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Augenkrankheiten - Die Wirkung von Curcumin

Curcumin ist der Wirkstoff in Kurkuma. Er kann laut erster Untersuchungen bei zahlreichen Augenkrankheiten in die Therapie integriert werden – und stellt somit eine einfache Möglichkeit dar, die Heilung zu beschleunigen.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 01 September 2024

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Curcumin kann bei Augenkrankheiten helfen

Im Central European Journal of Immunology erschien 2019 eine Arbeit zur Wirkung von Curcumin bei verschiedenen Augenkrankheiten ( 1 ). Der zu den Polyphenolen gehörende Pflanzenstoff Curcumin wurde bereits vor 140 Jahren erstmals aus der gelben Wurzel von Kurkuma (Curcuma longa L.) isoliert.

Kurkuma – meist als Pulver – wird seit Jahrtausenden im Ayurveda und auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin als wichtige Zutat in pflanzlichen Rezepturen verwendet, beispielsweise zur Therapie von Lebererkrankungen, Rheuma, Diabetes, Arteriosklerose, Infektionskrankheiten und Krebs.

Kurkuma bzw. Curcumin eignet sich auch tatsächlich sehr gut als Universalmittel, weil seine entzündungshemmenden, antioxidativen, antimikrobiellen und krebshemmenden Eigenschaften regelrecht dazu einladen – zumal auch in hohen Dosen keine schädlichen Auswirkungen zu befürchten sind.

Auch bei vielen Augenkrankheiten hilft Curcumin insbesondere aufgrund von drei Wirkmechanismen:

  1. Curcumin wirkt antioxidativ.
  2. Curcumin wirkt entzündungshemmend.
  3. Curcumin wirkt anti-angiogen (verhindert/hemmt die krankhafte Neubildung von abnormen Gefäßen im Auge).

1. Antioxidative Eigenschaften von Curcumin

Reaktive Sauerstoffspezies (ROS, auch einfach Sauerstoffradikale oder freie Radikale genannt) entstehen einerseits im Verlauf des normalen Zellstoffwechsels und gelangen andererseits durch äußere Schadfaktoren in den Körper (Schadstoffe, UV-Strahlung u. ä.).

Sie können je nach Konzentration für Zellen und Körper vorteilhaft (geringe Konzentration), aber auch schädlich sein (in zu hoher Konzentration) und dann zu Gewebeschäden und chronischen Krankheiten führen bzw. beitragen (auch zu Augenkrankheiten).

Bei zu hoher Konzentration benötigt der Organismus Antioxidantien, um die ROS zu neutralisieren. Antioxidantien können entweder vom Körper hergestellt werden (antioxidative Enzyme, z. B. SOD, Glutathionperoxidase u. a.) oder aber mit Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln aufgenommen werden, z. B. die Vitamine C und Vitamin E, sekundäre Pflanzenstoffe (z. B. OPC, Resveratrol, EGCG oder Curcumin).

Curcumin kann freie Radikale über verschiedene Mechanismen bekämpfen helfen und so vor Krankheiten schützen:

  1. Es kann freie Radikale direkt abfangen.
  2. Es kann die Aktivität körpereigener antioxidativer Enzyme unterstützen
  3. Es kann Enzyme, die freie Radikale bilden (z. B. Lipoxygenase, Cyclooxygenase, Xanthinhydrogenase, Oxidase), hemmen.
  4. Curcumin ist eine lipophile (fettlösliche) Verbindung, was es zu einem effizienten Fänger von Peroxylradikalen macht (Radikale, die bei der Oxidation von Fettsäuren entstehen).
  5. Curcumin gilt ebenso wie Vitamin E als kettenbrechendes Antioxidans, was bedeutet, dass es die Endlos-Aktivität von freien Radikalen (Dominoeffekt) unterbricht.

2. Entzündungshemmende Wirkung von Curcumin

Wenn Zellen unter freien Radikalen (oxidativem Stress) leiden, dann entstehen Entzündungsprozesse. Curcumin wirkt entzündungshemmend – und zwar über mindestens die beiden folgenden Mechanismen:

Curcumin hemmt die Aktivierung oder Bildung entzündungsfördernder Botenstoffe (z. B. NF-κB, Tumornekrosefaktor α (TNF-α), Interleukine (IL-1, IL-6, IL-8)).

Curcumin drosselt die Aktivität entzündungsfördernder Enzyme – und zwar die Aktivität der Cyclooxygenase 2 (COX-2), das Hauptenzym, das an der Bildung entzündungsfördernder Botenstoffe (Prostaglandine) beteiligt ist, und der 5-Lipoxygenase (5-LOX). Erhöhte Spiegel von 5-LOX werden mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs in Verbindung gebracht.

