

Magenschmerzen können auf eine Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori hinweisen. Das Bakterium kann zu Magenbeschwerden, wie Magenschleimhautentzündungen, Magengeschwüre oder Zwölffingerdarmgeschwüre führen. Wir stellen Alternativen zur schulmedizinischen Helicobacter-Therapie vor sowie ganzheitliche Massnahmen zur natürlichen Behandlung von Magenbeschwerden und Magenschmerzen.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 26 August 2024

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Magenschmerzen - Die Ursachen

Magenschmerzen können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Meist treten sie kurzfristig auf und gehen mit einer Magenverstimmung einher, z. B. wenn Sie zu schnell gegessen haben, etwas zu Kaltes getrunken haben oder einfach etwas für Sie Unverträgliches gegessen haben.

Wenn Magenschmerzen jedoch sehr stark werden oder chronisch werden, sollten Sie die Ursache herausfinden lassen, damit Sie gezielt die passenden Massnahmen einsetzen können.

Wir gehen nachfolgend nur auf die Ursachen von Magenschmerzen und nicht auf Ursachen von Bauch- oder Unterleibschmerzen ein. Magenschmerzen treten im Oberbauch auf. Zu den Ursachen können die folgenden gehören:

  1. Magen-Darm- Grippe
  2. Lebensmittelvergiftung
  3. Nahrungsmittelallergie oder Intoleranzen
  4. Gallensteine
  5. Reflux und Sodbrennen
  6. Epigastrische Hernie (Bruch der vorderen Bauchwand)
  7. Magengeschwür
  8. Magenkrebs
  9. Magenschleimhautentzündung ( Gastritis )
  10. Herzprobleme bis hin zum Herzinfarkt
  11. Lungenembolie/ Lungenentzündung

Da jede dieser möglichen Ursachen ganz unterschiedlich behandelt wird (siehe die angegebenen Links), gehen wir im Folgenden nur auf Magenschmerzen und Magenbeschwerden ein, die aufgrund einer Gastritis oder einer Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori entstehen.

Magenschmerzen wegen Helicobacter pylori?

Lange Zeit galten Magenprobleme (mit oder ohne Magenschmerzen) u. a. als eine Folge von Stress und Kummer. Dann jedoch entdeckte man in der Magenschleimhaut mancher Menschen das Bakterium Helicobacter pylori .

Die Tatsache, dass in der Salzsäure des Magens ganz offenbar "jemand" überleben konnte, erschütterte seinerzeit die Welt der Medizin. Jahrzehntelang war man der Meinung gewesen, dass das nicht möglich sein könne. Das Helicobacter-Bakterium belehrte die Wissenschaftler jedoch eines Besseren.

Helicobacter pylori lebt in der Magenschleimhaut und wird trotzdem nicht von der Magensäure und auch nicht von den Verdauungsenzymen angegriffen.

Das liegt daran, dass das Bakterium eine Möglichkeit gefunden hat, ein basisches Milieu um sich herum zu schaffen. Es produziert ein Enzym (Urease), das wiederum Harnstoff (der im Magen bei der Eiweissverdauung anfällt) in Ammoniak verwandeln kann – und Ammoniak ist basisch. Trifft der basische Ammoniak auf die saure Magensäure, dann neutralisieren sich die beiden, so dass die Säure das Bakterium nie erreichen kann.

Die Anwesenheit von Helicobacter pylori im Magen kann zu Schmerzen führen, muss es aber nicht, da viele Menschen das Bakterium beherbergen, ohne je davon zu erfahren.

Antibiotika gegen Helicobacter pylori

Helicobacter pylori wurde nach seiner Entdeckung in den 1980er Jahren bei sehr vielen Menschen gefunden, die an Magenbeschwerden litten. Gleichzeitig schien es diesen Menschen besser zu gehen, wenn es gelang, das Bakterium zu vernichten.

Und so gilt heute, dass Magenschleimhautentzündungen, Magengeschwüre, Zwölffingerdarmgeschwüre und möglicherweise langfristig auch Magenkrebs in den allermeisten Fällen aufgrund einer bakteriellen Infektion mit Helicobacter pylori entstehen. Logische schulmedizinische Konsequenz ist jetzt, dass bei der Kombination "Magenproblem und Helicobacter" Antibiotika verabreicht werden.

