Welche Autoimmunerkrankungen wurden untersucht?
Bei Autoimmunerkrankungen handelt es sich um Krankheiten, bei denen das Immunsystem körpereigenes Gewebe angreift. Das kann beispielsweise aufgrund eines überstimulierten Immunsystems auf interne oder externe Faktoren erfolgen. Die Symptome sind hierbei je nach Krankheit und betroffenen Organen sehr unterschiedlich ( 1 ). Weitere Informationen und Tipps hierzu finden Sie in unserem Artikel Autoimmunerkrankungen natürlich behandeln.
In den Studien zur Wirkung von Kurkuma wurden folgende Autoimmunerkrankungen untersucht: systemischer Lupus erythematodes (SLE), multiple Sklerose (MS), rheumatoide Arthritis (RA), Morbus Behçet, Takayasu-Arteriitis (entzündliche Erkrankung der Aorta), Schuppenflechte (Psoriasis), Knötchenflechte (oraler Lichen planus), Morbus Bechterew (ankylosierende Spondylitis), Morbus Crohn und Colitis ulcerosa (1) (obwohl die beiden letzteren mittlerweile nicht mehr zu den Autoimmunerkrankungen gezählt werden – siehe chronisch entzündliche Darmerkrankungen).
Die klassische Behandlung von Autoimmunerkrankungen
Bis heute ist die Therapie von Autoimmunerkrankungen sehr schwierig. In der klassischen Behandlung werden sogenannte nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) eingesetzt, bei denen es sich um schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente handelt, welche allerdings die Fähigkeit zur Selbstverteidigung des Körpers gegen Eindringlinge, wie beispielsweise Krebszellen, hemmen (1).
Nun wurde dank neuer Studien auch die Wirkung von Kurkuma bzw. von Curcumin (dem Wirkstoffkomplex aus Kurkuma) bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen erforscht.
Kurkuma – eine beliebte Heilpflanze
Kurkuma (Curcuma longa) ist eine gelbe Wurzel, die antioxidativ, entgiftend und entzündungshemmend wirkt. Sie ist insbesondere in der chinesischen Medizin sowie im Ayurveda sehr beliebt, zog aber in den letzten Jahren auch in der westlichen Naturheilkunde große Aufmerksamkeit auf sich. Die genaue Wirkungsweise von Kurkuma finden Sie in unserem Artikel Kurkuma: antioxidativ und entzündungshemmend.
Einige Studien zeigen, dass Kurkuma bzw. Curcumin heilsame Eigenschaften aufweist – wie beispielsweise die Reduzierung von freien Radikalen oder Hemmung von Entzündungen (1). Demzufolge können die Wurzel bzw. Extrakte daraus bei manchen Krankheiten fast schon Medikamente ersetzen. Wir berichten hier darüber: Kann Curcumin Medikamente ersetzen?
Wie wirkt Curcumin bei Autoimmunerkrankungen?
Curcumin kann bei Autoimmunerkrankungen deshalb u. U. helfen, da der Stoff die Fähigkeit besitzt, das Immunsystem zu regulieren und Entzündungen zu hemmen. Denn Curcumin kann Entzündungsfaktoren sowie entzündliche Zellen positiv beeinflussen und ihre Aktivität regulieren. Darüber hinaus legen verschiedene Studien nahe, dass Curcumin die Produktion von Antikörpern reduziert und somit das Voranschreiten der Krankheit stoppen könnte.
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Bei diesen Autoimmunerkrankungen wirkt Curcumin
Mithilfe verschiedener Studien konnten bei den Autoimmunerkrankungen Schuppenflechte ( Psoriasis ), Colitis ulcerosa und rheumatoide Arthritis (RA) positive Auswirkungen beim Einsatz von Curcumin festgestellt werden.
Blutanalysen und Laborergebnissen zeigten deutliche Unterschiede zwischen Patienten, die Curcumin eingenommen hatten und jenen, die keines erhalten hatten. Die Curcumin-Patienten hatten beispielsweise einen niedrigeren Wert an freien Radikalen sowie einen niedrigeren Entzündungsparameter CRP.
Demzufolge kann laut den Forschern Curcumin künftig auch in die Therapie dieser Autoimmunerkrankungen integriert werden, da es zu einer Besserung der Krankheiten führen kann.
Bei welchen Autoimmunerkrankungen wirkt Curcumin nicht?
Bei der Autoimmunerkrankung Knötchenflechte (oraler Lichen planus) wurden jedoch keine Unterschiede beim Einsatz von Curcumin festgestellt, sodass bei dieser Krankheit Curcumin voraussichtlich nicht in den zukünftigen Behandlungen genutzt wird.
Bei den weiteren untersuchten Autoimmunerkrankungen – systemischer Lupus erythematodes (SLE), multiple Sklerose (MS), Morbus Behçet, Takayasu-Arteriitis, Morbus Bechterew (ankylosierende Spondylitis) und Morbus Crohn – waren die Ergebnisse nicht aussagekräftig genug, sodass hier in der Zukunft weitere Studien durchgeführt werden müssen, um herauszufinden, inwiefern Kurkuma bzw. Curcumin diese Krankheiten ebenfalls verbessern könnte.
Curcumin bei Autoimmunerkrankungen: Dosis und Anwendungsdauer
Die erforschte Einnahmedauer erfolgte je nach Krankheit und Studie unterschiedlich lange. Jedoch kann man zusammenfassend sagen, dass die Studien bei der Behandlung der Schuppenflechte (Psoriasis) durchschnittlich 12 bis 16 Wochen dauerten, bei Colitis ulcerosa 4 bis 24 Wochen und bei rheumatoider Arthritis (RA) 8 bis 12 Wochen.
