Luftverschmutzung schadet Herz-Kreislauf-System
Freie Radikale sind aggressive Moleküle, die jede einzelne Zelle angreifen können und zum sog. oxidativen Stress führen.
Die Schäden, die die freien Radikale dabei verursachen, könnten vielfältiger nicht sein: Oxidativer Stress erhöht die Risiken für diverse Erkrankungen, darunter Herz-Kreislauf-Probleme und Krebs. Nicht einmal das Erbgut in den Zellen ist sicher vor den freien Radikalen.
Ein großer Teil des oxidativen Stresses, dem wir Tag für Tag ausgesetzt sind, kommt aus der Luft: Feinstaub gelangt über verschmutzte Atemluft in den Körper und schwächt unter anderem die Endothelfunktion.
Als Endothel wird die Innenwand der Blutgefäße bezeichnet. Ihre krankhafte Veränderung spielt beispielsweise bei der Entstehung von Bluthochdruck und Arteriosklerose eine Rolle.
In einigen Lebensmitteln sind Antioxidantien enthalten – Stoffe, die freie Radikale unschädlich machen. Dazu gehören Polyphenole sowie die Vitamine C und E.
Mehr dazu lesen Sie in unserem Bericht Antioxidantien schützen unsere Zellen.
Olivenöl wirkt antioxidativ
Ein Lebensmittel, das bereits seit längerer Zeit für seine antioxidativen Eigenschaften bekannt ist, ist Olivenöl. Auch Krillöl, OPC und Astaxanthin gelten als wirksame Helfer bei der Bekämpfung von freien Radikalen.
Das Team um Dr. Haiyan Tong von der United States Environmental Protection Agency (US-Umweltschutzagentur) untersuchte nun, inwieweit Oliven- und Fischöl tatsächlich die Auswirkungen von oxidativem Stress auf das Endothel verhindern können.
Zu diesem Zweck teilten sie 42 gesunde, erwachsene Studienteilnehmer in drei Gruppen ein.
Eine Gruppe erhielt über vier Wochen hinweg täglich eine Supplementierung mit drei Gramm Olivenöl, eine andere Gruppe nahm dieselbe Menge an Fischöl zu sich. Die dritte und letzte war die Kontrollgruppe, diese Teilnehmer erhielten keine Nahrungsergänzung.
Olivenöl gegen Feinstaubbelastung
Nach Ablauf der vier Wochen wurden die Teilnehmer in einer kontrollierten Versuchskammer mit freien Radikalen – also Feinstaub – versetzter Luft ausgesetzt.
Im Anschluss daran überprüften die Wissenschaftler die Blutwerte der Teilnehmer. Mit Hilfe eines Ultraschallgeräts untersuchten sie zudem die Endothelfunktion der Testpersonen.
Unmittelbar nach dem Kontakt mit der verschmutzten Atemluft waren die Blutgefäße der Teilnehmer, die keine Nahrungsergänzung oder Fischöl erhalten hatten, nur noch eingeschränkt dazu in der Lage, sich dem Blutfluss anzupassen. Bei denjenigen, die eine Olivenöl-Supplementierung erhalten hatten, war dieser Effekt wesentlich schwächer zu beobachten.
Olivenöl beugt Schlaganfall vor
Zusätzlich beugt Olivenöl auch einem Schlaganfall vor (2), wie eine Studie an französischen Senioren aus dem Jahr 2011 zeigte.
Über 7.500 Teilnehmer informierten Dr. Cécilia Samieri und deren Team von der Université Bordeaux und der französischen Forschungseinrichtung Institut national de la santé et de la recherche médicale über ihren Olivenölkonsum.
Die Wissenschaftler begleiteten die Studienteilnehmer über fünf Jahre hinweg. Dabei stellten sie fest, dass das Schlaganfallrisiko um vierzig Prozent abnahm, wenn die Teilnehmer Olivenöl regelmäßig sowohl zum Kochen als auch für Salatdressings verwendeten.
Olivenöl hemmt Entzündungsgene
Eine mögliche Erklärung für die positiven Auswirkungen von Olivenöl auf die menschliche Gesundheit lieferten Francisco Perez-Jimenez und seine Kollegen von der spanischen Universidad de Córdoba.
Sie fanden nämlich heraus, dass Olivenöl die Aktivität von 98 Genen bei Patienten mit dem Metabolischen Syndrom veränderte (3). Dazu gehörten auch verschiedene Gene, die entzündliche Prozesse im Körper fördern und so das Risiko unter anderem für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
Um bestmöglich von der positiven Wirkung des Olivenöls zu profitieren, sollten Sie darauf achten, dass Sie hochwertiges natives Olivenöl aus biologischer Erzeugung kaufen.
Astaxanthin: Schutz vor Feinstaub
Auch das Antioxidans Astaxanthin könnte Schutz vor den schädlichen Auswirkungen von Feinstaub bieten. Feinstaub kann auch ins Gehirn gelangen und dort zu Entzündungen der Nervenzellen führen (Neuroinflammation). In einer In-vitro-Studie haben koreanische Forscher gezeigt, dass Astaxanthin die Neuroinflammation im Gehirn hemmen kann, die Entzündungsmarker im Gehirn also senken kann (4).
Welche Astaxanthin-Dosis beim Menschen nun dazu nötig ist, kann aus der Studie natürlich noch nicht geschlossen werden, doch zeigt auch diese Untersuchung, wie wichtig es ist, gut mit Antioxidantien versorgt zu sein - sowohl über eine gesunde vitalstoffreiche Ernährung als auch über ausgewählte Nahrungsergänzungen wie Astaxanthin oder auch Curcumin, OPC oder Resveratrol.
Update 21.8.2023
Wir fügten den Abschnitt über Astaxanthin ein.