Natürliche Möglichkeiten zur Verbesserung der Spermienqualität
Die Unfruchtbarkeit des Mannes ist bei 50 Prozent aller ungewollt kinderlosen Paare für den unerfüllten Kinderwunsch verantwortlich. Übergewichtige Männer sind dabei aufgrund schlechterer Spermienqualität besonders häufig von Unfruchtbarkeit betroffen.
Man vermutet, dass es u. a. ein Testosteronmangel ist, der bei übergewichtigen Männern die Spermienqualität verschlechtert. Je grösser das Übergewicht eines Mannes, umso weniger Spermien können im Allgemeinen gezählt werden.
Wenn Sie also übergewichtig sind und gleichzeitig mit Unfruchtbarkeit bzw. schlechter Spermienqualität kämpfen, heisst ein erstes Ziel: Erreichung des Normalgewichts. Im Verlauf des Artikels erfahren Sie den einen oder anderen Tipp, wie dies leichter gelingen kann.
Können Probiotika die männliche Fruchtbarkeit verbessern?
Aus früheren Studien ging hervor, dass Probiotika bei Frauen einen deutlich positiven Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben (6). Die probiotischen Bakterien können den vaginalen pH-Wert absenken, die Scheidenflora mit mehr Milchsäurebakterien besiedeln und somit zu einer höheren Fruchtbarkeit führen.
Wie sich die Einnahme von Probiotika jedoch auf die männliche Fruchtbarkeit auswirken könnte, war bislang unbekannt. Im Jahr 2017 untersuchte man nun, wie sich die Einnahme von Lactobacillus rhamnosus (einem Milchsäurebakterium) auf die Spermienqualität, auf die Spiegel der für die Fortpflanzung entscheidenden Hormone und auf die Fettstoffwechselwerte auswirkte (4).
L. rhamnosus gilt als Probiotikum, das sich vorteilhaft auf das Gewicht auswirken kann, also beim Abnehmen helfen kann. Und da schon allein das Erreichen eines geringeren Gewichts die Fruchtbarkeit positiv beeinflusst, erhoffte man sich durch das Milchsäurebakterium auch signifikante Auswirkungen auf die Spermienqualität übergewichtiger Probanden.
Probiotika regulieren das Gewicht
Der Test wurde leider nicht mit Männern, sondern mit Mäusen durchgeführt, die aufgrund einer fettreichen Ernährung (60 % Fett) übergewichtig waren. Als Kontrollgruppe dienten normalgewichtige Mäuse, die eine herkömmliche Mäusenahrung erhielten. In jeder Gruppe erhielten nun ab der 4. Woche einige der Tiere (bis zur 8. Woche) täglich ein Probiotikum aus verschiedenen L. rhamnosus-Stämmen.
Zunächst konnte beobachtet werden, dass die Gabe des Probiotikums eine weitere Gewichtszunahme verhinderte. Auch stieg das Gewicht der Hoden in der Übergewichtigen-Gruppe, wenn die Probanden Probiotika erhielten, während in der normalgewichtigen Gruppe diesbezüglich alles beim Alten blieb – ob diese nun Probiotika erhalten hatten oder nicht, ein Zeichen dafür, dass Probiotika offenbar nur regulierend eingreifen, also dann, wenn es nötig ist.
Probiotika lassen die Spermienzahl wieder steigen
Die übergewichtigen Probanden, die keine Probiotika nahmen hatten die geringste Spermienzahl. Bei den übergewichtigen Probanden hingegen, die Probiotika nahmen, stieg nicht nur die Zahl der beweglichen Spermien, sondern auch die Geschwindigkeit und Beweglichkeit derselben. Ausserdem nahm die Zahl der unbeweglichen Spermien ab.
Genauso stiegen die Testosteronspiegel, die FSH- und die LH-Spiegel nach Einnahme der Probiotika – und zwar in beiden Gruppen, also sowohl bei den normalgewichtigen, wie auch bei den übergewichtigen Tieren. Der Cholesterinspiegel sank hingegen.
LH (Luteinisierendes Hormon) regt die Testosteronbildung in den Hoden an und FSH (Follikel Stimulierendes Hormon) trägt im Hoden zur Neubildung von Spermien bei.
