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Alternativen für Säureblocker

Säureblocker wie Omeprazol oder Pantoprazol können Nebenwirkungen haben. Besonders unangenehm ist es jedoch, dass man die Mittel - wenn man einmal an sie gewöhnt ist - nicht mehr so einfach absetzen kann. Denn kaum lässt man die Medikamente weg, bekommen viele Menschen schlimmeren Reflux als je zuvor. Wir stellen natürliche und nebenwirkungsfreie Alternativen vor sowie Tipps, wie Sie von den Säureblockern wieder weg kommen.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 16 Dezember 2023

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Natürliche Alternativen für Säureblocker

Pantoprazol, Omeprazol, Lansoprazol, Rabeprazol… wenn einer dieser Wirkstoffe oder ein anderer mit der Endung -prazol auf dem Beipackzettel Ihres Magenmedikaments steht, dann nehmen Sie einen Säureblocker ein (auch Protonenpumpeninhibitor genannt - PPI abgekürzt). Meist werden Säureblocker verschrieben, ohne dass auf natürliche Alternativen, geschweige denn auf die Nebenwirkungen der Medikamente hingewiesen würde.

Säureblocker aber können zahlreiche ganz massive Nebenwirkungen haben – besonders dann, wenn man sie über Wochen oder gar Monate hinweg nimmt. Einige dieser Nebenwirkungen sind nicht mehr rückgängig zu machen, auch nicht, wenn das Medikament schliesslich abgesetzt wird, wie beispielsweise Osteoporose, Nierenschäden und Unverträglichkeiten oder Allergien. Sie finden alle Nebenwirkungen dieser Medikamente in unserem entsprechenden Artikel über den Teufelskreis der PPI.

Das Absetzen von Säureblockern ist oft schwierig

Besonders unangenehm ist jedoch, dass man Säureblocker – selbst wenn man es wollte – oft gar nicht mehr absetzen kann, wenn man sie erst einmal eine Weile eingenommen hat. Tut man es doch, kehren die Beschwerden in aller Heftigkeit zurück, ja oft heftiger als je zuvor. Man spricht dann vom sog. Rebound-Effekt. Also nimmt man die Mittel wieder und wieder und wieder.

Nimmt man Säureblocker als „Magenschutz“ ein (begleitend zu Entzündungshemmern, Schmerzmitteln oder Antibiotika), dann kann es sein, dass man anschliessend plötzlich Magenbeschwerden hat, auch wenn man zuvor gar keine hatte.

Erfahrungsbericht mit Säureblockern

In einem früheren Newsletter hatten wir einen Erfahrungsbericht einer Leserin veröffentlicht. Darin beschrieb Doris M., wie Säureblocker ihre ohnehin bereits angeschlagene Gesundheit noch weiter ruinierten. Sie leidet heute aufgrund der säureblockerbedingten Vitalstoffmängel mit Mitte Fünfzig an Osteoporose, die bereits zu zahlreichen Knochenbrüchen geführt hat. Zusätzlich sind ihre ursprünglichen Magenbeschwerden (Reflux) nach wie vor vorhanden – und zwar so stark, dass sie nachts kaum noch Schlaf findet.

Die Resonanz unserer Leser auf diesen Erfahrungsbericht war sehr hoch. Viele berichteten von ihren eigenen Erfahrungen mit Säureblockern und davon, wie sie es geschafft haben, die Medikamente wieder abzusetzen.

Alternativen zu Säureblockern

Gerne möchten wir mit Ihnen all die vielen Tipps teilen, die uns erreicht haben und dabei die Gelegenheit nutzen, auch alle uns bekannten Alternativen zu Säureblockern aufzuführen. Wir beginnen mit den Tipps und Erfahrungsberichten unserer Leser (1 bis 6) und fahren dann mit weiteren Alternativen fort.

1. Homöopathie und Mineralstoffe

Ellen schrieb: „Auch ich habe ein jahrelanges Leiden hinter mir mit mindestens 3 Magenspiegelungen und der immer wiederkehrenden Diagnose einer Magenschleimhaut- und Speiseröhrenentzündung und immer wieder wurde mir Pantoprazol und Omeprazol verordnet. Sobald ich das Medikament absetzte, fingen die Beschwerden wieder an. Noch vor 5 Wochen im Urlaub holte ich mir dieses Medikament aus der Apotheke.

