Kokosöl – Eines der natürlichsten Öle
Kokosöl ist eines der natürlichsten Öle, die uns Menschen zur Verfügung stehen. So besteht die reife Kokosnuss zu etwa 35 Prozent aus Kokosöl und kann – einmal geöffnet – sehr leicht in größeren Mengen gegessen werden ( 1 ).
Stellen Sie sich im Vergleich dazu einmal den Rapssamen vor. Er ist winzig und steinhart. Es ist kaum möglich, diesen zu essen, geschweige denn an sein Öl heranzukommen. Ohne Monokultur und maschinelle Verarbeitung gäbe es das Rapsöl gar nicht. Auch Distelöl oder Sojaöl sind nicht gerade Öle, die wir seit Urzeiten kennen.
Kokosnüsse jedoch stellen für die Völker der Südsee ein Grundnahrungsmittel dar – ein Grundnahrungsmittel, mit dem sie über Jahrtausende hinweg leistungsfähig und gesund blieben, ohne sich je über Diabetes, Cholesterinwerte, Herzinfarkte oder Schlaganfälle Gedanken machen zu müssen.
Wer nun aber die Fettsäurezusammensetzung des Kokosöls kennt, wundert sich hier möglicherweise. Denn es besteht zu einem großen Teil (durchschnittlich 90 Prozent) aus gesättigten Fettsäuren. Und gesättigte Fettsäuren gelten gemeinhin als schlecht, führen zu erhöhten Cholesterinwerten und über kurz oder lang zu Herzinfarkt und Schlaganfall, heißt es.
Die Fettsäuren im Kokosöl
Die Fettsäurezusammensetzung sieht folgendermaßen aus:
Mittelkettige gesättigte Fettsäuren:
- Laurinsäure 44–52% - die am besten untersuchte mittelkettige Fettsäure
- Caprinsäure 6–10%
- Caprylsäure 5–9%
Langkettige gesättigte Fettsäuren:
- Myristinsäure 13–19%
- Palmitinsäure 8–11%
- Stearinsäure 1–3%
Einfach ungesättigte Fettsäuren:
- Ölsäure 5–8%
- Palmitoleinsäure weniger als 1%
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren:
- Linolsäure (Omega-6-Fettsäure) 0–2,5%
- Alpha-Linolensäure (Omega-3-Fettsäure) weniger als 1%
Die obige Übersicht über die Fettsäuren zum Ausdrucken oder als PDF finden Sie auch hier unter diesem Link.
Reich an mittelkettigen Fettsäuren
Kokosöl ist das einzige natürliche Speiseöl mit einem derart hohen Gehalt an mittelkettigen Fettsäuren. Mittelkettige Fettsäuren sind gesättigte Fettsäuren mit einer bestimmten Kettenlänge. Während beispielsweise eine langkettige Fettsäure wie die Stearinsäure aus einer Kette mit 18 C-Atomen besteht (C steht für Kohlenstoff), ist die Caprylsäure aus nur 8 C-Atomen aufgebaut, die Caprinsäure aus 10 und die Laurinsäure aus 12 C-Atomen.
Mittelkettige Fettsäuren bestehen also aus Ketten mit 8 bis 12 C-Atomen und langkettige Fettsäuren aus Ketten mit 14 bis 24 C-Atomen.
Die mittelkettigen Fettsäuren sind es dann auch, die dem Kokosöl einen Großteil seiner besonderen Eigenschaften verleihen.
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Leicht verdaulich und weniger Kalorien
Mittelkettige Fettsäuren sind zunächst einmal sehr leicht verdaulich. Ohne die Mitarbeit der Gallensäuren können sie verdaut werden. Sie sind wasserlöslich und gelangen daher ohne Umwege über die Blutbahn in die Leber.
Dort nun – und das ist gleich der nächste Vorteil – werden sie vom Körper sehr gerne zur Energiegewinnung genutzt und weniger gern in die Fettdepots eingelagert.
