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13 min

Bakterielle Vaginose - Diese Mittel können helfen

Bei einer bakteriellen Vaginose liegt eine Infektion der Scheide mit Bakterien vor. Die Symptome sind ähnlich wie bei einem Scheidenpilz und auch die naturheilkundliche Vorgehensweise ist bei beiden Erregern ganz ähnlich. Wir stellen ganzheitliche Massnahmen und Mittel vor, die bei bakterieller Vaginose helfen können.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 09 August 2024

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Die bakterielle Vaginose der Scheide

Die bakterielle Vaginose ist eine Infektion der Scheide mit Bakterien – und zwar mit solchen Bakterien, die in der Scheide eigentlich nicht vorhanden sein sollten, zumindest nicht in grösseren Mengen. Meist sind sie vom Darm in die Scheide gelangt, z. B. beim Geschlechtsverkehr und konnten sich nur deshalb ansiedeln oder vermehren, weil die natürliche Scheidenflora – die insbesondere aus Milchsäurebakterien (Laktobakterien) besteht – aus dem Gleichgewicht geraten war.

Bakterielle Infektionen der Scheide betreffen 15 bis 50 Prozent aller Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter ( 9 ).

Symptome der bakteriellen Vaginose

Eine bakterielle Scheideninfektion kann symptomlos verlaufen. Sie kann aber auch mit einem unangenehmen Intimgeruch (fischig oder faulig) einhergehen. Auch Ausfluss, Brennen oder ein Juckreiz stellen sich häufig ein.

Durch die hormonelle Umstellung in der Schwangerschaft, treten in dieser Zeit verstärkt bakterielle Vaginosen auf ( 15 ). Im Gegensatz zu Pilzinfektionen sind die bakteriellen Infektionen ein Risiko für das Kind, da sie eine Frühgeburt begünstigen können.

Unterschied zwischen bakterieller Infektion und Pilzinfektion

Bei einer Pilzinfektion kommt es zu keinem unangenehmen Intimgeruch. Der Ausfluss ist bei der Pilzinfektion krümelig, bei der bakteriellen Infektion dünnflüssig und weiss bis grau. Ein Juckreiz oder Brennen kann sich bei beiden Infektionen einstellen.

Diagnose der bakteriellen Vaginose

Zur Diagnose werden vier Aspekte überprüft. Man bezeichnet sie als AmSEL-Kriterien:

  1. Am für Amingeruch, wie der fischige Intimgeruch auch bezeichnet wird.
  2. S für das Vorhandensein sog. Schlüsselzellen (Clue Cells = Zellen der Scheidenschleimhaut, die mit Bakterien überzogen sind).
  3. E für Erhöhter pH-Wert (über 4,5).
  4. L für Liquider Fluor (flüssiger Ausfluss).

Dazu wird ein Abstrich genommen, auch um eine Pilzinfektion ausschliessen zu können. Wenn drei der vier Kriterien zutreffen, wird die Diagnose bakterielle Vaginose gestellt.

Bei Infektionen der Scheide: Scheidenflora aufbauen

Über die Wichtigkeit einer gesunden Darmflora ist schon viel bekannt. Die Scheidenflora hingegen wird noch etwas stiefmütterlich behandelt. Dabei ist sie enorm wichtig, wenn es um die Gesundheit der Scheide geht. Gerade wenn eine akute Scheideninfektion vorliegt oder es immer wieder zu Infektionen in diesem Bereich kommt (ob durch Pilze oder Bakterien), sollte zur Therapie immer auch die Sanierung und der Aufbau der Scheidenflora gehören.

In der Scheidenflora sind es insbesondere die Milchsäurebakterien (Laktobakterien), die dort für ein gesundes Milieu sorgen. Sie senken durch die Bildung von Milchsäure den pH-Wert, machen ihn also sauer und beugen einer Ansiedlung und krankhaften Vermehrung von Krankheitserregern vor (u. a. durch Bildung antimikrobieller Stoffe, z. B. Wasserstoffperoxid). Sie verdrängen aber auch einfach durch ihre schlichte (und im besten Fall massenweise) Anwesenheit die schädlichen Bakterien.

