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  • Bei Depressionen helfen ätherische Öle
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Ätherische Öle gegen Depressionen

Ätherische Öle können bei sehr vielen Beschwerden eingesetzt werden. Sie lindern Stress und Nervosität, bessern Schlafstörungen und Schwangerschaftsbeschwerden und finden Anwendung bei Rücken- und Nackenschmerzen. Ja, sie können gar Kindern mit ADHS helfen. Zahlreiche Studien zeigen inzwischen, dass ätherische Öle auch die Therapie von Depressionen ganz massgeblich und auf natürliche Weise unterstützen können.

Stand: 01 Februar 2024

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Ätherische Öle bei Depressionen

Natürlich werden ätherische Öle allein keine Depression kurieren. Sie stellen also keine Alternative zu einer Psychotherapie und einem umfassenden ganzheitlichen Konzept dar, können aber ganz hervorragend in dieses integriert werden und seine Wirkung verstärken. Denn manche ätherischen Öle können gewisse psychische und auch körperliche Symptome lindern, die häufig mit Depressionen einhergehen. So können ätherische Öle beispielsweise Schlafstörungen mindern, die Stimmung heben und insgesamt die Lebensqualität des Menschen verbessern.

Ätherische Öle können aber auch ganz konkret Angstgefühle reduzieren, die ebenfalls häufig bei depressiven Zuständen auftreten können. Kein Wunder nutzen etwa 43 Prozent aller Personen mit Angstzuständen und Stresssymptomen irgendeine Form der alterntiven Therapie, um ihr Befinden zu bessern.

Ätherische Öle in der Aromatherapie

Ätherische Öle sind Bestandteile von Pflanzen. Sie werden aus Rinden, Blüten, Blättern, Stängeln, Wurzeln oder sonstigen Pflanzenteilen meist mit Hilfe von Destillation (Wasserdampf) extrahiert. In manchen Fällen kann man die ätherischen Öle auch über Kaltpressung gewinnen.

In der Aromatherapie werden ätherische Öle nun entweder inhaliert oder in die Haut massiert. Da man ätherische Öle bei der Anwendung auf der Haut nie pur aufträgt – andernfalls kann es zu Hautirritationen kommen – werden die Öle mit einem sog. Basisöl vermischt. Das kann beispielsweise ein Kokosöl sein, ein Mandelöl, ein Avocadoöl oder auch ein hochwertiges Olivenöl. Wer Allergien hat, sollte das ausgewählte ätherische Öl erst sehr vorsichtig austesten.

Ätherische Öle – Der Wirkmechanismus bei Depressionen

Die Wirkstoffe der ätherischen Öle werden nun über die Haut aufgenommen und gelangen in die Blutbahn oder aber sie stimulieren über die Nase bestimmte Gehirnbereiche, weil sie aufgrund ihrer ständigen Gegenwart auf der Haut auch ständig eingeatmet werden.

Wenn spezialisierte Nervenzellen im oberen Teil der Nase einen Duft wahrnehmen, senden sie einen Impuls zum sog. Riechkolben (Bulbus olfactorius) im Gehirn. Der Riechkolben wiederum sendet die entsprechenden Informationen über den jeweiligen Duft zu einem weiteren Bereich im Gehirn, dem limbischen System. Dieses Gehirnareal ist Experte für Emotionen. Hier werden Endorphine ausgeschüttet, die körpereigenen Opioide, also jene Stoffe, die bei uns – je nach Dosis – für Freude, Begeisterung, Wohlgefühl und Ekstase sorgen.

Das limbische System ist daher DER Ansprechpartner, wenn es um die Stimmungslage, aber auch um Erinnerungen geht.

Warum ätherische Öle bei jedem Menschen anders wirken können

Sicher kennen Sie das: Sie nehmen einen Duft war und plötzlich geht es Ihnen gut – oder nicht so gut – abhängig davon, mit welchen Erinnerungen Sie den Duft verbinden. Vielleicht ist es ein Blütenduft, der Sie an den Garten Ihrer Grosseltern erinnert, wo Sie stets herrliche Stunden verbracht haben. Dieser Duft versetzt Sie in ein entspanntes Wohlgefühl.

