Stimmungsschwankungen sind normal
Stimmungsschwankungen zu haben, ist erst einmal ganz normal. Es bedeutet lediglich, dass die Gefühle wechseln und von äußeren Einflüssen abhängig sind. Zu diesen Einflüssen zählen etwa Gedanken und Erlebnisse sowie die Stimmungslage der Menschen, die uns umgeben.
So kann es etwa sein, dass Sie sich vom Lachen eines Freundes anstecken lassen oder die gute Laune Ihres Gegenübers auf Sie abfärbt. Vielleicht verändert auch ein nettes Kompliment eines Arbeitskollegen oder das freundliche Lächeln der Bedienung Ihre Stimmung.
Doch nicht nur positive Gefühle können die Gemütslage verändern. Auch traurige oder ärgerliche Erlebnisse sowie schlecht gelaunte Menschen in Ihrer Umgebung können dazu führen, dass Ihre Stimmung sich verändert.
Das Wort Stimmungsschwankungen ist umgangssprachlich jedoch oftmals negativ besetzt. Es bedeutet, dass sich die Stimmung ohne ersichtlichen Grund plötzlich verändert – und zwar vorwiegend in eine negative Richtung. So kann es sein, dass jemand in einem Moment noch gut gelaunt und euphorisch ist, im nächsten Moment traurig, aggressiv oder gar gleichgültig.
Welche Ursachen können Stimmungsschwankungen haben?
Die Problematik kann viele verschiedene Ursachen haben, auf die wir in den folgenden Abschnitten näher eingehen werden.
Psychische Erkrankungen
Psychische Erkrankungen, wie die bipolare Störung, die Depression, die Borderline-Persönlichkeitsstörung oder ADHS gehen mit den unterschiedlichsten Symptomen einher – darunter auch Stimmungsschwankungen.
Bipolare Störung
Wahrscheinlich denken viele bei Stimmungsschwankungen zuerst an die bipolare Störung. Betroffene erleben dabei phasenweise manische und depressive Zustände. Während die manische Phase unter anderem durch den abrupten Wechsel zwischen euphorischer und gereizt-aggressiver Stimmung gekennzeichnet ist, befinden sich die Betroffenen in der depressiven Phase in einem Zustand der Freud- und Antriebslosigkeit.
In unserem Artikel Bipolare Störung: Mehr als Stimmungsschwankungen erfahren Sie mehr über die Symptome dieser Erkrankung sowie über natürliche Methoden der Stimmungsstabilisierung. Dazu zählen unter anderem bestimmte Aminosäuren, Omega-3-Fettsäuren sowie Heilkräuter wie Baldrian oder Johanniskraut.
Depression
Auch eine Depression ist mit Stimmungsschwankungen verbunden. Sie verläuft meist in Phasen mit mehr oder weniger stark ausgeprägten Krankheitszeichen. Befindet sich der Betroffene in einer depressiven Phase, kann sich extreme Traurigkeit, Antriebslosigkeit oder Freudlosigkeit bemerkbar machen. Diese Phasen können Wochen, Monate oder sogar Jahre andauern.
In unserem Artikel Bei Depressionen können diese Maßnahmen helfen beschreiben wir, dass die Entstehung depressiver Symptome viele Ursachen haben kann, darunter etwa eine Schadstoffbelastung, einen Vitaminmangel oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Während Antidepressiva mit vielen Nebenwirkungen einhergehen und abhängig machen können, gibt es viele natürliche Methoden, eine Depression zu heilen. Dazu zählen etwa eine gesunde Ernährung, viel Bewegung und Stressabbau sowie Heilpflanzen wie Brahmi oder Rhodiola Rosea.
Borderline-Persönlichkeitsstörung
Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung haben starke Probleme, Ihre Emotionen zu kontrollieren. Sie leiden daher unter extremen Stimmungsschwankungen und können etwa plötzlich einen heftigen Wutanfall bekommen. Weitere Symptome dieser Erkrankung können instabile zwischenmenschliche Beziehungen, selbstverletzendes Verhalten sowie ein instabiles Selbstbild sein.