Des Weiteren zeigte sich, dass Probiotika das Immunsystem anregen, die Bildung von Interleukin-10 stimulieren (einem entzündungshemmenden Botenstoff) und auch die Produktion körpereigener Antioxidantien fördern.

Ursachen der bakteriellen Scheideninfektion

Manche Krankheiten, übertriebene Intimhygiene, häufiger Gebrauch von Tampons, Medikamente (z. B. Antibiotika ), aber auch Stress, Rauchen, häufig wechselnde Sexpartner, das hormonbedingt veränderte Scheidenmilieu in der Schwangerschaft und viele weitere Risikofaktoren mehr können das natürliche Gleichgewicht der Scheidenflora beeinträchtigen, so dass es jetzt leichter zu Infektionen kommen kann – ob nun bakterieller Natur oder in Form von Pilzinfektionen.

Schon 1973 entdeckte man, dass Frauen, die nie Harnwegsinfekte hatten, eine Scheiden- und Harnwegsflora mit vorwiegend Lactobakterien hatten, während Frauen, die immer wieder an diesen Infekten litten, verstärkt Enterobakterien oder Streptokokken (Streptococcus faecalis) in ihrer Scheidenflora beherbergten ( 5 ). Die Regulierung der körpereigenen Flora ist somit ein wichtiger Punkt bei der Therapie von Blasen-, Harnwegs- und Scheideninfekten.

Probiotika können in diesen Fällen die Scheidenflora neu aufbauen helfen, so zu ihrer Regeneration beitragen und auf diese Weise nicht nur Scheideninfektionen, sondern auch Harnwegsinfekten vorbeugen ( 1 ).

Die Scheidenflora – Zusammensetzung

Die mikrobielle Zusammensetzung der Scheidenflora ist äusserst komplex. Bislang konnte man in der Scheide gesunder Frauen über 50 Bakterienarten und im Bereich der Lactobakterien 261 verschiedene Milchsäurebakterienstämme identifizieren, darunter beispielsweise Lactobacillus crispatus, Lactobacillus iners, Lactobacillus jensenii, Lactobacillus gasseri und Lactobacillus rhamnosus ( 3 ) ( 7 ). L. gasseri beispielsweise kann sich sehr gut an den Wänden der Scheide anheften und so verhindern, dass sich dort schädliche Bakterien einen Platz sichern ( 4 ).

Probiotika bei bakteriellen Scheideninfektionen

Probiotika nun sind Präparate mit aktiven Milchsäure- oder auch Bifidobakterien. Sie sind längst für ihre heilsamen Eigenschaften auf die Verdauungsorgane bekannt geworden. Sie können jedoch auch zur Verbesserung der Scheidengesundheit in Kapsel- oder Pulverform eingenommen werden oder auch über Zäpfchen direkt in die Scheide eingeführt werden, etwa bei Scheidenpilzinfektionen (Candida), bei bakterieller Vaginose oder auch bei immer wiederkehrenden Blasenentzündungen.

Die Einnahme und Anwendung von Probiotika ist auch präventiv sehr hilfreich, z. B. wenn Antibiotika eingenommen werden müssen, die häufig die natürliche Darm- und Scheidenflora schwächen, so dass es im Anschluss gerne zu Verdauungsproblemen oder Scheidenpilzinfektionen kommt. Probiotika können diesen Problematiken häufig vorbeugen.

Diese Bakterien führen zu Scheideninfektionen

Bei einer bakteriellen Infektion der Scheide sind die Verursacher häufig Bakterien vom Typ Gardnerella vaginalis, die zwar meist zur normalen Scheidenflora gehören, aber durch z. B. Geschlechtsverkehr in grösserer Anzahl übertragen werden können und so zu einem Ungleichgewicht führen. Beschwerden können auch Prevotella-Bakterien verursachen, wenn sie plötzlich überhand nehmen und die Milchsäurebakterien (Lactobakterien) verdrängen bzw. mengenmässig überholen.

