Weniger Krankheiten dank Olivenöl
In den Mittelmeerländern sind die Menschen gesünder. Dort erkranken weit weniger Menschen an Arteriosklerose und Herzinfarkt als in unseren nördlichen Breiten. Auch ist die Sterblichkeitsrate auf Grund von Dickdarmkrebs dort bedeutend niedriger. Wissenschaftliche Untersuchungen kamen bei der Suche nach dem Schutzfaktor dieser Menschen dem Olivenöl als einem Hauptbestandteil der mediterranen Ernährung auf die Spur.
In Ländern wie Griechenland, Spanien und Süditalien dient das Öl der Olive als Hauptfettquelle. Tierische Fette dagegen werden nur wenig verwendet. Da es einen nicht mehr zu leugnenden Zusammenhang gibt zwischen der Aufnahme von tierischen Fetten und dem Risiko, nicht nur an Dickdarmkrebs, sondern auch an Brustkrebs, Prostatakrebs oder Eierstockkrebs oder an einer Herzkreislauferkrankung zu sterben (1), ist klar derjenige im Vorteil, der zu hochwertigen pflanzlichen Fettquellen, insbesondere zum Öl aus der Olive greift.
Gut für saubere Blutgefäße
Olivenöl enthält vorwiegend einfach ungesättigte Fettsäuren. Samenöle wie Sonnenblumenöl und Distelöl hingegen bestehen vorwiegend aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Tierische Fette dagegen enthalten häufig insbesondere gesättigte Fettsäuren. Im Hinblick auf den Cholesterinspiegel war man sich lange Zeit sicher, gesättigte Fettsäuren ( Butter, Schmalz, Wurst, fettes Fleisch, fetter Käse) lassen ihn in die Höhe schnellen, mehrfach ungesättigte drosseln ihn wieder.
Inzwischen aber heißt es, dass die mehrfach ungesättigten Fettsäuren nur das Gesamtcholesterin senken (also nicht nur das „böse“ LDL-Cholesterin, sondern auch das „gute“ und daher sehr nützliche HDL-Cholesterin).
Die einfach ungesättigten Fettsäuren des Olivenöls hingegen senken nur das LDL-Cholesterin (2), also jenes Cholesterin, das unter bestimmten Voraussetzungen zu den unerwünschten Ablagerungen in den Blutgefäßen beitragen kann. Das gute HDL-Cholesterin, das zum Abtransport der schädlichen Gefäßablagerungen beiträgt, bleibt hingegen unangetastet.
Geringeres Risiko für Tumorbildung und Depressionen
Auch hatte sich eine erhöhte Aufnahme von einfach ungesättigten Fettsäuren in Studien äußerst positiv auf Magen- und Darm-Geschwüre sowie auf Gallensteine ausgewirkt. Die Magensäuresekretion wird durch das Olivenöl verringert und der Gallensteinbildung wird vorgebeugt. Weitere Untersuchungen zeigten, dass selbst das Risiko für Pankreaskrebs durch den vielfältigen Einsatz des Öls gesenkt werden kann (3) (4). Und letztendlich soll die mediterrane Küche (mit Oliven und dem Öl daraus) auch bei der Prävention von Depressionen behilflich sein (5).
Olivenöl für zarte und gesunde Haut
Der hohe Gehalt an Vitamin E und Antioxidantien im Öl der Olive verzögert zusammen mit den ungesättigten Fettsäuren den Alterungsprozess menschlicher Zellen, insbesondere der Hautzellen. Dieser Effekt macht sich auch dann bemerkbar, wenn das Öl äußerlich als Hautpflegeöl zum Einsatz kommt. Direkt nach dem Sonnenbaden aufgetragen soll es nachweislich die Gefahr für Hautkrebs reduzieren (6).
Ideal bei Diabetes, Übergewicht und Bluthochdruck
Jetzt haben Wissenschaftler zudem herausgefunden, dass die im Olivenöl vorhandenen Polyphenole solche Gene unterdrücken, die für die Entstehung von Entzündungen zuständig sind.
Genau diese Entzündungsgene sind es, die wiederum beim sog. Metabolischen Syndrom aktiv sind. Dieses Syndrom macht sich durch vier äußerst weit verbreitete Gesundheitsprobleme bemerkbar: Diabetes, Übergewicht (insbesondere im Bauchbereich), hoher Cholesterinspiegel und Bluthochdruck.
