Zentrum der Gesundheit
  • Gesundes Knie und Knie mit Bakerzyste
15 min

Bakerzyste - Was Sie dagegen tun können

Die Bakerzyste tritt meistens bei Personen auf, die bereits an Knieproblemen leiden. In erster Linie sollte daher die Ursache behandelt werden. Erfahren Sie, wie die Bakerzyste schulmedizinisch und naturheilkundlich behandelt wird und was Sie selbst tun können.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 23 Februar 2024

Kostenlosen Newsletter abonnieren

Mit Ihrer Anmeldung erlauben Sie die regelmässige Zusendung des Newsletters und akzeptieren die Bestimmungen zum Datenschutz.

Bakerzyste: Was ist das?

Die Bakerzyste wird auch Poplietalzyste genannt. „Poplietal“ bedeutet „zur Kniekehle gehörig“ (lateinisch Fossa poplitea = Kniekehle). Benannt wurde sie nach dem Londoner Chirurg William Morant Baker – er war einer der ersten, der die Zyste beschrieben hat ( 1 ).

Bei der Bakerzyste handelt es sich um eine Ausstülpung in der Kniekehle, die mit Gelenkflüssigkeit gefüllt ist. Die Flüssigkeit tritt aus der Kniekapsel aus, die das Gelenk umschliesst und sammelt sich dahinter in der Kniekehle. Sie ist von Haut- und Muskelgewebe umgeben. Die Zyste kann einzeln oder in beiden Kniekehlen gleichzeitig auftreten.

Die Symptome der Bakerzyste

Die Bakerzyste äussert sich als Schwellung in der Kniekehle, die selten auch bis in die Wade reichen kann. Je nach Grösse ist sie sicht- und tastbar und kann zu Schmerzen oder Spannungsgefühlen in der Kniekehle und in der Wade führen. Am besten sieht man sie, wenn das Bein durchgestreckt ist. Die Zyste kann zudem die Beweglichkeit des Knies einschränken ( 2 ).

Meist verursacht die Bakerzyste jedoch erst Symptome oder wird überhaupt erst bemerkt, wenn sie grösser als fünf Zentimeter ist, da sie dann stärker auf das umliegende Gewebe drückt.

Ursache: So entsteht eine Bakerzyste

Die Bakerzyste entsteht meistens durch eine vorangegangene Schädigung im Kniegelenk, zum Beispiel in Zusammenhang mit Arthrose, Rheuma, einer Meniskusverletzung oder einem Kreuzbandriss. Auch einseitige Bewegungen im Alltag wie etwa häufiges Sitzen begünstigen das Entstehen einer Bakerzyste. Denn dadurch verspannen sich die Muskeln und Faszien in den Beinen und die Wadenmuskeln können sich verkürzen ( 2 ).

In der Gelenkkapsel wird dann immer mehr Gelenkflüssigkeit produziert, um die Reibung abzudämpfen. Hat die Flüssigkeit nicht mehr genügend Platz, wird sie nach aussen gedrückt und sammelt sich in einer Zyste in der Kniekehle. In seltenen Fällen reicht die Bakerzyste bis in die Wade oder in den Oberschenkel.

Selten treten Bakerzysten auch bei Personen auf, die keine Schäden am Kniegelenk oder sonstige Erkrankungen haben. Dies trifft bei Erwachsenen in etwa 6 Prozent der Fälle zu. Ebenso können Bakerzysten bei Kindern auftreten. Bei etwa 5 bis 15 Prozent steht dahinter wiederum keine Krankheit und kein vorangegangener Schaden. Man spricht dabei von sogenannten primären Bakerzysten ( 3 ).

Weshalb primäre Bakerzysten auftreten, ist weitgehend ungeklärt. Man vermutet, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen, also eine Veranlagung zur Zystenbildung besteht. Primäre Bakerzysten verursachen jedoch kaum Beschwerden und verschwinden häufig innerhalb von eineinhalb Jahren von selbst wieder ( 3 ).

Die Diagnose der Bakerzyste

Die Diagnose stellt der Hausarzt, der Orthopäde oder der Rheumatologe. Das Kniegelenk wird abgetastet, auf Rötungen untersucht und die Beweglichkeit und der Gang werden überprüft. Die Zyste fällt dabei am meisten auf, wenn das Knie durchgestreckt wird. Ist das Knie dagegen angewinkelt, lässt sich die Zyste je nach Grösse nur schwer ertasten und ist kaum sichtbar ( 4 ).