Weitere Bakterien, die an bakteriellen Scheideninfektionen beteiligt sein können, sind: Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Klebsiella oxytoca, Streptokokken, Enterobacter spp., Proteus mirabilis (auch ein häufiger Erreger von Harnwegsinfekten) oder sogar antibiotikaresistente Staphylokokken (Staphylococcus aureus MRSA) ( 2 ).

Schulmedizin bei bakteriellen Scheideninfektionen: Antibiotika

Bleibt eine bakterielle Scheideninfektion unbehandelt, kann es zu Unterleibsentzündungen kommen, etwa zu Entzündungen der Eileiter, der Eierstöcke, der Gebärmutterschleimhaut etc. sowie zu einer verminderten Fruchtbarkeit. Auch erhöht sich bei schwangeren Frauen – wie oben bereits erwähnt – das Risiko einer Frühgeburt.

Schulmedizinisch wird eine bakterielle Vaginose daher umgehend mit Antibiotika behandelt, was jedoch häufig nur kurzfristig Wirkung zeigt, was nicht sehr verwundert. Denn eine Antibiotika-Therapie berücksichtigt nicht im Ansatz die tatsächlichen Ursachen (jene Faktoren, die zu einem Ungleichgewicht in der Scheidenflora führten), sondern kann im Gegenteil das Ungleichgewicht noch weiter verschlimmern, so dass es anschliessend gerne zu Pilzinfektionen und noch häufiger zu Rückfällen kommt (bei bis zu 75 Prozent der Frauen innerhalb von 3 Monaten nach Antibiotika-Anwendung (9)). Probiotika können das Rückfall-Risiko jedoch reduzieren – wie eine Studie aus 2013 zeigte (2).

Probiotika schützen vor Rückfällen nach Scheideninfektionen

An dieser Studie nahmen 173 Frauen (20 – 45 Jahre) teil, die alle an einer bakteriellen Scheideninfektion litten. Man teilte sie in drei Gruppen ein:

  1. Gruppe A erhielt die übliche schulmedizinische Therapie, ein Antibiotikum (Metronidazol 500 mg zweimal täglich, 7 Tage lang; sowie eine antibiotische Creme, die in die Scheide eingebracht wird (5 Tage lang).
  2. Gruppe B erhielt ebenfalls die schulmedizinische Therapie, zusätzlich aber ein Probiotikum zum Einführen in die Scheide (6 Tage lang täglich 1 Vaginalkapsel mit 10 Milliarden lebenden Bakterien der Stämme L. rhamnosus, L. acidophilus, S. thermophilus and L. bulgaricus). In den folgenden drei Monaten erfolgte dieselbe Anwendung (pro Monat an 6 Tagen).
  3. Gruppe C erhielt ebenfalls die schulmedizinische Therapie, zusätzlich 10 Tage lang ein Probiotikum zum Einnehmen (2 Kapseln täglich mit L. acidophilus und L. bifidus) – zwei Stunden nach der Antibiotikaeinnahme.

In Gruppe A (nur Antibiotika) kam es bei der Hälfte der Frauen im Laufe der nächsten Monate zu einem Rückfall. In Gruppe B (Antibiotika plus Vaginalkapsel) kam es bei 30 Prozent der Frauen zu einem Rückfall. In Gruppe C (Antibiotika plus orale Probiotika) hingegen kam es in den ersten drei Monaten nach der Therapie nur bei 15 Prozent der Frauen zu einem Rückfall.

Die Wirksamkeit der Probiotika hing jedoch auch davon ab, welche Bakterien zur Scheideninfektion geführt hatten. Am besten wirkten Probiotika, wenn die verursachenden Bakterien E. Coli, Proteus und Klebsiella waren.

Probiotika bieten Schutz vor Clostridien-Infektionen

In Gruppe A bekamen 5 Frauen ausserdem eine Infektion mit Clostridien (Clostridium difficile), was in Gruppe C nicht der Fall war, so dass Probiotika auch vor dieser Bakterienart einen gewissen Schutz zu bieten scheinen.