Je nach Krankheit und Studie wurden auch unterschiedliche Dosen zwischen 80 bis 6000 mg pro Tag an Curcumin verwendet (begleitend zur üblichen Medikation). So wurden beispielsweise in einer Studie zur Behandlung von Colitis ulcerosa 2000 mg Curcumin täglich für 24 Wochen eingenommen, während eine weitere Studie in Bezug auf die Behandlung von Colitis ulcerosa die Einnahme von 3000 mg Curcumin täglich für 4 Wochen untersucht hat.
Bei der Behandlung von rheumatoider Arthritis wurden in den unterschiedlichen Studien meistens 250 bis 500 mg Curcumin täglich für eine Dauer von 8 bis 12 Wochen untersucht.
Bei der Schuppenflechte (Psoriasis) wurde in einer Studie Curcumin in Form von Nanocurcumin (eine Curcuminzubereitung mit erhöhter Bioverfügbarkeit aufgrund der geringen Größe der Curcuminpartikel) mit einer Einnahmemenge von 3000 mg täglich für 16 Wochen eingenommen, während eine weitere Studie mit Psoriasis-Patienten die Einnahme von 60 mg Curcumin täglich für 12 Wochen erforschte.
Nanocurcumin gibt es unseres Wissens nach noch nicht als Nahrungsergänzung; lediglich andere Formen mit höherer Bioverfügbarkeit, wie z. B. mizellares Curcumin, die dann aber geringere Mengen enthalten. Möglicherweise macht es Sinn, zwei Curcuminpräparate (mizellar und normal) mit Kurkuma als Gewürz zu kombinieren.
Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt allerdings, täglich maximal 3 mg Curcumin pro Kilogramm Körpergewicht einzunehmen, da es bei sehr großen Dosen zu Nebenwirkungen wie beispielsweise Durchfall oder Übelkeit kommen kann ( 2 ). Dies entspricht bei einem Körpergewicht von 70 kg ca. 210 mg Curcumin pro Tag. Die Behörden empfehlen jedoch oftmals deutlich niedrigere Dosen als diejenigen, die sich in Studien als tatsächlich wirksam gezeigt haben.
Mit kleiner Menge starten
Am besten starten Sie mit einer kleinen Dosis, z. B. nur der Hälfte oder sogar einem Viertel der empfohlenen Tagesdosis und steigern diese abhängig vom persönlichen Wohlbefinden, bis Sie die vom Arzt oder Heilpraktiker empfohlene Menge erreichen. Hiermit können Überreaktionen weitestgehend vermieden werden. Auch merken Sie evtl. schon bei einer niedrigeren Dosis eine Wirkung und können sich dort einpendeln.
Sie können auch in Ihrer Ernährung mehr Kurkuma verwenden, obwohl Sie damit natürlich nie derart hohe Dosierungen erreichen können wie mit der Einnahme von konzentrierten Curcumin-Präparaten. Dennoch zeigen auch Kurkuma-Dosierungen von 5 bis 8 Gramm eine gewisse Heilwirkung. Mit unserer 7-Tage-Kurkuma-Kur können Sie sich entspannt mithilfe von verschiedenen Rezepten für Frühstück, Mittagessen und Abendessen an die Nutzung von Kurkuma in höheren Dosen herantasten. Hierbei wird entweder die frische Wurzel oder ein Kurkumapulver als Gewürz genutzt.
Während der Kur lernen Sie, wie Sie mit relevanten Mengen Kurkuma würzen können, ohne das jeweilige Gericht zu überwürzen. Die Rezepte unserer Kurkuma-Kur liefern über den Tag verteilt bis zu 8 Gramm Kurkuma. *Hier können Sie die 7-Tage-Kurkuma-Kur für 5 Euro downloaden.
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Mögliche Nebenwirkungen?
Eine Leserin schrieb uns: "Im Zusammenhang mit Kurkuma möchte ich Sie aus eigener Erfahrung darauf aufmerksam machen, dass bei Patienten mit Morbus Werlhof die Einnahme von Kurkuma zu einer weiteren Verringerung der Thrombozytenanzahl führen kann (bei mir von 60 T auf 23 T). Nach Absetzen von Kurkuma wurde die ursprüngliche Thrombozytenzahl wieder erreicht."
Sprechen Sie daher vor der Einnahme von Kurkuma oder Curcumin mit Ihrem Arzt, ob bei Ihrer Autoimmunerkrankung Curcumin bzw. Kurkuma eingenommen werden darf.
Autoimmunerkrankungen: Behandlung mit Kurkuma
Fazit: Sollten Sie an einer Autoimmunerkrankung leiden, können Sie in meist problemlos verstärkt Kurkuma in der Küche nutzen. Auch ein Versuch mit konzentrierten Curcumin-Präparaten könnte sich bei manchen Autoimmunerkrankungen lohnen – besonders bei der Schuppenflechte (Psoriasis), bei Colitis ulcerosa und rheumatoider Arthritis (RA).
Sprechen Sie in jedem Fall mit Ihrem Arzt/Heilpraktiker darüber, der Ihnen helfen kann, einen individuellen Behandlungsplan zu erarbeiten und auch weitere ganzheitliche Maßnahmen einzubinden.
Außerdem sollten Sie beachten, dass Curcumin kein Arzneimittel ist und Sie daher Ihre Medikamente unter keinen Umständen einfach hierdurch ersetzen sollten. Es kann aber natürlich sein, dass sich dank einer begleitenden naturheilkundlichen Vorgehensweise Ihre Werte so gut bessern, dass Ihr Arzt mit Ihnen die Reduzierung oder gar das Absetzen mancher Medikamente bespricht.