Wieder zu Hause nahm ich vom Homöopathen Nux vomica D 6 Globuli und ein Mineralstoffpräparat mit 600 mg Kalium, 330 mg Calcium, 220 mg Phosphor, 157 mg Magnesium, 4,8 mg Eisen, 4,8 mg Zink, 1,8 mg Mangan und 0,1 mg Kupfer pro Tag. Nach 5 Tagen Einnahme, hatte ich keine Probleme mehr. Es ist zwar erst einige Wochen her, aber ich habe das gute Gefühl, dass ich jetzt von den Magenschmerzen befreit bin.“

Da es sich um ein nicht-veganes Tablettenpräparat handelt, das insbesondere Zucker und viele andere überflüssige Inhaltsstoffe enthält, wir aber nur hochwertige vegane Präparate empfehlen, wollten wir die Marke des Produktes an dieser Stelle ursprünglich nicht nennen. Stattdessen nennen wir die Zusammensetzung, anhand derer ein ähnliches Präparat gewählt werden kann.

Achten Sie bei der Wahl des Präparates in jedem Fall auch auf Ihren persönlichen Bedarf - insbesondere bei den Spurenelementen und auch beim Eisen. Denn die Wirkung könnte bei Ellen auch darauf beruht haben, dass durch das Präparat eine Unterversorgung behoben wurde. Da nun aber immer wieder nach dem konkreten Produkt gefragt wird und vergleichbare Präparate selten sind, verlinken wir es hier:

*Hier finden Sie ein Mineralstoffpräparat in Tablettenform

2. Natron (Natriumhydrogencarbonat)

Rainer schrieb: „Auch ich habe mehr als 10 Jahre wegen Refluxschmerzen nach einer Magenspiegelung einen Säureblocker bekommen, der mich für den Rest meines Lebens begleiten sollte. Ich habe erfolglos probiert, diesen auszuschleichen, nachdem ich im Beipackzettel all meine Gesundheitsbeschwerden entdeckte, die sich durch den Säureblocker eingestellt hatten!

Mein dritter Versuch bestand darin, das über 125 Jahre altbekannte Natron zu nehmen! Ich setzte den Säureblocker ab und habe stattdessen ständig ein Tablettenröhrchen mit Natron bei mir! An den ersten Tagen brauchte ich bis zu 5 Stück! Nach einigen Wochen habe ich nun Tage völlig ohne Natron oder höchsten 2 am Tage!!! Mir geht es (sorry) saugut und ich fühle mich wie neu geboren! Mein Hausarzt wollte nur den Säureblocker wechseln, also ein Lobbyist der Pharmaindustrie! Ich hoffe, damit vielen Leidgeplagten zu helfen. Mehr als ich beschrieben habe, ist an Aufwand nicht nötig!!!

3. Täglich Leinöl

Ela schrieb: „Ich habe auch lange Zeit PPI eingenommen. Anfangs 2- bis 3-mal die Woche bis hin zu täglich. Mein Sodbrennen wurde nicht besser, sondern immer schlimmer, sobald ich versuchte die Tabletten abzusetzen.

Durch die Tabletten hatte ich sowohl Magnesiummangel und extremes Muskelzucken bekommen als auch einen Vitamin-B-12-Mangel. Letztendlich habe ich es mit Hilfe von Leinöl geschafft und Antazida (z. B. Rennie® u. ä. - Anm. ZDG-Redaktion) für ganz schlimme Tage eingesetzt. Ich habe ca. ein halbes Jahr lang täglich 2 Esslöffel Leinöl pur eingenommen.

Wenn es nachts schlimm war, habe ich noch auf Antazida zurückgegriffen. Das Sodbrennen wurde immer besser und heute bin ich nahezu beschwerdefrei und benötige keine PPI mehr.“

4. Überprüfen, ob nicht ein Magensäuremangel vorliegt

Ein Magensäuremangel äussert sich mit ganz ähnlichen Symptomen wie ein Magensäureüberschuss und ist insbesondere bei Menschen ab 50 eine häufige Ursache für Magenbeschwerden.

Es kann also zu Sodbrennen, Magendrücken, Übelkeit nach dem Essen sowie Reflux kommen, weil die Magenschleimhaut zu WENIG Magensäure bildet. Wie aber kann dann Magensäure die Speiseröhre emporsteigen, wenn zu wenig davon vorhanden ist?