Clostridien leben in kleinen Mengen im Darm. Vermehren sie sich dort übermässig (weil die schützende Darmflora gestört ist), kann es zu akuten Darmentzündungen mit Durchfall und Übelkeit kommen. Wenn Clostridien auf eine geschwächte Scheidenflora treffen, können sie eine bakterielle Scheideninfektion verursachen.

Im Mai 2020 erschien eine weitere Studie zur Wirkung von Probiotika auf das Rückfallrisiko bei bakterieller Vaginose (9). Teilnehmerinnen waren 228 Frauen, die zum Teil schon 5-mal hintereinander oder öfter eine bakterielle Scheideninfektion bekamen und immer wieder Antibiotika erhalten hatten. Auch für die Studie sollten sie erneut Antibiotika anwenden (in Form eines Gels über 5 Tage hinweg).

Anschliessend bekamen sie für 11 Wochen ein vaginal anzuwendendes Probiotikum (Lactin-V mit L. crispatus CTV-05, einem Milchsäurebakterienstamm) oder ein Placebo. In der ersten Woche wurde das Mittel an vier aufeinander folgenden Tagen einmal täglich in die Scheide gegeben, in den folgenden 10 Wochen nur noch zweimal wöchentlich.

Nach 12 Wochen wurde bei 45 Prozent der Frauen aus der Placebogruppe ein Rückfall festgestellt, aber nur bei 30 Prozent aus der Probiotikagruppe. Nach weiteren 12 Wochen später waren es in der Placebogruppe 54 Prozent, in der Probiotikagruppe 39 Prozent, die einen Rückfall erlitten hatten.

Probiotische Präparate sollten also unbedingt nach der Anwendung von Antibiotika zum Einsatz kommen, um das Risiko eines Rückfalls zu reduzieren. Möglicherweise wäre es auch sinnvoll gewesen, das Probiotikum erstens nicht nur vaginal, sondern zusätzlich auch oral einzunehmen und es zweitens immer wieder kurweise oder auch langfristig einzusetzen.

Wenn dann noch die Lebens- und Ernährungsweise optimiert wird, kann sich die Scheidenflora langsam erholen und schliesslich auf Dauer stabil bleiben.

* Hier finden Sie ein Probiotikum.

Knoblauchkapseln genauso wirksam wie Antibiotika

Knoblauch, der schon lange als natürliches Antibiotikum bekannt ist, könnte ebenfalls bei bakterieller Vaginose zum Einsatz kommen, wie eine iranische Studie von 2014 zeigte. Dabei verglich man die Wirkung von Knoblauchkapseln (500 mg mit 8,9 mg Alliin) mit der von Antibiotika (Metronidazol) bei bakterieller Scheideninfektion. Die Probandinnen erhielten alle 12 Stunden entweder 2 Knoblauchkapseln oder das Antibiotikum.

Beide Mittel waren gleich wirksam – mit dem Unterschied, dass die Antibiotikagruppe unter merklichen Nebenwirkungen litt (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Sodbrennen bis hin zu einem metallischen Geschmack im Mund), was in der Knoblauchgruppe nicht der Fall war ( 8 ).

* Hier finden Sie Knoblauch-Kapseln.

Oreganoöl als natürliches Antibiotikum

Auch Oreganoöl ist als natürliches Antibiotikum bekannt. Klinische Studien damit sind uns jedoch im Zusammenhang mit bakteriellen Scheideninfektionen nicht bekannt. Erfahrungsberichten zufolge könnte das Öl aber durchaus hilfreich sein, sogar dann, wenn andere Mittel inkl. herkömmliche Antibiotika versagen.

Oreganoöl kann in Kapselform oral eingenommen werden (auf mind. 80 Prozent Carvacrol achten). Manche Anwenderinnen mischen das Öl auch mit Olivenöl (1/2 TL Olivenöl plus 4 Tropfen Oreganoöl) und geben die Mischung einmal täglich 6 Tage lang mit einer Spritze (ohne Nadel) in die Scheide (mind. 10 Minuten lang einwirken lassen, so lange liegen bleiben, anschliessend eine Binde verwenden). Ab Tag 7 sollten dann Vaginalzäpfchen oder -kapseln mit einem Probiotikum eingesetzt werden. Die beschriebene Anwendung muss jedoch mit einem Arzt oder Heilpraktiker besprochen werden.