Mehr zu den Symptomen sowie zu ganzheitlichen Heilverfahren lesen Sie in unserem Artikel Das Borderline Syndrom.
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS)
Bei Menschen mit ADHS kommt es häufig zu Stimmungsschwankungen in Form eines Wechsels zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt. So kann bei kleinsten äußeren Begebenheiten wie etwa, wenn der Laptop gerade nicht funktioniert, schon die Welt untergehen oder ein Wutausbruch folgen. Auch eine vermeintlich harmlose Bemerkung eines Mitmenschen kann zu einer tiefen Kränkung führen.
ADHS-Betroffene sind sehr impulsiv und handeln oft aus dem Bauch heraus, bevor sie nachdenken. Hinterher tun ihnen ihre heftigen Gefühlsausbrüche häufig leid – im jeweiligen Moment schaffen sie es jedoch nicht, sie unter Kontrolle zu halten.
In unserem Artikel Natürliche Alternativen zur Behandlung von Hyperaktivität erfahren Sie mehr über die Symptome von ADHS und wie Sie diese auf natürliche Weise lindern können.
Körperliche Erkrankungen
Symptome oder Erkrankungen, die Ihre Lebensqualität beeinträchtigen, Sie an alltäglichen Tätigkeiten hindern oder Ihre Bewegung einschränken, können ebenfalls die Stimmung maßgeblich beeinflussen und zu Stimmungsschwankungen führen.
Für häufige Stimmungswechsel können überdies solche Erkrankungen sorgen, die zu einer Veränderung der Hormone oder einer Störung im Gehirn führen. Das ist etwa bei Demenz, Tumoren im Gehirn oder Schilddrüsenerkrankungen der Fall.
Was Sie für Ihre Schilddrüse tun können, lesen Sie im vorigen Link. In Sachen Demenz finden Sie in unserem Artikel Demenz natürlich vorbeugen Tipps für natürliche Maßnahmen zur Prävention.
Auch Krankheiten, wie Morbus Parkinson, Multiple Sklerose oder Leberzirrhose können zu schwankender Stimmungslage führen. Oftmals entwickeln sich jedoch erst durch die jeweiligen Krankheiten psychische Erkrankungen, wie Depressionen, die nun wiederum zu Stimmungsschwankungen führen ( 1 ). Zu diesen körperlichen Ursachen, bei denen es zu Veränderungen im Gehirn kommen kann, zählen auch das Schädel-Hirn-Trauma oder ein Schlaganfall. In diesen Fällen sollte bestmöglich die zugrundeliegende Erkrankung behandelt werden.
Schlafmangel
Studien ergaben, dass Menschen etwa 7-8 Stunden Schlaf brauchen, um körperlich und geistig leistungsfähig und gesund zu bleiben. Schläft man über längere Zeit hinweg weniger als 7 Stunden pro Nacht, können Emotionen schlechter reguliert werden, wodurch es zu Stimmungsschwankungen kommt. Betroffene können häufiger wütend und aggressiv reagieren oder sich ängstlicher und depressiver fühlen.
Forscher fanden heraus, dass die Ursache für die Stimmungsschwankungen bei Schlafmangel auf eine veränderte Aktivität der Amygdala zurückzuführen ist. Die Amygdala ist eine der Regionen im Gehirn, die für die Entstehung der Emotionen verantwortlich ist.
So scheint es bei Schlafmangel zu einer schlechteren Verbindung zwischen Amygdala und medialem präfrontalen Kortex zu kommen. Letzterer ist unter anderem dafür verantwortlich, Emotionen zu kontrollieren und zu steuern ( 2 ) ( 3 ).
Haben Sie Probleme damit, einzuschlafen oder durchzuschlafen, kann es dafür unterschiedliche Ursachen geben. So können etwa ein Vitaminmangel, bestimmte Lebensmittel wie Süßigkeiten oder Alkohol (die kurz vor dem Schlafengehen konsumiert werden), späte Mahlzeiten, andere ungesunde Abendrituale oder Medikamente zu Schlafstörungen führen.