Wenn genügend Magensäure im Magen gebildet wird, schliesst sich der sog. Speiseröhrensphinkter, eine Art Schliessmuskel zwischen Speiseröhre und Magen. Wird nur wenig Magensäure gebildet, ist der pH-Wert im Magen nie so niedrig, dass sich der Sphinkter schliessen würde. Er bleibt offen – und Mageninhalt kann nach oben steigen. Und auch wenn dieser für die richtige (schliessende) Sphinkter-Reaktion nicht sauer genug ist, ist er immer noch ausreichend sauer, um für Schmerzen in der Speiseröhre zu sorgen.

Liegt ein solcher Magensäuremangel vor, dann ist die Verabreichung von Säureblockern natürlich umso schlimmer, da dann die sowieso schon zu geringe Magensäurebildung noch weiter gehemmt wird ( 9 ).

Ist eine Magenspiegelung fällig, dann kann auch gleich der Säurestatus überprüft werden. Auch kann über eine Sonde der pH-Wert des Magens im Verlauf von 24 Stunden gemessen werden (pH-Metrie).

Hausmittel zur Anregung der Magensäurebildung

Wenn keine dieser ärztlichen Untersuchungen ansteht, kann man selbst vorsichtig ausprobieren, ob sich die Beschwerden mit magensäureanregenden Hausmitteln bessern lassen, z. B. mit

  1. Bitterstoffen (z. B. Bitterstoffpulver, Bittrio von Herbaria (ein Bitterelixier ohne Alkohol)),
  2. Cranberrysaft,
  3. Sauerkraut,
  4. Zitronensaft oder Apfelessig (mit Wasser verdünnt),
  5. Wildpflanzen (z. B. Löwenzahn als Salat oder Tee, auch Wegerich, Schafgarbe etc.) und
  6. bittere Salate (Rucola, Endivien, Radicchio – gerne auch im Smoothie oder aber sehr gut kauen).

Geht es nach diesen Massnahmen besser, kann man sogar (vorübergehend) konkret zu Kapseln mit magensäureähnlicher Substanz greifen: * Betain HCl Kapseln. Gemeinsam mit der richtigen Ernährung und einem guten Stressmanagement kann man auf diese Weise die körpereigene Magensäurebildung wieder anregen.

Zusätzlich achtet man darauf, sehr gut zu kauen, nichts zu den Mahlzeiten zu trinken und diese in aller Ruhe und ohne Computer, Handy und TV einzunehmen.

Erfahrungsbericht: Magensäuremangel behoben und das Sodbrennen war weg!

Ein Leser schrieb uns zu genau dieser Thematik: „Im Alter, und das fängt nicht mit 80 Jahren an – ich bin 82 – produziert der Körper nur noch 45 % der Magensäure, die er in jüngeren Jahren zur Verfügung hatte. Die Ursache von Magenbeschwerden wie Sodbrennen und Reflux ist zu wenig Magensäure! Da grenzt die Verschreibung von Protonenpumpenhemmern schon an fahrlässiger Körperverletzung ( 4 ).

Ich hatte ganz schlimmen Reflux, jede Nacht Probleme trotz hoch gelegtem Oberkörper und Schlafen auf der linken Seite, Brennen in der Speiseröhre und im Kehlkopf, oft mit Heiserkeit. Speiseröhren- und Kehlkopfkrebs waren absehbar. Seit zwei Jahren nehme ich täglich 2 Kapseln Betain HCI 650 mg mit Pepsin und Enzianwurzel (einer Bitterstoff-Pflanze).

Anm. ZDG: Betain HCl ist eine Säureverbindung, die den Magensäuremangel kompensieren kann. Enzian als Bitterstoff regt die körpereigene Magensäurebildung an (in ähnlichen Präparaten können andere Bitterpflanzen, z. B. der Fieberklee enthalten sein) und Pepsin ist das Verdauungsenzym des Magens, das sich insbesondere der Eiweissverdauung widmet.