Helicobacter pylori bei der Hälfte aller Menschen

Hier stellt sich jedoch die Frage, was schwächt den Magen so sehr, dass er plötzlich für ein Bakterium anfällig werden kann? Für ein Bakterium, das übrigens auch bei vielen Menschen nachgewiesen werden kann, die weder ein Magengeschwür noch irgendwelche sonstigen Magenbeschwerden haben.

Ja, in Wirklichkeit soll die halbe Menschheit Wirt des Helicobacter pylori sein – und die halbe Menschheit leidet definitiv NICHT unter Magenproblemen. Helicobacter pylori kann also nicht die ALLEINIGE Ursache von Magenbeschwerden sein.

Magenschmerzen durch Stress

Stress kann durch seinen Einfluss auf die Magenschleimhaut in jedem Fall als Faktor betrachtet werden, der die Abwehrkraft des Magens so weit senken und sein Milieu dahingehend verändern könnte, dass sich das Bakterium überhaupt erst ansiedeln bzw. sich soweit vermehren oder verändern kann, dass es pathogenen Charakter annimmt. Studien an Mäusen zeigen bereits diesen schädlichen Einfluss von Stress auf den Magen ( 6 ).

Leiden Sie daher an Magenschmerzen, kann auch Stress die Ursache sein. Überprüfen Sie daher Ihr Stressmanagement und optimieren Sie dieses gegebenenfalls.

Magenschmerzen durch falsche Ernährung

Einen ähnlich grossen Einfluss hat natürlich die Ernährung. Der Magen kommt als eines der ersten Organe mit unserer Nahrung in Kontakt. Wenn diese Nahrung nun jahre- und jahrzehntelang aus stark verarbeiteten Nahrungsmitteln besteht, die reichlich synthetische Lebensmittelzusätze, dafür kaum antioxidativ wirksame Vitalstoffe enthalten, dann kann es als Glanzleistung unseres Organismus gewertet werden, wenn eine Magenschleimhaut NICHT erkrankt.

Eine solche Nahrung führt im Verdauungstrakt zur Entstehung von Verbindungen und Giften, die unser - in vielen Aspekten noch steinzeitlich geprägter - Organismus nicht kennt und die ihn infolgedessen (und an erster Stelle die Schleimhäute des Verdauungssystems) irritieren, reizen und schädigen - und somit auch anfällig für das Helicobacter-Bakterium und für Magenschmerzen machen.

Schon in einer Studie von 2014 heisst es, dass der Verzehr von Fastfood und das Meiden frischer Gemüse das Risiko für eine Helicobacter-Infektion erhöhen und auch zu einem schwereren Verlauf führen, wenn es zu einer Infektion gekommen ist ( 7 ).

Die Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

Bei der Gastritis kommt es zu Übelkeit, Erbrechen, Druckgefühl im Magen und Magenschmerzen. Bei dieser Erkrankung wird die Magenschleimhaut aufgrund eines äusseren Reizes geschädigt. Diese Schäden nennt man "Erosionen". Eine Gastritis führt meist (aber nicht immer) zu einer stärkeren Magensäureproduktion – u. a. weil der Magen von der Anwesenheit des Helicobacter-Bakteriums zu einer erhöhten Magensäureproduktion aktiviert wird.

Gleichzeitig können die Selbstschutzfunktionen der Magenschleimhaut nachlassen, so dass diese sich nicht mehr – wie in gesundem Zustand – vor der Magensäure schützen kann. Das heisst, die Nebenzellen der Magenschleimhaut produzieren nicht mehr ausreichend Schleim.

Alle diese Faktoren zusammen sorgen nun dafür, dass die Magenschleimhaut sowohl von der körpereigenen Magensäure angeätzt als auch von den Eiweiss verdauenden Enzymen anverdaut werden kann. Die Folge: Die Magenschleimhaut entzündet sich und man bekommt Magenschmerzen.

Man unterscheidet zwischen einer akuten und einer chronischen Form der Gastritis

Der Unterschied ist eigentlich nur die Dauer. Erscheint die Gastritis plötzlich und heilt in einem überschaubaren Zeitfenster wieder aus, dann ist es die akute Form. Entwickeln sich die Beschwerden schleichend oder bleibt die zunächst akute Gastritis dauerhaft bestehen, dann spricht man von der chronischen Form.

