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Krebs - Vitamin D senkt Risiko für schweren Verlauf

Wer Vitamin D einnimmt, hat vielleicht nicht unbedingt ein geringeres Krebsrisiko, so Forscher aus Boston. Doch sinkt dank Vitamin D eindeutig das Risiko, dass ein Krebs bösartig wird und metastasiert. Wer also Vitamin D nimmt und Krebs bekommt, erlebt seltener einen schweren Verlauf.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 18 September 2024

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Seltener Krebs bei guter Versorgung mit Vitamin D

Schon seit vielen Jahren wird der Zusammenhang zwischen Vitamin D und Krebs erforscht. In epidemiologischen Studien beispielsweise hatte sich gezeigt, dass Menschen, die nah am Äquator leben, seltener an bestimmten Krebsarten erkranken und auch seltener an Krebs sterben. Die Ursache vermutete man in der höheren Sonneneinstrahlung am Äquator und daher auch in einer besseren Vitamin-D-Versorgung (Vitamin D wird unter Einwirkung der UV-Strahlung in der Haut gebildet).

Vitamin D senkt Risiko, an Krebs zu sterben

Auch in Laborstudien mit Krebszellen oder auch mit Mäusen hatte sich gezeigt, dass Vitamin D das Krebswachstum verlangsamen konnte. Randomisierte klinische Studien mit Menschen hingegen brachten keine klaren Ergebnisse. Man konnte zwar feststellen, dass bei Menschen mit einem höheren Vitamin-D-Spiegel das Krebsrisiko niedriger war (z. B. im Zusammenhang mit Brustkrebs), auch zeigte eine Studie von 2019, dass Krebspatienten länger lebten, wenn sie langfristig Vitamin D erhielten, ob aber die Einnahme von Vitamin D das Krebsrisiko beeinflussen konnte, war unklar.

Die placebo-kontrollierte Vitamin-D- und Omega-3-Studie (VITAL), die 2018 abgeschlossen wurde, zeigte sogar, dass die Einnahme von Vitamin D das Risiko, an Krebs zu erkranken, nicht senken konnte. Immerhin gab es in dieser Untersuchung Hinweise darauf, dass Vitamin D das Risiko, an Krebs zu versterben reduzierte. Die in dieser und vielen anderen Vitamin-D-Studien eingesetzten Dosen sind jedoch stets niedrig und werden auch nicht in Abhängigkeit zum individuellen Istwert festgesetzt, was natürlich automatisch weniger gute Ergebnisse bringt.

Vitamin D reduziert bei Krebs das Risiko für schweren Verlauf um bis zu 38 Prozent

Forscher vom Bostoner Brigham and Women's Hospital führten nun eine weitere Analyse der VITAL-Studie durch. Sie konzentrierten sich dabei auf den Zusammenhang zwischen der Einnahme einer Vitamin-D-Nahrungsergänzung und dem Risiko, an einem metastasierenden oder tödlichen Krebs zu erkranken.

Die VITAL-Studie wurde über mehr als 5 Jahre hinweg durchgeführt, um die Wirkung von Nahrungsergänzungen mit Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren zu überprüfen. TeilnehmerInnen waren Männer (über 50 Jahre) und Frauen (über 55 Jahre), die bei Studienbeginn keine Krebsdiagnose hatten und u. a. täglich 2000 IE Vitamin D einnahmen.

In JAMA Network Open fasste die Studienautorin, Ärztin und Epidemiologin Dr. Paulette Chandler, die Ergebnisse zusammen, u. a. dass Vitamin D das Risiko, an einem fortgeschrittenen Krebs zu leiden, um immerhin 17 Prozent reduzierte. Überprüfte man diese Zahl nur bei normalgewichtigen Menschen (da schon allein Übergewicht das Krebsrisiko drastisch erhöht), stieg sie auf 38 Prozent ( 1 ).

Übergewicht hemmt positive Wirkung von Vitamin D

Bei Übergewichtigen scheint Vitamin D das Krebsrisiko also nicht so gut reduzieren zu können als bei Normalgewichtigen. Man vermutet, dass es die chronischen Entzündungsprozesse bei Übergewichtigen sind, die zu einer eingeschränkten Wirkung des Vitamin D beitragen.

Krebspatienten leiden häufig an Vitamin-D-Mangel

Da bei Krebspatienten ausserdem sehr häufig ein Vitamin-D-Mangel vorliegt (bei einer Studie zeigte sich ein entsprechender Mangel bei 72 Prozent der untersuchten Krebspatienten), scheint die Optimierung der Vitamin-D-Versorgung gerade bei Krebs ein wichtiger Faktor in der Therapie darzustellen, um einen schweren Verlauf der Erkrankung (Metastasierung) zu verhindern.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

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