Dadurch wird die Magensäure unterstützt und die Verdauung beschleunigt. Auch hin und wieder ein Magenbitter, Sauerkraut und andere fermentierte Lebensmittel sind hilfreich. Ich habe keinerlei Beschwerden mehr, esse, worauf ich Lust habe und schlafe in der für mich bequemsten Lage. Ich habe nie einen Rückfall gehabt. Nebenwirkungen gleich Null ( 5 )!“

5. Bett erhöhen, um nächtliche Symptome zu lindern

M. S. schrieb: „Eine gute Hilfe gegen den NÄCHTLICHEN Reflux ist es, unter die Füsse des Bettes am KOPFENDE eine Erhöhung von ca. 8 cm zu tun (z. B. Holzklötze, Backsteine oder ähnliches). Dadurch läuft die Magensäure nicht in die Speiseröhre.

Ein Kopfkeil im Bett hilft nicht oder kaum, man kauert dann eher im Bett. An die leichte Schräglage bei unterlegten Bettfüssen gewöhnt man sich schnell, vor allem, wenn das nächtliche Sodbrennen zurückgeht. Ausprobieren! Kleiner Aufwand, grosse Hilfe.“

6. Säureblocker mit diesem Trick ausschleichen

Unser Leser J. M. schrieb uns: "Ich habe eine Methode gefunden, um ohne Refluxprobleme von Omeprazol wegzukommen. Diesen Tipp möchte ich gerne mit anderen Betroffenen teilen.

Ich nehme nun schon seit über 15 Jahren Magensäureblocker. In meiner Teenagerzeit bis ca. meinem 23. Lebensjahr (jetzt bin ich 35) aufgrund schlechter Ernährung und danach bzw. trotz Ernährungsumstellung seit 3 bis 4 Jahren auf 90 % Bio und viel, viel weniger Zucker und tierische Fette, habe ich es einfach beibehalten, da ich den Refluxeffekt beim Absetzen gescheut habe.

Es gibt schlichtweg keine 5 mg von Omeprazol und so habe ich bisher immer 10 mg genommen. Doch wenn ich nur mal eine aussetzte, kam der Reflux zurück. Ich sehe hier schlichtes Marketing der Pharmaindustrie. Denn könnten die Leute kleinere Dosen einnehmen, könnten sie das Mittel ausschleichen, doch würde die Pharma weniger oder nix mehr daran verdienen. Daher gibt es nur Säureblocker mit mindestens 10 mg. Setzte man diese ab, bekommt man Reflux, also nimmt man die Pillen weiterhin.

Nun zu meinem Tipp: Ich habe mir eine Goldwaage bzw. Milligrammwaage gekauft, die auf 0,000 Stellen wiegen kann. Dann habe ich mir 14 Kapseln á 10 mg Omeprazol zurechtgelegt und jede einzelne geleert. Dann habe ich mir immer jeweils so ca. 5mg abgewogen und wieder in die Kapseln gefüllt. Das habe ich dann 14-mal gemacht.

* Sie erhalten hier eine entsprechende Feinwaage.

Vorgestern (24.03.2021) habe ich die letzte genommen und heute schon recht deftig gebruncht. Vollwert eben. Und bis jetzt keinerlei Sodbrennen mehr! Ist jetzt nicht so, dass ich besonders basisch bin oder mich sehr basisch ernähre, aber trotzdem bis jetzt keine Probleme mehr in der Richtung.

Ich kann mir vorstellen, dass dieser Tipp auch bei anderen funktionieren kann. Wobei hier ein Faktor klar die Ernährung ist. Wenn man dann weiterhin z. B. richtig fette Schweinshaxe oder Wurst isst, Massen an Filterkaffee trinkt oder viel Alkohol oder Süssigkeiten isst, dann wird das sicher auch nichts ändern. Allerdings denke ich, dass sich die Methode besonders an die wendet, die ihre Ernährung umgestellt haben und endlich von dem Mist wegkommen wollen. Natürlich sollte man das immer in Rücksprache mit dem Arzt machen, was bei mir auch der Fall war."

7. Studie: Pflanzliche Ernährung wirkt besser als Säureblocker

New Yorker Forscher rund um Reflux-Spezialist Dr. Craig H. Zalvan verordneten ihren Reflux-Patienten eine pflanzliche Ernährung aus Früchten, Gemüse, Getreideprodukten und Nüssen. Dazu tranken die Patienten Basenwasser. Tierische Produkte wurden fast gar nicht verzehrt. In einer zweiten Patientengruppe ernährten sich die Teilnehmer normal, erhielten aber die üblichen Säureblocker.

