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  • Schwangere Frau steht auf einer Waage
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Das Gewicht in der Schwangerschaft

Schwanger zu sein, kann viele Fragen aufwerfen. Wie ernähre ich mich während der Schwangerschaft richtig? Das ist eine dieser Fragen, mit der die meisten Frauen bereits überfordert sind. Zudem wissen viele Schwangere nicht, wie viel Gewicht sie tatsächlich zunehmen sollten. Auch das Thema Bewegung wird widersprüchlich diskutiert. Soll eine Schwangere nun Sport treiben oder nicht? Wir geben Ihnen Antworten auf diese Fragen.

Aktualisiert: 14 März 2024

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Gewichtszunahme in der Schwangerschaft

Eine Studie, die im Fachmagazin Australian and New Zealnd Journal of Obstetrics and Gynaecology veröffentlicht wurde zeigte, dass die meisten Frauen nicht wissen, wie viel Gewicht sie während der Schwangerschaft tatsächlich zunehmen sollten ( 1 ) ( 2 ). Bei manchen Frauen ist die Gewichtszunahme deutlich zu gering. Andere Schwangere hingegen nehmen so viele Kilos zu, dass sie ihre eigene Gesundheit und die ihres Babys gefährden.

Die Gesundheit Ihres Kindes steht auf dem Spiel

Die Ernährungs-Wissenschaftlerin Susie de Jersey von der Queensland University of Technologyin Australien schrieb in diesem Zusammenhang:

Die Schwangerschaft ist eine ausgesprochen bedeutungsvolle Zeit, denn sie spielt in der Gesamtentwicklung des Kindes eine besondere Rolle - das wissen viele Frauen. Dass sie jedoch auch einen grossen Einfluss auf die spätere Gewichtsentwicklung von Mutter und Kind hat, ist den meisten Schwangeren nicht bewusst. Fakt ist jedoch, dass sich während dieser Zeit häufig entscheidet, ob beide zu einem späteren Zeitpunkt zu Übergewicht neigen werden, oder nicht. Nimmt die werdende Mutter während der Schwangerschaft zu viel oder zu wenig Nahrung zu sich, oder ernährt sie sich schlecht und ist körperlich nicht ausreichend aktiv, so kann dies die Gesundheit sowohl der Mutter als auch die des Kindes zukünftig gravierend negativ beeinflussen.

De Jersey stellte fest, dass zwei Drittel der australischen Frauen während ihrer Schwangerschaft nicht ausreichend Gewicht zugelegt hatten. Es war überraschend, dass es genauso viele Frauen gab, die in dieser Zeit zu wenig assen, wie jene, die viel zu viel Nahrung zu sich nahmen. Ein Drittel der Schwangeren nahm demnach zu viele Pfunde zu, während ein weiteres Drittel der schwangeren Frauen zu wenig zugenommen hatte oder sogar in der Zeit zwischen Empfängnis und Niederkunft abnahmen.

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Mögliche Ursachen für Übergewicht

Ein Risikofaktor für eine übermässige Gewichtszunahme während der Schwangerschaft ist eine bereits vorhandene Adipositas (starkes Übergewicht). Die Hälfte der Frauen, die vor der Schwangerschaft bereits stark übergewichtig waren, nahm nach der Schwangerschaft auch entsprechend viel Gewicht zu.

Aber auch die längst überholte Auffassung, eine Schwangere müsse ab sofort für zwei essen, trägt zur übermässigen Gewichtsentwicklung bei. Es geht hier schliesslich nicht darum möglichst viele Kalorien aufzunehmen, sondern alleine darum, sich ganz bewusst gesund - sprich vitalstoffreich - zu ernähren. Doch wie sollte eine gesunde Ernährungsweise während der Schwangerschaft denn konkret aussehen? Die meisten Frauen wissen es in der Tat nicht, denn sie werden nur äusserst unzureichend darüber informiert.

Der Body-Mass-Index (BMI)

Die meisten Frauen wurden noch nicht einmal darüber aufgeklärt, welche Gewichtszunahme bis zum Ende der Schwangerschaft empfohlen wird.

Susie de Jersey ist der Auffassung, dass das Gewicht, das eine Frau während der Schwangerschaft tatsächlich zunehmen sollte, von ihrem Body-Mass-Index (BMI) zum Beginn der Schwangerschaft abhängt. Je höher der BMI, desto geringer sollte die Gewichtszunahme ausfallen.

Ein Beispiel: Eine Frau, die einen gesunden BMI (zwischen 18,5 und 24,9) aufweist, sollte zwischen 11,5 und 16 Kilogramm zunehmen, während sie ihr Kind austrägt. Eine Frau mit einem BMI unter 18,5 hingegen sollte sogar 20 Kilo und eine Frau mit einem BMI über 30 höchstens 10 Kilos zulegen.

