Zentrum der Gesundheit
  • Darmkrebsrisiko
5 min

Senken Sie Ihr Darmkrebs-Risiko!

Das Darmkrebs-Risiko kann einerseits mit Sonnenschein und andererseits mit bestimmten Lebensmitteln reduziert werden. Je höher der durch UV-Strahlung gebildete Vitamin-D-Spiegel im Blut steigt, umso geringer ist das Darmkrebs-Risiko. Isst man gleichzeitig beispielsweise Äpfel, Broccoli und Blumenkohl, senkt man das Darmkrebs-Risiko weiter, während zuckerhaltige und ballaststoffarme Nahrungsmittel das Darmkrebs-Risiko erhöhen können.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 30 Juni 2023

Kostenlosen Newsletter abonnieren

Mit Ihrer Anmeldung erlauben Sie die regelmässige Zusendung des Newsletters und akzeptieren die Bestimmungen zum Datenschutz.

Darmkrebs-Risiko senken

Jedes Jahr erkranken weltweit etwa eine Million Menschen neu an Darmkrebs. In der Schweiz, Deutschland und Österreich ist der Darmkrebs nach dem Lungenkrebs bei Männern die zweithäufigste, bei Frauen nach Lungen- und Brustkrebs die dritthäufigste Krebstodesursache. Dabei kann das Darmkrebs-Risiko auf relativ einfache Weise gesenkt werden: Mit einer ganz bestimmten Ernährungs- und Lebensweise.

Kohl schützt vor Krebs, Zucker fördert Krebs

Die Ergebnisse einer Untersuchung ( 1 ), die in der Fachzeitschrift Journal of the American Dietetic Association veröffentlicht wurde, zeigen, wie der Verzehr bestimmter Früchte und Gemüsesorten das Darmkrebs-Risiko verringern kann. Nahrungsmittel wie Äpfel, Brokkoli und Blumenkohl senken demnach das Darmkrebs-Risiko, während extrem zuckrige und ballaststoffarme Nahrungsmittel das Risiko für die Krankheit erhöhen.

Professor Lin Fitschi, PhD, die Leiterin der Epidemiology Group am Western Australian Institute for Medical Research und ihr Forscherteam entwickelten Analysemethoden, um die Auswirkungen einer gesunden Ernährung auf das Darmkrebs-Risiko in verschiedenen Regionen des Darms messen zu können. Die kontrollierte Untersuchung umfasste 918 Teilnehmer mit einer Darmkrebs-Diagnose und 1021 Teilnehmer ohne Darmkrebs-Erkrankung.

Diese Gemüse verringern das Darmkrebs-Risiko

Die Wissenschaftler rund um Fitschi stellten fest, dass Kohlsorten (Brokkoli, Weisskohl, Blumenkohl, Rosenkohl) besonders das Risiko im oberen Teil des Dickdarms (proximaler Teil) senken konnten, während das Darmkrebs-Risiko im unteren Teil des Dickdarms (distaler Abschnitt) zwar ebenfalls mit Hilfe des Gemüses, aber auch mit Hilfe von Früchten gesenkt werden konnte. Dabei hatten besonders Äpfel sowie dunkelgelb- bzw. orangefarbene Gemüsesorten einen signifikant vorbeugenden Einfluss.

Die Wissenschaftler schlussfolgerten, dass es wichtig sei, möglichst viele verschiedene und verschiedenfarbige Gemüse- und Obstsorten zu essen, um in den Genuss einer möglichst grossen Bandbreite sekundärer Pflanzenstoffe zu gelangen. Da vermutlich der Enzymreichtum in Gemüse und Obst an der vorbeugenden Wirkung dieser Lebensmittel ebenso beteiligt ist, sollten die Gemüse nur schonend erhitzt werden.

Quorn statt Fleisch

In Studien zeigte sich, dass nach dem Verzehr von Fleisch giftige Stoffe im Darm entstehen, was bei pflanzlicher Kost nicht der Fall ist. Verspeist man statt Fleisch das Mycoprotein Quorn, dann bilden sich nicht nur weniger Giftstoffe im Darm, auch die Darmflora wird positiv beeinflusst - zwei Faktoren, die beide zur Reduktion des Darmkrebs-Risikos beitragen können. Details lesen Sie im obigen Link unter Quorn.

Darmkrebs-Risiko mit Vitamin D senken

Andere Forschungsergebnisse zeigen einen direkten Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel im Blut und dem Darmkrebs-Risiko. Die Fachzeitschrift International Journal of Cancer veröffentlichte eine Meta-Analyse ( 6 ), in der sich ergab, dass sich das Darmkrebs-Risiko dramatisch verringert, sobald der Spiegel des Sonnenschein-Vitamins (Vitamin D) im Blut steigt. Mit jedem 10 ng/ml-Anstieg der Vitamin-D-Konzentration im Blut sinkt das Darmkrebs-Risiko um 15 Prozent. Das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, konnte übrigens beim selben Anstieg des Vitamin D-Spiegels um jeweils 11 Prozent verringert werden.