Lesen Sie in unserem Artikel Schlafstörungen und Schlaflosigkeit beenden, welche Maßnahmen Sie bei schlechtem Schlaf ergreifen können oder probieren Sie unser Rezept für den Ashwagandha-Schlaftrunk aus, der Ihren Körper bei der Entspannung unterstützt. Hier finden Sie weitere Informationen über Ashwagandha.
Prämenstruelles Syndrom (PMS)
Viele Frauen leiden unter verschiedenen Symptomen, die mit ihrem Menstruationszyklus zusammenhängen – dazu zählen auch plötzliche Stimmungswechsel. Treten diese Symptome vor Beginn der Periode auf, spricht man vom prämenstruellen Syndrom (PMS). Frauen mit PMS können in dieser Zeit unter anderem reizbarer, schlechter gelaunt, weinerlicher oder ängstlicher als sonst sein.
Die Ursache für PMS ist noch nicht vollständig geklärt, es scheint jedoch mit einer Veränderung der Hormone zu tun zu haben. So sinken etwa Östrogen- und Progesteronspiegel nach dem Eisprung – und auch der Serotoninspiegel, der Stimmung, Schlaf und Hunger reguliert, sinkt ( 4 ).
In unserem Artikel PMS: Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten erfahren Sie, wie Sie unter anderem mit einem gesünderen Lebensstil, Vitaminen und Heilpflanzen Ihre PMS-Symptome lindern können und welche weiteren natürlichen Behandlungsmethoden es gibt.
Menopause
Laut der North American Menopause Society leiden bis zu 23 % der Frauen in der Zeit vor und nach der Menopause (Zeitpunkt der letzten Menstruation) unter Stimmungsschwankungen ( 5 ).
Diese können sich etwa durch Unzufriedenheit, Launenhaftigkeit, innere Unruhe, Ängstlichkeit, Traurigkeit oder depressive Symptome äußern. Auch wenn Frauen in dieser Zeit natürlich trotzdem glückliche Momente erleben, sind sie dem Auf und Ab ihrer Stimmung stärker ausgesetzt als davor.
Schwankende Stimmungen vor und nach der Menopause können dadurch zustande kommen, dass die Östrogen- und Progesteronspiegel sinken. Auch der Anteil an Östradiol, einem Hormon, das zu den Östrogenen gehört, nimmt ab. Es reguliert Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin, die für die Stimmung verantwortlich sind ( 6 ).
In unserem Artikel Natürliche Mittel lindern Beschwerden der Wechseljahre stellen wir einige pflanzliche Mittel wie Johanniskraut, Mönchspfeffer oder Maca vor, die Ihnen sowohl bei Stimmungsschwankungen als auch bei anderen Symptomen in Ihren Wechseljahren helfen können.
Schwangerschaft
Eine Schwangerschaft ist mit vielen Veränderungen auf emotionaler, körperlicher und hormoneller Ebene verbunden. Dadurch kann es vor allem in frühen und späten Stadien der Schwangerschaft zu starken Stimmungswechseln kommen ( 4 ).
Im ersten Drittel fühlen sich Schwangere durch die hormonellen Veränderungen häufig niedergeschlagen, durcheinander oder den Tränen nahe. Sie verspüren Gefühle der Angst, sind reizbarer und können auch depressive Symptome entwickeln.
Im zweiten Drittel der Schwangerschaft stabilisiert sich der Hormonspiegel allmählich, während sich im letzten Drittel Unruhe und Angstgefühle breitmachen, die sich auf die näherrückende Geburt beziehen. Auch Schmerzen, Ungeduld und Erschöpfung tragen in diesem Stadium zu Stimmungsschwankungen bei.
Wie Sie Ihren Körper bei Beschwerden am besten unterstützen können und damit auch Stimmungsschwankungen entgegenwirken können, lesen Sie in unserer mehrteiligen Reihe zur Schwangerschaft ( Die ersten drei Monate Ihrer Schwangerschaft; Die beste Zeit der Schwangerschaft; Die letzten Monate Ihrer Schwangerschaft).