Magenschmerzen durch eine akute Gastritis

Eine akute Gastritis entsteht ganz plötzlich aufgrund eines schädlichen Stoffes, der die Magenschleimhaut zu sehr reizt bzw. schädigt. Der schädliche Stoff kann einer der folgenden sein: Alkohol, Medikamente (Medikamente gegen Krebs oder auch die bekannte Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin)) und Chemikalien (wenn z. B. versehentlich Putz- oder Reinigungsmittel oder das Spritzmittel gegen Blattläuse o. ä. verschluckt werden). Verletzungen und Schocksituationen nach Unfällen können ebenfalls eine akute Gastritis hervorrufen.

Eine akute Gastritis kann nicht nur zu Magenschmerzen, sondern auch zu Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schmerzen im Oberbauch und - wenn man nicht aufpasst - zu einer chronischen Gastritis führen.

Therapie bei akuter Gastritis

Die übliche Therapie einer akuten Gastritis besteht in erster Linie darin, den auslösenden Reiz zu meiden, 1 bis 2 Tage zu fasten und sich anschliessend ganz langsam an leicht verdauliche feste Nahrung zu gewöhnen. Selbstverständlich sollten nach einer überstandenen Gastritis erst einmal gebratene, panierte, frittierte, fettreiche und anderweitig schwer verdauliche Speisen sowie Alkohol gemieden werden.

Da man in letzter Zeit bei Magenschmerzen, ja bei Magenbeschwerden jedweder Art nach dem Helicobacter Ausschau hält, findet man ihn auch häufig bei akuter Gastritis. Das verwundert jedoch nicht, da das Bakterium - wie bereits erwähnt - bei der Hälfte ALLER Menschen vorhanden ist und man es dann automatisch auch bei jenen findet, die gerade eine akute Gastritis durchmachen. Ob es aber (immer) die tatsächliche Ursache einer akuten Gastritis sein kann, bleibt weiter fraglich.

Magenschmerzen durch eine chronische Gastritis

Eine chronische Gastritis kann sich aus einer akuten Gastritis entwickeln oder aber auch schleichend, also ohne ein vorhergehendes akutes Stadium auftreten. Sie kann sich deutlich bemerkbar machen (also ebenfalls mit Magenschmerzen und den übrigen Symptomen der akuten Form) oder auch völlig ohne Symptome verlaufen.

Die drei Formen der chronischen Gastritis

Je nach Ursache unterscheidet man drei Formen der chronischen Gastritis:

  1. Die Gastritis Typ A wird als Autoimmungeschehen bezeichnet, das heisst, der Organismus bildet Antikörper gegen die Belegzellen der Magenschleimhaut und zerstört sie.
  2. Die Gastritis Typ B soll 80 Prozent aller Gastritis-Erkrankungen ausmachen. Es ist jene Form, die man dem Helicobacter pylori zuschreibt und um die es in diesem Artikel hauptsächlich geht.
  3. Die Gastritis Typ C entwickelt sich aufgrund von regelmässig eintreffenden Reizen, die der Magen nicht mag und die ihn irritieren. Dazu gehören Medikamente (z. B. nichtsteroidale Antirheumatika (die genannte ASS oder andere entzündungshemmende Schmerzmittel, die z. B. bei rheumatischen Schmerzen verordnet werden), aber auch manche Antibiotika), Alkohol, Schimmelpilzgifte, eine Vorliebe für zu kalte oder zu heisse Speisen und Getränke, aber auch mangelhaftes Kauen.

Komplikationen der chronischen Gastritis

Die Gastritis kann gefürchtete Komplikationen mit sich bringen, nämlich schwere Schleimhautschäden, die sich in einem Magengeschwür (Ulkus), in Magenblutungen oder in einem Magendurchbruch äussern können. Besonders letzterer geht mit starken Magenschmerzen im mittleren Oberbauch einher.

Wenn es zu inneren Blutungen aus der Magenschleimhaut kommt, dann kann sich dieser Zustand im Erbrechen von Blut, im so genannten Teerstuhl (Stuhl mit Blutbeimischung) und in einer Blutarmut (aufgrund der Blutverluste durch die inneren Blutungen) zeigen.

