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Eine Fettleber kann durch Fleisch entstehen

Wer an einer Fettleber leidet, sollte in jedem Fall seine Ernährung überprüfen. Zucker beispielsweise kann zur Fettleber führen, aber auch Fleisch, wie eine Studie feststellte. Eine Fettleber spürt man zunächst nicht. Im Laufe der Zeit können sich dadurch jedoch Leberfunktionsstörungen bis hin zur Leberzirrhose und Leberkrebs entwickeln. Auch ein Diabetes entsteht sehr viel schneller bei Vorliegen einer Fettleber. Besonders Übergewichtige sollten ihrer Leber zuliebe ihren Fleischverzehr deutlich einschränken.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 27 Februar 2024

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Fleisch – und nicht Fructose – als Ursache der Fettleber

Eine Fettleber zeigt sich häufig bei Menschen, die regelmäßig und reichlich alkoholische Getränke konsumieren. Da eine Fettleber inzwischen aber auch nicht gerade selten ohne jeden Alkoholkonsum auftritt (bei etwa 1 Milliarde Menschen weltweit), hat diese Form der Fettleber eine eigene Bezeichnung erhalten: Die nichtalkoholische Fettleber.

Man kürzt diesen krankhaften Zustand der Leber mit NAFLD ab (vom Englischen: nonalcoholic fatty liver disease). Die NAFLD gilt derzeit als eines jener Gesundheitsprobleme, das sich – gemeinsam mit dem Übergewicht – am schnellsten auf dem Planeten zu verbreiten scheint. Der hohe Verzehr von Fleisch soll an dieser Entwicklung und somit an der Entstehung der Fettleber nicht unbeteiligt sein – wie eine große epidemiologische Studie (The Rotterdam Study) zeigt, die im April 2017 beim International Liver Congress™ in Amsterdam vorgestellt wurde. In dieser Studie entdeckten die niederländischen Forscher außerdem, dass ein Fructoseverzehr nicht so schädlich ist, wie man zuvor angenommen hatte ( 2 ).

Die nichtalkoholische Fettleber – Die Folgen

Eine NAFLD wird dann diagnostiziert, wenn der Fettanteil der Leber 5 Prozent und mehr beträgt. Zwar ist die nichtalkoholische Fettleber zunächst schmerzlos, doch kann sie zu einer Leberzirrhose führen, zu Leberkrebs oder auch "nur" zu Leberfunktionsstörungen.

Da die Leber sehr viele Aufgaben im Organismus erfüllt – Entgiftung, Gallenbildung, Vitaminspeicherung, Regulierung des Blutzucker- und Blutfettspiegels uvm. – gehen Funktionsstörungen der Leber mit erheblichen Beeinträchtigungen des Befindens einher.

So können sich beispielsweise Verdauungsbeschwerden zeigen, Diabetes, Müdigkeit oder ernsthafte Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Arteriosklerose). Die Problematik kann sich bis hin zu einem lebensbedrohlichen Leberversagen mit erforderlicher Lebertransplantation entwickeln. Das alles klingt besorgniserregend, ist es aber meist nicht. Denn:

Die Fettleber ist heilbar

Die NAFLD kann in vielen Fällen mit Änderungen der Ernährungs- und Lebensweise innerhalb einiger Wochen oder Monate wieder in eine gesunde Leber verwandelt werden.

Oft wird Betroffenen empfohlen, einfach nur das bestehende Übergewicht abzubauen. Abgesehen davon, dass es nicht für jeden so einfach ist, eine Fettleibigkeit umzukehren, wird in Fachkreisen derzeit debattiert, ob eine Gewichtsabnahme tatsächlich ausreicht, um die Fettleber zu kurieren. Denn immer mehr Untersuchungen zeigen, dass es nicht unbedingt die Kalorienzahl der Mahlzeiten ist, die zu einer Fettleber führt, sondern vielmehr die Art der Ernährung.

Ein gesunder Lebensstil ist die Basis einer jeden Fettleber-Therapie. Leider fehlten bislang konkrete Ernährungsempfehlungen, die man Fettleber-Patienten an die Hand hätte geben können", so Dr. Louise Alferink vom Erasmus Medical Centre in Rotterdam/Niederlande und leitende Autorin der nachfolgend beschriebenen Studie.

Je mehr Fleisch – umso wahrscheinlicher eine Fettleber

An der Rotterdam Study (die noch immer andauert) nehmen insgesamt 3.440 Personen teil. 1.040 sind normalgewichtig (BMI unter 25 kg/m2), 2.400 sind übergewichtig (BMI über 25 kg/m2). Bei 35 Prozent wurde per Ultraschall eine Fettleber diagnostiziert. Es zeigte sich, dass Personen mit hohem Verzehr tierischer Proteinquellen (Fleisch & Co) eher eine Fettleber entwickelten als Personen, die nur wenig Fleisch zu sich nahmen.

