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  • Heidelbeeren in einer Holzschale
21 min

Heidelbeeren sind eine gesunde Delikatesse

Heidelbeeren (auch Blaubeeren genannt) haben ein verführerisches Aroma und schmecken köstlich. Ganz nebenbei helfen sie bei allerlei Leiden wie Verdauungsproblemen, Entzündungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Aktualisiert: 16 Februar 2024

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Heidelbeeren heissen auch Blaubeeren

Die Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) gehört wie die Preiselbeere und die Moosbeere zur Familie der Heidekrautgewächse. Sie alle lieben nährstoffarme sowie saure Böden und lassen sich besonders gern an Waldlichtungen, in Moor- und Heidelandschaften blicken. Selbst im Gebirge fühlen sich die Zwergsträucher wohl: Im Schweizer Kanton Graubünden gedeihen sie bis auf 2.800 Meter über dem Meeresspiegel.

Die köstlichen Waldfrüchte – auch als Blaubeere oder Schwarzbeeren bekannt – sind aufgrund ihres süss-säuerlichen, aromatisch-beerigen Geschmacks eine wahre Delikatesse. In unserem Artikel verwenden wir sowohl die Bezeichnung Heidelbeere als auch Blaubeere.

Rezepte mit Heidelbeeren

In unserem ZDG-Kochstudio haben wir viele Rezepte mit Heidelbeeren entwickelt - etwa Torten, Muffins, Dessertcremes, aber auch herzhafte Rezepte. Alle unsere Rezepte sind rein pflanzlich und gesund. Sie schmecken zudem vorzüglich und gelingen garantiert, da sie von unseren Profiköchen mehrfach überprüft wurden.

Heilpflanze Heidelbeere

Alte Märchen und Sagen lassen darauf schliessen, dass die Heidelbeere einst als eine geheimnisvolle Pflanze angesehen wurde. So soll sie dort wachsen, wo sich die Eingänge des unterirdischen Reichs der Zwerge befinden und diese samt ihren Schätzen vor Bösem bewahren.

In der Sagenwelt sind es vor allem Heilpflanzen, die als mystisch beschrieben werden. Dies trifft auch auf die Heidelbeere zu. Mittelalterliche Quellen belegen, dass die Beeren und Blätter schon seit langer Zeit (und bis heute) als Heilmittel bei allerlei Leiden wie Magen-Darm-Beschwerden und Problemen der Mund- und Rachenschleimhaut angewandt werden ( 10 ).

Kultur- und Wildheidelbeeren

Da Heidelbeeren schon immer sehr beliebt waren, hat es zahllose zunächst vergebliche Versuche gegeben, diese zu züchten. Die Pflanze ist sehr anspruchsvoll, was die Bodenqualität, den Standort etc. angeht, so dass es erst der US-amerikanischen Pflanzenzüchterin Elizabeth Coleman White zu Beginn des 20. Jahrhunderts geglückt ist, Heidelbeeren zu kultivieren.

Bald darauf wurden auch in Europa die ersten Kulturheidelbeeren angebaut. Die Niederlande und Deutschland zählten zu den Pionieren. Inzwischen gibt es weltweit über 100 Sorten, ungefähr 30 werden vermarktet. Doch anders als oft angenommen wird, stammen bis heute alle Sorten nicht von unseren europäischen Wildheidelbeeren, sondern von der Amerikanischen Heidelbeere (Vaccinium corymbosum) ab.

Kulturheidelbeeren unterscheiden sich von ihren wilden Verwandten in Europa dadurch, dass sie grösser sind und kein blaues, sondern ein weisses Fruchtfleisch haben. Zudem schmecken Kultursorten süsser und weit weniger aromatisch. Dies hängt von der Komposition der Inhaltsstoffe ab. So enthalten Kultursorten z. B. mehr Zucker sowie Zitronensäure, während in den Wildformen der Gehalt an Chinasäure höher ist.