Beide Gruppen mieden selbstverständlichen die bekannten Übeltäter, wie Kaffee, Schokolade, Frittiertes etc. Nach sechs Wochen verglich man das Befinden der Studienteilnehmer. Es zeigte sich, dass es den Patienten aus der pflanzlichen Gruppe sogar besser ging als jenen Patienten, die Säureblocker nahmen.

Bei den Patienten, die sich gesund ernährt hatten, konnte man ausserdem nicht nur eine Rückbildung der Reflux-Symptome beobachten, sondern auch eine Besserung anderer Beschwerden, z. B. Bluthochdruck und Hypercholesterinämie. Selbstverständlich hatten sie im Vergleich zur Säureblocker-Gruppe keine unerwünschten Nebenwirkungen zu befürchten. Details zur Studie lesen Sie hier: Pflanzliche Ernährung wirkt bei Reflux besser als Säureblocker

* Wie lecker und abwechslungsreich pflanzliche Ernährung sein kann, zeigt Ihnen unser Kochbuch Basenüberschüssig Kochen

Die zehn ersten Schritte weg von Säureblockern

Nachfolgend stellen wir zehn Schritte vor, die Ihnen helfen können, von den Säureblockern wegzukommen und Ihr Sodbrennen und Reflux zu überwinden:

(1) Zunächst einmal meiden Sie alles, was vor der PPI-Einnahme nicht vertragen wurde, wie z. B. Schokolade, Geräuchertes, Pizza, Alkohol etc.

(2) Wählen Sie leichte Kost aus gedünstetem Gemüse, fein geriebener Karotten-Rohkost (langsam essen!) und als Beilage Hirse oder Kartoffeln. Essen Sie Brot nur getoastet oder altbacken (es ist in dieser Form viel verträglicher als frisch vom Bäcker).

(3) Als Getränke wählen Sie Wasser, Kräutertees oder verdünnte Gemüsesäfte. Von der Getränkeliste gestrichen werden: Soft Drinks, alkoholische Drinks, kohlensäurehaltige Getränke, Fruchtsäfte, Kaffee und Schwarztee.

(4) Probieren Sie aus, welcher Kräutertee Ihnen besonders gut tut, z. B. Kamillentee und ab und zu einen Ingwertee.

(5) Essen Sie über den Tag viele kleine Mahlzeiten statt wenige grosse Mahlzeiten. Nehmen Sie mindesten drei bis vier Stunden vor dem Zubettgehen die letzte Mahlzeit ein.

(6) Lesen Sie hier alle weiteren Tipps gegen Sodbrennenund setzen Sie diese um!

(7) Wenn Sodbrennen auftritt, testen Sie, was Ihnen kurzfristig am besten hilft. In Frage kommen z. B.

  1. Heilerde, Zeolith oder Bentonit oder auch Natron (z. B. Kaisers Natron)
  2. eingeweichte Leinsamen oder Flohsamenschalen
  3. Kartoffelsaft
  4. ein paar Mandeln zu Brei kauen und ganz langsam in kleinen Portionen schlucken
  5. ein * Basenkolloid
  6. die Sango Meeres Koralle in Wasser gerührt
  7. Sango Meeres Korallen Tabletten, die langsam gelutscht werden können
  8. notfalls ein Antazidum aus der Apotheke (z. B. Rennie o. ä.)

(8) Gehen Sie täglich mindestens eine Stunde lang spazieren, was nachweislich Sodbrennen bzw. Reflux verbessert und natürlich noch viele weitere gesundheitliche Vorteile hat.

(9) Auch das Kauen von ungesüsstem Kaugummi hilft bei Reflux. Allerdings wird hier nicht die Säure reduziert oder die Ursache des Sodbrennens bekämpft. Doch führt Kaugummikauen zu einer verstärkten Speichelproduktion, was wiederum die Speiseröhre vor Säureschäden bewahrt. Eine Stunde Kauen schützt offenbar drei Stunden lang, wie in einer Studie herausgefunden wurde ( 10 ).

(10) Zusätzlich sollte man sich natürlich auch auf die Suche nach den tatsächlichen Ursachen der einstigen Problematik machen und sodann diese mit ganzheitlichen Massnahmen beheben.