Beim Verdacht auf eine Bakerzyste ist es wichtig, diese untersuchen zu lassen, denn eine Thrombose (ein Blutgerinnsel) kann ebenfalls zu einer schmerzenden Schwellung führen. Eine Thrombose ist jedoch weitgehend gefährlicher als eine Bakerzyste.

Mit Hilfe von Röntgenaufnahmen oder einer Kernspintomographie (auch Magnetresonanztomographie oder MRT genannt) kann die Zyste genauer untersucht werden. Beim Röntgen (auch Computertomographie oder CT genannt) wird das Knie mit Röntgenstrahlen bestrahlt. Beim MRT liegt man in einer Röhre, die mit Radiowellen (elektromagnetischen Wellen) und Magnetfeldern arbeitet. Um andere Ursachen für die Beschwerden wie etwa eine Venenentzündung, einen Tumor oder eine Thrombose auszuschliessen, kann auch eine Ultraschalluntersuchung helfen. Dabei kommen hochfrequente Schallwellen zum Einsatz ( 5 ) ( 6 ).

Die Schallwellen beim Ultraschall und die Radiowellen und Magnetfelder beim MRT gelten als ungefährlich, während Röntgenstrahlen zu einem erhöhten Krebsrisiko führen können. Unter nachfolgendem Link haben wir Ihnen weitere Informationen über Röntgenstrahlung zusammengestellt. Dort finden Sie auch Massnahmen, mit denen Sie sich in gewissem Mass davor schützen können (wenn Sie häufiger geröntgt werden oder auch ins CT müssen).

Die Behandlung der Bakerzyste: Ursache

Eine Bakerzyste muss nicht zwingend behandelt werden. Sofern es sich um eine kleine Zyste handelt, die keine Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen verursacht, kann man abwarten, bis sie sich womöglich von alleine zurückbildet ( 4 ).

Tritt sie in Zusammenhang mit bestehenden Beschwerden wie etwa einer Arthrose des Kniegelenks, Rheuma oder einer Verletzung auf, sollten erst diese Beschwerden angegangen werden.

Bakerzyste kann von alleine abheilen

Die Bakerzyste kann von alleine abheilen. Dies ist vor allem bei primären Bakerzysten oder generell bei kleinen Zysten der Fall, die nur wenige Beschwerden verursachen.

Klingt die Grunderkrankung ab, oder die Verletzung heilt, kann die Bakerzyste ebenfalls von alleine verschwinden. Denn dann wird automatisch weniger Gelenkflüssigkeit produziert und die Bakerzyste bildet sich von selbst zurück.

Die überschüssige Gelenkflüssigkeit wird dann nach und nach vom Lymphsystem abtransportiert. Was Sie unterstützend tun können, erfahren Sie im Absatz „Das können Sie selbst tun“.

Kniearthrose behandeln

Nun ist die Behandlung einer Arthrose aus schulmedizinischer Sicht ziemlich unbefriedigend. Die Arthrose gilt als altersbedingte Verschleisserkrankung, die sich nur verlangsamen aber nicht aufhalten lässt. Unter nachfolgendem Link erklären wir jedoch, dass es sehr viele natürliche Massnahmen gibt, mit denen Sie eine Arthrose in den Griff bekommen können.

Rheuma behandeln

Dasselbe gilt für Rheuma: Unter vorigem Link stellen wir Ihnen zahlreiche ganzheitliche Massnahmen vor, mit denen Sie Ihre Beschwerden im Zusammenhang mit rheumatischen Erkrankungen lindern können.

Vorangegangene Verletzungen behandeln

Tritt die Bakerzyste aufgrund einer Verletzung wie etwa einem Meniskusriss im Knie oder einem Kreuzbandriss auf, fokussiert man erst einmal auf die Heilung dieser Verletzung. Physiotherapie und entzündungshemmende Mittel sind in der Schulmedizin die erste Wahl.

Entzündungshemmende Mittel müssen jedoch nicht zwangsläufig Medikamente sein. Wenn Sie in der Suchfunktion unserer Website „ entzündungshemmend“ eingeben, finden Sie zahlreiche natürliche Entzündungshemmer zum Einnehmen oder Einstreichen. Mit Klick auf vorigen Link gelangen Sie direkt zu den Suchresultaten.

Eine entzündungshemmende Wirkung haben etwa Weihrauchkapseln, Magnesium und Omega-3-Fettsäuren. Algenöl ist zum Beispiel reich an Omega-3-Fettsäuren. Im Absatz „Das können Sie selbst tun“ stellen wir weitere entzündungshemmende Massnahmen vor.

