Welche Kräuter helfen bei Erkältungen?
Die Nase läuft, der Kopf schmerzt und langsam, aber sicher kommt auch noch der Husten hinzu. Erkältungen sind zweifelsohne lästig, und der Arzt weiss auch keine wirkliche Hilfe. Meist empfiehlt er die klassischen nichtsteroidalen Entzündungshemmer wie Aspirin, Ibuprofen oder Paracetamol, alle mehr oder weniger gegen Schmerzen, Fieber und Entzündungen gleichermassen wirken.
Dabei deuten die Erkältungssymptome auf wichtige Mechanismen hin, die der Körper einleitet, um den Infekt zu bekämpfen. Statt also den körpereigenen Heilprozess zu unterdrücken – wie das die schulmedizinischen Medikamente tun – könnten Sie beim nächsten Infekt die Mühen Ihres Organismus unterstützen, und zwar mit ganz bestimmten Heilkräutern.
Erkältungssymptome mit Kräutern lindern
Wenn Krankheitserreger oder Allergene in den Körper eindringen, wird der Botenstoff Histamin ausgeschüttet. Er löst sowohl eine Entzündung als auch die erkältungstypische Schleimbildung aus. Die lokale Entzündungsreaktion – in der Regel beginnend im Rachen, in der Nase und/oder den Nebenhöhlen – soll die Eindringlinge gleich vor Ort bekämpfen. Eine Überdosis an Schleim in den Atemwegen kann jedoch dieselbigen massiv verstopfen, zu Kopfschmerzen führen und auch die Bronchien irritieren sowie Husten auslösen.
Nichtsdestotrotz ist es wichtig, diese Reaktionen nicht mit Medikamenten zu unterdrücken, da sie zum Heilprozess gehören und dabei helfen, den Infekt bestmöglich zu überstehen. Viel sinnvoller ist es, die Effizienz der Abwehrreaktion auf natürliche Weise zu unterstützen, z. B. durch Lösen und Verflüssigen des Schleims sowie durch Stärkung und Entlastung des Immunsystems. Dazu bieten sich Heilkräuter und Pflanzen an, die auf natürliche Weise und meist ohne Nebenwirkungen antientzündlich wirken, den Schleim lösen, hustenlindernd sind und dem Immunsystem auf verschiedene Weise unter die Arme greifen.
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Kräuter gegen die Entzündung
Konkret entzündungshemmend, aber auch stärkend und gleichzeitig entspannend wirkt eine Mischung aus den folgenden Kräuterpräparaten: Schisandra-Pulver, Kurkuma-Pulver, Klettenwurzel-Pulver und Brennnesselblatt-Pulver. Mischen Sie je einen Teelöffel der Pulver, verrühren Sie den Mix gemeinsam mit einem Teelöffel Apfelessig in einem Glas warmem, aber nicht heissem Wasser und trinken dies schluckweise (ohne zuvor abzuseihen).
Kräuter hemmen die Histaminausschüttung
Gegen eine übermässige Histaminausschüttung, auch im Allergiefalle, könnten Sie dieses Rezept ausprobieren: Bringen Sie einen halben Liter Wasser zum Kochen und lassen Sie es köcheln. Geben Sie dann jeweils einen Teelöffel Süssholzwurzel, Eukalyptusblätter sowie Pfefferminzblätter hinzu und lassen Sie die Kräuter mindestens eine halbe Stunde lang ziehen, ohne sie zu kochen. Trinken Sie den Tee auf zwei Portionen verteilt.
Um die antibakterielle und antivirale Wirkung des Tees zu verstärken, können Sie getrocknete Holunderbeeren, Echinaceatropfen (nach Packungsbeilage) oder Honig dazugeben.
* Süssholzwurzel finden Sie hier unter diesem Link.
Kräuter gegen den Hustenreiz
Bei quälendem Hustenreiz kann – bei Erwachsenen – mit einer Cayenne-Tinktur gearbeitet werden. Diese wird nur verdünnt verwendet. Geben Sie daher einen Tropfen in etwa 175 Milliliter warmes Wasser und trinken Sie dies schluckweise.
Darüber hinaus gibt es keine bessere Kombination gegen Husten als die Mischung aus Thymianblättchen mit Süssholz. Zwei Teelöffel dieser Mischung mit heissem Wasser überbrühen (200 ml) und 10 Minuten ziehen lassen. Ergänzend kann auch hier der Tropfen Cayenne hinzu gegeben werden.
* Thymian-Tee finden Sie hier unter diesem Link.