Zusätzlich liefern mittelkettige Fettsäuren eine Kalorie weniger pro Gramm als andere Fettsäuren.
Diese beiden Eigenschaften dieser Fettsäuren führen dazu, dass Kokosöl den Ruf hat, weniger zur Gewichtszunahme beizutragen als andere Fette, ja, im Gegenteil sogar beim Abnehmen zu helfen ( 2 ).
Bestätigt hat diesen Aspekt eine japanische kontrollierte Doppelblind-Studie, die bereits im Jahr 2001 im The Journal of Nutrition veröffentlicht wurde.
78 übergewichtige, aber gesunde Teilnehmer ( Männer und Frauen mit BMI über 23 )wurden in zwei Gruppen geteilt. Beide assen während der 12-wöchigen Studiendauer dasselbe, nur erhielt eine Gruppe (M) täglich 60 Gramm eines Fettes aus mittelkettigen Fettsäuren und die andere Gruppe (L) erhielt 60 Gramm eines Fettes aus langkettigen Fettsäuren.
Beide Gruppen nahmen Gewicht ab. Doch verlor Gruppe M signifikant mehr Gewicht als Gruppe L. Und nicht nur das.
Bei Diäten baut sich bekanntlich oft insbesondere Muskelmasse ab, während der Körperfettanteil sich nur zögerlich reduzieren lässt. Gruppe M jedoch erlebte einen deutlich höheren Körperfettverlust sowie einen höheren Fettverlust des Unterhautgewebes als Gruppe L.
Die Forscher schlossen seinerzeit, dass mittelkettige Fettsäuren das Körpergewicht und den Körperfettanteil besser reduzieren können als eine Diät, die langkettige Fettsäuren enthält.
Gegen Viren, Bakterien und Pilze
Die mittelkettigen Fettsäuren des Kokosöls wirken antimikrobiell, antiviral und antimykotisch – und zwar sowohl bei innerlicher wie auch bei äußerlicher Anwendung ( 15 ).
Das Öl kann daher als Hautöl bei Pilzerkrankungen eingesetzt werden. Bei Scheidenpilz oder bakteriellen Erkrankungen der Scheidenschleimhaut kann es zur Intimpflege oder als Gleitgel verwendet werden und hilft somit an Ort und Stelle bei der Bekämpfung der unangenehm juckenden Mikroben und Pilze.
Warum und wie genau wirkt das Kokosöl gegen Bakterien & Co?
Laurinsäure gegen Herpes und andere Viren
Die mittelkettige Laurinsäure macht allein etwa 50 Prozent der im Kokosöl vorkommenden Fettsäuren aus. Im menschlichen oder tierischen Körper wandelt sich die Laurinsäure zunächst in Monolaurin um.
Zwar gibt es auch Untersuchungen, denen zufolge die freie Laurinsäure ebenfalls antimikrobielle Fähigkeiten aufweist. Doch ist es hauptsächlich das Monolaurin – ein sog. Monoglycerid – das letztendlich gegen Viren und Bakterien wirkt ( 5 ) ( 13 ).
Monolaurin wehrt speziell behüllte Viren (z. B. HI-, Herpes-, Cytomegalo- und Grippeviren) im menschlichen und tierischen Organismus ab. Behüllte Viren sind von einer Lipidhülle umgeben.
Monolaurin ist für Viren nun deshalb so gefährlich, weil es eben diese Hülle auflösen kann, was zur Inaktivierung des Virus führt ( 8 ).
Etwa sechs bis zehn Prozent der Fettsäuren im Kokosöl bestehen aus der Caprinsäure - ebenfalls eine mittelkettige Fettsäure mit einer ähnlich gesundheitsfördernden Wirkung wie die Laurinsäure ( 16 ).
Caprinsäure gegen Chlamydien & Co.