* Hier finden Sie ein Orgeanoöl.

Vitamin C halbiert Rückfallrate bei bakterieller Vaginose

Vitamin C gibt es auch als Vaginal-Tabletten. Das Vitamin kann laut einer placebokontrollierten Doppelblind-Studie von 2013 in dieser Form das Rückfallrisiko bei bakteriellen Scheideninfektionen halbieren ( 10 ). Vitamin C sorgt in der Scheide für das dort erforderliche saure Milieu und kann ausserdem den Mangel an Wasserstoffperoxid kompensieren, der durch die Abnahme der Milchsäurebakterien zwangsläufig entstand.

An der Untersuchung nahmen 142 Frauen teil, die gerade eine Antibiotikatherapie gegen eine bakterielle Scheideninfektion hinter sich gebracht hatten. Sie erhielten nun (24 Stunden nach der letzten Antibiotikadosis) zur Prävention eines Rückfalls entweder Vitamin C oder ein Placebopräparat. Die Prophylaxe dauerte 6 Monate.

Pro Monat sollten die Frauen an 6 aufeinander folgenden Tagen (nach der Periode) einmal täglich eine Vitamin-C-Tablette (250 mg Ascorbinsäure) in die Scheide platzieren. In den ersten 3 Monaten war die Rückfallrate in der Vitamin-C-Gruppe bereits deutlich geringer (6,8 Prozent im Vergleich zu 14,7 Prozent). Nach 6 Monaten waren es 16,2 Prozent in der Vitamin-C-Gruppe, die einen Rückfall erlitten. In der Placebogruppe waren es 32,4 Prozent.

Fragen Sie Ihren Apotheker nach entsprechenden Vitamin-C-Tabletten für den vaginalen Einsatz (z. B. VAGI C).

Wasserstoffperoxid wirkt schnell

Wasserstoffperoxid wird von den Milchsäurebakterien gebildet und ist ein Grund, warum die natürliche Scheidenflora schädliche Bakterien fernhält. Wasserstoffperoxid ist somit ein körpereigener Stoff. Daher wurde bereits im Jahr 1996 getestet, ob Wasserstoffperoxid bei einer bakteriellen Vaginose als Heilmittel eingesetzt werden könnte ( 14 ).

Man nimmt dazu 3-prozentiges Wasserstoffperoxid (50 bis 100ml) und macht damit 3 Minuten lang eine Vaginalspülung (der entsprechende Schlauch und Aufsatz ist bei vielen Einlaufsets dabei, z. B. * bei diesem praktischen faltbaren Set. Laut Erfahrungsberichten und auch obiger Studie beseitigt diese Massnahme sofort den Schmerz, den Juckreiz und auch den Geruch.

Bei hartnäckiger Vaginose kann man die Spülung 1- bis 2-mal täglich an 3 bis 5 Tagen in Folge durchführen, auch um einen Rückfall zu verhindern. Anschliessend können Vitamin-C- oder Milchsäure-Vaginaltabletten zum Einsatz kommen. Als Nebenwirkung des Wasserstoffperoxids kann sich eine kurzfristige Scheidentrockenheit einstellen. Weiterhin sollte man für bis zu 2 weitere Monatszyklen jeweils 1 bis 3 Tage vor und nach der Periode Vitamin-C-Vaginaltabletten einsetzen.

Bei bakterieller Scheideninfektion Vitamin-D-Mangel vermeiden

Wie bei fast jeder Erkrankung sollte man auch bei immer wiederkehrenden bakteriellen Scheideninfektionen den Vitamin-D-Spiegel überprüfen lassen. Schliesslich ist Vitamin D auch für ein gut funktionierendes Immunsystem sehr wichtig. Im Herbst 2019 fanden Forscher ausserdem heraus, dass jene Personen eine gesündere Darmflora hatten, die auch einen gesünderen Vitamin-D-Spiegel hatten. Wer hingegen an einem Vitamin-D-Mangel litt, hatte auch eine weniger ausgewogene Darmflora.