3. Anti-angiogene Eigenschaften von Curcumin

Die Angiogenese bezeichnet die Neubildung von Blutgefäßen. Beim gesunden Menschen ist dieser Prozess z. B. für die Wundheilung wichtig. Eine gestörte Angiogenese hingegen liegt bei der Endometriose vor oder auch wenn Krebstumoren mit Blutgefäßen und damit natürlich auch mit Nahrung versorgt werden.

Auch bei der diabetischen Retinopathie – einer Augenkrankheit, die häufig bei Diabetikern vorkommt – sowie der Makuladegeneration kommt es (bei der proliferativen bzw. feuchten Form) zu einer Gefäßneubildung in der Netzhaut und im Glaskörper, was langfristig das Sehvermögen stark beeinträchtigen kann.

Umfangreiche Untersuchungen ergaben, dass Curcumin die Angiogenese über verschiedene Mechanismen hemmen kann, auf deren Beschreibung wir an dieser Stelle aufgrund ihrer Komplexität, die besonders für Laien schwer verständlich wäre, verzichten. Interessierte mögen gerne in der Originalstudie die Details nachlesen (1).

Curcumin bei Augenkrankheiten

Bei den nachfolgend genannten Augenkrankheiten liegen erste vielversprechende Studien mit Curcumin vor, so dass der Pflanzenstoff – auch aufgrund seiner guten Verträglichkeit – gut in die Therapie der jeweiligen Augenkrankheit miteinbezogen werden könnte:

Curcumin bei Hornhautneovaskularisation

Bei der Hornhautneovaskularisation handelt es sich um eine Augenkrankheit, bei der es zu einem ungewöhnlichen Wachstum von Blutgefäßen in der Hornhaut des Auges kommt. Die Hornhaut ist normalerweise klar und hat keine Blutgefäße, um eine klare Sicht zu ermöglichen. Wenn jedoch neue Blutgefäße in die Hornhaut wachsen, kann dies zu Problemen führen, da sie die Transparenz der Hornhaut beeinträchtigen und die Sicht trüben können.

Die Augenkrankheit kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden, wie Verletzungen, Infektionen oder Entzündungen im Auge. In-vitro- und Tierstudien (Maus, Kaninchen) zeigten, dass Curcumin die krankhafte Bildung dieser Blutgefäße hemmen kann.

Curcumin beim trockenen Auge

Als trockenes Auge, auch Keratoconjunctivitis sicca oder Sicca-Syndrom genannt, bezeichnet man eine Augenkrankheit, bei der die Augen nicht ausreichend Tränenflüssigkeit produzieren oder die Qualität der Tränenflüssigkeit beeinträchtigt ist.

Tränenflüssigkeit ist wichtig, um die Augen zu befeuchten und vor äußeren Reizstoffen zu schützen. Wenn das Gleichgewicht der Tränenproduktion und -qualität gestört ist, können die Augen trocken und gereizt werden; sie brennen, jucken und man hat immer das Gefühl, ein Sandkorn sei darin.

Auch kommen beim trockenen Auge verstärkt entzündliche Botenstoffe in der Hornhaut vor. Unternimmt man bei dieser Augenkrankheit daher nichts, kann es zu Schäden an der Augenoberfläche kommen.

In Mäuse- und In-vitro-Studien konnte Curcumin durch seine entzündungshemmende Wirkung eine schützende Wirkung entfalten und die entzündungsfördernden Botenstoffe in der Bindehaut sowie in Hornhautepithelzellen hemmen, was beim trockenen Auge dann auch die Symptomatik lindern würde.

Curcumin bei Bindehautentzündung

Die Bindehautentzündung (Konjunktivitis) ist eine Augenkrankheit, bei der sich - wie der Name sagt - die Bindehaut des Hautes entzündet. Die Augenbindehaut ist eine dünne, durchsichtige Gewebeschicht, die die Innenseite der Augenlider auskleidet und auch den weißen Teil des Auges bedeckt.

Die häufigsten Ursachen dieser Augenkrankheit sind Viren gefolgt von Bakterien. Auch allergische Reaktionen auf Luftreizstoffe wie Pollen und Rauch oder Chlor in Schwimmbädern, Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten oder andere Produkte, die mit den Augen in Kontakt kommen, wie z. B. Kontaktlinsen, können zu Bindehautentzündungen führen. Sexuell übertragbare Krankheiten wie Chlamydien und Gonorrhoe gehören zu den selteneren Ursachen der Augenkrankheit.