Die Rolle von Vitamin D bei der Prävention von Krebserkrankungen ist bereits seit den frühen 40er Jahren im Gespräch, als Wissenschaftler entdeckten, dass die Krebsraten in Ländern in Äquatornähe geringer waren als in anderen Staaten. Gleichzeitig glaubten die Forscher, dass das Sonnenlicht eine wichtige Rolle bei der „Krebsimmunität" spiele. Mittlerweile weiss man, dass Vitamin D u. a. die Integrität der DNS (Erbsubstanz) unterstützt und damit krebsauslösende Mutationen verhindert.

Vitamin D und Calcium senken gemeinsam das Darmkrebs-Risiko

Forschungsstudien der letzten Jahre liefern ferner Hinweise darauf, dass Vitamin-D-Blutwerte im Bereich von 50 bis 80 ng/ml mit einem signifikant geringeren Risiko auf jedwede Krebserkrankung in Verbindung zu bringen sind. Die Fachzeitung The American Journal of Clinical Nutrition veröffentlichte eine Studie ( 7 ), der zufolge Vitamin D (1100 IE/Tag = 27,5 Mikrogramm) in Verbindung mit Calcium (1400 bis 1500 mg am Tag) erheblich das Erkrankungsrisiko nicht nur an Darmkrebs, sondern an allen Krebsarten verringert - zumindest bei Frauen nach der Menopause.

Da die beiden Mikronährstoffe (Vitamin D und Calcium) synergetisch wirken, sich also gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken, sollte die Versorgung mit beiden sicher gestellt sein.

Bis zum Alter von 40 Jahren - so die Wissenschaftler - stelle die direkte Sonneneinstrahlung die beste Quelle für Vitamin D dar. Es lohnt sich also eindeutig, regelmässig ins Freie zu gehen, um dort Sonne und damit Vitamin D zu tanken. Allerdings nehme die Fähigkeit des Körpers, Vitamin D mit Hilfe des Sonnenlichts selbst herzustellen mit zunehmendem Alter ab, erklärten die Forscher. Daher könne eine diesbezügliche Nahrungsergänzung unter Umständen sinnvoll sein, besonders im Winter, wenn der Sonnenstand (zumindest in Mitteleuropa) viel zu niedrig ist, um die körpereigene Vitamin-D-Bildung zu fördern.

Spazierengehen schützt vor Darmkrebs

Dennoch sollte man auch im Winter unbedingt jeden Tag an die frische Luft. Ideal wäre ein täglicher flotter Spaziergang von mindestens 30 Minuten. Noch besser wäre natürlich - falls es sich einrichten liesse - eine kleine Wanderung von ein bis zwei Stunden mit einer Geschwindigkeit von 5 bis 6 Stundenkilometern.

Spazierengehen - so weiss man nämlich inzwischen - reduziert eindeutig nicht nur das Risiko für etliche chronische Erkrankungen, sondern auch von Brust- und Darmkrebs. In der wissenschaftlichen Literatur liess sich in einer Auswertung von über 100 epidemiologischen Studien deutlich erkennen, dass regelmässige körperliche Bewegung die Gefahr von bestimmten Krebsarten signifikant reduzieren kann. Sportlich aktive Männer und Frauen weisen demnach ein um 30 bis 40 Prozent niedrigeres Darmkrebs-Risiko auf als Menschen, die sich nur ungern bewegen. Um in die Schutzwirkung durch Bewegung zu gelangen, sollte man sich mit mehr als 4.5 METs bewegen. MET steht für "Metabolisches Äquivalent" (engl. metabolic equivalent of task) und dient dazu, den Energieverbrauch verschiedener Aktivitäten miteinander zu vergleichen, wobei 1 MET dem Energieverbrauch von 1 kcal pro Kilogramm Körpergewicht und pro Stunde entspricht.

Das normale Gehen im Haushalt verbraucht beispielsweise nur 2 MET und genügt daher zur Krebsvorbeugung nicht. Läuft man zur Arbeit, so geht man deutlich zügiger und verbraucht 4 MET. Ist man hingegen mit einer Geschwindigkeit von 6 Stundenkilometern unterwegs, ist die für den Krebsschutz erforderliche MET-Zahl erreicht, die bei 5 MET liegt.

Lesen Sie auch: Gesund durch Spazierengehen

Fazit: Darmkrebs-Risiko senken

Folglich lässt sich mit Hilfe einer Ernährung aus reichlich Obst und Gemüse, einer Optimierung der Vitamin-D-Versorgung und täglicher Bewegung z. B. in Form von flotten Spaziergängen das Darmkrebs-Risiko senken und ein stabiler Schutzschild für den Darm errichten.

🌟 Bewerten Sie unsere Arbeit 🌟

Auf unserem Portal Zentrum der Gesundheit haben wir mittlerweile mehr als 2700 Artikel zu zahlreichen Themen rund um Gesundheit, Ernährung und Naturheilkunde veröffentlicht. Wenn Sie Zeit und Lust haben, freuen wir uns über Ihre Bewertung unseres Portals bei Trustpilot.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.