Die Operation der Bakerzyste

Eine Operation der Bakerzyste sollte erst als letzte Massnahme in Betracht gezogen werden. Dabei wird die Zyste meist unter Vollnarkose komplett herausgeschnitten. Danach wird das Knie mit einer Schiene für 10 Tage ruhig gestellt.

Eine Operation macht jedoch nur Sinn, wenn zugleich ein ursächlicher Schaden am Kniegelenk behoben werden kann, der sich nicht anderweitig beseitigen lässt. In manchen Fällen lässt sich beispielsweise ein Meniskusriss operieren oder ein Kreuzband kann ersetzt werden. Bei Rheuma können entzündete Gelenkhäute entfernt werden (= Synovektomie).

Lassen sich vorangegangene Schäden jedoch nicht operieren, macht auch die Entfernung der Bakerzyste keinen Sinn, denn sie würde sich mit grosser Wahrscheinlichkeit erneut bilden. Es sollte deshalb gut abgewogen werden, ob man die Bakerzyste operativ entfernen lässt oder nicht ( 1 ).

Zwischenfazit: Erst die Ursache angehen

Die Behandlung sollte sich also erst auf die Bakerzyste selbst richten, wenn folgende Punkte zutreffen:

  1. Die Behandlung der Grunderkrankung zeigt keine Wirkung.
  2. Die Bakerzyste verursacht Schmerzen und / oder stört beim Gehen, beim Sport oder sogar im Ruhezustand.

Die Behandlung der Bakerzyste: Symptomatisch

Aus schulmedizinischer Sicht kommen bei der Bakerzyste folgende Massnahmen in Frage ( 6 ):

Medikamente

Der Arzt verschreibt entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente zum Einnehmen oder Salben zum Einstreichen, meist mit dem Wirkstoff Diclofenac oder Ibuprofen.

Punktion

Mit einer Nadel wird Flüssigkeit aus der Bakerzyste gesaugt, danach wird meist Kortison hineingespritzt. Kortison wirkt entzündungshemmend, hat jedoch den Nachteil, dass die Wirkung nur kurz anhält. Häufig füllt sich die Zyste innerhalb weniger Wochen wieder. Eine Punktion wird beim Orthopäden durchgeführt.

Physiotherapie

Eine Physiotherapie kann dazu beitragen, das Knie zu stärken und dadurch der Überproduktion von Gelenkflüssigkeit entgegenzuwirken. Nach einer Operation dient die Physiotherapie dazu, die Beweglichkeit des Knies wieder aufzubauen.

Daneben gibt es weitere Massnahmen, deren Nutzen man in Studien bisher aber wenig untersucht hat:

Strahlentherapie

Dabei wird das Knie für wenige Sekunden mit sogenannten ionisierenden Strahlen bestrahlt, die auch bei Krebs zum Einsatz kommen. Diese sollen entzündungshemmend wirken. Bei der Krebstherapie kommen jedoch wesentlich grössere Strahlungsmengen zum Einsatz, die zu Nebenwirkungen führen können.

Die Strahlungsdosis bei der Bakerzyste soll dagegen so gering sein, dass keine Nebenwirkungen auftreten. Die Strahlung soll ausserdem nur wenige Millimeter in die Haut eindrigen können.

Die Behandlung wird in der Regel einmalig von einem Facharzt für Strahlentherapie (z. B. in einer Universitätsklinik) durchgeführt. Danach muss das Knie zwei Tage ruhiggestellt werden. Die Strahlentherapie wird etwa auch beim Tennisellenbogen oder bei chronischen Gelenkschmerzen angewandt.

Eine Beobachtungsstudie der Universität Regensburg mit 20 Patienten kam zu folgendem Ergebnis: Das Volumen der Zyste verringerte sich bei 79 Prozent der Patienten um ein Viertel. Die Langzeitbeobachtung dauerte 9 bis 12 Monate. Durch die geringe Teilnehmerzahl lassen diese Ergebnisse jedoch kaum allgemeingültige Schlüsse zu ( 7 ).

Elektrische Stimulation

Die elektrische Stimulation, auch TENS (Transkutane Elektro-Nerven-Stimulation) genannt, soll zur Schmerzlinderung beitragen. Es handelt sich um eine übliche Methode in der Physiotherapie, die auch bei anderen Beschwerden zum Einsatz kommt.

