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  • Milch, Fleisch, Eier besser nicht bei Sklerodermie
3 min

Wie diese Ernährung eine Sklerodermie negativ beeinflusst

Nicht nur Bluthochdruck, Diabetes, Asthma und hohe Cholesterinspiegel lassen sich von der Ernährung beeinflussen, sondern auch Autoimmunerkrankungen. Forscher zeigten, wie die falsche Ernährung die Sklerodermie verschlimmern kann.

Aktualisiert: 04 September 2023

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Dieser Stoff verschlimmert die Sklerodermie

Ein Stoff, der bei einer bestimmten Ernährung von den Darmbakterien gebildet wird, kann nicht nur an der Entstehung von Nierenerkrankungen und Arteriosklerose beteiligt sein, er kann auch das Sterberisiko bei Herzversagen erhöhen – und ausserdem die Sklerodermie, eine Autoimmunerkrankung aus der Gruppe der Kollagenosen, verstärken, so eine Studie, die im Juli 2022 in iScience erschienen war ( 1 ).

Die Darmflora ist massgeblich an der Regulierung des Immunsystems beteiligt. Verändert sich die Darmflora, kann dies Autoimmunprozesse einleiten, verschlimmern oder aber auch bremsen. Die Sklerodermie ist eine solche Autoimmunerkrankung. Sie wird auch systemische Sklerose genannt und zählt zu den rheumatischen und chronisch entzündlichen Erkrankungen.

Sklerodermie: Autoimmunkrankheit der Haut und inneren Organe

Bei den Sklerodermie-Betroffenen zeigen die Zellen des Bindegewebes eine erhöhte Aktivität und bilden zu viel Kollagen (Strukturprotein des Bindegewebes). Es kommt zu Bindegewebswucherungen (Fibrose), die die Haut verkleben, verhärten und vernarben. Im Mittelpunkt stehen insbesondere die Hände und das Gesicht, aber auch die Nieren, Lungen und das Herz sowie die Blutgefässe können betroffen sein. In den Gefässen führen die Wucherungen zu Verengungen und Durchblutungsstörungen.

Wie die Darmflora die Sklerodermie verstärkt

Bisher wusste man nicht, inwieweit Veränderungen der Darmflora zur Fibrose und den Gefässschäden bei der Sklerodermie beitragen. Forscher der Abteilung für Rheumatologie an der University of Michigan stellten jetzt aber fest, dass die Darmflora einen Stoff namens Trimethylamin bildet (TMA), der in der Leber mit Hilfe des Enzyms FMO3 zu TMAO verwandelt wird (Trimethylamin-N-oxid).

TMAO wiederum beeinflusst bei der Sklerodermie Zellprozesse auf eine Weise, dass die Fibrose und die Entzündung getriggert und die Blutgefässschäden verstärkt werden.

Bei dieser Ernährung entsteht besonders viel TMAO

TMA wird von den Darmbakterien aber nicht in jedem Fall gebildet, sondern insbesondere bei einer ganz bestimmten Ernährung, nämlich bei der typisch westlichen Ernährung, die reich an tierischen Produkten ist (Fleisch, Eier und Milchprodukte). Diese Lebensmittel enthalten viel L-Carnitin und Cholin. Aus diesen beiden Stoffen bilden die Darmbakterien TMA.

TMAO programmiert Zellen um

TMAO nun kann Zellen so umprogrammieren, dass aus ihnen sog. Myofibroblasten werden, also Bindegewebszellen, die normalerweise an der Wundheilung beteiligt sind und dort Narbengewebe bilden. Wenn aber – wie bei der Sklerodermie – gar keine Wunde da ist, führen diese Myofibroblasten zu den genannten Vernarbungen und Verklebungen in der Haut und den Blutgefässen.

Schon allein die Tatsache, dass bei Sklerodermie-Patienten der FMO3-Spiegel deutlich erhöht ist, weist darauf hin, dass TMAO an der Entstehung und dem Verlauf der Sklerodermie beteiligt ist. FMO3 ist das bereits oben genannte Leberenzym, das aus dem TMA der Darmflora TMAO bildet.

Enger Zusammenhang: Typisch westliche Ernährung und Sklerodermie

„Wir haben damit einen neuen Mechanismus entdeckt, der zeigt, wie die typisch westliche Ernährung und die Darmflora mit der Sklerodermie in Verbindung stehen“, sagte Dr. John Varga, Autor der Studie und Leiter der rheumatologischen Abteilung der University of Michigan Health. „Als nächstes möchten wir untersuchen, ob es Arzneimittel oder bestimmte Lebensmittel gibt ( z. B. Olivenöl ), die die Bildung von TMA im Darm hemmen könnten, um auf diese Weise die bei der Sklerodermie vorhandene Fibrose zu therapieren.“ ( 2 )

Ernährung umstellen: TMAO reduzieren!

Wäre es nicht sehr viel sinnvoller, künftig tierische Lebensmittel deutlich zu reduzieren? Wir erklären in unserem Artikel über L-Carnitin, warum eine rein pflanzliche Ernährung eine gute Lösung darstellen könnte. Denn diese enthält nicht nur weniger L-Carnitin (so dass sich auch weniger TMA und TMAO bilden können). Auch die Darmflora scheint bei vegan lebenden Menschen nicht einmal aus dem Cholin in pflanzlicher Nahrung TMA zu produzieren.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.