Oder es ist der Duft des Aftershaves eines Kollegen, der einen Heidenspass daran hat, sich stets kleine Intrigen auszudenken. Dieser Duft versetzt Sie in Alarmbereitschaft und bessert sicher nicht Ihre Stimmungslage. Trägt ein anderer Mensch dasselbe Aftershave, werden Sie ihn erst einmal nicht so sympathisch finden, auch dann nicht, wenn Sie ihn noch gar nicht kennen.

Menschen sind gar so duftsensibel, dass jeder Mensch Millionen verschiedene Aromen erkennen und mit der jeweiligen Information abspeichern kann.

Ätherische Öle können dementsprechend nicht bei jedem Menschen auf die gleiche Art und Weise wirken. Denn jeder Mensch verfügt über andere Erinnerungen in Bezug auf Düfte und natürlich auch über ganz andere abgespeicherte Düfte. So kann es immer wieder Düfte geben, die Sie noch gar nicht kennen und daher auch nicht mit Erinnerungen in Verbindung bringen – weder mit guten noch mit schlechten.

Ätherische Öle, die bei Depressionen helfen können

Bei Depressionen nun können einerseits jene Düfte helfen, die Sie an schöne Erlebnisse und liebe Menschen erinnern, andererseits helfen Düfte, die beim jeweiligen Menschen noch nicht abgespeichert wurden, sich aber in Studien als antidepressiv, schlaffördernd, angstlösend und stimmungsaufhellend erwiesen haben.

Selbstverständlich verwenden Sie von den nachfolgend vorgestellten ätherischen Öle nur jene, die Sie persönlich mögen und als angenehm empfinden. Denn wer z. B. als Kind bei Krankheit immer Kamillentee trinken musste, wird beim Duft der Kamille möglicherweise nicht gerade in beste Laune versetzt werden.

Basilikum hingegen verströmt einen Duft, der die meisten Menschen an Sommer, Sonne, Urlaub und leckere Speisen erinnert und daher häufig äusserst gute Stimmung verbreiten kann.

Ätherische Öle bei Depressionen – Die Liste

Zu jedem einzelnen ätherischen Öl bzw. zu den jeweiligen Ätherisch-Öl-Mischungen liegen wissenschaftliche Belege vor, die auf eine antidepressive Wirkung hinweisen.