Dabei werden Elektroden rund um das Knie angebracht, durch die Strom fliesst. Bisher konnten Studien den Nutzen dieser Behandlung auch bei anderen Kniebeschwerden nicht belegen. Da die elektrische Stimulation aber auch nicht zu Nebenwirkungen führt, wäre sie zumindest einen Versuch wert, wenn der Leidensdruck gross ist.

Naturheilkunde: Die Bakerzyste natürlich behandeln

In der Naturheilkunde können die folgenden Therapien bei der Bakerzyste zum Einsatz kommen. Die Methoden können miteinander kombiniert werden und auch in Ergänzung zu schulmedizinischen Massnahmen zur Anwendung kommen:

Lymphdrainage

Die manuelle Lymphdrainage hilft dabei, die Schwellung zu reduzieren, indem die Lymphe beim Abtransport der Gelenkflüssigkeit unterstützt wird. Weitere Informationen finden Sie in unserem Hauptartikel unter vorigem Link.

Blutegeltherapie

Bei der Blutegeltherapie werden Blutegel auf die betroffenen Stellen, in diesem Fall also auf das Knie, gesetzt. Sie saugen einerseits Blut – die Heilwirkung basiert jedoch auf Stoffen in dem Sekret, dass die Blutegel in die Bisswunde abgeben. Am bekanntesten ist Hirudin, das entzündungshemmend wirkt.

In der Regel reichen 1 bis 3 ca. einstündige Sitzungen aus, um die Schmerzen und die Schwellung zu reduzieren. Die Wirkung soll drei bis sechs Monate anhalten. Da die Tiere nach der Behandlung getötet werden, kommt es auf die persönliche Einstellung an, ob man aus ethischen Gründen diese Therapieform nicht vielleicht besser ablehnen möchte ( 8 ) ( 9 ).

Homöopathie

In der klassischen Homöopathie sucht der Homöopath nach passenden Einzelmitteln, die am besten zu den individuellen Symptomen passen. Der Nutzen homöopathischer Mittel ist nicht nachgewiesen – nichtsdestotrotz schwören viele Menschen auf ihre Wirksamkeit. Weitere Informationen darüber finden Sie in unserem Hauptartikel über Homöopathie. Ein Mittel, das häufig bei der Bakerzyste zum Einsatz kommt, ist Arnika C30.

Vitamin- und Mineralstoffmängel beheben

Bisher wurde kaum untersucht, ob und inwieweit Vitamin- und Mineralstoffmängel zur Entstehung einer Bakerzyste beitragen können. Jedoch ist der Körper nur zu 100 Prozent leistungsfähig, wenn er alles bekommt, was er braucht. Aus naturheilkundlicher Sicht sind Mängel eine mögliche Ursache von Krankheiten.

Es liegt daher nahe, dass man sich auch bei einer Bakerzyste Gedanken um die eigene Vitalstoffversorgung machen sollte. In erster Linie gilt es, sich möglichst gesund und abwechslungsreich zu ernähren. Ergänzend dazu, können Sie Nahrungsergänzungen einnehmen, um Ihren Körper optimal zu unterstützen.

Mithilfe der Suchfunktion auf unserer Website finden Sie zahlreiche Informationen rund um Vitamine, Mineralstoffe und Nahrungsergänzungen.

Das können Sie selbst tun

Daneben gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Sie sich Linderung verschaffen können:

Knie entlasten

Lagern Sie Ihr Bein so oft wie möglich hoch, um den Druck vom Knie zu nehmen. Dies empfiehlt sich vor allem auch nachdem das Knie belastet wurde – etwa durch langes Stehen, Sitzen oder Gehen. Zum Schlafen können Sie sich ein Kissen unter die Kniekehlen legen.

Kühlen

Kühlen Sie Ihr Knie so oft wie möglich mit kalten Wickeln, um die Schwellung zu reduzieren. Verwenden Sie zum Beispiel ein Kühlpack, dass Sie in ein Tuch einschlagen, kalte Tücher oder Quarkwickel.

Kamillentee-Wickel

Überbrühen Sie einige Beutel Kamillentee mit heissem Wasser und lassen Sie die Beutel für 20 Minuten ziehen. Sobald der Tee eine angenehme Temperatur hat, tränken Sie ein Tuch darin und umwickeln damit Ihr Knie. Dies soll Entzündungen lindern.

Entzündungshemmende Ernährung

Bestimmte Lebensmittel wirken entzündungshemmend, während andere Entzündungen eher fördern. Entzündungshemmend wirken etwa Omega-3-Fettsäuren sowie viele sekundäre Pflanzenstoffe in grünem Blattgemüse und Gewürzen usw. Worauf Sie bei einer entzündungshemmenden Ernährung achten sollten, erfahren Sie unter vorigem Link.