Die Schwangerschaftsgymnastik

Die Studienteilnehmerinnen waren auch über die Bedeutung der Schwangerschaftsgymnastik für die Gesundheit von Mutter und Kind nur sehr schlecht informiert. Weniger als 50% der Befragten gaben an, dass sie diese Form der Bewegung als besonders wichtig erachten würden. Dabei unterstützt ein moderates Bewegungstraining während der Schwangerschaft den Körper dabei, mit der in dieser Zeit besonderen Belastung weitaus besser umgehen zu können. Rücken, Bauch und Becken werden gestärkt, so dass sich während der Schwangerschaft Beschwerden in diesem Bereich vermeiden lassen. Ebenso profitiert das Ungeborene von der vermehrten Sauerstoffaufnahme während der Übungen und nicht zuletzt von der positiven Stimmung, die diese Bewegung bei der werdenden Mutter hinterlässt.

Die Schwangerschaftsgymnastik bereitet die Frauen physisch und psychisch auf die ausserordentliche Belastung der herannahenden Geburt vor und das sollte auch genau so kommuniziert werden..

Fazit

Die individuelle Beratung für schwangere Frauen kommt in der Regel viel zu kurz. Kaum eine Frau bekommt in dieser besonderen Phase ihres Lebens ausreichende Informationen zu den wichtigen Themen Ernährung und Bewegung. Für eine gesunde Schwangerschaft ist eine solche, individuell auf die Schwangere abgestimmte Beratung jedoch unerlässlich.

Wenn die werdenden Mütter intensiv betreut und informiert werden, kann dies dazu führen, dass Schwangere auch nach der Geburt auf eine gesündere Ernährungs-und Lebensweise achten. Dadurch könnte eine kompetente Beratung während der Schwangerschaft auch dazu beitragen, dass die Kinder in ihrem späteren Leben deutlich seltener übergewichtig würden,

erklärte de Jersey.

Tipps für eine gesunde Ernährung in der Schwangerschaft

  1. Achten Sie insbesondere während der Schwangerschaft und Stillzeit auf die Qualität Ihrer Lebensmittel.
  2. Kaufen Sie möglichst biologisch angebautes Obst und Gemüse und beziehen Sie Ihr Fleisch oder Ihren Fisch bei einem Händler Ihres Vertrauens, wenn Sie nicht auf tierische Produkte verzichten wollen.
  3. Verwenden Sie ausschliesslich hochwertige und gesunde Fette für die Zubereitung Ihrer Speisen.
  4. Würzen Sie Ihre Speisen mit einem guten Stein- oder Ursalz und verwenden Sie möglichst häufig frische Kräuter.
  5. Verzehren Sie aufgrund der Salmonellen-Gefahr keine rohen tierischen Produkte (Tatar, roher Fisch, rohe Eier etc.).
  6. Verzichten Sie weitestgehend auf Fertigprodukte, da die darin verwendeten Rohstoffe oft von schlechter Qualität sind und zudem eine Vielzahl chemischer Zusatzstoffe enthalten.
  7. Reduzieren Sie Ihren Zuckerkonsum auf ein Minimum.
  8. Verzichten Sie auf Milchprodukte (ausser Butter und Sahne), da diese allergische Reaktionen beim Ungeboren hervorrufen können.
  9. Trinken Sie keinen Alkohol und auch keine koffeinhaltigen Getränke.

Folgende Lebensmittel sollten bei Verträglichkeit möglichst häufig verzehrt werden:

  1. Essen Sie viel frisches Obst und Gemüse (gut gewaschen oder geschält).
  2. Trinken Sie frisch gepresste Säfte und grüne Smoothies.
  3. Geniessen Sie vor jeder Mittagsmahlzeit eine grosse Portion Salat.
  4. Achten Sie auf eine ausgewogene Omega 3-Fettsäuren-Zufuhr z.B. durch Leinöl oder Hanföl
  5. Zur Proteinversorgung wählen Sie Hülsenfrüchte, die keine Blähungen verursachen
  6. Essen Sie Kartoffeln oder Getreide (ausser Weissmehlprodukte, da diese keine Nährstoffe mehr enthalten) als Beilage zum Gemüse.

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Mit dem Umsetzen dieser Empfehlungen haben Sie bereits sehr viel für Ihre Gesundheit und die Ihres Babys getan. Wenn Sie zudem noch darauf achten, dass die Gewichtszunahme im Rahmen bleibt, steht der Geburt eines gesunden Babys nichts mehr im Wege.

Weitere Informationen rund um das Thema Schwangerschaft, Ernährung und Bewegung erhalten Sie von versierten Schwangerschaftsberaterinnen.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.