Ähnlich verhält es sich mit der Scheidenflora bzw. Scheidengesundheit. Auch hier weisen Studien darauf hin, dass bakterielle Scheideninfektionen häufiger bei Frauen auftreten, die einen Vitamin-D-Mangel haben. Im Juni 2015 zeigte sich dann auch, dass die tägliche Gabe von 2000 IE Vitamin D über 15 Wochen hinweg bei einem Grossteil der Frauen, die zuvor einen Vitamin-D-Mangel hatten, eine asymptomatische bakterielle Vaginose eliminieren, also die Scheidenflora wieder sanieren konnte ( 11 ) .

Schon im Jahr 2011 ergab eine Untersuchung an schwangeren Frauen, dass jene mit Vitamin-D- und Folsäure-Mangel deutlich häufiger an einer bakteriellen Vaginose litten als Frauen, die mit beiden Vitalstoffen gut versorgt waren ( 12 ). Achten Sie daher auch bei Scheideninfektionen stets auf eine umfassende Versorgung mit allen Vitaminen und Mineralstoffen. Informationen zur richtigen Folsäureversorgung finden Sie in unserem Artikel Folsäuremangel beheben.

* Hier finden Sie Vitamin D.

Vorsichtsmassnahmen beim Sex und danach

Neben der Anwendung von Probiotika, Knoblauchkapseln, Vitamin C etc. können noch weitere Massnahmen dabei helfen, eine bakterielle Scheideninfektion zu vermeiden oder auszuheilen. Beim Sex beispielsweise können Bakterien aus dem Darm in die Scheide „verschleppt“ werden. Vermeiden Sie daher vaginalen Sex nach analem Sex bzw. wechseln Sie in diesem Fall zunächst das Kondom. Sextoys, die bereits im Anus waren, sollten nicht in die Scheide gelangen bzw. sollten zuvor mit Seife und warmem Wasser gereinigt werden (oder Sie nehmen ein anderes).

Wenn Sie unmittelbar nach dem Sex zur Toilette gehen, um die Blase zu entleeren, reduzieren Sie das Risiko für Harnwegs- und auch Scheideninfekte. Anschliessend spülen Sie Ihre Scheide mit Wasser – besonders wenn Sie zuvor mit Gleitmitteln aktiv waren, die den pH-Wert der Scheide negativ beeinflussen können.

Vermeiden Sie übertriebene Intimhygiene

Der unangenehme Geruch, der bei einer bakteriellen Scheideninfektion entsteht, führt oft dazu, dass sich die betroffenen Frauen immer häufiger und mit immer stärkeren Seifen oder parfümierten Duschgels waschen, in der Hoffnung, der Geruch lasse nach, was aber nicht gelingt. Im Gegenteil, übertriebene Hygienemassnahmen tragen noch zusätzlich zu einer Schwächung der Selbstheilkräfte der Scheide bei, da sie deren pH-Wert noch weiter erhöhen.

Waschen Sie Ihre Vulva (äusserer Bereich, der Schamlippen, Klitoris und Scheidenvorhof umfasst) daher nur mit klarem Wasser und achten Sie darauf, dass keine Seife in die Scheide hinein gelangt. Unparfümierte neutrale Körperpflegemittel können für die äussere Reinigung verwendet werden.

Vermeiden Sie ein feuchtes Milieu zwischen den Schamlippen. Trocknen Sie daher Ihre Vulva nach der Dusche gut ab und halten Sie sich nach dem Schwimmen nicht zu lange in nasser Badekleidung auf. Waschen Sie gründlich die Hände, bevor Sie Tampons oder Menstruationstassen einführen.

Raucherinnen leiden häufiger an bakterieller Scheideninfektion

Raucherinnen haben im Vergleich zu Nichtraucherinnen deutlich weniger Lactobakterien in der Scheidenflora und sind somit anfälliger für bakterielle Scheideninfektionen ( 13 ). Sollten Sie rauchen und gleichzeitig an immer wiederkehrenden Scheideninfektionen leiden, wäre das Nichtrauchen einen Gedanken wert.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

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