Zentrum der Gesundheit
  • Verschiedene Bohnensorten
5 min

Deshalb sind Bohnen so gesund

Bohnen sind sehr gesund. Sie liefern mehr Ballaststoffe, als jedes andere Gemüse. Eine einzige Portion Bohnen macht bereits 20% des empfohlenen Tagesbedarfs an Ballaststoffen aus. Da die Hülsenfrüchte ausserdem noch zahlreiche andere gesunde Stoffe enthalten, gelten sie auch als hilfreich zur Krebsprophylaxe und Prävention vieler anderer Erkrankungen.

Aktualisiert: 15 Februar 2023

Kostenlosen Newsletter abonnieren

Mit Ihrer Anmeldung erlauben Sie die regelmässige Zusendung des Newsletters und akzeptieren die Bestimmungen zum Datenschutz.

Grosse Studie zur Darmkrebserkrankung

Japanische Forscher führten eine sieben Jahre währende Studie durch. Dabei untersuchten sie mehr als 43.000 Menschen im Alter von 40 bis 79 Jahren. Alle hatten ein hohes Krebsrisiko und alle nahmen nur sehr geringe Mengen an Ballaststoffen zu sich ( 1 ) ( 2 ).

Je mehr Ballaststoffe die Studienteilnehmer durch den Verzehr von Bohnen aufnahmen, desto geringer wurde ihr Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Dies galt vor allem bei den teilnehmenden Männern. Die Studie ergab, dass es die Ballaststoffe aus den Bohnen waren, die einen grösseren Einfluss auf die Darmkrebsstatistiken hatten, als jede andere Ballaststoffquelle ( 3 ).

Bohnen haben krebshemmende Wirkung

Andere Forschungen deuten darauf hin, dass die Ballaststoffe in Hülsenfrüchten, wie beispielsweise der Kichererbse, den Körper davor bewahren, Karzinogene (krebserzeugende Substanzen) aufzunehmen. Je weniger Karzinogene man aufnimmt, umso seltener kommt es zu Zellschäden und umso deutlicher sinkt das Krebsrisiko.

Bohnen enthalten Antioxidantien

Bohnen enthalten Antioxidantien, die freie Radikale bekämpfen. Freie Radikale zerstören durch den Prozess der Oxidation Zellgewebe, woraus sich eine Krebserkrankung entwickeln kann. Antioxidantien neutralisieren die freien Radikale, bevor diese Schäden anrichten können.

Griechische Forscher testeten die Extrakte von elf verschiedenen Hülsenfrüchten und fanden dabei heraus, dass alle getesteten Extrakte dazu in der Lage waren, freie Radikale zu neutralisieren. Aber nicht nur das! Die meisten konnten auch die menschliche DNA, also unser Erbgut, vor oxidativen Schäden schützen. Dies alleine könnte bereits erklären, warum Bohnen über ein krebshemmendes Potenzial verfügen ( 12 ).

Bohnen als Brustkrebs-Prophylaxe

In einer Studie, an der 90.000 junge Krankenschwestern teilnahmen, zeigten jene Frauen, die mindestens zweimal die Woche Bohnen oder Linsen assen, das geringste Risiko, an Brustkrebs zu erkranken ( 5 ). Die Experten nahmen an, dass die enthaltenen Flavonoide (antioxidativ wirksame Pflanzenstoffe) die freien Radikale blockieren, auf diese Weise die Körperzellen vor oxidativem Schaden bewahren und so einer Krebsentstehung entgegenwirken. Essen Sie am besten mindestens zweimal in der Woche Bohnen oder Linsen als Teil einer natürlichen Brustkrebs-Prophylaxe.

Ballaststoffe der Bohnen reduzieren das Darmkrebsrisiko

Bohnen enthalten eine Menge Ballaststoffe, die sich unverdaut im Darm ansammeln, um von den dort angesiedelten Bakterien fermentiert zu werden. Beim Fermentations-Prozess entsteht eine Substanz, die entzündungshemmend wirkt und zudem ein abnormales Zellwachstum, bekämpft welches zur Krebserkrankung führen kann.

Ausserdem sorgen die unverdaulichen Ballaststoffe dafür, dass diese einen sehr geringen glykämischen Wert aufweisen. Ein segensreicher gesundheitlicher Aspekt beim Verzehr niedrig-glykämischer Lebensmittel besteht darin, dass deren Verzehr ein geringeres Darmkrebsrisiko nach sich zieht.

Theoriezentriertheit führt oft ungewollt zu unwissenschaftlicher Subjektivität. Daher entschieden die Forscher, ihre Theorien in der Praxis zu erproben. Hierzu untersuchten sie Patienten, denen zuvor Darmpolypen entfernt wurden und änderten deren Ernährung in der Form, dass die Studienteilnehmer vermehrt gekochte Bohnen zu essen bekamen. Nach ungefähr vier Jahren entdeckten die Wissenschaftler schliesslich, dass die Personen, die am meisten der Hülsenfrüchte gegessen hatten, ein um 65 % geringeres Risiko aufwiesen, erneut Polypen im Darm zu entwickeln.