Auch die Caprinsäure wirkt besonders dann, wenn sie im menschlichen oder tierischen Organismus in ihr Monoglycerid, das Monocaprin umgewandelt wird. Monocaprin wird momentan sowohl auf seine antivirale Wirksamkeit gegen Herpes-simplex-Viren als auch auf seine antibakterielle Wirksamkeit gegen Chlamydien und anderen sexuell übertragbaren Bakterien getestet.
Doch liegen bereits ältere Untersuchungen zu diesem Thema vor, wie etwa jene von Thormar et al. ( 4 ), in der man die inaktivierende Wirkung von Monocaprin auf die genannten Viren inkl. HIV nachwies – zumindest in Vitro ( 14 ).
Wie mittelkettige Fettsäuren gegen Chlamydien wirken, zeigte die Studie von Bergsson et al. ( 4a ).
Insgesamt gilt, dass Laurinsäure bzw. Monolaurin eine höhere Antivirenaktivität aufweist als die übrigen mittelkettigen Fettsäuren bzw. deren Monoglyceride.
Zu den Viren, die von mittelkettigen Fettsäuren inaktiviert werden können, gehören neben dem
- HI-Virus
- das Masernvirus,
- das Herpes-Simplex-1-Virus (HSV-1),
- das Vesicular-Stomatitis-Virus (VSV),
- das Visna-Virus und das
- Cytomegalovirus.
Die Fettsäuren des Kokosöls wirken jedoch nicht nur gegen Viren und Bakterien, sondern - wie bereits erwähnt - auch gegen Pilze.
Gegen Pilzinfektionen
Mittelkettige Fettsäuren reduzieren die Aktivität von Pilzen, wie z. B. von Candida albicans. In einer Studie zeigte sich eine Anti-Pilz-Wirkung von Caprinsäure auf Candida-Ansiedlungen im Mundbereich von Prothesenträgern. In einer In-vitro-Studie konnten gleich drei verschiedenen Candida-Stämmen durch sowohl Caprinsäure als auch durch Laurinsäure bekämpft werden.
Bei Darmpilzinfektionen kann Kokosöl innerlich, bei Pilzinfektionen der Haut oder Schleimhäute äußerlich eingesetzt werden ( 34 ).
Ein Anti-Candida-Programm finden Sie hier: Kokosöl und Oreganoöl gegen Candida albicans
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Mittelkettige Fettsäuren für Darmbakterien unschädlich
Könnten die Fettsäuren durch ihre antibakterielle Wirkung auch der Darmflora schaden?
Mittelkettige Fettsäuren bzw. deren Monoglyceride wie z. B. das Monolaurin scheinen auf nützliche Darmbakterien keine schädliche Wirkung zu haben, sondern nur auf potentiell krankheitserregende Mikroorganismen ( 6 ) ( 7 ).
Forscher um Isaacs ( 9 ) ( 10 ) ( 11 ) ( 12 ) wiesen beispielsweise bei den weit verbreiteten Mikroben, die häufig den Darm besiedeln, wie z. B. Escherichia coli keine Inaktivierung durch Monolaurin nach ( 17 ) ( 18 ) ( 19 ) ( 20 ).
Bei krankheitserregenden Mikroben wie z. B. Haemophilus influenza, Staphylococcus epidermidis und dem grampositiven Gruppe-B-Streptokokkus hingegen eine sehr starke Inaktivierung.
Gibt es einen Zusammenhang mit Herzkrankheiten?
Die über vier Jahrzehnte anhaltende Forschung über die Wechselwirkungen zwischen Kokosöl als Nahrungsbestandteil und Herzerkrankungen kam im Großen und Ganzen zu ein und demselben Ergebnis:
Das Öl ist eher hilfreich dabei, die Risikofaktoren für Herzerkrankungen zu minimieren.