Raffinierter Zucker
Wenn Sie raffinierten Zucker, etwa aus Süßigkeiten, Softdrinks oder Fertigprodukten, zu sich nehmen, werden Dopamin und Opioide ausgeschüttet, die dafür sorgen, dass Sie sich wohlfühlen ( 7 ). Dabei schnellt der Blutzuckerspiegel in die Höhe und fällt nach kurzer Zeit wieder ab. In diesem Blutzuckertief nimmt auch das wohlige Gefühl wieder ab, das sich durch den Zuckerkonsum ausgebreitet hat.
Wenn Sie Ihrem Körper nicht gleich wieder Zucker zuführen, können Stimmungsschwankungen entstehen. So können Sie sich etwa müde, launisch oder gereizt fühlen ( 8 ). Studien zeigen, dass die Depression, also eine Störung, die mit Stimmungswechseln einhergeht, häufiger bei Menschen auftritt, die regelmäßig viel Zucker zu sich nehmen ( 9 ).
Bemerken Sie also, dass Sie an Stimmungsschwankungen leiden, wenn Sie etwa nach dem Mittagessen nicht wie gewohnt Ihre Tafel Schokolade essen oder öfters am Tag etwas Süßes brauchen, um sich bei Laune zu halten, empfehlen wir, den Zuckerkonsum deutlich zu reduzieren.
In unserem Artikel Ausstieg aus der Zuckersucht geben wir Ihnen viele Tipps, wie Ihnen das am besten gelingen kann. Wichtig ist dabei auch die Umstellung auf Zuckeralternativen, die einen geringeren glykämischen Index aufweisen. Schon allein dadurch bleiben die starken Blutzuckerschwankungen und damit auch die Stimmungswechsel häufig aus.
Hormone
Produziert der Körper größere oder kleinere Mengen an Hormonen als normalerweise, können Stimmungsschwankungen entstehen. Neben Schwangerschaft, Menopause oder Pubertät kann das auch der Fall sein, wenn Sie Medikamente einnehmen. So werden dem Körper etwa die Hormone Östrogen und Gestagen zugeführt, wenn Sie die Antibabypille oder Medikamente gegen Wechseljahresbeschwerden einnehmen ( 10 ).
Auch bei Brustkrebs oder Prostatakrebs können Hormontherapien zum Einsatz kommen. Dadurch soll die Wirkung jener Geschlechtshormone blockiert werden, die dazu führen können, dass die Krebszellen schneller wachsen und sich ausbreiten.
Um Stimmungswechsel und andere Nebenwirkungen künstlicher Hormone zu vermeiden, könnten Sie bei Wechseljahresbeschwerden und zur Verhütung auch auf natürliche Methoden zurückgreifen. Lesen Sie mehr dazu in unseren Artikeln über die Wechseljahre (siehe Link weiter oben) und in unserem Beitrag zur Natürlichen Verhütung.
Koffein
Durch Koffein in Kaffee oder anderen koffeinhaltigen Getränken wie Energydrinks, Grüntee oder Schwarztee wird das Belohnungssystem in unserem Gehirn aktiviert, wodurch das Wohlbefinden gesteigert wird. Koffein kann zudem Appetit, Ängste, depressive Verstimmungen und Konzentrationsstörungen reduzieren. Das gilt jedoch nur für einen geringen Koffein-Konsum.
Nehmen Sie koffeinhaltige Getränke nun aber in sehr großen Mengen zu sich, kann das möglicherweise die gegenteilige Wirkung haben. So kann es dadurch unter anderem zu Stimmungsschwankungen, Erregung, Reizbarkeit, Zittern oder Müdigkeit kommen. Auch depressive Symptome, Psychosen oder suizidale Tendenzen gehen mit sehr hohem Koffeinkonsum einher ( 11 ).
Laut der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA − European Food Safety Authority) gilt für gesunde erwachsene Menschen eine Menge von etwa 5,7 mg Koffein pro kg Körpergewicht als unbedenklich ( 12 ). Das entspricht bei einem 60 kg schweren Menschen etwa vier Espressi pro Tag.