Bohnen liefern Folsäure

Eine weitere wichtige Substanz zur Prävention von Krebs ist die zu den B-Vitaminen gehörende Folsäure – auch hierfür sind Bohnen eine gute Quelle. Der Verzehr von folsäurereichen Lebensmitteln reduziert das Risiko für Bauchspeicheldrüsen- und Darmkrebs ( 7 ).

Ausserdem helfen die Folate (= natürliche Folsäure) beim Aufbau und der Reparatur unserer DNA. Nimmt man zu geringe Mengen an Folaten zu sich, kann das zu Erbgutschäden führen ( 8 ) ( 9 ).

Gegen Prostatakrebs

Sie können jede Hülsenfrucht zu sich nehmen. Sie alle verringern das Darmkrebsrisiko. Je mehr Hülsenfrüchte Männer zu sich nehmen, desto geringer ist ihr Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken ( 4 ).

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass der Verzehr grosser Mengen Hülsenfrüchte (inkl. Bohnen, Linsen und Erbsen) das Prostatakrebsrisiko verringern könne. Wenn zugleich auf jegliche Form von Fleisch verzichtet wird, steigen diese Prozentzahlen noch weiter an ( 6 ) ( 10 ).

Bei Diabetes Typ-2

Hülsenfrüchte wie Bohnen weisen einen sehr niedrigen glykämischen Wert (GI) auf. Der GI sagt aus, wie schnell Ihr Blutzuckerspiegel steigt, nachdem Sie ein bestimmtes Lebensmittel gegessen haben. Nahrungsmittel mit einem hohem GI sorgen dafür, dass der Blutzuckerspiegel schnell ansteigt, während bei Speisen mit geringem GI – wie beispielsweise bei Bohnen – der Anstieg langsamer und gleichmässiger ausfällt.

Es existieren verschiedene Studien, die zeigen, dass eine auf hochglykämischen Lebensmitteln basierende Ernährung das Risiko an einem Diabetes Typ 2 zu erkranken nahezu verdoppelt. Darüber hinaus erhöht diese Ernährungsweise das Risiko, eine Herzerkrankung zu entwickeln ( 11 ).

Nahrungsmittel mit einem hohen GI sorgen für einen starken Blutzuckeranstieg, der die Bauchspeicheldrüse veranlasst, mehr Insulin auszuschütten. Besteht die Ernährung überwiegend aus Nahrungsmitteln mit einem hohen GI (so wie es heutzutage weit verbreitet ist), wird die Bauchspeicheldrüsen-Funktion zunehmend schwächer. Die Insulinproduktion nimmt immer mehr ab, was schliesslich zum Diabetes führt.

Bohnen unterstützen die Gewichtsreduktion

Bohnen sind ballaststoff- und vitalstoffreich, sättigen gut und halten den Blutzuckerspiegel konstant. Sie können daher auch sehr gut zum Abnehmen in den Ernährungsplan integriert werden.

Bei hohem Cholesterinspiegel

Wenn Sie einen zu hohen Cholesterinspiegel haben, können Sie täglich eine halbe Tasse Bohnen zu sich nehmen, um den Cholesterinwert zu verbessern. Sollten Sie ansonsten gesund sein, wird diese tägliche Portion an Hülsenfrüchten dafür sorgen, dass Ihr Cholesterinspiegel sinkt ( 13 ). Wir empfehlen Ihnen zu dem Thema unseren Text: Bohnen senken das Risiko von Herzerkrankungen

Bohnen bei einer Arteriosklerose

Die oben bereits erwähnte antioxidative Wirkung der Bohneninhaltststoffe hat auch einen positiven Einfluss auf die Prävention von Arteriosklerose; denn ihre Antioxidantien bekämpfen die im Körper befindlichen freien Radikale, bevor sie das körpereigene Cholesterin oxidieren lassen können. Oxidiertes LDL-Cholesterin trägt zur Entwicklung von Arteriosklerose bei. Zudem wirken bestimmte Flavonoide, die auch in Bohnen enthalten sind, der Verklebung von Blutplättchen sowie Fettablagerungen in den Arterien entgegen. Auch dies wirkt der Entstehung einer Arteriosklerose entgegen ( 14 ).