Blackburn et al. ( 25 ) setzten sich in ihrer Untersuchung mit der veröffentlichten Literatur über die "Auswirkungen von Kokosöl auf Serumcholesterin und Atherogenese" auseinander und kamen zu dem Schluss, dass das Öl "wenn es mit anderen Fetten oder ausreichend mit Linolsäure ergänzt wird, hinsichtlich der Atherogenese ein neutrales Fett darstellt". (Atherogenese = Entstehung/Entwicklung der Arteriosklerose)
Nachdem Kurup & Rajmoran sich Ende der 90er Jahre mit derselben Literatur beschäftigt hatten, führten sie eine Studie bei 64 Freiwilligen durch und fanden durch Kokosölkonsum "keine statistisch signifikante Veränderung bei sämtlichen Cholesterin-Werten (Gesamtcholesterin, HDL-Cholesterin, LDL-Cholesterin etc.) im Vergleich zum Ausgangswert". Die Ergbenisse gaben sie 1995 in Indien am Symposium on Coconut and Coconut Oil in Human Nutritionbekannt ( 25a ) .
Kaunitz & Dayrit ( 27 ) untersuchten noch früher, nämlich schon 1992 die epidemiologischen Versuchsdaten von Gruppen, die zeitlebens Kokosnüsse verzehrt hatten, und schrieben
"Die vorliegenden Bevölkerungsstudien zeigen, dass Kokosöl in der Ernährung weder zu einem hohen Serumcholesterinwert noch zu einer hohen Sterblichkeit oder Krankhaftigkeit durch koronare Herzkrankheiten führt."
Sie stellten weiterhin fest, dass Mendis et al. (1989) bei jungen männlichen Erwachsenen aus Sri Lanka unerwünschte Lipidveränderungen nachgewiesen hatten, nachdem sie ihre Ernährung vom gewöhnlichen Kokosöl auf Maisöl umgestellt hatten.
Obwohl zwar der Serumcholesterinwert aufgrund des Maisöls um 18,7 Prozent und der LDL-Cholesterinwert um 23,8 Prozent sank, fiel auch der HDL-Cholesterinwert (gutes Cholesterin) um 41,4 Prozent und damit weit unter den niedrigsten akzeptablen HDL-Wert von 35 mg/dL, so dass der LDL/HDL-Quotient um 30 Prozent stieg – was ein äusserst schlechtes Zeichen ist ( 28 ).
Zuvor hatten Prior et al. ( 30 ) schon Ähnliches gezeigt, nämlich dass bei Inselbewohnern, die große Mengen Kokosprodukte (darunter auch das Öl) zu sich nehmen "keine Anzeichen dafür beobachtet wurden, dass die hohe Zufuhr von gesättigten Fetten bei diesen Gruppen eine schädliche Wirkung hat".
Wanderten diese Gruppen aber nach Neuseeland aus, wo sich ihr Kokoskonsum verringerte, stieg ihr Gesamtcholesterin- und LDL-Cholesterinwert an und ihr HDL-Cholesterinwert sank.
Mendis & Kumarasunderam ( 29 ) verglichen nun wiederum die Wirkung von Kokos- und Sojaöl bei jungen Männern mit normalen Blutfettwerten, und wieder führte der Verzehr von ersterem zu einem Anstieg des HDL-Cholesterinwertes (gutes Cholesterin), wohingegen Sojaöl dieses erwünschte Lipoprotein senkte ( 22 ).
Kokosöl gegen Arteriosklerose?
In weiteren Forschungen wurde nachgewiesen, dass Herpes- und Cytomegaloviren eine Rolle bei der Bildung arteriosklerotischer Ablagerungen in den Blutgefässen spielen könnten sowie genauso bei der Wiederverengung der Arterien nach einer Angioplastie (operative Erweiterung eines Blutgefässes z. B. durch Einsetzen eines Stents) (Artikel in der New York Times von 1984).