Magenschmerzen durch ein Magengeschwür (Ulcus)

Zu unangenehmen Magenschmerzen kann auch ein Magengeschwür führen. Der Begriff Magengeschwür wird gelegentlich sowohl für ein Geschwür im Magen als auch für ein Geschwür im Zwölffingerdarm verwendet.

Ein Magengeschwür ist eine Wunde in der Magen- oder Darmschleimhaut. In leichteren Fällen ist nur die oberste Schicht der Schleimhaut betroffen. Es kann aber auch die gesamte Schleimhaut oder die komplette Magenwand geschädigt sein.

Magenschmerzen durch ein Zwölffingerdarmgeschwür

Geschwüre des Zwölffingerdarms kommen häufiger als Magengeschwüre vor. Geschwüre können auch mehrfach (multipel) auftreten und sowohl den Magen als auch den Zwölffingerdarm gleichzeitig betreffen. Da der Zwölffingerdarm der erste Darmabschnitt nach dem Darm ist, kann man bei Magenschmerzen nicht so leicht unterscheiden, ob diese nun vom Magen oder dem Zwölffingerdarm herrühren.

Reichen die Geschwüre tief in die Schleimhaut, können grössere Blutgefässe beschädigt werden, was zu inneren Blutungen führen kann.

Ursachen von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren

Wie bei der Magenschleimhautentzündung auch, ist die Ursache des Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwürs ein gestörtes Verhältnis zwischen magenschützenden Faktoren (Schleimproduktion) und magenzerstörenden Faktoren (Pepsin und/oder übermässige Säureproduktion). Dadurch werden mangelhaft geschützt Teile der Magen- oder Zwölffingerdarmschleimhaut vom Eiweiss verdauenden Enzym Pepsin praktisch angedaut und zusätzlich von der Magensäure angegriffen.

Was oder wer führt zu diesem gestörten Verhältnis zwischen magenschützenden und magenzerstörenden Faktoren?

Anhaltende Stresssituationen, starkes Rauchen und hochdosierte Cortisontherapien gelten zwar ebenfalls als begünstigend für die Magengeschwürbildung. Da jedoch bei 80 Prozent der Betroffenen und bei nahezu 100 Prozent derjenigen Menschen, die unter Zwölffingerdarmgeschwüren leiden, das Helicobacter pylori gefunden wird, gilt das Bakterium auch hier als Hauptverdächtiger.

Die schulmedizinische Therapie bei Magenschmerzen durch Helicobacter pylori

Die Therapie bei Magenschmerzen und anderen Magenbeschwerden wie der chronischen Gastritis und des Magengeschwüres sowie des Zwölffingerdarmgeschwüres richtet sich im Allgemeinen danach, was der behandelnde Arzt als Ursache bezeichnet, was meist das Helicobacter-Bakterium sein wird (wenn man es bei der Magenspiegelung gefunden hat).

Das Bakterium kann aber auch mit einer Blutuntersuchung, einem Stuhltest oder noch einfacher über einen Atemtest aufgespürt werden.

Es heisst, dass sowohl Magenschleimhautentzündungen als auch Magen- bzw. Zwölffingerdarmgeschwüre umgehend verschwinden würden, sobald das Helicobacter pylori vernichtet wäre – allerdings NUR DANN, wenn die Gastritis oder das Geschwür tatsächlich vom Helicobacter verursacht worden war, was im Vorfeld jedoch niemand weiss.

Eradikation des Helicobacter pylori

Also heisst der nächste schulmedizinische Schritt: Eradikation des Helicobacters. "Eradikation" bedeutet wörtlich "Mit der Wurzel ausreissen" und meint die "vollständige Vernichtung" des Bakteriums. Helicobacter pylori wird schulmedizinisch mit der so genannten Triple-Therapie (auch Eradikationstherapie genannt) versucht zu eradizieren.