Bei Mäusen konnte Curcumin aufgrund seiner entzündungshemmenden und antiallergischen Wirkung – wenn eine Stunde vor dem jeweiligen Reiz oral verabreicht – die Entstehung einer Bindehautentzündung hemmen.

Untersuchte man die Spiegel der Zytokine (entzündlichen Botenstoffe) der Tiere, dann waren diese bei den mit Curcumin behandelten Mäuse im Vergleich zur Kontrollgruppe niedriger.

Curcuma longa wird in Indien Haridra genannt und ist in tropischen Gebieten als Haridra-Augentropfen erhältlich. Die Tropfen zeigen entzündungshemmende Eigenschaften und antibakterielle Wirkung gegen verschiedene Bakterien (Escherichia coli, Staphylococcus aureus, Klebsiella und Pseudomonas).

In einer klinischen Studie von 1989 konnte die Wirksamkeit von Haridra-Augentropfen bei der Behandlung bakterieller Bindehautentzündung belegt werden. Von den 50 TeilnehmerInnen erhielten 25 die Haridra-Tropfen, die übrigen 25 erhielten antibiotische Augentropfen.

In der Haridra-Gruppe klang die Entzündung bei allen TeilnehmerInnen ab Tag 3 langsam ab. Nach Tag 6 waren alle bis auf 2 geheilt. In der Antibiotika-Gruppe ging es allen bis auf ebenfalls 2 ab Tag 7 wieder gut ( 2 ).

(Eine Bezugsquelle der Tropfen ist uns leider nicht bekannt.)

Curcumin bei Pterygium

Ein Pterygium ist eine entzündliche und degenerative Augenkrankheit. Es kommt zu einem gutartigen, dreieckigen Gewebewachstum, das auf der Bindehaut des Auges, insbesondere auf der Hornhaut, auftritt. Die Bindehaut ist die transparente Schleimhaut, die die weiße Fläche des Auges bedeckt.

Die Augenkrankheit kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden:

  1. Exposition gegenüber UV-Licht (insbesondere intensiver Sonneneinstrahlung).
  2. Wind und staubige Umgebungen.
  3. Trockene Augen.
  4. Genetische Veranlagung.
  5. Langfristige Reizung der Augen, beispielsweise durch Kontaktlinsen oder Augenreizstoffe.

Zu den Symptomen eines Pterygium zählen eine Rötung der Augen, Juckreiz, Brennen, Trockenheit, verschwommenes Sehen und ein Fremdkörpergefühl im Auge.

Die Behandlung der Augenkrankheit kann von regelmäßiger Überwachung ohne Eingriff bis hin zu chirurgischer Entfernung reichen, insbesondere wenn die Sicht behindert ist oder andere unangenehme Symptome vorliegen. Aufgrund der hohen Rückfallrate ist eine Operation jedoch umstritten.

Eine Zell-Studie von 2007 ergab, dass Curcumin bei der Augenkrankheit eine therapeutische Wirkung zeigte. Behandelte man menschliche Pterygium-Fibroblasten (Bindegewebszellen) mit Curcumin, dann führte dies zum Absterben der genannten Zellen und die Ausbreitung der Wucherung wurde gehemmt.

Die Nahrungsergänzung mit Curcumin könnte daher auch hier die herkömmliche Therapie begleiten.

Curcumin bei Uveitis anterior

Die Uveitis anterior (auch anteriore Uveitis genannt) ist eine Augenkrankheit, bei der es zu einer Entzündung im vorderen Bereich des Auges kommt (betroffen ist die Iris (Regenbogenhaut) und das angrenzende Gewebe, der sogenannte Ziliarkörper). Unbehandelt kann die Augenkrankheit zu dauerhaften Schäden und Sehverlust durch die Entwicklung eines Glaukoms, Katarakts oder eines Netzhautödems führen.

In einer Studie von 1999 führte die dreimal tägliche Einnahme von je 375 mg Curcumin (12 Wochen lang) zu einer Verbesserung des Sehvermögens bei Patienten mit chronischer Uveitis anterior. Ihnen wurde zusätzlich ein lokales Zykloplegikum (z. B. Atropin) verabreicht.

Die Wirksamkeit von Curcumin sei bei der Augenkrankheit vergleichbar mit der einer Cortisontherapie, hieß es in der Studie, wobei letzteres seinerzeit die einzige Therapieform war, die routinemäßig bei der Uveitis anterior zum Einsatz kam. Der Vorteil von Curcumin sei, dass der Pflanzenstoff im Gegensatz zum Cortison keine Nebenwirkungen habe.