Die Nährstoffe/Der Nährwert

In Hinblick auf die Makronährstoffe unterscheiden sich die Wild- und die Kulturform nur geringfügig voneinander. Sie bestehen beide zu rund 85 Prozent aus Wasser, sind arm an Eiweiss und reich an Kohlenhydraten. In 100 Gramm rohen Heidelbeeren stecken etwa:

  1. Energie: zwischen 40 und 60 kcal, abhängig von der Sorte und somit dem Zuckergehalt
  2. Wasser 85 g
  3. Kohlenhydrate 7 g
  4. Ballaststoffe 5 g
  5. Eiweiss 1 g
  6. Fett 1 g

Vitamine und Mineralstoffe

Wildheidelbeeren sind zwar reich an Vitaminen, können in Hinblick auf die Deckung des Tagesbedarfs jedoch nur bei dreien davon wirklich punkten. So reicht eine einzige Portion von 200 Gramm rohen Heidelbeeren beispielsweise aus, um den offiziell angegebenen Bedarf an Vitamin C zu 60 Prozent, an Vitamin E zu fast 35 Prozent und an Vitamin K zu rund 30 Prozent zu decken.

Kulturheidelbeeren schneiden im Vergleich dazu schlechter ab, denn ihr Vitamingehalt fällt insgesamt niedriger aus: Doch kann der Vitamin-C-Bedarf mithilfe von 200 Gramm frischen kultivierten Früchten immerhin zu rund 30 Prozent gedeckt werden.

In Sachen Mineralstoffe sind insbesondere die Wildfrüchte eine sehr gute Mangan-Quelle. Dieses Spurenelement unterstützt den Aufbau von Kollagen, stimuliert die Bildung von Knorpel- und Bandscheibengewebe und leistet überdies einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen freie Radikale. 100 Gramm der rohen Wildfrüchte genügen, um den täglichen Bedarf zu 25 Prozent zu erfüllen.

Kulturheidelbeeren können auch in Bezug auf den Mineralstoffgehalt nicht mit der Wildform mithalten: Sie müssten 3-mal so viele Kulturbeeren essen, um auf denselben Nenner zu kommen.

In unserer Nährwerttabelle (als PDF) im folgenden Link finden Sie alle Mineralstoffe und Vitamine der Heidelbeere.

Die Glykämische Last

Heidelbeeren haben eine äusserst geringe Glykämische Last von 1,5 (Werte bis 10 gelten als niedrig) und haben deshalb nur einen geringen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. So verwundert es nicht, dass die leckeren Früchte in der traditionellen Heilkunde schon seit langer Zeit gegen Diabetes eingesetzt werden.

Warum sind Heidelbeeren blau?

Heidelbeeren verdanken ihre auffallende blaue Erscheinung bestimmten pflanzeneigenen Farbstoffen, die als Anthocyane bezeichnet werden. Es handelt sich hierbei um die wichtigsten bioaktiven Substanzen der Blaubeere, die im Übrigen weltweit zu den besten Anthocyan-Quellen zählt.

Analysen ( 5 ) an der University of Modena and Reggio Emilia haben im Jahr 2018 ergeben, dass sich in 100 Gramm rohen Wildheidelbeeren, die in Norditalien gesammelt wurden, zwischen 582 und 795 Milligramm Anthocyane verbergen. Im Vergleich dazu stecken in derselben Menge Himbeeren etwa 365 Milligramm und in Kirschen nur rund 122 Milligramm.

Der Gehalt an Anthocyanen und weiteren Inhaltsstoffen variiert laut einer slowenischen Studie ( 23 ) abhängig vom Standort. Denn je schattiger dieser war, desto geringer der Gehalt.

Enthalten Wildheidelbeeren mehr Anthocyane als Kulturbeeren?

Diverse Studien ( 27 ) haben gezeigt, dass die Wildbeeren einen höheren Anthocyangehalt aufweisen als Kulturheidelbeeren. Dies wird schon optisch sichtbar, da die Farbstoffe bei den wilden europäischen Heidelbeeren sowohl in der Schale als auch im Fruchtfleisch enthalten sind. Kultursorten haben hingegen ein weisses Fruchtfleisch, die Anthocyane stecken also nur in der Schale.