Triple heisst dreifach, weil drei Medikamente gegeben werden: zwei verschiedene Antibiotika und ein Säureblocker (Protonenpumpenhemmer; PPI). Protonenpumpenhemmer sind Medikamente, die nicht - wie Antazida - im Magen direkt die Säure neutralisieren. PPI werden stattdessen verdaut, im Darm resorbiert und gelangen über den Blutkreislauf in jene Magenschleimhautzellen, welche die Magensäure produzieren. Dort hemmen sie die Magensäureproduktion, indem sie den entsprechenden Stoffwechsel der Zelle blockieren.

Die Triple-Therapie soll eine äusserst unkomplizierte und bei den meisten Patienten schnell wirksame Methode sein, heisst es.

Wenn die Triple-Therapie versagt

Dennoch gibt es inzwischen nicht wenige Patienten, bei denen die Triple-Therapie versagt, auch wenn man sie zwei- oder gar dreimal durchführt oder sie zur noch stärkeren Quadruple-Therapie ausweitet. Diese Patienten leiden also nicht nur weiterhin an Magenschmerzen und anderen Magenbeschwerden, sondern auch oft noch an zusätzlichen Nebenwirkungen der Therapie. Diese Nebenwirkungen können gar so schwer sein, dass die Therapie abgebrochen werden muss.

Es handelt sich um Bauchschmerzen, Sodbrennen, Druckgefühl im Magen und alles andere, was der Patient bereits von seiner Gastritis bzw. seinem Magengeschwür her kennt - nur etwas ausgeprägter und jetzt (aufgrund der durch die Antibiotika zerstörten Darmflora) häufig noch kombiniert mit Durchfall.

Probiotika zur Triple-Therapie einnehmen

Die Einnahme von Probiotika während der Triple-Therapie soll die Verträglichkeit der Triple-Therapie deutlich erhöhen. Oft jedoch vergessen die behandelnden Ärzte, ein Probiotikum zu verordnen. Wer Glück hat, wird beim Abholen der Triple-Medikamente vom Apotheker an das Probiotikum erinnert.

Helicobacter in manchen Fällen schon antibiotikaresistent

Die Triple-Therapie - so heisst es - versage dann, wenn das Helicobacter bereits resistent gegen die verordneten Antibiotika ist. Schon allein dieser Hinweis auf die Neigung des Bakteriums, Resistenzen zu entwickeln, sollte hellhörig machen und - nicht nur die Patienten, sondern insbesondere die Therapeuten - nach Alternativen Ausschau halten lassen.

Bei Helicobacter, der noch nicht antibiotikaresistent ist, soll die Einnahme von 500 mg Vitamin C zusätzlich zur einwöchigen Dreifachtherapie dabei helfen, die Bakterien zu eliminieren. In einer Studie von 2007 führte die Vitamin-Einnahme dazu, dass die Patienten die Antibiotika-Dosis reduzieren konnten und dennoch die erwünschte Wirksamkeit gegen Helicobacter eintrat ( 9 ).

Rückfälle sind möglich

Ferner kann es passieren, dass die Therapie zwar erst einmal erfolgreich verläuft, der Patient sich jedoch bald wieder erneut mit dem Helicobacter infiziert. Das kann deshalb der Fall sein, weil bei vielen Menschen (besonders wenn eine Parodontitis vorliegt (eine Entzündung des Zahnhalteapparates)) Helicobacter-Kolonien nicht nur im Magen, sondern auch im Zahnbelag leben. Antibiotika jedoch wirken nicht auf Zahnbeläge.

Nach erfolgter Antibiotika-Therapie kann also bereits ein Schluck eigenen Speichels genügen und schon sind neue Helicobacter-Bakterien aus den Zahnbelägen im Magen gelandet und alles geht von neuem los.

Magenschmerzen: Was tun, wenn nichts hilft?

Was tun jetzt aber Menschen mit Magenschmerzen und anderen Magenbeschwerden, deren Helicobacter-Bakterien gegen die verordneten Antibiotika resistent sind?

Was tun Menschen mit Magenbeschwerden, die die Triple-Therapie nicht vertragen? Was tun Menschen mit Magenbeschwerden, deren Helicobacter-Kolonien eradiziert waren, die sich aber wieder neu infizierten?

Was tun Menschen mit Magenbeschwerden, die die Einnahme von Säureblockern (PPI) und deren Nebenwirkungen leid sind? Hier lesen Sie alles zu den Nebenwirkungen der Säureblocker

Was tun Menschen mit Magenschmerzen, die sowohl Magensäureüberschuss als auch Magensäuremangel auf natürlichem Wege regulieren möchten?