Omega-3-Fettsäuren

Möchten Sie die entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren mittels einer Nahrungsergänzung zuführen, weil Sie befürchten über die Ernährung nicht genügend aufzunehmen, finden Sie unter nachfolgendem Link einen Artikel. Darin beantworten wir alle Fragen rund um die richtige Dosierung von Omega-3.

Kraft- und Dehnübungen

Um die Muskulatur rund um das Knie zu stärken und dadurch das Gelenk zu entlasten, sollten Sie mehrmals wöchentlich Kraft- und Dehnübungen machen. Falls Sie in die Physiotherapie gehen, sollten Sie die dort gelernten Übungen auch zuhause durchführen. Wichtig ist, dass Sie keinen Druck auf die Zyste ausüben, damit sie nicht platzt (siehe nächster Absatz). Auch gelenkschonende Sportarten wie etwa Schwimmen oder Fahrradfahren eignen sich gut.

Übung von Liebscher & Bracht

Bei Liebscher & Bracht finden Sie eine Übung, die sich speziell für Personen mit einer Bakerzyste eignet: Dabei sitzen Sie auf dem Boden und strecken das betroffene Knie durch. Dann umfassen Sie den Fuss mithilfe eines Gürtels und ziehen ihn leicht zu sich heran. Beugen Sie sich nun langsam nach vorne und ziehen den Gürtel mit dem Fuss zu sich, dann sollten Sie die Dehnung direkt in der Bakerzyste spüren.

Beinwellwurzelextrakt

Salben und Gels aus Beinwellwurzelextrakt haben sich bei der Behandlung von Gelenkbeschwerden bewährt. Sie gelten als natürliche Alternative zu Salben mit dem entzündungshemmenden Wirkstoff Diclofenac und werden zum Beispiel auch bei Kniearthrose zum Einstreichen verwendet.

* Eine Schmerzsalbe auf der Basis von Beinwellwurzelextrakt finden Sie hier: Kytta Salbe

Die Bakerzyste im Ayurveda

Ayurveda ist das ganzheitliche Medizinsystem Indiens. Im Ayurveda gibt es drei sogenannte Doshas: Pitta steht für Feuer, Vata steht für Wind und Kapha für Erde und Wasser. Heilung bedeutet im Ayurveda, ein Ungleichgewicht der Doshas wieder auszugleichen, um seine innere Harmonie zu finden.

Aus ayurvedischer Sicht entsteht eine Bakerzyste wenn das Vata Dosha beeinträchtigt ist und deshalb das Kapha Dosha behindert. Folgende ayurvedischen Zubereitungen können dabei zum Einsatz kommen. Alle sind in Form von Kapseln erhältlich:

Kanchnaar Guggul

Diese Zubereitung enthält unter anderem schwarzen Pfeffer. Sie soll die Grösse der Bakerzyste reduzieren, indem sie das Lymphsystem stärkt. Zudem soll die Mischung antioxidativ und entzündungshemmend wirken und das Blut entgiften.

Boswellia Curcumin

Diese Mischung besteht aus Kurkuma und dem Harz des indischen Weihrauchbaums. Beide sollen entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken sowie die Durchblutung verbessern. Ein Review kam zum Schluss, dass Zubereitungen, die entweder Kurkuma oder Weihrauch enthalten, die Symptome einer Kniearthrose verbessern können. Eingenommen wurden die Präparate über eine Dauer von 4 bis 12 Wochen. Die eingenommene Dosis floss nicht in die Analyse ein ( 10 ).

Vriddhivadhika Vati

Diese Mischung soll das beeinträchtigte Vata Dosha ausgleichen, den Stoffwechsel verbessern und die Ausscheidung von Giftstoffen fördern. Es kommt bei Beschwerden zum Einsatz, die sich durch zusätzliches Wachstum auszeichnen – wie es etwa bei der Bakerzyste der Fall ist.

Graviola

Graviola-Zubereitungen bestehen einzig aus der Stachelannone – eine Pflanze, die in tropischem Klima wächst. Die Inhaltsstoffe dieser Pflanze sollen antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften haben. Auf diese Weise sollen sie die Grösse der Bakerzyste reduzieren und die Schmerzen lindern können.

