Ketchup – Gemüse aus der Flasche
Der Tomatendip ist in (fast) aller Munde. Die Nationalsauce aus den USA steht Umfragen zufolge bei 97 Prozent aller Amerikaner im Kühlschrank. In Deutschland wird der süss-würzige Dip seit den 1950er Jahren genossen. Tatsächlich haben ihn zwei von drei deutschen Haushalten vorrätig. Mit einem jährlichen Verbrauch von 80.000 Tonnen ist Deutschland europäischer Spitzenreiter im Ketchup-Konsum.
Die amerikanische Regierung erwog in den 1980er Jahren gar die Deklarierung von Ketchup als "Gemüse". Mit den Tomaten in der Flasche wollte man möglichst günstig den Gemüsebedarf von Kindern bei der Schulspeisung decken. Fakt ist aber, dass das herkömmliche Ketchup ein eher ungesundes Industrieprodukt ist und mit der sonnengereiften Tomate als nährstoffreiches Naturprodukt nur noch wenig zu tun hat.
Schuld daran sind vor allem die weiteren Zutaten. Getarnt in der strahlend roten Masse finden sich nämlich nicht nur Tomaten, sondern auch Branntweinessig, Glukosesirup, Zucker, Salz und Gewürze bzw. Gewürz- oder Kräuterextrakte. Warum sind diese Zutaten ungesund?
Ungesunde Zutaten
Herkömmliches Ketchup enthält eine Reihe ungesunder Zutaten:
Zucker
Der Tomatendip enthält viel (bis zu 25 Prozent) Zucker und/oder Glukosesirup (auch Maissirup). Diese grosse Zuckermenge kann bei regelmässigem Ketchup-Konsum genau wie Süssigkeiten dazu beitragen, der Darmflora zu schaden. Infolgedessen können sich Beschwerden einstellen, die von Müdigkeit und Konzentrationsschwäche über Pilzinfektionen und Hauterkrankungen bis zu Depressionen reichen. Mehr Informationen über die Auswirkungen von Zucker finden Sie im vorstehenden Link.
Branntweinessig
Der für Ketchup verwendete Branntweinessig gilt aus naturheilkundlicher Sicht als säurebildendes Lebensmittel. Er wird aus verdünntem Branntwein gewonnen, welcher wiederum aus Mais, Zuckerrübenmelasse, Getreide oder Kartoffeln destilliert wird. Aufgrund seines neutralen Geschmacks wird Branntweinessig das entsprechende Aroma meist im Nachhinein zugesetzt.
Speisesalz
Hinter der Angabe Salz verbirgt sich in der Regel raffiniertes Speisesalz, ein industrielles Produkt, welches durch eine chemische Reinigung als Natriumchlorid isoliert und von der Nahrungsmittelindustrie gern als Konservierungsstoff eingesetzt wird. Zugunsten des neutralen Geschmacks, der Haltbarkeit und der Rieselfähigkeit werden dem Salz nicht nur Mineralien und Spurenelemente wie Magnesium und Kalium entzogen, sondern auch Konservierungsstoffe, Fluor und künstliches Jod beigefügt. Vor allem die Jodierung von Speisesalz steht unter Verdacht, Schilddrüsenerkrankungen nach sich zu ziehen.
Zweifelhafte Zusatzstoffe
Ein grosses Fragezeichen steht zudem hinter den Zutaten Gewürze, Gewürzextrakte und Kräuterextrakte. Für den Kunden schlecht nachvollziehbar, stecken hinter diesen Pauschalbezeichnungen häufig chemische Inhaltsstoffe, deren gesundheitliche Auswirkungen kaum abzuschätzen sind. Selbst biologische Ketchups nehmen sich von diesem Zutatenschwindel nicht aus. Mehr zum Thema Nahrungsmittelzusatzstoffe finden Sie hier: Konservierungsstoffe
Grund genug, um den Tomatendip aus hochwertigen Zutaten einfach selbst herzustellen!
Auf die Zutaten kommt es an
Ketchup muss nicht ungesund sein. Wählen Sie für die hausgemachte Variante hochwertige Zutaten wie Apfelessig, ein gesundes Süssungsmittel, Kristallsalz und natürliche Gewürze.
Tomaten: die Grundlage
Tomaten sind natürlich die Grundlage für jedes Ketchup. Das nährstoffgeladene Fruchtgemüse enthält dreizehn Vitamine, siebzehn Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die sowohl vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs schützen als auch die Hautalterung aufhalten können.
Das antioxidativ wirkende Lycopin (v.a. gegen Sonnenbrand) in Form von gekochten Tomaten bzw. Tomatenmark soll Studien zufolge vom Körper besser aufgenommen werden als in Form von rohen Tomaten. Grund dafür ist die grössere Bioverfügbarkeit von Lycopin in gekochten Tomaten.
Wählen Sie zudem ein von Freiland-Tomaten stammendes Tomatenmark aus biologischer Herkunft. Das erhöht nicht nur den Lycopin-Gehalt, sondern punktet auch geschmacklich und enthält keine Pestizide.
Ketchup mit Apfelessig herstellen
Im Gegensatz zum Branntweinessig ist roher, ungefilterter Apfelessig eine wahre Wohltat für den Körper ( 2 ). Er hilft bei Sodbrennen, Gelenkschmerzen und Gelenksteife, reguliert die Darmfunktion, unterstützt das Abnehmen durch die Aufspaltung von Fetten und verleiht einen schönen Teint. Apfelessig dieser Qualität ist in erster Linie in Bioläden zu finden. Reguläre Supermärkte führen hingegen zumeist Pseudo-Apfelessige, das heisst einfache weisse Essige, die mit künstlichen Aromen, Geschmacks- und Farbstoffen aufgepeppt wurden. Apfelessig können Sie auch selber machen.
Gesunde Süssungsmittel
Während raffinierter Zucker und Glukose- bzw. Maissirup den Körper belasten, ist dies bei gesunden Süssungsmitteln weniger der Fall.
Piment und Gewürznelken
Piment verleiht Ihrem selbst gemachten Ketchup die passende Würze. Doch nicht nur das, das getrocknete Gewürz zügelt auch den Appetit, regt die Verdauung an, stabilisiert den Blutzuckerspiegel und wirkt schmerzlindernd und entspannend. Darüber hinaus liefert Piment Antioxidantien und wirkt antibakteriell ( 5 ).
Gewürznelken schenken uns über ihren intensiven Geschmack hinaus diverse gesundheitliche Vorzüge. Ihre Antioxidantien können freie Radikale in unserem Organismus neutralisieren und somit Krankheiten vorbeugen. Ausserdem unterstützen sie die Verdauungskraft und lindern auf natürliche Weise Sodbrennen, Übelkeit, Entzündungen sowie Gelenk- und Zahnschmerzen. Ähnlich wie Piment haben auch Gewürznelken antibakterielle Eigenschaften und können unseren Körper somit vor unliebsamen Gästen schützen.
Meer- oder Kristallsalz
Anstelle des minderwertigen Speisesalzes, wie es in den abgefüllten Ketchups gewöhnlich zu finden ist, versorgt uns naturbelassenes Kristall- oder Meersalz mit essentiellen Mineralien und Spurenelementen. Frei von chemischen Zusatzstoffen, birgt es die neutralisierende Naturkraft jahrtausendealter Ozeane. Hochwertiges Salz (z.B. Fleur de Sel) verleiht unseren Rezepten den natürlichen Pep und kann auch für äusserliche Heilanwendungen zum Einsatz kommen.
Rezept für selbstgemachtes Ketchup
Hier finden Sie ein Rezept für selbstgemachtes Ketchup.