Wie hoch der Anthocyangehalt ist, hängt aber nicht nur von der Sorte bzw. Art ab, wie finnische Forscher ( 15 ) herausgefunden haben. Sie haben getestet, was passiert, wenn Kulturheidelbeeren dort angebaut werden, wo normalerweise nur die einheimischen Heidelbeeren wachsen, nämlich in den norditalienischen Alpen. Es stellte sich heraus, dass der Anthocyangehalt signifikant zunimmt, wenn Kultursorten in höheren Lagen gedeihen. Er ist somit auch abhängig von der Temperatur und Höhenlage.

Welche Wirkung haben Anthocyane?

Anthocyane schützen die Frucht vor UV-Licht und freien Radikalen. Wenn Menschen oder Tiere Blaubeeren essen, profitieren auch sie von der Wirkung der Farbstoffe. Studien ( 34 ) haben gezeigt, dass Anthocyane zu den stärksten Antioxidantien zählen und z. B. gegen Entzündungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht, Diabetes, Alzheimer, Parkinson sowie Krebs wirksam sind.

Dazu kommt, dass in Heidelbeeren neben den Anthocyanen viele weitere sekundäre Pflanzenstoffe wie etwa Chlorogensäure, Resveratrol und Quercetin, aber auch Vitamin C und Vitamin E enthalten sind, die ebenfalls als Antioxidantien fungieren. Durch das Zusammenspiel all dieser Substanzen wird die antioxidative Wirkung immens verstärkt.

Können Anthocyane überhaupt vom Körper verwertet werden?

Älteren Studien zufolge liessen Forscher verlauten, dass die Bioverfügbarkeit von Anthocyanen nur bei 1 Prozent liege und somit derart schlecht sei, dass von ihnen kein medizinischer Nutzen zu erwarten sei – eine Aussage, die seitdem in den Medien ständig wiedergekäut wird. Darauf wurde jedoch lediglich aufgrund der geringen Anthocyan-Konzentrationen im Blutplasma und im Urin geschlossen.

Mittlerweile sind sich jedoch die meisten Wissenschaftler längst einig, dass gute Anthocyan-Quellen wie die Heidelbeere ein grosses antioxidatives Potenzial ( 2 ) aufweisen. Man geht inzwischen von einer höheren Resorptionsrate aus und weiss ausserdem, dass die Anthocyane während des Verdauungsprozesses in andere wirksame Stoffe umgewandelt werden ( 7 ).

Sind Heidelbeeren bei Fructoseintoleranz verträglich?

Bei Menschen mit Fructoseintoleranz (FI) können Heidelbeeren zu Beschwerden führen. Denn sie enthalten mehr Zucker als andere Beeren wie etwa Brombeeren (2,7 Gramm) oder Himbeeren (4,8 Gramm).

Enthält eine Frucht mehr oder wenigstens gleich viel Glucose wie Fructose, dann macht die Glucose die Fructose für FI-Betroffene oft verträglicher. Da Heidelbeeren jedoch deutlich mehr Fructose als Glucose enthalten, sollten sie bei Fructoseintoleranz erst einmal vorsichtig in sehr kleinen Mengen ausprobiert werden.

Sind Blaubeeren bei Histaminintoleranz verträglich?

Obst enthält meist nur wenig Histamin und setzt dasselbe auch nicht frei. Im Gegensatz zu anderen Beeren wie Erdbeeren und Himbeeren werden Blaubeeren bei einer Histaminintoleranz im Allgemeinen gut vertragen.

Sind wilde Heidelbeeren wegen des Fuchsbandwurms gefährlich?

Die wilde Heidelbeere ist in Europa und Asien in den gemässigten und nordischen Zonen weit verbreitet und kann etwa von Anfang Juni bis Anfang September gesammelt werden. Einst war das Beerensammeln ausschliesslich mit positiven Gefühlen verknüpft, doch inzwischen geht die Angst vor dem Fuchsbandwurm um. Denn dieser ist immer wieder für eine Schlagzeile gut.

Kein Wunder. Denn werden dessen Eier vom Menschen aufgenommen, kann es zu einer Erkrankung kommen, die, falls nicht frühzeitig erkannt, tödlich enden kann. Dabei bleibt aber oft unerwähnt, dass die Erkrankung nur sehr selten auftritt. So hat es z. B. in ganz Österreich von 2011 bis 2017 im Schnitt jährlich nur 10 Neuerkrankungen gegeben. Dies ist darauf zurückzuführen, dass nur zwanzig Prozent aller Menschen, die versehentlich Fuchsbandwurmeier aufnehmen, dann auch tatsächlich daran erkranken.