Man überprüfte, ob generell ein hoher Proteinverzehr das Risiko für eine Fettleber erhöhen konnte. Das aber war nicht der Fall. Das Risiko stieg nur, wenn die verzehrten Proteine tierischen Ursprungs waren.

Dr. Alferink erklärt: "Die Ergebnisse unserer Untersuchung zeigen, dass der Verzehr von tierischem Protein in einem engen Zusammenhang mit der Entwicklung einer Fettleber steht – besonders wenn die Betroffenen gleichzeitig übergewichtig sind. Diese Erkenntnis deckt sich mit der kürzlich vorgestellten Hypothese, dass eine westliche Ernährung mit hohem Anteil tierischer Proteine und stark verarbeiteter Lebensmittel zu Störungen des gesunden Gleichgewichts im Organismus führen kann. Es kommt zu Störungen im Glucosestoffwechsel, im Säure-Basen-Haushalt und offenbar auch im Leberstoffwechsel."

Gesunde Fructose-Quellen sind gut für die Leber

Eine weitere interessante Entdeckung aus unserer Studie ist, dass Fructose (Fruchtzucker), von der man in den aktuellen Leitlinien zur NAFLD-Therapie dringend abrät, keine besonders schädlichen Auswirkungen auf die Leber zu haben scheint", so Dr. Alferink.

Sie erklärt weiter, dass sich im Gegenteil gesunde fructosereiche Lebensmittel, wie Früchte und Gemüse, die ja nicht nur aus Fructose bestehen, sondern auch viele Vitalstoffe und Antioxidantien enthalten, sehr positiv auf die Lebergesundheit auswirken. Fructosereiche ungesunde Nahrungsmittel, wie Limonaden, Süßigkeiten oder generell isolierte Süßungsmittel sollten natürlich möglichst gemieden werden.

Bei Fettleber besser kein oder nur wenig Fleisch essen!

"Diese große bevölkerungsbezogene Studie zeigt, dass besonders tierische Proteinquellen wie z. B. Fleisch die Wahrscheinlichkeit einer nichtalkoholischen Fettleber erhöhen" sagt Professor Philip Newsome vom Centre for Liver Research & Professor of Experimental Hepatologyan der University of Birmingham im Vereinigten Königreich. Ärzte und Ernährungsberater sollten diesen Faktor bei der Ernährungsberatung Betroffener daher unbedingt berücksichtigen.

Fettleber – Die richtige Ernährung

Auch bei einer Fettleber sollte die Ernährung somit die üblichen Kriterien einer gesunden, vollwertigen und vitalstoffreichen Ernährung erfüllen, die bei nahezu jeder Krankheit, aber natürlich auch präventiv eingesetzt werden kann. Diese Kriterien lauten folgendermaßen:

  1. Viel Obst, Salate und Gemüse essen
  2. Fleisch und andere tierische Proteinquellen mengenmäßig stark reduzieren
  3. Bevorzugt pflanzliche Proteinquellen wählen
  4. Fettarm essen; wenn Fett gegessen wird, dann nur gesunde Fette, z. B. ein Olivenöl nativ extra, da dieses die Leber schützen kann
  5. Zucker und mit Zucker gesüßte Produkte meiden; gesunde Süßungsmittel stellen wir hier vor: Die neun gesündesten Süßungsmittel
  6. Fertigprodukte meiden, stattdessen die Mahlzeiten aus frischen und möglichst saisonalen Zutaten zubereiten
  7. Softdrinks und gekaufte Fruchtsäfte meiden, stattdessen zu Wasser greifen. Gelegentlich können verdünnte frisch gepresste Frucht- und Gemüsesäfte getrunken werden
  8. Auszugsmehle gegen vollwertige Vollkornprodukte tauschen
  9. Selbstverständlich keinen Alkohol trinken!

Die vollständige Liste mit allen Kriterien einer gesunden Ernährung finden Sie hier: Die 25 Regeln der gesunden Ernährung

Fettleber – Ganzheitliche Maßnahmen

Abgesehen von einer gesunden Ernährung gibt es noch weitere ganzheitliche Maßnahmen, die bei einer Fettleber hilfreich sein könnten bzw. bei der Regeneration der Leber helfen können.

  1. Darmsanierung für die Leber, denn Probiotika helfen beim Abbau der Fettansammlungen in der Leber
  2. Leberreinigung mit u. a. Bitterstoffen, der Mariendistel und Curcumin, dem Wirkstoff aus der Kurkumawurzel
  3. Ganzheitliche Entgiftung zur Entlastung der Leber, unserem größten Entgiftungsorgan

Weitere Informationen zur Fettleber lesen Sie nachfolgend, beachten Sie dabei jedoch immer das Datum der jeweiligen Studien, damit Sie der chronologischen Entwicklung der wissenschaftlichen Erkenntnisse folgen können:

  1. Fettleber fördert Herzkrankheiten
  2. Nicht gestillt: Fettleber bei Kindern

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.