Entzündungshemmende Ernährung senkt Osteoporose-Risiko
Die National Institutes of Health NIH (Gesundheitsbehörden der USA) schätzen, dassallein in den USA mehr als 53 Millionen Menschen an Osteoporose leiden oder – aufgrund einer bereits vorhandenen geringen Knochendichte – kurz davor sind, eine solche zu entwickeln. In Deutschland sind es 8 Millionen Betroffene ( 4 ).
Gerade die Osteoporose ist eine der Hauptursachen für Knochenbrüche bei älteren Menschen. Die typischen Osteoporose-Knochenbrüche betreffen die Hüfte, das Handgelenk und die Wirbelsäule. Brüche der Hüfte sind dabei besonders schwerwiegend, da sie Krankenhausaufenthalte und Operationen erfordern ( 1 ).
Häufig heisst es, dass eine Osteoporose einfach altersbedingt und somit für entsprechend veranlagte Menschen unausweichlich sei. Inzwischen aber stimmen viele medizinische Experten darin überein, dass einem Knochenschwund eindeutig vorgebeugt werden kann.
Eine neue Studie der Ohio State University bestätigt dies, da die beteiligten Wissenschaftler rund um Dr. Tonya Orchard, Assistenzprofessorin für Humanernährung, einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Ernährung und dem Osteoporose-Risiko entdeckten. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden Ende Dezember 2016 im Journal of Bone and Mineral Density veröffentlicht.
Entzündungshemmede Ernährung bessert Knochendichte
Orchard und ihr Team analysierten für ihre Studie die Daten der Women's Health Initiative (WIH) Study und verglichen darin die Werte der entzündungsfördernden Nährstoffe in der Ernährung der Probanden mit der Knochendichte und dem Aufkommen von Knochenbrüchen.
Die WIH ist die grösste Gesundheitsstudie mit postmenopausalen Frauen, die jemals in den USA durchgeführt wurde. Es handelt sich dabei um Daten aus den Jahren zwischen 1993 und 1998.
Die Forscher nutzten den sog. Entzündungsindex der Ernährung DII (Dietary Inflammatory Index) und schauten nach Zusammenhängen zum Knochenbruch-Risiko ( 2 ).
Zur Verfügung standen die Ernährungsdaten von über 160.000 Frauen im Alter von durchschnittlich 63 Jahren, die bis zum Start der Studie noch nie eine Hüftfraktur erlitten hatten. Von 10.290 dieser Frauen lagen ausserdem die Knochendichtewerte vor. Beobachtet wurden die Frauen nun über einen Zeitraum von 6 Jahren. Andere mögliche Einflusse wie Alter, Nationalität, Hautfarbe etc. wurden bei der anschliessenden Auswertung berücksichtigt.
Die Forscher stellten in der Gruppe der hellhäutigen Frauen fest, dass Brüche der Hüfte umso häufiger waren, je mehr entzündungsfördernde Bestandteile eine Ernährung enthielt. Das Knochenbruchrisiko stieg dann sogar um 50 Prozent. Frauen hingegen, die eine entzündungshemmende Ernährungsweise praktizierten, verloren sehr viel weniger Knochendichte während des 6-jährigen Beobachtungszeitraumes ( 3 ).
Die entzündungshemmende Ernährung zur Knochenschwund-Prävention
Dr. Orchard und Kollegen schlussfolgerten, dass die Ernährung offenbar eindeutig die Knochengesundheit beeinflusse und Frauen ihr Risiko für Knochenschwund mit einer gesunden Ernährung reduzieren könnten.
Dazu sei eine qualitativ hochwertige, entzündungshemmende Ernährung erforderlich. Entzündungshemmende Bestandteile sind insbesondere sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe, bestimmte Mineralien (z. B. Magnesium) sowie Omega-3-Fettsäuren.
Die entzündungshemmende Ernährung setzt sich somit folgendermassen zusammen:
- Viele Früchte, Gemüse, Sprossen und Salate
- Vollkornprodukte statt Auszugsmehle
- Nüsse und Saaten
- Hülsenfrüchte
- Etwas Fisch oder eine andere Omega-3-Fettsäurenquelle (Leinöl, Hanföl, Chiasamen oder entsprechende Nahrungsergänzungen)
Entzündungsfördernd gelten hingegen die folgenden Nahrungsmittel:
- Tierische Fette mit hohem Arachidonsäuregehalt (Hühnchen, Innereien, Rind- und Schweinefleisch, Butter, Eier etc.)
- Pflanzliche Öle mit hohem Omega-6-Gehalt (Sonnenblumenöl, Distelöl, Traubenkernöl, Sojaöl etc.)
- Zucker und zuckerhaltige Produkte
- Alkoholische Getränke
- Getreideprodukte aus Auszugsmehlen
Welche Lebensmittel sich besonders gut für eine entzündungshemmende Ernährung eignen, finden Sie hier beschrieben: Die entzündungshemmende Ernährung
Ernährungspläne: Entzündungshemmende Ernährung
Ernährungspläne mit u. a. entzündungshemmender Wirkung finden Sie hier:
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