  1. Bergamotte kann Angst und Stress reduzieren.
  2. Bergamotte, Lavendel und Weihrauch zeigten sich als schmerzlindernd und auch als antidepressiv bei Menschen mit Krebs im Endstadium. Die drei Öle wurden im Verhältnis 1 : 1 : 1 in ein Mandelöl (50 ml) mit einer 1,5%igen Konzentration gemischt. Das Öl wurde den Patienten sieben Tage lang jeden Tag für 5 Minuten lang in die Hände massiert.
  3. Lavandin reduzierte in einer Studie an 150 Patienten in der Testgruppe eindeutig die Angst vor einer bevorstehenden Operation. Die Kontrollgruppe, die nur ein Jojobaöl erhalten hatte, blieb weiter ängstlich. Die Studie erschien im Jahr 2009 im Journal of Perianesthesia Nursing.
  4. Lavendel kann Angstzustände bei Personen mit Zahnarztangst lindern – so eine Studie mit 340 Patienten aus dem Jahr 2010 – und Stress- und Angstsymptome bei Studenten mindern (Holistic Nursing Practice, 2009)
  5. Lavendel, Weihrauch und Rose lösen bei werdenden Müttern Ängste während und vor der Geburt – so eine Studie, die schon im Jahr 2004 im Journal of the Medical Association of Thailand veröffentlicht wurde.
  6. Rose hilft auch als Einzelöl bei Angstzuständen, Depressionen und Stress.
  7. Lavendel, römische Kamille und Neroli (im Mischungsverhältnis 6 : 2 : 0,5) minderten in einer Studie im Jahr 2013 die Angst von Patienten vor einer sog. perkutanen Koronarintervention. Dabei handelt es sich um eine Technik zur Erweiterung eines verengten oder verschlossenen Herzkranzgefässes ohne offene Operation. Man führt stattdessen über die Leisten- oder Unterarmarterie einen Katheter ein, der dann zum Herzen geführt wird und dort die Verengung erweitert. Die Patienten atmeten mit jeweils 10 tiefen Atemzügen vor und nach dem Eingriff die ätherische Ölmischung von einem Duftstein ein. Im Vergleich zur Kontrollgruppe hatte die Ätherische-Öl-Gruppe weniger Angst und konnte nach dem Eingriff viel besser schlafen.
  8. Lavendel fördert einen guten Schlaf und ist daher bei Schlafstörungen ein guter Duft.
  9. Rosmarin besitzt ebenfalls antidepressive Wirkung.
  10. Orange reduziert Ängste und beugt diesen vor – wie eine Studie im Jahr 2012 zeigte. Veröffentlicht wurde die Untersuchung im Journal of Alternative and Complementary Medicine. Die Teilnehmer hatten dank des ätherischen Orangenöls (Inhalieren des Duftes von 2,5 Tropfen) deutlich weniger Ängste als die Kontrollgruppen, die entweder den Duft von Teebaumöl oder von Wasser einatmeten, wobei letzteres natürlich keinen Duft verströmt.
  11. Wilder Ingwer verhindert depressive Verhaltensmuster.
  12. Ylang Ylang kann den gestressten Herzschlag verlangsamen, Blutdruck senken und den Atem beruhigen.

Andere ätherische Öle, zu denen noch nicht ausreichend überzeugende Studien und Belege vorliegen, sind die folgenden:

  1. Basilikum reduziert Stress, Ängste und Depressionen.
  2. Kamille beruhigt Emotionen und nervöse Anspannung.
  3. Muskatellersalbei löst Ängste, mindert Stress, beruhigt bei Panikattacken und wirkt antidepressiv.
  4. Geranie löst ebenfalls Ängste, lindert Stress und bessert stressbedingte Erschöpfung.
  5. Grapefruit hat beruhigende Wirkung – sowohl bei Ängsten als auch in Stresssituationen.

Ätherische Öle und die wissenschaftlichen Belege

Es ist nicht einfach, die Wirkung von ätherischen Ölen objektiv und wissenschaftlich am Menschen zu belegen. Denn die Teilnehmer werden automatisch am Duft bemerken, ob sie zur Verumgruppe gehört (Prüfgruppe, die das tatsächliche ätherische Öl erhält) oder zur Kontrollgruppe (die nur ein Placebo erhält). Eine Verblindung ist hier daher nur schwer durchführbar und es wird noch viel Zeit vergehen, bis Therapeuten und Ärzte eine Aromatherapie als Mittel der ersten Wahl bei Depressionen verordnen können.

Begleitend jedoch kann eine Aromatherapie ganz hervorragend schon jetzt eingesetzt werden, vor allem dann, wenn der Betroffene sich ganz gezielt jene ätherischen Öle aussucht, die er als sehr angenehm wahrnimmt. Dann kann die Aromatherapie bei Depressionen die herkömmlichen Therapien unterstützen und den Erfolg des Gesamttherapiekonzeptes verstärken.

Mögliche Nebenwirkungen von ätherischen Ölen bei Depressionen

Wie jedes Mittel, so können natürlich auch ätherische Öle zu hoch dosiert oder falsch angewandt werden – und dann auch Nebenwirkungen haben, wie z. B. die oben genannten Hautirritationen.

Kleinkinder, schwangere Frauen oder stillende Frauen sollten mit Aromatherapien vorsichtig sein und diese ausschliesslich mit dem jeweiligen Arzt besprechen.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.