Übergewicht erhöht oxidativen Stress – und oxidativer Stress schädigt Spermien
Der körpereigene Antioxidantienspiegel war in der fettreich essenden Gruppe ursprünglich niedriger als bei den normalessenden Probanden, was die Forscher nicht überraschte, da bei Übergewicht grundsätzlich die körpereigene Antioxidantienkapazität niedriger ist als bei Normalgewichtigen – möglicherweise auch, da eine fettreiche Ernährung zu mehr oxidativem Stress führen könnte, der dann die vorhandenen Antioxidantien natürlich auch stärker verbraucht.
Oxidativer Stress kann ausserdem die Spermien schädigen, was wiederum deren niedrige Zahl und schlechte Beweglichkeit bei manchen Übergewichtigen erklären könnte.
Bei Übergewicht sinkt der Testosteronspiegel – Östrogene nehmen zu
Der Testosteronspiegel – so die Forscher – sei bei Übergewichtigen gern niedrig, da sich cholesterinreiche Ernährungsformen schädlich auf die testosteronbildenden Zellen in den Hoden auswirken.
Bei fettreicher Ernährung wandeln sich Androgene (männliche Geschlechtshormone) ausserdem verstärkt in das weibliche Geschlechtshormon Estradiol um (gehört zu den Östrogenen). Der Estradiolspiegel steigt, was zu sinkenden LH- und FSH-Spiegeln führt und infolgedessen zu nachlassenden Hodenfunktionen. Ein hoher Estradiolspiegel hat ausserdem eine konkret toxische Wirkung auf die Spermienbildung.
Einige Humanstudien zeigen zu vorliegender Studie Parallelen, so dass man die Ergebnisse der Studie durchaus in grossen Teilen auf den Menschen übertragen kann. So hatte eine Untersuchung (ebenfalls von 2017) ergeben, dass die Einnahme eines Probiotikums (L. paracasei) gemeinsam mit zwei Präbiotika (ca. 2 g) und L-Glutamin (500 mg pro Tag) bei Männern die LH-, FSH- und Testosteronspiegel erhöhen kann (5) – unabhängig von der jeweiligen Ernährung.
Wie Probiotika die Spermienqualität und männliche Fruchtbarkeit verbessern
Probiotika scheinen somit die Fruchtbarkeit des Mannes und seine Spermienqualität über folgende Wirkmechanismen zu verbessern:
- Probiotika erhöhen den Testosteronspiegel,
- reduzieren das Ausmass oxidativen Stresses,
- verbessern die Stoffwechselgesundheit (je gesünder der Stoffwechsel, umso besser die Spermienfunktion),
- senken den Cholesterinspiegel (je ausgeglichener der Cholesterinspiegel, umso besser die Beweglichkeit der Spermien) und
- sorgen für eine Gewichtsabnahme (was auch zu einer Abnahme des skrotalen Fettes (Fett im Hodensack) führt, was wiederum die Hodenfunktionen verbessert).
Probiotika mit u. a. L. rhamnosus und/oder L. paracasei können daher höchstwahrscheinlich als hilfreiche Nahrungsergänzung zur Regulierung des Körpergewichts und der Blutfettspiegel dienen. Sie können ausserdem offenbar das hormonelle Gleichgewicht wieder einstellen sowie die Spermienproduktion und die Spermienqualität verbessern.
Mit Vitalstoffen die Spermienqualität verbessern
US-Forscher der Universität von Berkely/Kalifornien untersuchten, ob die Einnahme von Vitalstoffen und Spurenelementen die Spermienqualität beeinflussen könnte. Das Team um Thomas Schmid überprüfte die Wirkung spezieller Mikronährstoffe bei 80 Männern im Alter von 20 bis 80 Jahren. Alle Männer waren Nichtraucher und hatten ähnliche Lebensgewohnheiten).
Man stellte anhand eines speziellen Verfahrens die tägliche Vitaminaufnahme der Probanden aus deren Nahrung sowie aus etwaigen Nahrungsergänzungsmitteln fest (Vitamin C, Vitamin E, Betacarotin, Zink und Folsäure) und untersuchte dann die Spermienqualität hinsichtlich der DNA-Schäden.