Stress
Bestimmt kennen Sie Tage, an denen gar nichts stimmt. Sie sind von allem und jedem genervt, fühlen sich kraftlos und sehen in allem nur das Negative. Vielleicht haben Sie gerade Stress in der Arbeit, einen Streit mit Ihrem Partner oder in der Nacht kaum ein Auge zugetan. In Maßen sind stressige Tage und damit einhergehende Stimmungsschwankungen wohl ganz normal.
Erleben Sie jedoch dauerhaft ein Auf und Ab Ihrer Gefühle, weil Sie sich überlastet und gestresst fühlen, ist es wichtig, sich diesem Problem zu widmen, um weitere Erkrankungen wie etwa Depressionen oder ein Burnout zu vermeiden.
Achten Sie daher darauf, dass Sie bewusst Zeiten in Ihren Alltag integrieren, in denen Sie sich entspannen, etwa durch Yoga, einen Spaziergang oder eine Meditation. Unter folgendem Link finden Sie eine geführte Meditation von Yogalehrerin Mady Morrison.
Bauen Sie Aktivitäten nur für sich ein, die Ihnen Freude bereiten. So könnten Sie etwa abends eine halbe Stunde einplanen, in denen Sie ein heißes Bad nehmen oder eine Runde joggen gehen. Achten Sie zudem darauf, dass Sie viel Zeit in der Natur und im Tageslicht verbringen, um Ihrer Stimmung und Ihrem Körper etwas Gutes zu tun.
Weitere Möglichkeiten, die Ihnen dabei helfen, Stimmungsschwankungen durch Überlastung zu vermeiden, lesen Sie in unserem Artikel So können Sie Ihren Stress reduzieren.
Medikamente
In unserem Artikel Depressionen durch Medikamente erklären wir, dass viele Medikamente (bzw. ihre Nebenwirkungen) zu plötzlichem Stimmungswechsel, Depressionen und sogar zu Selbstmordgelüsten führen können.
Dazu zählen Medikamente gegen Hepatitis, Akne, Malaria, Epilepsie, Migräne und Asthma, Antidepressiva, Medikamente zur Raucherentwöhnung, Appetitzügler, Statine (Cholesterinsenker), Antibiotika und die Antibabypille. Auch der Wirkstoff Finasterid, der bei hormonbedingtem Haarausfall sowie bei gutartiger Prostatavergrößerung verordnet wird, gehört dazu.
Anstatt also bei anhaltenden Stimmungsschwankungen oder depressiven Symptomen gleich zum nächsten Medikament zu greifen, überprüfen Sie (gerne gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Apotheker), ob nicht eines Ihrer Medikamente die Ursache dafür ist. Wenn ja, dann bitten Sie Ihren Arzt um eine nebenwirkungsärmere Alternative.
Alkohol und Drogen
Alkohol und Drogen können die Stimmung, sowohl kurz nach dem Konsum als auch durch dauerhaften Missbrauch, beeinflussen. So wird bei regelmäßigem Alkohol- oder Drogenkonsum die Gehirnchemie verändert, wodurch Betroffene anfälliger für Stimmungsschwankungen werden können ( 13 ).
Die Stimmung kann dabei von lieblos und gleichgültig bis hin zu leicht reizbar, übermäßig emotional, wütend oder gar gewalttätig reichen.
Stimmungsschwankungen können jedoch auch im Rahmen des Alkohol- oder Drogenentzugs auftreten. In unserem Artikel Ganzheitliche Wege aus der Sucht geben wir Ihnen Tipps, wie Sie Körper und Psyche bei Entzugssymptomen wie Schwitzen, Übelkeit oder Zittern sowie Nervosität oder Aggressivität auf natürlichem Wege unterstützen können.
Vitamin- und Mineralstoffmangel
Ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen kann zu unterschiedlichsten Symptomen führen. Dazu zählen unter anderem Müdigkeit, Energielosigkeit, Konzentrationsprobleme oder Kopfschmerzen. Auch Stimmungswechsel können die Folge einer Mangelerscheinung sein.
In unserem Artikel Vitaminmangel betrifft viele Menschen erklären wir, dass ein Großteil der Bevölkerung durch die heutige Mangelernährung an einer Unterversorgung an Vitaminen leidet.