Curcumin beim Glaukom (Grünem Star)

Das Glaukom (Grüner Star) ist eine Gruppe von Augenkrankheiten, die zu einer Schädigung des Sehnervs und zum Verlust des Sehvermögens führen. Das häufigste Glaukom ist das Offenwinkelglaukom.

Es gibt mehrere Ursachen für ein Glaukom, wobei die Augenhypertonie (erhöhter Augeninnendruck) der bedeutendste Risikofaktor für die meisten Glaukomerkrankungen ist. Allerdings ist der Augeninnendruck nicht bei jedem Betroffenen erhöht und dennoch schreitet das Glaukom bei diesen PatientInnen fort.

Daher sind in jedem Fall neuroprotektive Wirkstoffe erforderlich, um die Schädigung des Sehnervs zu verhindern, zu begrenzen oder sogar zu beheben.

Eine Studie von 2014 ergab Hinweise darauf, dass Curcumin möglicherweise neuroprotektive Eigenschaften besitzt, also die Nerven schützen kann. Die Vorbehandlung mit Curcumin von Ratten mit erhöhtem Augeninnendruck führte zu einer deutlich erhöhten Lebensfähigkeit der Nervenzellen. Die neuroprotektive Wirkung von Curcumin wird auf die antioxidativen Eigenschaften des Pflanzenstoffs zurückgeführt.

Auch in anderen Tierstudien mit Offenwinkelglaukom zeigte sich eine positive Wirkung von Curcumin. Wenn die Tiere Curcumin mit der Nahrung erhielten, sank der Wert des Mfn2 und der Wert des Nrf2 erhöhte sich.

Mitofusin 2 (Mfn2) ist ein Protein in der Mitochondrienmembran. Es ist für die Gesunderhaltung und das ordnungsgemäße Funktionieren der Mitochondrien zuständig. Wird das Auge verletzt, steigt der Wert. Ein sinkender Mfn2-Wert deutet somit auf ein geschütztes/heilendes Auge hin. Nrf2 hingegen schützt das Auge gegen oxidativen Stress. Curcumin kann also bei der genannten Augenkrankheit diesen Schutzfaktor des Auges erhöhen und Heilprozesse fördern.

Curcumin beim Katarakt (Grauen Star)

Der Katarakt ist eine Augenkrankheit, bei der es zu einer Trübung der Augenlinse kommt, die wiederum zu einer Verschlechterung des Sehvermögens führt. Der Graue Star entwickelt sich oft langsam und kann ein oder beide Augen betreffen. Die gängige Behandlung dieser Augenkrankheit ist die Operation zur Entfernung des Katarakts.

Auch hier wirkt Curcumin antioxidativ, schützt die Augenlinsenzellen vor oxidativem Stress und verzögert die Bildung von grauem Star (z. B. indem es den Abbau von körpereigenen Antioxidantien (SOD, Katalase) hemmte). Auch kann Curcumin den Spiegel des Vitamin C – eines weiteren Antioxidans – erhöhen (zumindest bei Ratten).

Curcumin bei altersbedingter Makuladegeneration

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine Erkrankung der Makula (des Bereichs des scharfen Sehens im Auge). Die Augenkrankheit führt im fortgeschrittenen Stadium zu Sehverlust.

Zu den Hauptrisikofaktoren für die AMD zählen Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, genetische Veranlagung, Bluthochdruck, Arteriosklerose, Rauchen und Antioxidantienmangel.

2021 erschien eine kontrollierte retrospektive Studie mit Patienten, die an neovaskulärer AMD litten (auch als feuchte Form der Makuladegeneration bekannt, die als besonders aggressiv und schnell fortschreitend gilt). Dabei bilden sich neue, abnormale Blutgefäße unter der Makula. Diese Blutgefäße sind undicht, so dass daraus Blut und Flüssigkeit sickert, was zu Schwellungen und Narbenbildung im Auge führt.

Die Patienten wurden mit Injektionen direkt ins Auge behandelt (mit einem Mittel, das den Wachstumsfaktor VEGF hemmt, der andernfalls die Bildung der unerwünschten neuen Blutgefäße fördern würde). Ein Teil der Patienten erhielt zusätzlich ein Präparat mit Curcumin (zum Einnehmen). Die Sehschärfe besserte sich in der Curcumin-Gruppe deutlicher und die Wirkung des Medikaments hielt länger an.