Was tun Menschen mit Magenbeschwerden, deren Ziel nicht "nur" die Eradikation ist, sondern die gerne auf ganzheitlichem Wege am ganzen Körper gesunden möchten?

Die 20 besten Tipps bei Magenschmerzen und Magenbeschwerden

Auch bei Magenschmerzen und anderen Magenbeschwerden besteht aus ganzheitlicher Sicht die Aufgabe darin (wie bei anderen Beschwerden ebenfalls), den Körper wieder in sein gesundes Gleichgewicht zu befördern, seine Selbstregulationsfähigkeiten neu zu erwecken und die wirklichen Ursachen der erkrankten Magenschleimhaut (falsche Lebens- und Ernährungsweise) zu beheben. Nur so kann man Magenbeschwerden wirklich beseitigen.

Die dafür nötigen zumeist völlig kostenlosen Basis-Massnahmen beschreiben wir in unserem Artikel Die 20 besten Tipps bei Magenschmerzen und Magenbeschwerden.

Natürliche Massnahmen gegen Helicobacter pylori

Zusätzlich jedoch können speziell gegen das Helicobacter pylori - wenn dessen Eradikation erforderlich sein sollte, um die Magenschmerzen und Magenbeschwerden zu lindern - die folgenden antibakteriell wirksamen Lebensmittel (die nicht nur gegen das Helicobacter, sondern generell gegen pathogene Bakterien wirken) in den täglichen Speiseplan bzw. Tagesablauf integriert werden:

Weisskohl gegen Magenschmerzen

An erster Stelle steht hier der Weisskohl, der als altes volksheilkundliches Mittel bei Magengeschwüren gilt. Eine Studie beispielsweise stammt aus dem Jahr 1949 und zeigte, dass Weisskohlsaft bei Patienten mit Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren schneller zur Heilung führte als die damalige schulmedizinische Therapie.

Sieben der 13 Patienten litten an einem Zwölffingerdarmgeschwür und waren dank des Weisskohlsaftes nach 10,4 Tagen geheilt, während die übliche Therapie durchschnittlich 37 Tage dauerte, bis sie zum Erfolg führte.

Bei den übrigen sechs Patienten lag ein Magengeschwür vor, das mit dem Weisskohlsaft nach 7,4 Tagen geheilt war. Die Standardtherapie brauchte dazu 42 Tage ( 8 ).

Sie können vom Weisskohlsaft täglich 1 bis 3 Gläser trinken. Beginnen Sie jedoch mit kleinen Saftmengen, damit sich der Organismus an die Safttherapie gewöhnen kann. Weisskohl kann auch in Form von täglich kleinen Mengen rohen Weisskohlsalates verzehrt werden, da der Saft nicht jedem schmeckt.

Brokkoli und Brokkolisprossen

Auch andere Kohlgemüse wie Brokkoli sollten verstärkt und regelmässig auf den Tisch kommen. Brokkoli kann sehr gut in Form von Brokkolisprossen den Salat aufpeppen. Ähnlich vorteilhaft wirken Rettich- und Radieschensprossen.

Sie alle enthalten sekundäre Pflanzenstoffe (Senfölglycoside, z. B. Sulforaphan ), die einerseits eine starke antioxidative Wirkung haben und andererseits das Helicobacter direkt eradizieren können ( 1 ).

Sulforaphan kann auch in Kapselform eingenommen werden, z. B. Sulforaphan Brokkoliextrakt von effective nature ).

Knoblauch

Knoblauch wirkt ebenfalls sehr gut antibakteriell, sollte zu diesem Zweck jedoch täglich frisch und roh gegessen werden, was aufgrund des typischen Knoblauchatems dann den persönlichen Beliebtheitsgrad in Job und Familie vermutlich nicht nennenswert erhöhen wird und daher nicht für jeden in Frage kommt.