Dass der Parasit durch Heidelbeeren übertragen wird, halten Experten für eine Legende. Es wurde bisher nämlich kein einziger Fall bekannt, wobei die Parasitenerkrankung mit Lebensmitteln jedweder Art in Verbindung gebracht werden konnte. Da Fuchsbandwurmeier vom Fuchs mit dem Kot abgesetzt werden, geht die Gefahr vordergründig von der Erde aus.

Wie kann man sich vor dem Fuchsbandwurm schützen?

Studien ( 30 ) zufolge sind Menschen, die sich privat oder beruflich in der Natur aufhalten und mit den Händen Kontakt zum Erdboden haben, im Allgemeinen einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt. Gefährdet sind vor allem Landwirte, Jäger, Förster sowie Halter von Katzen, die auf Mäusejagd gehen. Es ist in Risikogebieten deshalb wichtig, sich nach dem Kontakt mit Erde oder Haustieren stets gut die Hände zu waschen.

Um ganz auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie auch im Umgang mit Heidelbeeren Vorsicht walten lassen. Doch es ist ganz einfach, sich zu schützen. Denn Sie müssen hierfür nichts anderes tun, als die Beeren vor dem Konsum gründlich unter fliessendem Wasser zu waschen. Dasselbe gibt natürlich für jedes andere Obst bzw. Gemüse, Kräuter sowie Waldpilze. Im Übrigen sterben die Eier ab einer Temperatur von über 60 °C zuverlässig ab.

Anbaugebiete

Weltweit werden pro Jahr rund 400.000 Tonnen Kulturheidelbeeren erzeugt, mehr als die Hälfte davon in den USA. In Europa zählen Deutschland und Polen zu den Hauptanbauländern. Hier werden sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus jährlich jeweils rund 8.000 Tonnen der blauen Früchtchen geerntet.

Sind Heidelbeeren mit Pestiziden belastet?

Analysen ( 31 ) vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart haben gezeigt, dass 25 von 30 Heidelbeerproben Pestizide aufwiesen. Davon enthielten 23 Proben Mehrfachrückstände und bei 2 Proben lagen die Werte über der zulässigen Höchstmenge.

Darunter fand sich der Wirkstoff Diethyltoluamid (DEET) auf Kulturheidelbeeren aus Polen. Kurios ist, dass es sich hierbei um ein chemisches Insektenabwehrmittel handelt, das gegen Mücken und Zecken zum Einsatz kommt und in den vergangenen Jahren auch schon auf Waldpilzen entdeckt wurde. Wie das Gift auf die Lebensmittel gelangt, konnte bislang noch nicht geklärt werden.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat DEET als gesundheitsschädlich eingestuft, wenn es verschluckt wird. Doch über mögliche Langzeitfolgen ist noch nichts bekannt. Fest steht, dass DEET toxisch auf Wassertiere wie die Regenbogenforelle wirkt.

Sind Bio-Beeren besser?

Obgleich Heidelbeeren bei weitem nicht so stark mit Pestiziden belastet sind wie Erdbeeren, zahlt es sich dennoch aus, auf Bio zu setzen. Im Vergleich zu den konventionell angebauten Früchten schneiden Bio-Beeren in der Regel sehr gut ab.

Analysen des Schweizer Konsumentenmagazins Saldo haben im Jahr 2014 ergeben, dass alle Bio-Heidelbeeren frei von Pestiziden waren. Auch bei einem Test ( 32 ) der Arbeiterkammer Salzburg im Jahr 2017 erhielten alle Bio-Heidelbeeren die Bestnote, denn es wurden keinerlei Rückstände ermittelt.

Kann man Blaubeeren selbst anpflanzen?

Wie Sie bereits wissen, war die Kultivierung der Blaubeere kein einfaches Unterfangen. Der Anbau von Kulturheidelbeeren ist bis heute nicht gerade einfach. Der Boden sowie die Auswahl der Sorte und des Standortes sind äusserst wichtig. Als besonders robust und widerstandsfähig gelten Sorten wie Vaccinium Bluecrop, Elizabeth und Duke.