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

Liebe Leserinnen und Leser,
Hier haben Sie die Möglichkeit, bei unseren Artikeln einen Kommentar zu hinterlassen. Wir freuen uns über Lob, aber auch über konstruktive Kritik. Wenn Sie Kritik anbringen, geben Sie bitte auch die Quelle/Studie an, auf die Sie sich beziehen.
Lieben Dank, Ihre Redaktion vom Zentrum der Gesundheit

Quellen
  1. (1) Jordinson M et al., "Vicia faba agglutinin, the lectin present in broad beans, stimulates differentiation of undifferentiated colon cancer cells." Gut. 1999 May;44(5):709-14. (Viciafaba Agglutinin, das Lektinin Bohnen, stimuliert die Differenzierung von undifferenzierten Dickdarmkrebszellen.)
  2. (2) Murphy N et al., "Dietary fibre intake and risks of cancers of the colon and rectum in the European prospective investigation into cancer and nutrition (EPIC)." PLoS One. 2012;7(6):e39361. doi: 10.1371/journal.pone.0039361. Epub 2012 Jun 22.
  3. (3) Wakai K et al., "Dietary fiber and risk of colorectal cancer in the Japan collaborative cohort study." Cancer Epidemiol Biomarkers Prev. 2007 Apr;16(4):668-75. (Ballaststoffe und das Risiko von Darmkrebs in der Japan kollaborativen Kohortenstudie.)
  4. (4) Mittal G et al., "Protective role of chickpea seed coat fibre on N-nitrosodiethylamine-induced toxicity in hypercholesterolemic rats." Exp Toxicol Pathol. 2009 Jul;61(4):363-70. doi: 10.1016/j.etp.2008.07.006. Epub 2008 Nov 25. (Schützende Rolleder Ballaststoffe aus der Kichererbsen Schale auf die durch N-Nitrosodiethylamin induzierte Toxizität inhypercholesterinämischen Ratten.)
  5. (5) Adebamowo CA et al., "Dietary flavonols and flavonol-rich foods intake and the risk of breast cancer." Int J Cancer. 2005 Apr 20;114(4):628-33. (Flavonole aus der Nahrung und der Verzehr von Flavonol-reichen Lebensmitteln und das Risiko von Brustkrebs.)
  6. (6) Magee PJ et al., "Chickpea (Cicer arietinum) and other plant-derived protease inhibitor concentrates inhibit breast and prostate cancer cell proliferation in vitro." Nutr Cancer. 2012;64(5):741-8. doi: 10.1080/01635581.2012.688914. Epub 2012 Jun 4. (Kichererbsen (Cicer arietinum) und anderen Proteaseinhibitor Konzentrate aus Pflanzen inhibieren die Zellproliferation von Brust- und Prostatakrebszellen in vitro.)
  7. (7) Duthie SJ. "Folic acid deficiency and cancer: mechanisms of DNA instability." Br Med Bull. 1999;55(3):578-92. (Folsäure-Mangel und Krebs: Mechanismen der DNA-Instabilität.)
  8. (8) Duthie SJ et al., "Folate, DNA stability and colo-rectal neoplasia." Proc Nutr Soc. 2004 Nov;63(4):571-8. (Folat, DNAStabilität und kolorektale Neoplasien.)
  9. (9) Wien TN et al., "Cancer risk with folic acid supplements: a systematic review and meta-analysis." BMJ Open. 2012 Jan 12;2(1):e000653. doi: 10.1136/bmjopen-2011-000653. Print 2012. (Krebsrisiko mit Folsäure: eine systematische Übersicht und Meta-Analyse.)
  10. (10) Kolonel LN et al., "Vegetables, fruits, legumes and prostate cancer: a multiethnic case-control study." Cancer Epidemiol Biomarkers Prev. 2000 Aug;9(8):795-804. (Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Prostatakrebs: eine multiethnische Fall-Kontroll-Studie.)
  11. (11) Jenkins DJ et al., "Effect of Legumes as Part of a Low Glycemic Index Diet on Glycemic Control and Cardiovascular Risk Factors in Type 2 Diabetes Mellitus: A Randomized Controlled Trial." Arch Intern Med. 2012 Oct 22:1-8. doi: 10.1001/2013.jamainternmed.70. (Wirkung von Hülsenfrüchtenals Teil einer Ernährung mit niedrigem glykämischem Index auf die Blutzuckerkontrolle und kardiovaskuläre Risikofaktorenbei Typ 2 Diabetesmellitus: eine randomisierte kontrollierte Studie.)
  12. (12) Celleno L et al., "A Dietary supplement containing standardized Phaseolus vulgaris extract influences body composition of overweight men and women." Int J Med Sci. 2007 Jan 24;4(1):45-52. (Ein Nahrungsergänzungsmittel mit standardisiertem Phaseolusvulgaris (Gartenbohnen) Extrakt beeinflusst Körperzusammensetzung von Übergewichtigen Männern und Frauen.)
  13. (13) Bazzano LA et al., "Non-soy legume consumption lowers cholesterol levels: a meta-analysis of randomized controlled trials." Nutr Metab Cardiovasc Dis. 2011 Feb;21(2):94-103. doi: 10.1016/j.numecd.2009.08.012. Epub 2009 Nov 25. (Der Verzehr von nicht-Soja-Hülsenfrüchten senkt den Cholesterinspiegel: eine Meta-Analyse von randomisierten kontrollierten Studien.)
  14. (14) Fuhrman B, Aviram M. "Flavonoids protect LDL from oxidation and attenuate atherosclerosis." Curr Opin Lipidol. 2001 Feb;12(1):41-8. (Flavonoide schützen LDL vor Oxidation und verringern Atheriosklerose.)