Shilajit

Shilajit soll durch seine antioxidative Wirkung unter anderem die Funktion der Muskeln und der Nerven verbessern. Shilahit besteht aus Extrakten einer harzartigen Substanz, die auch als „Erdwachs“ bezeichnet wird. Es handelt sich dabei um Ablagerungen, die unter Sonneneinstrahlung in Hochgebirgen entstehen (so etwa im Himalaya) ( 11 ).

Ashwagandha

Ashwaganda ist wohl eines der bekanntesten ayurvedischen Mittel. In unserem Haupttext unter vorigem Link finden Sie zahlreiche Informationen dazu. Ashwagandha soll die Doshas ausgleichen und auf diese Weise alle Symptome der Bakerzyste lindern können. Eine indische Studie von 2016 zeigte, dass 500 mg Ashwagandha-Extrakt pro Tag während 12 Wochen, verteilt auf zwei Dosen, Knieschmerzen signifikant verbessern kann ( 12 ).

Bei Fragen wenden Sie sich am besten an einen Ayurveda-Therapeuten oder an ein Ayurveda-Zentrum. Über die Website des europäischen Ayurveda-Verbands finden Sie Therapeuten in Deutschland und Österreich. Therapeuten in der Schweiz finden Sie auf der Website des Schweizer Ayurveda-Verbands.

Mögliche Komplikationen einer Bakerzyste

Eine Bakerzyste kann folgende Komplikationen nach sich ziehen:

Wenn die Bakerzyste platzt

Wenn die Bakerzyste plötzlich platzt, spricht man von einer Ruptur. Dies kann passieren, wenn sie so gross ist, dass die Zystenwand dem Druck nicht mehr standhält, oder wenn von aussen Kraft auf sie einwirkt, etwa wenn man sich unglücklich angeschlagen hat.

Die Gelenkflüssigkeit verteilt sich daraufhin im umliegenden Gewebe und gelangt mitunter bis hinunter zum Fuss. Eine geplatze Bakerzyste kann mit starken Schmerzen einhergehen und zu Entzündungen und Schwellungen in der Kniekehle und im Unterschenkel führen.

Das Platzen selbst wird manchmal nicht einmal bemerkt. Dann deutet erst die Schwellung des Unterschenkels mit Schmerzen in der Wade darauf hin. Die Zyste kann sich auf einmal oder erst nach und nach entleeren, sodass ihr langsames Verschwinden zunächst gar nicht auffällt ( 2 ) ( 13 ).

Der Arzt kann durch eine Ultraschalluntersuchung feststellen, ob die Zyste tatsächlich geplatzt ist und ob sie sich ganz oder nur teilweise entleert hat. Das Gewebe und die Nerven können beim Austreten grosser Mengen an Gewebsflüssigkeit nachhaltig geschädigt werden, da die Flüssigkeit zunächst nirgends entweichen kann und Druck ausübt. Man spricht dabei vom Kompartmentsyndrom. Der Arzt saugt dann möglichst viel der Flüssigkeit ab.

Durch das Tragen von Kompressionsbinden, durch Hochlagern des Beins und durch Lymphdrainage kann man das Lymphsystem nach dem Platzen der Zyste beim Abtransport der Flüssigkeit unterstützen, so dass die Schwellung und der Druck auf die Nerven und das Gewebe schnell gelindert werden.

Das Platzen der Zyste ist also nicht so gut. Es weist nicht auf eine Selbstheilung hin, sondern im Gegenteil darauf, dass sich so viel Gelenkflüssigkeit in der Zyste ansammelte, dass sie platzte. Bei einer Selbstheilung würde sie sich langsam und ohne zu platzen auflösen.

Erhöhtes Thromboserisiko

Eine Bakerzyste kann wie eingangs beschrieben einerseits mit einer Thrombose verwechselt werden. Eine grosse Bakerzyste kann andererseits aber auch das Risiko einer Thrombose erhöhen, wenn sie grossen Druck auf die Vene in der Kniekehle ausübt. Auch eine geplatzte Bakerzyste erhöht das Thromboserisiko. Es ist deshalb wichtig, grosse Bakerzysten und geplatze Zysten ärztlich abzuklären.

🌟 Bewerten Sie unsere Arbeit 🌟

Auf unserem Portal Zentrum der Gesundheit haben wir mittlerweile mehr als 2700 Artikel zu zahlreichen Themen rund um Gesundheit, Ernährung und Naturheilkunde veröffentlicht. Wenn Sie Zeit und Lust haben, freuen wir uns über Ihre Bewertung unseres Portals bei Trustpilot.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.