Ist die Erde nährstoffreich und lehmig, fühlen sich Blaubeeren gar nicht wohl. Es ist dann vonnöten, das Erdreich im Pflanzloch gegen ein lockeres Gemisch aus Rinden- oder Laubkompost und Sand auszutauschen. Sie können auch eine spezielle Heidelbeer-Erde kaufen. Der Standort sollte sonnig sein. Beim Einpflanzen muss der Erdballen ein bis zwei Finger breit aus der Erde herausschauen, da die Wurzeln andernfalls bei Sauerstoffmangel absterben.

Giessen Sie die Pflanzen ausschliesslich mit Regenwasser oder sehr kalkarmem Leitungswasser, da Kalk zu Wachstumsstörungen führt. Ab der Blütezeit muss der Boden gleichmässig feucht sein, da die Beeren sonst winzig bleiben und vorzeitig abfallen.

Wie lagert man Heidelbeeren? Wie ist die Haltbarkeit?

Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Beeren knackig und frisch aussehen. Heidelbeeren sollten am besten in den ersten Tagen nach der Ernte verbraucht werden, da sie beim Pflücken unweigerlich verletzt werden und somit schnell von Schimmel befallen werden können.

Die Beeren werden zwar nach der Ernte gekühlt gelagert, doch Schimmelpilze können sich selbst bei Minus-Graden vermehren. Dies geschieht allerdings langsam, sodass der Schimmel beim Kauf noch nicht sichtbar ist. Lagert man die Beeren dann zu Hause ungekühlt, können sie bereits am nächsten Tag Schimmel aufweisen.

Da Kühlung die beste Möglichkeit ist, um die Haltbarkeit von Heidelbeeren zu verlängern, sollten Sie die Beeren im Kühlschrank lagern und innerhalb von ein bis zwei Tagen verbrauchen oder sie einfrieren, auch wenn es nur für zwei oder drei Tage ist.

Kann man Heidelbeeren einfrieren?

Wenn Sie mehr Heidelbeeren gesammelt oder gekauft haben, als Sie verbrauchen können oder wenn Sie die Beeren erst in ein paar Tagen benötigen, ist es ratsam, sie einzufrieren. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Wenn Sie es verhindern möchten, dass die Beeren aneinander festfrieren, sollten Sie die vorbereiteten Früchte zum Vorfrieren nebeneinander auf einem Tablett verteilen.
  2. Geben Sie sie mit dem Tablett ins Gefrierfach und frieren Sie sie für 2 bis 3 Stunden ein.
  3. Nun können die Beeren in gewünschter Portionsgrösse in Gefrierbeutel oder -boxen füllen, diese sorgfältig verschliessen und wieder einfrieren.
  4. Vergessen Sie das Beschriften nicht: Die tiefgekühlten Beeren halten sich rund 6 Monate.

Wie werden Heidelbeeren in der Küche vorbereitet?

Sortieren Sie zunächst gequetschte Früchte aus und überprüfen Sie, ob schimmelige Beeren darunter sind. Wenn ja, sollten Sie die Früchte besser nicht mehr essen. Sind Ihre Beeren in einwandfreiem Zustand geben Sie sie am besten in ein Sieb, brausen Sie sie mit kaltem Wasser ab und lassen sie gut abtropfen.

Tiefgekühlte Heidelbeeren können Sie für manche Rezepte in gefrorenem Zustand verwenden (z. B. für Smoothies, Heidelbeereis, Desserts). Falls dies nicht möglich ist, lassen Sie die Beeren auftauen, bevor Sie sie verwenden.

Soll es etwas schneller gehen, können Sie sie in eine Schale geben und warmes Wasser (40 bis 50 °C) darüber giessen. Sobald das Wasser abgekühlt ist, können Sie es abgiessen. So schmecken die blauen Beeren fast wie frisch gepflückt! Allerdings giessen Sie mit dem Wasser auch einen Teil der Vitalstoffe weg. Es lohnt sich daher, die Beeren in Ruhe auftauen zu lassen.

Wie kann man die Beeren trocknen?