Spermienqualität erhöht sich mit Vitamin C, Vitamin E, Zink und Folsäure
Dabei stellte sich heraus, dass die Spermien jener Männer mit der höchsten Vitamin-C-Aufnahme ca. 16 Prozent weniger DNA-Schäden aufwiesen als die Spermien der Männer mit der niedrigsten Vitamin-C-Aufnahme (1). Ähnlich positiv beeinflussten Vitamin E, Zink und Folsäure die Spermienqualität. Lediglich Betacarotin schien keine Auswirkung auf die Qualität der Spermien zu haben.
Als die Wissenschaftler nur die Daten der jungen Männer (20 bis 44 Jahre) überprüften, schienen die Vitalstoffe zu keiner messbaren Verbesserung der Spermienqualität zu führen. Bei den älteren Männern hingegen (über 44 Jahre) zeigte sich, dass jene Männer, die am meisten Vitamin C, Vitamin E und Zink zu sich nahmen, ungefähr 20 Prozent weniger DNA-Schäden in ihren Spermien aufwiesen als die älteren Männer, die am wenigsten Vitamin C, Vitamin E und Zink zu sich nahmen.
Ältere Männer können ihre Spermienqualität beeinflussen
Faszinierend war ausserdem, dass jene Männer, die am meisten Vitamin C, Vitamin E und Zink zu sich nahmen, dank der Vitalstoffe auch im höheren Alter (also älter als 44 Jahre) noch über dieselbe Spermienqualität verfügten wie jüngere Männer (20 bis 44 Jahre).
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Maca und Cordyceps verbessern Ihre Spermienqualität
Eine weitere Möglichkeit, die Spermienqualität zu verbessern, sind zwei Superfoods aus zwei völlig entgegengesetzten Regionen der Welt: Maca, die Power-Wurzel aus den südamerikanischen Anden und der Vitalpilz Cordyceps aus China.
Maca zeigte in Studien, dass es in der Lage ist, nicht nur die Grösse und Anzahl der Spermien, sondern auch deren Beweglichkeit zu verbessern. Auch der Heilpilz Cordyceps hat sich in Studien als natürliches und wirksames Mittel erwiesen, das die Vitalität von Spermien erhöhen kann (3).
Mumijo verbessert Ihre Spermienqualität
Auch Mumijo soll die Spermienqualität massgeblich verbessern können. Das alte russische Heilmittel aus den Bergen des Himalaya konnte in einer Studie nicht nur die Zahl der Spermien erhöhen, sondern auch die Spermienbeweglichkeit verbessern und die Spermien vor oxidativem Stress schützen. Dies gelang bereits nach einer 90tägigen Einnahme von täglich 200 mg Mumijo – wie wir hier erklären: Mumijo – Das schwarze Gold der Berge
Vitalkost verbessert Ihre Spermienqualität
Verbessern Sie also kurzerhand Ihre Spermienqualität! Erhöhen Sie dazu den Vitalstoffgehalt Ihrer Ernährung, indem Sie sich basenüberschüssig ernähren und Ihre Mahlzeiten aus erntefrischen Zutaten jeden Tag selbst zubereiten. Essen Sie zur perfekten Vitamin-C-Versorgung reichlich Gemüse, Früchte und Sprossen. Frisch gepresste Säfte (mit der Green-Star- Saftpresse) erhöhen den Vitamin-C-Gehalt Ihrer Ernährung noch weiter.
Grüne Smoothies liefern ebenfalls reichlich Vitamin C und sind überdies eine hervorragende Folsäure-Quelle. Zink und Vitamin E erhalten Sie aus Nüssen, Mandeln, Samen und Ölsaaten (z. B. Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne etc.). Wenn Sie tierische Produkte in Ihren Speiseplan integrieren möchten, achten Sie auf hohe Qualität und wählen Sie Produkte von Weidetieren.
Beim Kauf von Obst und Gemüse sollten Sie Bio-Lebensmittel bevorzugen. Denn Pestizide können die Samenqualität beeinträchtigen (2).