Zentrum der Gesundheit
  • Haarausfall, lose Haare in der Haarbürste
4 min

Haarausfall durch Eisenmangel

Eisenmangel ist weit verbreitet, und Eisenmangel kann zu Haarausfall führen. Eisenmangel kann sogar bereits dann zu Haarausfall führen, wenn die typischen Eisenmangelsymptome wie Blutarmut, Konzentrationsstörungen und Müdigkeit noch gar nicht so deutlich spürbar sind. Bei Haarausfall sollten Sie daher in jedem Fall auch Ihre Mineralstoffversorgung überprüfen und an einen Eisenmangel denken. Denn wenn Ihr Haarausfall die Folge eines Eisenmangels ist, kann das Problem schnell behoben werden und der Haarwuchs wird bald wieder einsetzen.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 06 April 2023

Kostenlosen Newsletter abonnieren

Mit Ihrer Anmeldung erlauben Sie die regelmässige Zusendung des Newsletters und akzeptieren die Bestimmungen zum Datenschutz.

Haarausfall, weil Eisen fehlt?

Volles, gesundes Haar gilt als äusseres Zeichen von Schönheit und Gesundheit. Nur was tun, wenn die volle Haarpracht schwindet? Zunächst ist es wichtig, nach der Ursache zu suchen und die Art des Haarausfalles herauszufinden.

Eine der möglichen Ursachen von Haarausfall könnte ein Eisenmangel sein - so zeigen Untersuchungen. Haarausfall kann dabei oft schon bei geringem Eisenmangel auftreten, also noch bevor die typischen Eisenmangelsymptome wie Müdigkeit und Erschöpfung bemerkbar sind.

Bei Haarausfall an Eisen denken

Eisen ist ein essentielles Spurenelement. Es muss also regelmässig mit der Nahrung aufgenommen werden. Frauen benötigen etwa 15 mg Eisen, Männer zirka 10 mg Eisen pro Tag. Zudem verliert der Mensch täglich zirka 2 mg Eisen durch verschiedene Aufgaben im Stoffwechsel.

Eine ausgewogene Ernährung mit eisenreichen Lebensmitteln versorgt meist mit genügend Eisen (dunkelgrüne Salate und Blattgemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse, Kürbiskerne u. a.). Dennoch ist Eisenmangel sehr häufig, auch bei jenen, die das also so eisenreich geltende Fleisch essen. Muskelfleisch ist jedoch mit 2 mg Eisen pro 100 g nicht soo sehr eisenreich, wie man glauben könnte. Da sind Hirse (gekocht) oder ein Roggenvollkornbrot mit ca. 2,6 mg noch eisenreicher - es sei denn natürlich jemand isst Fleisch in grösseren Mengen, was jedoch weder besonders ethisch noch umweltfreundlich wäre. In kleineren Verzehrmengen wären im Fleischbereich lediglich Innereien wie Leber und Nieren eisenreich (ca. 6 mg).

Neben einer eisenarmen Ernährung können bei Frauen natürlich auch die Monatsblutung oder eine Schwangerschaft die Gefahr eines Eisenmangels erhöhen. Wenn Sie also Haarausfall bei sich beobachten, lassen Sie in jedem Fall eine Blutuntersuchung durchführen und dabei auch die Eisenwerte überprüfen.

Eisenwerte bei Haarausfall testen

Normale Eisenwerte beim Mann liegen bei 50 bis 160 Mikrogramm pro Deziliter Blut. Bei Frauen liegen gesunde Werte zwischen 50 und 150 Mikrogramm pro Deziliter Blut. Liegen die Werte darunter, spricht man von einem Eisenmangel. Allerdings können sich die Eisenwerte je nach Tagesform ändern, weshalb besser die Ferritin-Werte gemessen werden sollten.

Ferritin ist die Speicherform des Eisens. Nur dieser Wert kann auch einen schleichenden, also versteckten Eisenmangel aufdecken, während die anderen Eisenwerte in diesem Fall oft noch unauffällig sind. Aber auch ein derartiger geringfügiger Eisenmangel kann sich in Haarausfall äussern.

In manchen Fällen kann es auch sinnvoll sein, zusätzlich den Transferrin-Wert und die Transferrin-Sättigung mitzubestimmen. Transferrin ist die Transportform des Eisens. Hierzu wird Sie jedoch Ihr Arzt beraten, welcher Eisenwert in Ihrem Fall überprüft werden sollte.

Studie über Haarausfall bei Eisenmangel

Dermatologen der Cleveland Clinic (Ohio/USA) wollten herausfinden, inwieweit ein Zusammenhang zwischen Eisenmangel und Haarausfall besteht ( 1 ).