Getrocknete Heidelbeeren finden sowohl in der Küche als auch als Heilmittel Verwendung. Das Trocknen kann man dabei problemlos selbst übernehmen. Ein hochwertiger Dörrautomat ist natürlich die beste Wahl, da er eine besonders schonende Trocknung garantiert. Halten Sie sich hierbei in Sachen Temperatur und Zeit an die Bedienungsanleitung.

Wenn Sie kein Dörrgerät haben, können Sie Ihre Heidelbeeren aber auch prima im Backofen trocknen. Gehen Sie dabei einfach wie folgt vor:

  1. Heizen Sie den Backofen auf 50 °C vor, Umluft ist vorzuziehen.
  2. Legen Sie die gewaschenen und trockenen Beeren nebeneinander auf mit Backpapier ausgelegte Backbleche.
  3. Geben Sie die Bleche für etwa 3 bis 5 Stunden in den Ofen. Kontrollieren Sie hin und wieder, wie der Dörrvorgang voranschreitet. Lassen Sie die Beeren lieber etwas länger trocknen, um anschliessend während der Lagerung Schimmelbefall zu vermeiden.
  4. Nehmen Sie die Bleche dann aus dem Ofen und lassen Sie die Beeren auskühlen.
  5. Füllen Sie nun die getrockneten Beeren in Gläser mit verschliessbarem Deckel oder in luftdicht verschliessbare Kunststoffbeutel.
  6. Achten Sie in den kommenden Tagen darauf, ob die Beeren schon ausreichend getrocknet wurden bzw. dass sich kein Schimmel bildet.
  7. Wenn Sie getrocknete Heidelbeeren kühl, lichtgeschützt und trocken lagern, liegt ihre Haltbarkeit ungefähr bei 1 Jahr.

Welche Nährstoffverluste gibt es bei Lagerung und Verarbeitung?

Wenn Sie Blaubeeren medizinisch anwenden möchten, sollten Sie auf ganz frische oder getrocknete Früchte aus biologischem Anbau setzen. Denn durch die Lagerung und das Erhitzen werden so manche Wirkstoffe merklich reduziert oder gar zerstört.

Analysen (5) an der University of Modena and Reggio Emilia haben im Jahr 2018 ergeben, dass frische Blaubeeren, deren Anthocyangehalt pro 100 Gramm zwischen 582 und 795 Milligramm lag, in Form von Marmelade und Saft nur noch zwischen 2,3 und 234,5 Milligramm enthielten. Werden Marmeladen für 8 Monate gelagert, werden die Antioxidantien zusätzlich um bis zu 20 Prozent reduziert.

Tiefgekühlte Heidelbeeren schneiden laut dem bereits erwähnten Test von Saldo (38) hingegen in puncto Schimmelbelastung oft besser ab als die frischen Beeren, weil diese nicht selten zu lange bzw. falsch gelagert werden. Der Vitamin-C-Gehalt lag bei den getesteten Heidelbeeren zwischen 1,7 und 10,2 Milligramm ( 19 ). Diesbezüglich sind frische Heidelbeeren vorzuziehen ( 3 ), da in ihnen mehr Vitamin C steckte als in den tiefgekühlten Beeren.

Die Heilwirkung von Blaubeeren

Die Heidel- oder Blaubeere hat adstringierende, antidiabetische, antiseptische sowie blutstillende Eigenschaften und ist ein fester Bestandteil der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde). Sogar der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (ein Fachgremium der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA)) hat die getrockneten und frischen Heidelbeeren als traditionelle pflanzliche Arzneimittel eingestuft.

Frische Heidelbeeren

Die frischen Früchte werden bei Verstopfung empfohlen. Überdies werden daraus Extrakte hergestellt: Der Anthocyangehalt sollte bei diesen bei 25 Prozent liegen, eine Einzeldosis liegt bei 100 Milligramm Anthocyanen ( 26 ). Zu den Anwendungsgebieten zählen ausserdem Krampfadern, schmerzende und schwere Beine, Blutäderchen im Auge, periphere Gefässinsuffizienz und Vorbeugung von Nachtblindheit ( 29 ).

Setzen Sie 5 bis 10 Gramm gequetschte Früchte mit 150 Milliliter kaltem Wasser an, das Sie zum Sieden bringen. Nach 10 Minuten können Sie den Tee abseihen. Heidelbeertee kann auch äusserlich bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum als Gurgelmittel sowie bei Wunden und Ausschlägen hilfreich sein ( 14 ).