Antioxidantien

Die Antioxidantien Lutein und Zeaxanthin sind für ihre antitumoralen, antibakteriellen, antioxidativen und immunsystemstimulierenden Eigenschaften bekannt, so dass deren Einsatz bereits in die Helicobacter-Therapie eingeplant werden sollte. Lutein und Zeaxanthin befinden sich in sehr grossen Mengen in frischem grünem Blattgemüse, in Kräutern und in Kohlgemüse, so dass der Verzehr von frischen Salaten oder - noch besser - der Genuss von grünen Smoothies und Gräserdrinks bei Vorhandensein des Helicobacters äusserst empfehlenswert ist. Zusätzlich wirken diese Superfoods aufgrund ihres Basenpotentials und hohen Chlorophyllgehalts sehr beruhigend, regulierend und reinigend auf den Magen-Darm-Trakt.

Die antioxidative Wirkung einer gesunden Ernährung kann ausserdem mit hochwertigen, hochgradig wirksamen und stark konzentrierten Antioxidantien wie z. B. Astaxanthin, OPC oder Curcumin optimiert werden.

Schwarzkümmelsamen

In einer saudischen Studie ergab sich im Jahr 2010, dass Schwarzkümmelsamen ähnlich gut das Helicobacter eliminiert wie die Triple Therapie – und zwar in der Dosierung von 2 Gramm täglich. (1 Gramm und 3 Gramm hingegen waren nur wenig wirksam) ( 4 ).

Cranberry-Saft

Auch Cranberry Saft kann sehr gut in die Anti-Helicobacter-Therapie integriert werden. Eine Studie der University of Peking zeigte, dass manche Probanden nach einer 90tägigen Einnahme von täglich 2 Mal einem Viertel Liter Cranberry Saft einen negativen Helicobacter-Test erhielten ( 5 ).

Ginseng

Inwiefern roter Ginseng gegen Helicobacterinfektionen vorgeht, haben wir ausführlich hier erklärt: Ginseng – Sieben Vorteile von rotem Ginseng

Manuka-Honig und Zistrosentee

Manche naturheilkundlichen Therapeuten empfehlen zur Eradikation des Helicobacters Manuka-Honig und Zistrosentee.

Probiotika

Wie wichtig ferner die Einnahme von Probiotika während der Anti-Helicobacter-Therapie (ob mit Antibiotika oder mit naturheilkundlichen Mitteln) ist, haben wir bereits weiter oben sowie ausführlich hier erklärt: Probiotika bekämpfen Helicobacter

Denken Sie an eine Darmsanierung

Eine Darmsanierung beinhaltet mindestens drei Komponenten: Bentonit oder Zeolith, Flohsamenschalen und ein Probiotikum. Alle drei sind hervorragend dazu geeignet, nicht nur den Darm, sondern das gesamte Verdauungssystem und damit auch den Magen zu sanieren und ferner die Schleimhäute zu regenerieren.

Bentonit und Zeolith

Sie binden die überschüssige Magensäure und saugen im Organismus Gifte aller Art auf (auch die Stoffwechselgifte des Helicobacter pylori), um sie mit dem Stuhl auszuscheiden.

* Hier finden Sie Zeolith-Pulver

* Hier finden Sie Zeolith in Kapseln

* Hier finden Sie Bentonit

Flohsamenschalenpulver

Flohsamenschalen erhöhen die Darmperistaltik und können somit – wenn mit viel Flüssigkeit eingenommen – eine mögliche Verstopfung beheben, die bei einer vorliegenden Hiatushernie bekanntlich die Ursache des Sodbrennens sein kann.

Ein hochwertiges Probiotikum

Wir empfehlen Combi Flora SymBio. Es kann gemeinsam mit einem Präbiotikum(z. B. Inulin oder Akazienfaser) ebenfalls die Verdauungstätigkeit regulieren und wirkt sich überdies auf alle Magen-Darm-Beschwerden sehr positiv aus.

* Hier finden Sie eine Auswahl an Probiotika

Magenschmerzen natürlich behandeln

Wenn Sie also an Magenschmerzen leiden und diese natürlich behandeln möchten, gibt es dazu sehr viele Möglichkeiten. Bleiben Sie jedoch langfristig mit den genannten Massnahmen am Ball. Es genügt also nicht etwa eine Kur von ein paar Tagen. Nutzen Sie Ihre Magenschmerzen und Magenbeschwerden am besten für eine grundlegende Umstellung Ihrer Lebens- und Ernährungsweise!

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.