Man erklärte die Wirkung damit, dass Curcumin einerseits die Gesamtentzündung sowie den oxidativen Stress im Auge verringerte und andererseits den Untergang bestimmter Zellen im Auge hemmte. Außerdem war dank des Curcumins der Spiegel eines Enzyms (HO-1) erhöht, das bei der Augenkrankheit die Zellen schützt ( 3 ).

Curcumin bei diabetischer Retinopathie

Die diabetische Retinopathie ist eine Augenkrankheit, die als Komplikation des Diabetes mellitus auftritt (infolge des erhöhten Blutzuckerspiegels). Sie betrifft die Netzhaut (Retina) im hinteren Teil des Auges und ist eine der häufigsten Ursachen für Sehprobleme und Erblindung bei Menschen mit Diabetes. Es gibt zwei Hauptformen der diabetischen Retinopathie:

Frühe diabetische Retinopathie: In den frühen Stadien der Erkrankung treten kleinste Veränderungen in den Blutgefäßen der Netzhaut auf, die als Mikroaneurysmen bezeichnet werden. Diese winzigen Ausbuchtungen können Flüssigkeit in das umliegende Gewebe abgeben. Zusätzlich können kleine Blutungen auftreten, die als retinale Blutungen bezeichnet werden. In dieser Phase kann die Sehkraft noch weitgehend intakt sein.

Fortgeschrittene diabetische Retinopathie: Wenn die Erkrankung fortschreitet, können die abnormen Blutgefäße in der Netzhaut wachsen und undicht werden. Dies kann zu schweren Sehproblemen führen.

Zu den Behandlungsmöglichkeiten dieser Augenkrankheit gehören – wie bei der Makuladegeneration – Injektionen mit Anti-VEGF-Medikamenten, Lasertherapien oder in einigen Fällen auch eine Operation. Wichtig ist ferner die Kontrolle des Blutzuckerspiegels, da dieser schließlich die Ursache der Erkrankung ist.

Durch den erhöhten Blutzucker und die krankhafte Gefäßneubildung entsteht schwerer oxidativer Stress im Auge – die Gefahr von Komplikationen wächst.

In Studien mit Ratten stellte man fest, dass Curcumin die Augenzellen schützte, entzündungsfördernde Botenstoffe im Auge hemmte, den Spiegel des VEGF reduzierte (Wachstumsfaktor, der die krankhafte Neubildung von Blutgefäßen im Auge fördert) und die Konzentrationen der antioxidativen Enzyme SOD und Katalase erhöhte (wodurch der oxidative Stress gemildert wurde). Auch normalisierte Curcumin das Gefäßsystem in der Netzhaut in einer Weise, dass Heilprozesse eingeleitet wurden.

Fazit: Curcumin bei Augenkrankheiten

Curcumin weist ein breites Spektrum an pharmakologischen Eigenschaften auf, die allesamt bei Augenkrankheiten hilfreich sein können. Der Pflanzenstoff zeigt, u. a. antioxidative, entzündungshemmende, anti-angiogene, aber auch antimutagene, antimikrobielle und krebsbekämpfende Wirkungen.

Besonders der Einfluss von Curcumin auf oxidativen Stress, Angiogenese und Entzündungsprozesse weist darauf hin, dass der Pflanzenstoff diese pathologischen Zustände hemmen und die Homöostase (das gesunde Gleichgewicht im Körper) wiederherstellen kann.

Die Analyse der oben vorgestellten Ergebnisse zahlreicher klinischer und präklinischer Untersuchungen ergab, dass Curcumin begleitend in der Therapie verschiedener Augenkrankheiten wie dem Glaukom, dem Katarakt, der altersbedingte Makuladegeneration, der diabetischen Retinopathie, der Hornhautneovaskularisation, dem trockenen Auge uvm. eingesetzt werden könnte – am besten in den üblichen Dosen, wie Sie auf dem jeweiligen Präparat angegeben sind.

Da es sehr viele unterschiedliche Curcumin-Präparate gibt, kann an dieser Stelle keine einheitliche Dosierung angegeben werden. Wir würden jedoch empfehlen, die Tagesdosis auf drei einzelne Dosen zu verteilen, um den Curcuminspiegel gleichbleibend zu halten.

Ernährungsplan: Kochen mit Kurkuma

Auch über die Ernährung kann Curcumin aufgenommen werden, nämlich dann, wenn Sie regelmäßig mit Kurkuma würzen. Wie das geht bzw. wie Sie auch mit Kurkuma wirksame Curcuminmengen aufnehmen können, erfahren Sie in unserem Ernährungsplan Kurkuma.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

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