Interessant daran ist, dass das antimikrobiell wirkende Monolaurin – wie wir oben gesehen haben – ja genau diese Herpes- und Cytomegaloviren hemmen kann, Monolaurin aber nur dann im Körper gebildet wird, wenn Laurinsäure Bestandteil der Ernährung ist. Und Laurinsäure ist im Kokosöl enthalten ( 32 ) ( 33 ) ( 35 ) ( 36 ) ( 37 ) ( 38 ) ( 39 ) ( 40 ).
Eine Übersichtsarbeit (Review) ( 41 ) von Lawrence (2013) fasst den aktuellen Wissensstand dann auch folgendermaßen zusammen:
"Obwohl frühere Studien darauf hinwiesen, dass eine Ernährung mit gesättigten Fettsäuren und gleichzeitig niedriger Zufuhr mehrfach ungesättigter Fettsäuren den Cholesterinspiegel und das Herzerkrankungsrisiko steigen lasse, war die Beweislage schon immer schwach. Im Laufe der Jahre zeigte sich, dass gesättigte Fette nicht mit Herzkrankheiten oder anderen Gesundheitsproblemen im Zusammenhang stehen, sondern im Gegenteil – besonders gesättigte Fette aus Kokosöl – die Gesundheit verbessern können.“
Gegen Demenz?
Das von Alzheimer betroffene Gehirn kann nur noch unzureichend Glucose als Energiequelle nutzen. Aus Kokosöl jedoch können sog. Ketone hergestellt werden.
Diese nun kann auch das Alzheimer-Gehirn noch zur Energiegewinnung nutzen, die Symptome nehmen daraufhin ab und die Krankheit schreitet langsamer voran oder bessert sich sogar.
Wie konkret das Öl dem Gehirn auf die Sprünge helfen kann, finden Sie hier beschrieben: Kokosöl schenkt dem Gehirn mehr Energie
Bei Krebs
Auch bei Krebs kann Kokosöl in die Ernährung integriert werden. Es versorgt den oft ausgezehrten Körper mit leicht verdaulichen Kalorien, entlastet durch seine antimikrobielle Wirkungen das Immunsystem und wirkt zusätzlich entzündungshemmend.
Ja, es gibt sogar ein konkretes Programm (Die ketogene Reinigung - siehe erster Link in diesem Abschnitt), die über drei bis zehn Tage durchgeführt wird und dabei helfen soll, Krebszellen auszuhungern, während gesunde Körperzellen Ketone als Energiequelle nutzen können, die der Körper aus dem Öl herstellen kann.
Kokosöl an der Bildung von Fettgeschwulsten beteiligt?
Sog. Atherome sind gutartige Fettgeschwulste, die sich meist am behaarten Kopfbereich (z. B. am Nacken oder hinter dem Ohr) oder auch am Bauch bilden. Es handelt sich dabei um gutartige Zysten, die sich mit Fett füllen.
Nun könnte man denken, dass die Zysten sicher mit den „bösen“ gesättigten Fettsäuren gefüllt sind, die der Körper irgendwo abzulagern versucht. Doch weit gefehlt.
Die chemische Analyse von Atheromen hat gezeigt, dass diese zu etwa 40 Prozent aus mehrfach ungesättigten und zu über 30 Prozent aus einfach ungesättigten Fettsäuren, also insgesamt zu 70 Prozent aus ungesättigten Fettsäuren, hingegen nur zu knapp 25 Prozent aus gesättigten Fettsäuren bestehen.
Bei keiner der gesättigten Fettsäuren handelte es sich ferner um Fettsäuren aus dem Kokosöl, also weder um Laurin- noch um Myristinsäure. ( 31 )
Kokosöl: Opfer der Speiseölindustrie
Interessant ist, dass die meisten der aufgeführten positiven Eigenschaften und Wirkungen des Kokosöls schon seit vielen Jahrzehnten bekannt sind – wie die Daten der aufgeführten Studien zeigen – man sie also lediglich unter den Tisch fallen liess, um uns stattdessen aufwändig hergestellte Industrieöle aus mittlerweile teilweise gentechnisch veränderten Saaten wie Rapsöl oder Sojaöl als besonders gesund aufzuschwatzen.