Ursachen des Sodbrennens finden

Dr. Christina Reimer, Gastroenterologin an der University of Copenhagen, die bereits an verschiedenen Studien zu den Nebenwirkungen von PPI mitwirkte, schreibt in einer Arbeit, dass die Refluxösophagitis, also das Sodbrennen nie über eine medikamentöse Hemmung der Magensäureproduktion therapiert werden sollte, da dies nicht die zugrunde liegende Ursache sei. Die Magensäureproduktion sei zudem bei den meisten Menschen mit Reflux ganz normal, also nicht einmal übermässig hoch.

Man empfindet die Säure eben als unangenehm, weil sie nicht dort bleibt, wo sie hin gehört, sondern stattdessen die Speiseröhre nach oben wandert. Das aber hat nichts mit der MagensäureMENGE zu tun, sondern mit einer anderen Problematik ( 8 ).

Dazu können eine gestörte Speiseröhrenperistaltik gehören, eine Störung im Schliessmuskel zwischen Magen und Speiseröhre, ein Zwerchfellbruch (Hiatushernie) oder auch das übermässige Vorhandensein des Magenbakteriums Helicobacter pylori.

Keines dieser Probleme kann mit Hilfe von Säureblockern behoben werden. Es nützt also nichts, PPI zu nehmen, die lediglich die Symptome unterdrücken, gleichzeitig aber durch ihre Nebenwirkungen neue Probleme schaffen.

Zwerchfellbruch vorbeugen und Symptome lindern

Besonders häufig ist ein Zwerchfellbruch, von dem viele Menschen gar nichts wissen, die Ursache von Sodbrennen. Doch auch ein Zwerchfellbruch hat eine Ursache. Welche das ist und wie diese behoben werden kann, lesen Sie hier: Sodbrennen – ganzheitliche Massnahmen

Bei Sodbrennen: Helicobacter reduzieren

Wie man das Magenbakterium Helicobacter pylori auf natürliche Weise wieder in seine Schranken weisen kann, lesen Sie im vorigen Link und auch hier ( 1 ): Magenbeschwerden ganzheitlich heilen

Selbst wenn Sie das Helicobacter pylori mit Hilfe einer schulmedizinischen Therapie bekämpfen möchten/müssen, sollten Sie den vorletzten Link lesen, da dort u. a. beschrieben wird, wie Probiotika in die Helicobacter-Therapie integriert werden können und diese sogar die Verträglichkeit der herkömmlichen Helicobacter-Medikamente deutlich erhöhen bzw. deren Nebenwirkungen abmildern können ( 2 ) ( 3 ).

Mumijo statt Säureblocker

Im Jahr 2015 schrieben iranische Forscher, dass Mumijo – ein altes Heilmittel aus den Bergen des Himalaya – statt PPI genommen werden könnte, wenn diese begleitend zu Schmerzmitteln oder Cortison verordnet wurden. Mumijo besteht u. a. aus sog. Fulvo- und Huminsäuren. Diese Substanzen nehmen überschüssige Magensäure auf, entgiften gleichzeitig Magen und Darm, unterstützen die Regeneration von Magen- und Darmschleimhaut und schützen so vor säurebedingten Schäden, die von den genannten Medikamenten ausgehen könnten. Details zu Mumijo lesen Sie hier: Mumijo – Das schwarze Gold der Berge

* Hier finden Sie Mumijo

Schulmedizinische Säureblocker-Alternativen

Wenn Sie nun auf der Suche nach einer konkreten PPI-Alternative sind und für natürliche Mittel nicht viel übrig haben, dann greifen Sie in der Not lieber zu Antazida (z. B. Rennie) oder zu Mitteln auf Alginat-Basis (z. B. Gaviscon) – wobei auch diese auf Dauer zu Mineralstoffmängeln führen können.

Die sog. H2-Rezeptor-Antagonisten (z. B. Ranitidin) kommen als Alternative jedoch nicht in Frage, da sie – zwar in schwächerer Ausführung als bei PPI – ebenfalls zum Rebound-Effekt führen können. Bevor Sie jedoch verschiedene Medikamente ausprobieren, sollten Sie auch an einen Melatoninmangel denken.