Kräuter lösen Schleim und beruhigen die Schleimhäute
Um hartnäckigen Schleim oder trockenen Husten zu lösen, können Sie sich (für einen halben Liter Wasser) einen Tee aus jeweils einem Teelöffel der folgenden Zutaten zubereiten:
- Anis (Samen, am besten frisch gemahlen oder im Mörser angequetscht)
- Königskerze (Blüten)
- Süssholzwurzel (Wurzel)
- Echter Alant (Blätter oder Wurzel)
- Eibisch (Wurzel)
- Pfefferminze (Blatt).
Bis auf den Eibisch können Sie alle oben genannten Kräuter mit heissem Wasser übergiessen und 10 Minuten ziehen lassen. Der Eibisch wird auf spezielle Art in einen Tee verwandelt, da über einen normalen Aufguss der Schleim nicht erhalten bleiben würde. Daher wird ein Kaltauszug zubereitet.
Giessen Sie dazu 200 ml kaltes Wasser über 3 – 4 TL Eibisch-Wurzelstückchen, decken Sie alles zu und lassen das Ganze acht Stunden lang ziehen. Seihen Sie den Tee ab und erwärmen ihn vorsichtig, aber nicht zu heiss, sondern so, dass Sie ihn sofort trinken können. Wenn Sie den Tee der übrigen Kräuter etwas abkühlen lassen, dann können Sie den Eibischtee dazu giessen.
Allein der Alant wirkt bereits auswurffördernd, antibakteriell, entzündungshemmend, hustendämpfend, schleimlösend und schweisstreibend, so dass schon damit ein grosser Schritt weit weg vom Husten unternommen werden kann.
Die Königskerze ist neben dem Thymian, dem Eibisch und der Süssholzwurzel DIE Heilpflanze für den Husten. In der Naturheilkunde wird sie stets bei Bronchitis, Asthma, Husten und Reizhusten sowie generell bei Entzündungen der oberen Luftwege eingesetzt.
Der Eibisch und die Königskerze verfügen über grosse Schleimmengen – insbesondere in ihrer Wurzel. Dieser heilende pflanzliche Schleim legt sich auf die Atemwege und hüllt die entzündeten, gereizten Schleimhäute schützend ein.
Anis passt ebenfalls sehr gut zum Husten, insbesondere zum trockenen Husten oder Reizhusten. Anis wirkt schleim- und krampflösend und damit hustenreizstillend sowie lösend.
Die Pfefferminze rundet die Mischung schon allein geschmacklich ab. Ihre heilenden Eigenschaften vervollkommnen jedoch zusätzlich das grossartige Wirkspektrum der übrigen Husten-Kräuter. In Sachen Husten wirkt die Pfefferminze antibakteriell, beruhigend, entzündungswidrig und krampflösend. Darüber hinaus sorgen ihre ätherischen Öle für freie Atemwege.
Neben ihren hustenstillenden und schleimlösenden Fähigkeiten beruhigen die genannten Kräuter auch noch das Nervensystem, verbessern den Schlaf und fördern die Ausscheidung von Giftstoffen.
Wie oft Kräutertee bei Erkältungen trinken?
Je nach Ihrem individuellen Krankheitsbild können Sie die verschiedenen oben vorgestellten Rezepturen kombinieren. Es sind keine Wechselwirkungen der aufgeführten Kräuter untereinander bekannt. Am effektivsten helfen die Tees, wenn Sie sie dreimal täglich oder häufiger trinken.
Die richtige Ernährung bei Erkältungen
Zusätzlich sollten Sie während einer Erkältung oder auch während eines grippalen Infekts möglichst viel Vitamin C aufnehmen. Dies gelingt über Zitrusfrüchte, aber auch über Paprika und Kohlgemüse oder rohes Sauerkraut. Genauso können Sie Sanddornsaft oder Acerola-Saft verwenden.
Ganzheitliche Vitamin-C-Präparate helfen ebenfalls, die Vitamin-C-Versorgung zu optimieren, z. B. Acerolapulver oder Camu-Camu-Pulver. Mehr über die Vitamin-C-Versorgung erfahren Sie in unserem Artikel: Vitamin C – ein Allroundgenie
Achten Sie ferner darauf, bei Erkältungen vermehrt Zwiebeln, Lauch und Knoblauch zu sich zu nehmen, weil diese stark entzündungshemmende Stoffe enthalten.
Der Verzehr von Milchprodukten, rotem Fleisch und Zucker wirkt sich während einer Erkältung besonders negativ aus, da Fleisch entzündliche Prozesse im Körper fördern kann, Zucker die Abwehrkraft schwächt und Milchprodukte entzündungsfördernd und stark verschleimend wirken, also die Schleimbildung noch mehr anfachen, als dies bei einer Erkältung ohnehin schon der Fall ist. Heisse Milch mit Honig kann daher bei Erkältungen alles andere als ideal sein und sollte besser von einem Tee aus einer passenden Kräutermischung ersetzt werden.
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