Leider ließ man die Vorteile des Kokosöls nicht nur unter den Tisch fallen, man machte es sogar regelrecht schlecht, um auf diese Weise möglichst alle Menschen auf die Seite der mehrfach ungesättigten Pflanzenöle zu ziehen, die zu allem Überfluss auch noch hochgradig industriell verarbeitet feilgeboten wurden.
Mehr als drei Jahrzehnte lang litten das Kokosöl und seine Erzeuger unter den Diffamierungen, die ihren Ursprung in den USA hatten und beispielsweise aus Veröffentlichungen der Verbraucherschutzorganisation Centres for Science in the Public Interest (CSPI), der American Soybean Association (ASA) und anderen Vertretern der Speiseölindustrie stammten.
Gleichzeitig gab es Publikationen der wissenschaftlichen und medizinischen Fachwelt, die ihre Fehlinformationen wiederum von Institutionen wie der CSPI und der ASA erhalten hatten.
Doch wie hatte all das begonnen?
Kokosöl: Opfer von Intrigen und Desinformation
In den späten 1950ern behauptete ein Forscher in Minnesota, dass gehärtete Pflanzenfette die Ursache für das Ansteigen der Herzkrankheiten seien.
Die Speiseölindustrie fürchtete Umsatzeinbussen und behauptete, nicht die Härtung sei das Problem, sondern die in den gehärteten Fetten vorhandenen gesättigten Fettsäuren.
Zur selben Zeit berichtete ein Forscher aus Philadelphia, der Konsum von mehrfach ungesättigten Fettsäuren führe zur Senkung des Cholesterinspiegels.
Auf diese wissenschaftliche Veröffentlichung und die allgemeine Anerkennung derselben reagierte die Speiseölindustrie damit, dass sie sich immer mehr darauf konzentrierte, die in den Lebensmitteln vorkommenden "gesättigten Fette" durch " mehrfach ungesättigte Fette" zu ersetzen.
Bei der industriellen Verarbeitung ungesättigter Fette jedoch besteht enorme Gefahr, dass sich aufgrund der Unbeständigkeit dieser Fette, schädliche Abbauprodukte und natürlich ganz besonders die gefährlichen Transfette entwickeln können. Das jedoch interessierte seinerzeit noch niemanden.
Dann veröffentlichte die oben genannte Verbraucherschutzorganisation CSPI im August 1986 eine "Pressemitteilung", worin sie "Palm-, Kokos- und Palmkernöl" als "reich an arterienverstopfenden gesättigten Fetten" bezeichnete.
Die CSPI forderte überdies den obligatorischen Kennzeichnungszusatz "gesättigtes Fett", wenn Kokosöl oder auch Palmöl in einem Produkt enthalten waren.
Im Jahre 1988 veröffentlichte die CSPI eine Broschüre mit dem Titel " Saturated Fat Attack" (dt.: Angriff auf gesättigte Fette). Diese Broschüre enthielt Listen mit Produkten, die „unerwünschte tropische Öle“ enthielten, damit der Verbraucher diese Produkte meiden konnte ( 23 ).
Die Broschüre wies eine Menge schwerwiegender Fehler auf: So lieferte sie beispielsweise eine fehlerhafte Beschreibung der Biochemie von Fetten und Ölen und machte falsche Angaben über die Fett- und Ölzusammensetzung vieler Produkte.
Das alles war nebensächlich. Hauptsache der Verbraucher mied künftig tropische Fette wie Kokosöl und kaufte nur noch einheimische Öle und Fette bzw. Produkte daraus.
Kokosöl im Fokus der Sojaöl-Industrie
Zur selben Zeit startete die American Soybean Association ASA ebenfalls eine Kampagne gegen das Öl der Kokosnuss und andere tropische Öle, z. B. indem sie Anti-Kokosöl-Briefe an die Sojabohnenbauern versendete oder Anzeigen schaltete mit einer "Anleitung zur Bekämpfung von (tropischen) Fetten".
