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Natürliche Ernährung schützt vor Krankheiten

Eine natürliche Ernährung reduziert das Risiko für viele Krankheiten - wie Studien zeigen. Eine natürliche Ernährung besteht aus möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln, die reich an Antioxidantien und Ballaststoffen sind. Mit einer solchen Ernährung lässt sich nicht nur die Gefahr, dass sich Zivilisationskrankheiten entwickeln, senken. Die Krankheiten lassen sich mit dieser Ernährungsform auch lindern.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 12 Juli 2023

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Chronische Krankheiten aufgrund chronischer Entzündungen

Chronische Krankheiten kosten weltweit jedes Jahr Millionen von Menschen das Leben. Ob Diabetes, Bluthochdruck, erhöhter Cholesterinspiegel, Herzerkrankungen, Gelenkbeschwerden oder gar die Alzheimer-Krankheit – sie alle werden durch die Ausschüttung gewisser chemischer Botenstoffe begünstigt, die im Körper aufgrund von chronischen Entzündungsprozessen freigesetzt werden.

Unsere Ernährung ist dafür verantwortlich! Industriell verarbeitete Nahrungsmittel, die Zucker, isolierte Kohlenhydrate und minderwertige Fette, dafür kaum essentielle Mikronährstoffe und Vitalstoffe enthalten, führen zu einem anhaltenden Entzündungsprozess im gesamten Körper und schaffen somit die Basis für unsere heutzutage weit verbreiteten Zivilisationserkrankungen.

Natürliche Ernährung ist reich an Antioxidantien und Ballaststoffen

In einer Studie konnten Wissenschaftler der Universität in Lund, Schweden, den positiven Einfluss gesunder Lebensmittel auf das allgemeine Erkrankungsrisiko bestätigen. Sie beobachteten den Gesundheitszustand von 44 erwachsenen Probanden im Alter von 50 bis 75 Jahren ( 1 ).

Die Testpersonen erhielten über einen Zeitraum von vier Wochen eine gesunde Ernährung, die besonders reich an Antioxidantien war und gleichzeitig einen niedrigen glykämischen Index ( 1 ) aufwies. Darunter waren Lebensmittel wie beispielsweise Mandeln, Blaubeeren, ballaststoffreiches Vollkornbrot, Hafer, Zimt und fetter Fisch.

Der Glykämische Index (GI) ist ein Mass zur Bestimmung der Wirkung eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel. Je höher der Wert ist, desto schneller steigt der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr des jeweiligen Lebensmittels an.

Als Referenzwert dient Traubenzucker mit einem GI von 100. Im Allgemeinen gilt ein GI als schlecht, der höher als 70 ist, als mittel, wenn er zwischen 50 und 70 liegt und als gut, wenn er sich unter 50 befindet.

Rohkost in Form von Gemüse hat meist einen GI von unter 30, während isolierte Kohlenhydrate und Produkte daraus (Back- und Teigwaren, weisser Reis, Stärke, Mais etc.) GIs von meist über 70 aufweisen.

Unglaubliche Verbesserung der Gesundheit nach nur 30 Tagen

Dreissig Tage nach der Umstellung auf eine solche antioxidantien- und ballaststoffreiche Ernährung, entnahm man den 44 Probanden Blut. Die Ergebnisse waren erstaunlich. Es zeigte sich, dass die Ernährungsweise einen grossen Einfluss auf alle wichtigen Blutwerte hatte, insbesondere auf all jene Blutwerte, die im Zusammenhang mit entzündlichen Prozessen, dem Blutzuckerwert sowie der Gerinnungsneigung des Blutes von Bedeutung sind.

Cholesterinspiegel und Blutdruck sinken

Nach nur 30 Tagen mit einer gesünderen Ernährung konnte das sog. schlechte Cholesterin (LDL) im Durchschnitt um 33 Prozent reduziert werden. Der Blutdruck fiel um 8 Prozent, die Triglyceridwerte verbesserten sich um 14 Prozent und der Blutgerinnungsfaktor Fibrinogen fiel um 26 Prozent. Systemische Entzündungen wurden umfassend reduziert und die kognitiven Funktionen und das Erinnerungsvermögen verbesserten sich merklich. Die Autoren der Studie empfanden die Resultate der Untersuchung als aussergewöhnlich, zumal es bislang keine anderen Studien gibt, welche die positiven Auswirkungen einer gesunden Ernährung auf derart viele Körperfunktionen hin untersucht hätte.

Steinzeit-Ernährung als Schutz vor Diabetes

Während der 2,5 Millionen Jahre, in denen sich der moderne Mensch entwickelt hat, assen wir in der Steinzeit natürliche Nahrungsmittel wie Früchte, Blatt- und Wurzelgemüse, Nüsse, gelegentlich Fisch, Fleisch von Insekten und Kleintieren sowie – falls wir fündig wurden – das eine oder andere Vogelei.

Diese Lebensmittel – in frischer und möglichst unverarbeiteter Form verzehrt – beugen den heute üblichen chronischen Erkrankungen vor. Aufgrund ihrer Kohlenhydratarmut regulieren sie den Blutzuckerspiegel auf natürliche, aber perfekte Weise und beugen so automatisch einer der häufigsten Zivilisationserkrankungen unserer Zeit vor, nämlich Diabetes.

Steinzeit-Ernährung besser als mediterrane Ernährung

Die Wissenschaftler der Universität in Lund bewiesen diese Aussage mit einer weiteren Untersuchung ( 2 ). Bei Probanden, die 12 Wochen lang eine getreidefreie Steinzeit-Diät praktizierten, zeigte sich, dass sich deren Blutzuckerwerte um 26 Prozent verbesserten, während die Vergleichsgruppe, die sich mediterran ernährte, nur Verbesserungen um 7 Prozent erfuhr.

Der Grund für den erstaunlichen Vorsprung der Steinzeit-Ernährung ist einfach: Während in der heutigen mediterranen Ernährungsweise Getreideprodukte einen wichtigen Platz einnehmen, ist die Steinzeit-Ernährung vollkommen getreidefrei und versorgt den Menschen stattdessen mit Lebensmitteln, die einen niedrigen glykämischen Index aufweisen und gleichzeitig reich an schützenden Antioxidantien sind.

Machen Sie den 30-Tages-Test!

Eine natürliche Ernährung aus möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln kann also einerseits das Erkrankungsrisiko für Diabetes, Herzkrankheiten, Demenz etc. reduzieren und andererseits bestehende Krankheiten beheben oder lindern bzw. das Fortschreiten von ernsten Erkrankungen sogar verlangsamen. Probieren daher auch Sie es aus!

Stellen Sie Ihre Ernährung für 30 Tage um (z. B. mit dem Whole30-Konzept oder unseren ZDG-Ernährungsplänen). Essen Sie Früchte, Gemüse, Nüsse, Samen, hochwertige Öle und gelegentlich ein Ei oder frischen Fisch. Bauen Sie grüne Smoothies in Ihre Ernährung ein, geniessen Sie als Zwischenmahlzeiten einfach zubereitete Drinks aus z. B. Weizengras oder Gerstengras, selbst gemachten pflanzlichen Joghurt und ergänzen Sie bei Bedarf Ihre Proteinversorgung mit köstlichem Reisprotein. Sie werden von Ihrem Wohlbefinden so begeistert sein, dass Sie womöglich nie mehr anders essen möchten.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.