Es handelt sich also um eine Zusammenfassung jener Symptome, die letztendlich zu Arteriosklerose, Herzkrankheiten, Schlaganfall und vielen weiteren lebensverkürzenden Ereignissen führen können. Studien haben bereits gezeigt, dass der regelmäßige Genuss von Olivenöl bei Diabetikern zu einem günstigen Blutzuckerprofil führt. ( 7 )
Studie: Positiver Einfluss von Olivenöl auf 100 Gene
Eine in der Fachzeitschrift BMC Genomics veröffentlichte Studie mit 20 Teilnehmern untersuchte jene Genveränderungen, die von den Polyphenolen im Öl der Olive ausgelöst werden. (Phenole sind in nennenswerten Mengen lediglich in echtem nativen Olivenöl Extra enthalten). Die Teilnehmer litten alle am Metabolischen Syndrom.
Über einen Zeitraum von sechs Wochen nahmen sie keinerlei Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente zu sich und erhielten alle dieselbe fettarme und kohlenhydratreiche Ernährung. Das Frühstück der Testgruppe war mit polyphenolreichem nativem Olivenöl Extra zubereitet. ( 8 ) Die Kontrollgruppe frühstückte dagegen eine Mahlzeit mit ausgesprochen niedrigem Polyphenolgehalt.
Wirkung gegen das Metabolische Syndrom
Nach den Mahlzeiten wurde das Blut der Probanden untersucht. Man überprüfte 15.000 Gene und deren Veränderungen. Das polyphenolreiche Olivenöl hatte ganz offensichtlich einen regulativen Einfluss auf fast 100 Gene. Interessanterweise stand ein Großteil dieser hundert Gene in direktem Zusammenhang mit der Entstehung des Metabolischen Syndroms, also mit Diabetes, Übergewicht, einem hohen Cholesterinspiegel, Bluthochdruck und folglich auch mit koronaren Herzerkrankungen sowie Arteriosklerose.
Der Zusammenhang zwischen diesen Gesundheitsproblemen und der Ernährung ist nicht mehr von der Hand zu weisen. Wenn also bereits geringfügige Änderungen im Ernährungsverhalten derart positive Ergebnisse nach sich ziehen, dann sollte das doch wirklich jeden zu einer Ernährungsumstellung in Richtung „mediterrane Kost“ motivieren können.
Natürlicher Blutverdünner
Olivenöl soll die Thrombozytenaktivität verringern (also das Blut "verdünnen"). Eine geringere Blutgerinnungsneigung bedeutet, dass die Gefahr für Blutgerinnsel sinkt und das Blut stattdessen besser durch die Gefäße fließen kann.
Hilfreich gegen Alzheimer
Wissenschaftler vom Department of Basic Pharmaceutical Science an der University of Louisiana at Monroeentdeckten, dass der Konsum von extra nativem Olivenöl dabei helfen könnte, das Alzheimer-Risiko zu senken.
Mediterrane Ernährung – früher ganz anders als heute
Allerdings muss an dieser Stelle definiert werden, was unter einer typisch mediterranen Ernährung zu verstehen ist. Fast Food und Fertigpizza, H-Milch und der Verzehr von viel fettem Fleisch werden mittlerweile auch im Süden immer beliebter, so dass die aktuelle Ernährungsweise dieser Völker heute kaum mehr als Vorbild dienen kann.
In Wirklichkeit stammt die Idee der „Mittelmeerküche“ von Beobachtungen, die im Griechenland der 60er Jahre stattfanden.
Damals ernährten sich die Bewohner Kretas und vieler anderer griechischen und süditalienischen Regionen von viel frischem Gemüse, frisch geernteten Früchten und mäßigen Mengen Milchprodukten in Form von Joghurt und Rohmilchkäse aus Schaf- oder Ziegenmilch.
Sie verzehrten nur geringe Mengen Fisch und nur selten Geflügel oder etwas Schaffleisch. Eier gab es pro Woche etwa so viele, wie man an einer Hand abzählen konnte. Zubereitet waren die Mahlzeiten mit Olivenöl und zum Essen gab es etwas Rotwein.
Heute versorgt sich auch der Mittelmeerraum fast ausschließlich mit verarbeiteten Produkten der Lebensmittelindustrie, verbraucht massenhaft Fleisch- und Milchprodukte aus Massentierhaltung, und auch das nach wie vor tonnenweise verwendete Öl der Olive hat längst nicht mehr die gesundheitsfördernde Qualität wie noch vor wenigen Jahrzehnten. Daher sind die mediterranen Völker derzeit auf dem besten Wege, die nördlichen Regionen auch in Sachen Krankheitsanfälligkeit bald einzuholen.
Achten Sie auf die Qualität von Olivenöl
Das Öl der Olive kann also nur dann all die oben aufgezählten positiven Auswirkungen auf den menschlichen Organismus haben, wenn es von bester Qualität ist. Niedrige Qualitäten enthalten dagegen nicht nur wenig oder keine nützlichen Inhaltsstoffe mehr, sondern sogar schädliche Substanzen. Lesen Sie hier mehr über die Qualität von Olivenöl und wie Sie gutes Öl von schlechtem unterscheiden können.