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  • e-zigarette im Gebrauch
3 min

E-Zigaretten schlecht für die Knochen

Das Rauchen herkömmlicher Zigaretten gilt längst als Risikofaktor für Osteoporose und die damit im Zusammenhang stehenden Knochenbrüche. Jetzt zeigte sich, dass E-Zigaretten noch schädlicher für die Knochen sind – und zwar schon bei jungen Leuten.

Aktualisiert: 05 September 2023

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E-Zigaretten machen die Knochen brüchig

E-Zigaretten machen – ähnlich wie das Rauchen – die Knochen brüchig und erhöhen somit das Risiko für eine Osteoporose. Osteoporose ist eine verbreitete degenerative Erkrankung der Knochen, die meist ab dem 50. Lebensjahr (bei Frauen) bzw. ab dem 60. Lebensjahr (bei Männern) ihren Anfang nimmt.

Die auch als Knochenschwund bezeichnete Krankheit geht mit abnehmender Knochendichte und anderen Veränderungen der Knochenstruktur einher, die Knochen werden brüchig und entsprechend hoch ist im Laufe der Zeit das Frakturrisiko (Knochenbruchrisiko).

Osteoporose belastet das Gesundheitssystem in Milliardhöhe

Die Krankheit wird gerne unterschätzt. Doch beliefen sich die mit den Knochenbrüchen einer Osteoporose verbundenen Kosten im Jahr 2017 allein in Deutschland auf 11,3 Milliarden Euro. Man schätzt, dass diese Zahl bis zum Jahr 2030 um 23 Prozent steigen wird ( 4 ). Die Osteoporose ist somit eine Krankheit, die das Gesundheitssystem massiv belastet.

Wie Raucher ihren Knochen schaden

Viele Risikofaktoren der Osteoporose sind jedoch von jedem Menschen beeinflussbar und sogar abwendbar. Das Rauchen ist ein solcher Risikofaktor. Denn das Rauchen schadet dem Knochenstoffwechsel auf vielfältige Weise. Es beeinträchtigt nicht nur die Calciumresorption aus dem Darm, sondern auch jene Hormone, die den Calciumstoffwechsel regulieren sowie weitere Faktoren, die für die Knochengesundheit wichtig sind, etwa die Proteine Osteoprotegerin, RANK und RANKL, die allesamt die Aktivität der knochenaufbauenden und knochenabbauenden Zellen regulieren. Auch direkte Schäden auf die Knochenzellen konnten bei Rauchern beobachtet werden ( 3 ).

(RANK steht für receptor activator of nuclear factor kappa-B, RANKL für receptor activator of nuclear factor kappa-B ligand).

Wie Dampfen das Knochenbruchrisiko erhöht

Ob diese schädliche Wirkung auf die Knochengesundheit auch auf das Dampfen zutrifft, war lange Zeit noch nicht erforscht worden. Eine Studie vom November 2021 überprüfte nun genau diesen Zusammenhang und kam anhand der Daten von 5.500 Teilnehmern zu dem Ergebnis, dass man bei den Dampfern – auch schon bei jungen Erwachsenen – mehr Knochenbrüche beobachten konnte als bei den Nichtdampfern und Nichtrauchern. Wer rauchte und dampfte hatte sogar ein noch höheres Risiko für Knochenbrüche als Personen, die nur rauchten. Zu den Knochenbrüchen zählte man in der Studie Hüftfrakturen, Wirbel- und Handgelenksfrakturen ( 1, 2 ).

(Hinweis: Um entsprechenden Kommentaren zu diesem Artikel zuvorzukommen: Wir empfehlen nun nicht, besser zu rauchen als zu dampfen. Wir raten stattdessen zur kompletten Rauchentwöhnung!)

Die lange Liste möglicher Schäden durch E-Zigaretten

Da E-Zigaretten besonders in der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen genutzt werden, könnten diese über die Jahre das Osteoporoserisiko erhöhen und im späteren Leben dieser Menschen besonders häufig auftreten. Hausärzte – so die Wissenschaftler obiger Studie – sollten dies berücksichtigen und das erhöhte Risiko für Knochenbrüche mit auf die schon sehr lange Liste der Nebenwirkungen und möglichen Folgen von E-Zigaretten nehmen.

Auf dieser Liste stehen bereits Lungenschäden, Schäden am Immunsystem, Schäden in der Mundschleimhaut und vieles weitere mehr. Ausserdem erhöhen E-Zigaretten das Risiko, schon in mittleren Jahren (mit durchschnittlich 48) einen Schlaganfall zu erleiden. Raucher sind dagegen beim ersten Schlaganfall immerhin schon um die 60.

So können Sie das Gesundheitssystem entlasten!

Falls Sie vorhatten, sich mit E-Zigaretten das Rauchen abzugewöhnen, dann sei Ihnen gesagt, dass sich E-Zigaretten nicht zur Rauchentwöhnung eignen. Die Rückfallgefahr ist bei ehemaligen Rauchern, die jetzt dampfen, laut einer Studie (ebenfalls von 2021) viel höher als bei Rauchern, die beides an den Nagel hängen – das Rauchen und das Dampfen.

Da viele der schädlichen Auswirkungen des Rauchens und Dampfens auf die Knochen und andere Körperbereiche reversibel sind, sobald man mit dem Rauchen bzw. Dampfen aufhört, kann jeder, der genau das tut, nicht nur sich selbst etwas Gutes tun, sondern auch das Gesundheitssystem enorm entlasten.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.