Sind Sie von Stimmungsschwankungen betroffen, lassen Sie daher überprüfen, ob auch Sie von einem Mangel betroffen sind (insbesondere Vitamine D und B12, Folsäure (B9), aber auch Omega-3-Fettsäuren). Wenden Sie sich dafür an einen Arzt oder Heilpraktiker, der mit einem entsprechenden Labor zusammenarbeitet. Erfahren Sie mehr zu diesem Thema in unseren Artikeln Vitaminmangel feststellen: Die Diagnose und Mineralstoffmangel feststellen.
Was Sie bei Stimmungsschwankungen tun können
Wenn auch Sie an Stimmungsschwankungen leiden, ist es wichtig, die Ursache dafür herauszufinden. In den vorherigen Abschnitten beschrieben wir bereits einige Faktoren, die dafür verantwortlich sein können.
Wenn Sie bemerken, dass Ihre Stimmung sehr schnell schwankt und Sie keine Erklärung dafür haben, Ihr Alltag, Ihre Lebensqualität oder Ihre Beziehungen dadurch beeinträchtigt werden, empfehlen wir Ihnen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie können Sich etwa an Ihren Hausarzt, an einen Psychologen oder einen Psychotherapeuten wenden.
Achten Sie auf Ihren Lebensstil bei Stimmungsschwankungen
Unabhängig davon, welche Ursache Ihre Stimmungsschwankungen haben, gibt es einige Dinge, die sich in jedem Fall positiv auf Ihre Stimmung auswirken. Diese ersetzen jedoch im Falle starker, dauerhafter Stimmungsschwankungen keinen Arztbesuch oder Besuch beim Psychologen oder Psychotherapeuten.
Gesunde Ernährung
In unserem Artikel Gesunde Ernährung verbessert psychisches Wohlbefinden lesen Sie, dass eine gesunde Ernährung essentiell für das psychische Wohlbefinden ist und damit auch die Stimmung positiv beeinflusst.
Eine für die Psyche richtige Ernährung sollte so wenig wie möglich raffinierten Zucker, Weißmehlprodukte und Fertigprodukte enthalten. Denn durch die starken Schwankungen des Blutzuckerspiegels und die zu geringe Menge an Vitaminen und Mineralstoffen, die in diesen Lebensmitteln enthalten sind, kann es zu Stimmungsschwankungen kommen.
Stattdessen sollte reichlich frisches Obst und Gemüse sowie ungesättigte Fettsäuren aus Leinöl, Hanföl, Walnussöl oder Olivenöl, dazu Vollkornprodukte und pflanzliche Proteinquellen (Hülsenfrüchte, Tofu, Tempeh, Nüsse) auf dem Speiseplan stehen.
Regelmäßige Bewegung
Durch Bewegung werden im Körper verschiedene Neurotransmitter ausgeschüttet, die für Glücksgefühle und damit auch für gute Stimmung sorgen. Dazu zählen etwa Serotonin, Noradrenalin und Dopamin. Zudem fördert Bewegung den Abbau von Stresshormonen wie Cortisol.
Laut einer aktuellen Studie von Brendon Stubbs, einem führenden Forscher im Bereich Sport und psychische Gesundheit, genügen schon 15 Minuten Bewegung, um eine positive Wirkung auf das psychische Wohlbefinden zu erzielen ( 14 ). Wichtig dabei ist es, eine Sportart zu wählen, die einem auch tatsächlich Spaß macht und die man daher regelmäßig und gerne praktiziert.
Entspannung und Pausen
Bauen Sie in Ihren Alltag Zeiten für Entspannung ein, in denen Sie etwa Yoga, Meditationen, Entspannungsübungen oder einen Spaziergang im Grünen machen. Gönnen Sie sich außerdem bewusste Pausen, in denen Sie Dingen nachgehen, die Ihnen Freude bereiten. Das können etwa Sport, kreative Tätigkeiten wie Malen oder Basteln oder eine Unternehmung mit Freunden sein.
Stimmungsschwankungen werden auf diese Weise immer weniger werden und irgendwann ganz verschwunden sein.