Ein anderes ASA-Projekt bestand darin, einen "Ernährungswissenschaftler" zur Überwachung von Supermärkten in Washington einzustellen, der die Lebensmittel auf ihren Gehalt an Kokosöl und anderen tropischen Ölen überprüfte.
Anfang 1987 forderte die ASA die FDA (amerikanische Gesundheitsbehörde) auf, die Kennzeichnungspflicht "enthält tropische Fette" einzuführen – und blies damit in dasselbe Horn wie schon zuvor die CSPI ( 21 ).
Mitte 1987 ging es weiter mit der ASA-Kampagne gegen das Kokosnussöl. Am 3. Juni 1987 erschien in der New York Times der Leitartikel "The Truth About Vegetable Oil" ( 24 ) (Die Wahrheit über pflanzliche Öle), worin Kokosnussöl und andere tropische Öle als "die billigeren, arterienverstopfenden Öle aus Malaysia und Indonesien" bezeichnet wurden und die Behauptung aufgestellt wurde, dass tropische Öle nicht den amerikanischen Ernährungsrichtlinien entsprechen würden, obwohl das keineswegs geklärt war. Die Bezeichnung "Arterienverstopfung" stammte direkt von der CSPI.
Das ASA-Magazin Media Alert gab ausserdem bekannt, dass das National Heart, Lung and Blood Institute und der National Research Council" Verbrauchern dazu rieten, Palm-, Palmkern- und Kokosnussöl zu vermeiden" ( 26 ).
Angriff auf Kokosöl lenkte vom wahren Übeltäter ab
Und so ging es immer weiter, bis auch heute noch viele Menschen, ja sogar Ärzte und Ernährungsfachleute von Kokosnussöl aufgrund der darin gesättigten Fettsäuren abraten, in Wirklichkeit jedoch nur den Anti-Kokosöl-Kampagnen der Sojaölindustrie und anderer Interessengruppen auf den Leim gegangen waren.
Denn was war das Ergebnis dieser Kampagnen? Die Menschen konzentrierten sich nun auf das Meiden von Kokosnussöl und anderer tropischer Fette. Sie kauften und assen die einheimischen, aber meist industriell verarbeiteten Pflanzenöle wie Soja-, Sonnenblumen- und Rapsöl und achteten auch beim Kauf von Fertigprodukten darauf, dass bloss kein Kokosnussöl enthalten war.
Niemand jedoch achtete auf die wirklichen Übeltäter, nämlich den Omega-6-Überschuss aus vielen pflanzlichen Ölen und die Transfette in gehärteten Ölen und Fetten - Transfette, die nur aus ungesättigten Fettsäuren, niemals aus gesättigten Fettsäuren entstehen. .
Geniessen Sie daher das köstliche Kokosnussöl – natürlich in kalt gepresster Bio-Qualität und nicht im Übermaß – und meiden Sie lieber verarbeitete Fette (in Fertigprodukten) aus ungesättigten Fettsäuren.
* Hier finden Sie ein BIO-Kokosöl.
Kokosöl: Tipps zur Anwendung
Lesen Sie in unseren 9 Kokos-Tipps neben vielen weiteren Anwendungsmöglichkeiten des Öls z. B. wie Sie damit gesundes Popcorn herstellen können.
Außerdem finden Sie bei uns weitere hochinteressante und wirksame Anwendungsmöglichkeiten des Kokosnussöls, z. B. als Deo, zur Haarpflege oder zur Abwehr von Parasiten (Stichwort Zecken bzw. Borreliose).
Fragwürdiger Vortrag über Kokosöl von Frau Professor Dr. Dr. Michels
Wir haben das Video von Frau Michels analysiert. Unsere Stellungnahme dazu lesen Sie hier.