Dr. Wilma Bergfeld war Leiterin der Studie, die in der Mai-Ausgabe des Fachmagazins Journal of American Academy of Dermatologyim Jahr 2006 veröffentlicht wurde. Das Forscherteam befasste sich mit allen wissenschaftlichen Veröffentlichungen der letzten vier Jahrzehnte zu diesem Thema.

Die Erkenntnisse daraus zeigen, dass es einen grösseren Zusammenhang zwischen Eisenmangel und Haarausfall geben könnte, als bislang angenommen wurde. Die Forscher berichteten ausserdem, dass das Haarwachstum wieder stimuliert werden könnte, wenn ein Ausgleich des Eisenmangels mittels Ernährungsumstellung oder durch geeignete Präparate stattfindet.

Wenn Eisenmangel zu Haarausfall führt

Mithilfe der Ferritin-Werte lassen sich Frühformen des Eisenmangels nicht nur erkennen, sondern samt Haarausfall natürlich auch umgehend behandeln.

"Wenn Ärzte bei Haarausfall sofort auch an Eisenmangel denken würden, so wären sie deutlich besser in der Lage, betroffenen Patienten effektiver und schneller zu helfen, um das Haarwachstum wieder in Gang zu setzen",

erklärte Dr. Bergfeld.

"Wir sind der Meinung, dass Eisenmangel mit vielen verschiedenen Formen des Haarausfalls in Verbindung stehen könnte und wir glauben zudem, dass zur Reaktivierung des Haarwuchses viel grössere Eisenreserven nötig sind, als man bisher dachte."

Eisenmangel beheben – Haarausfall stoppen

Nun ist es jedoch wenig empfehlenswert, bei Haarausfall jedweder Art eigenmächtig und sofort zu Eisenpräparaten zu greifen. Denn auch Eisenüberschuss kann fatale Konsequenzen nach sich ziehen. Der Körper altert dadurch nicht nur schneller, sondern auch das Herz kann Schaden nehmen.

Wenn Sie daher einen durch Eisenmangel bedingten Haarausfall bei sich vermuten, lassen Sie bei Ihrem Arzt oder Heilpraktiker Ihre Eisen-Blutwerte bestimmen. Erst dann kann es gegebenenfalls sinnvoll sein, ein geeignetes Präparat einzunehmen. Denken Sie hier vor allem an chelatiertes Eisen, das sehr leicht über die Darmschleimhaut aufgenommen werden kann – und zwar ohne die für übliche Eisenpräparate oft so typischen Verdauungsbeschwerden.

In jedem Fall sollte jedoch eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten anstehen, um auch künftig sowohl ausreichend Eisen aufzunehmen als auch den Verdauungstrakt wieder so zu harmonisieren und zu regenerieren, dass das Eisen auch tatsächlich resorbiert werden kann.

Ernährung bei Eisenmangel

Nicht nur Fleisch enthält Eisen, sondern vor allem dunkelgrüne Gemüse, Kürbiskerne, Amaranth und auch Quinoa. Essen Sie also täglich viel Grünes: Spinat, Feldsalat, Grünkohl, Chinakohl, Brokkoli, Rucola und viele weitere Sorten bieten genügend Vielfalt und Abwechslung.

In 150 Gramm Spinat sind beispielsweise 5 mg Eisen enthalten. Das entspricht zirka 50 Prozent des täglichen Bedarfs eines erwachsenen Mannes. Wenn Sie zum Spinatgericht ein Gläschen frisch gepressten Orangensaft trinken, dann kann das Eisen des Spinats ausserdem besser aufgenommen werden, da Vitamin C die Eisenaufnahme aus pflanzlichen Lebensmitteln fördert.

Hier finden Sie unsere Liste mit eisenreichen Lebensmitteln.

Vermeiden Sie zusätzlich Kaffee, Schwarztee, Kakao und Milchprodukte. Sie würden die Eisenaufnahme hemmen.

Weitere sehr gute Eisen-Lieferanten sowie Massnahmen bei Eisenmangel stellen wir hier vor: Eisenmangel beheben

Sie werden sehen, dass nicht nur Ihr Haar schon bald wieder kräftig und gesund nachwachsen wird (wenn der Haarausfall eisenmangelbedingt war), sondern Sie sich insgesamt leistungsfähiger und fitter fühlen werden.

🌟 Bewerten Sie unsere Arbeit 🌟

Auf unserem Portal Zentrum der Gesundheit haben wir mittlerweile mehr als 2700 Artikel zu zahlreichen Themen rund um Gesundheit, Ernährung und Naturheilkunde veröffentlicht. Wenn Sie Zeit und Lust haben, freuen wir uns über Ihre Bewertung unseres Portals bei Trustpilot.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.