Getrocknete Heidelbeeren

Bei Durchfall verwendet man in jedem Fall die getrockneten Heidelbeeren, die aufgrund ihres hohen Gerbstoffgehalts stopfend wirken. Die frischen Beeren hingegen wirken eher stuhlgangfördernd und können daher bei Verstopfung eingesetzt werden.

Heidelbeerblätter

In der Volksmedizin werden bei Durchfall ausserdem die gerbstoffreichen Heidelbeerblätter angewandt. Übergiessen Sie 1 bis 2,5 Gramm fein geschnittene Blätter mit 150 Milliliter siedendem Wasser und seihen Sie den Tee nach 5 bis 10 Minuten ab. Die Tagesdosis liegt bei 3 bis 4 Tassen. Da die Blätter aber Alkaloide enthalten und bei längerem Gebrauch zu einer Vergiftung führen können, wird davon abgeraten.

Die äusserliche Anwendung in Form von Spülungen und Waschungen ist hingegen unproblematisch und hilft z. B. bei Ekzemen. Geben Sie für ein Bad 150 Gramm frische oder getrocknete Blaubeerblätter in 2 Liter kaltes Wasser, kochen Sie dieses kurz auf. Lassen Sie den Tee 20 Minuten zugedeckt ziehen und leeren Sie ihn nach dem Abseihen ins Badewasser.

Helfen die Beeren gegen Entzündungen?

Indische Forscher ( 6 ) haben im Jahr 2018 diverse Heilpflanzen, darunter die Heidelbeere, unter die Lupe genommen, die in der Volksmedizin gegen Entzündungen angewandt werden. Sie fanden heraus, dass deren Wirkstoffe – z. B. die Anthocyane – entzündlichen Prozessen gleich gut entgegenwirken wie entzündungshemmende Medikamente. Heidelbeeren haben allerdings den Vorteil, dass sie im Vergleich zu den pharmazeutischen Entzündungshemmern sicher sind und keine Nebenwirkungen verursachen.

Entzündungsvorgänge spielen bei zahlreichen Erkrankungen wie z. B. Arteriosklerose und dem Metabolischen Syndrom eine Schlüsselrolle. Der Begriff „ Metabolisches Syndrom“ umfasst vier Problematiken: Bluthochdruck, hoher Blutzuckerspiegel, hohe Blutfettwerte und Übergewicht.

Eine placebokontrollierte Studie ( 24 ) an der Justus-Liebig-University mit 30 gesunden Probanden ergab, dass Smoothies und Fruchtsäfte (330 Milliliter pro Tag für 2 Wochen), die reich an Anthocyanen sind, vor oxidativem Stress schützen und sich positiv auf Entzündungsparameter auswirken.

Im Rahmen einer Studie an der University of Eastern Finland erhielten 15 am Metabolischen Syndrom erkrankte Probanden täglich 400 Gramm frische Heidelbeeren, 12 behielten ihre übliche Ernährung bei. Die Forscher stellten auch hier fest, dass durch den regelmässigen Genuss der blauen Beeren Entzündungen und somit auch das Risiko für das Metabolische Syndrom langfristig reduziert werden können ( 28 ).

Helfen Blaubeeren bei Zahnfleischentzündung?

Bei einer an der University of Kristianstad durchgeführten Studie ( 18 ) wurde konkret untersucht, ob Blaubeeren bei Zahnfleischentzündungen hilfreich sein können. Die Probanden wurden nicht zahnmedizinisch behandelt und erhielten täglich entweder 250 Gramm oder 500 Gramm Blaubeeren oder ein Placebo. Die vierte Gruppe war die Kontrollgruppe, die zahnmedizinisch behandelt wurde.

Nach über einer Woche wurden die Patienten erneut untersucht. Es zeigte sich, dass das Zahnfleischbluten durch 250 Gramm bzw. 500 Gramm der Beeren im Schnitt um 41 bzw. 59 Prozent reduziert werden konnte. Die 500-Gramm-Gruppe schnitt sogar besser ab als die medizinisch versorgte Kontrollgruppe, in der das Zahnfleischbluten um 58 Prozent minimiert werden konnte.