Melatoninmangel beheben

Melatonin ist ein Hormon der Zirbeldrüse, das für den Schlaf-Wach-Rhythmus zuständig ist und häufig bei Schlafstörungen, gegen Jetlag und sogar als Anti-Aging-Präparat im Einsatz ist. Im Jahr 2010 erklärten brasilianische Forscher im Fachmagazin World Journal of Gastrointestinal Pharmacology and Therapeutics, wie Melatoninmangel zu Sodbrennen führen kann und wie daher eine Einnahme von Melatonin das Sodbrennen wieder beheben kann:

Die 34 Teilnehmer erhielten entweder Omeprazol (2 x täglich je 20 mg), Melatonin (3 mg am Abend) oder beides zusammen. Es zeigte sich, dass Melatonin eine Option darstellte und begleitend mit Omeprazol zum Einsatz kommen kann (oder bei schwachen Beschwerden und vorliegendem Melatoninmangel auch allein), da Melatonin die Wirkung von Omeprazol verstärkte. Dies ist wichtig, weil man so die Omeprazoldosis und gleichzeitig natürlich auch die Omeprazol-Nebenwirkungen reduzieren kann. Insgesamt war Omeprazol allein aber wirksamer in der Behandlung von Sodbrennen als Melatonin allein ( 7 ). (Hinweis ZDG-Redaktion: Da man die Melatonindosis (ohne Nebenwirkungen befürchten zu müssen) auf 6 mg erhöhen könnte, wäre diese Dosis evtl. wirksamer gewesen als die eingesetzten 3 mg).

Die enterochromaffinen Zellen des Magen-Darm-Trakts produzieren 400-mal mehr Melatonin als die Zirbeldrüse. Schon allein diese Tatsache zeigt die aussergewöhnliche Wichtigkeit des Melatonins für die Magen-Darm-Funktionen. Melatonin hat nämlich eine hemmende Wirkung auf die Magensäureproduktion, kontrolliert überdies die Funktion des Schliessmuskels zwischen Magen und Speiseröhre und scheint die Speiseröhre vor säurebedingten Schäden zu schützen ( 6 ).

Insbesondere wenn gleichzeitig zum Sodbrennen Schlafstörungen vorliegen, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass ein Melatoninmangel die Ursache ist – und zwar von beiden Problemen. Wird der Melatoninspiegel mit Hilfe von Melatoninpräparaten wieder auf ein gesundes Niveau gehoben, wird sowohl die übermässige Säureproduktion als auch der Schlaf reguliert.

Das Thema wurde bereits 2008 vom Fachmagazin Alternative Therapies in Health and Medicine aufgegriffen. Melatonin zeigte sich in der dort beschriebenen Fallstudie gemeinsam mit anderen natürlichen Mitteln als wirksamer in der Behandlung von Sodbrennen als Omeprazol (6):

Fallbericht: Melatonin statt Säureblocker

Der Fallbericht handelte von einer 64-jährigen Frau, die aufgrund einer Osteoporose keine Säureblocker mehr nehmen wollte. (Säureblocker verschlechtern die Calciumaufnahme und können so die Knochendichte mindern.) Der Ausstieg aus dem PPI-Teufelskreis gelang der Frau erst, als sie Melatonin in ihr Programm mit aufnahm.

Sie nahm täglich 6 mg Melatonin zusammen mit weiteren Nahrungsergänzungsmitteln, wie z. B. 5-Hydroxytryptophan, Methionin, Betain, B-Vitamine und andere mehr. Nach 40 Tagen konnte die Patientin die Säureblocker vollständig absetzen – ohne dass ein Rebound-Effekt oder sonstige Symptome aufgetreten wären (6).

* Mit einem Test können Sie Ihren persönlichen Melatoninspiegel überprüfen lassen: Melatonin-Test

Bergtee wirkt ähnlich wie Ranitidin

In unserem Artikel über Bergtee stellen wir eine Studie vor, in der ein Extrakt aus der Bergtee-Pflanze ähnlich gut magenschützend wirkte wie Ranitidin, ein Antihistaminikum, das auch als Säureblocker im Einsatz ist (aber nicht zu den PPI gehört, sondern ein H2-Rezeptor-Antagonist ist).

Sie sehen also: Es gibt Mittel und Wege, Magenbeschwerden wie das Sodbrennen in den Griff zu bekommen und sich gleichzeitig von der Abhängigkeit von nebenwirkungsreichen Magenmedikamenten wie PPI zu befreien. Wenn auch Sie den Säureblocker-Ausstieg wirklich wollen, dann schaffen Sie ihn auch!

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.