Die Entzündungswerte hatten sich ausschliesslich bei jenen Probanden deutlich verbessert, die 500 Gramm Heidelbeeren gegessen hatten.

Kann man Blaubeeren bei Diabetes essen?

Da Übergewicht zu den Hauptursachen von Diabetes Typ 2 zählt, spielt die Ernährung in puncto Prävention eine essenzielle Rolle. Doch ganz unabhängig vom Körpergewicht tragen laut Auswertungen ( 36 ) von drei Langzeitstudien mit Tausenden Probanden spezielle Lebensmittel wie die Blaubeere ganz konkret dazu bei, das Diabetesrisiko zu senken.

Finnische Forscher ( 9 ) teilten 47 Menschen mit hohem Diabetes-Risiko in 3 Gruppen ein, sie erhielten entweder Heidelbeeren, andere Beeren mit geringerem Anthocyangehalt wie z. B. Himbeeren oder eine Kontrolldiät. Nur in der Heidelbeer-Gruppe konnten positive Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel und die Insulinausschüttung beobachtet werden.

Diabetiker werden oft grundsätzlich vor Obst gewarnt, da dieses Fruchtzucker enthält. Eine 7 Jahre währende Studie ( 35 ) mit 500.000 Probanden widerspricht dieser Warnung klar: Denn Diabetiker, die öfter frisches Obst essen, erkranken seltener an Folgeerkrankungen und leben länger.

Inzwischen haben diverse Studien ( 17 ) gezeigt, dass die Pflanzenstoffe der Blaubeere antidiabetische Eigenschaften haben, da sie u. a. die Insulinresistenz verbessern. Iranischen Forschern ( 20 ) zufolge können Diabetiker dem gestörten Glucose- und Lipidstoffwechsel entgegenwirken, indem sie regelmässig die köstlichen Beeren essen ( 8 ).

Helfen Heidelbeeren bei Arteriosklerose?

Vier von zehn Todesfälle sind in Deutschland auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. Eine Änderung des Lebensstils (z. B. der Essgewohnheiten) kann Experten zufolge viel dazu beitragen, um diesbezüglich vorzubeugen.

Laut einem Review ( 13 ) haben inzwischen einige epidemiologische Studien gezeigt, dass das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesenkt werden kann, wenn regelmässig anthocyan-reiche Obstarten – insbesondere Heidelbeeren – gegessen werden.

An einer polnischen Studie ( 11 ) nahmen beispielsweise 25 Frauen und 11 Männer teil, die für 6 Wochen 3-mal pro Woche 150 Gramm tiefgekühlte Heidelbeeren zu sich nahmen. Daraufhin wurde festgestellt, dass das Gesamtcholesterin gesunken und das "gute" HDL-Cholesterin angestiegen war.

Bei den Frauen beispielsweise sank der Gesamtcholesterinspiegel von 5,63 mmol/l auf 5,29 mmol/l. Das LDL-Cholesterin sank von 3,39 auf 3,14 mmol/l und auch die Triglyceride sanken von 1,46 auf 1,06 mmol/l. Das HDL-Cholesterin stieg hingegen von 1,57 auf 1,67 mmol/l.

Wissenschaftler ( 12 ) von der University of Lodz liessen verlauten, dass diese positive Wirkung u. a. auf die blaubeereigenen Pflanzenstoffe zurückzuführen sei. Diese haben nämlich nicht nur antioxidative Eigenschaften, sondern wirken auch der Verklumpung von Blutplättchen entgegen, was in Bezug auf Arteriosklerose und Herzinfarkt eine zentrale Rolle spielt.

Senken Blaubeeren den Blutdruck?

Blaubeeren können laut Forschern von der University of Oslo nicht nur vorbeugend, sondern auch bei einem bereits bestehenden Leiden hilfreich sein. An der 12-wöchigen doppelblinden placebokontrollierten Studie ( 16 ) nahmen 134 Bluthochdruck-Patienten zwischen 50 und 70 Jahren teil.

Sie bekamen pro Tag entweder 500 Milliliter eines handelsüblichen Fruchtsaftes aus Blaubeeren, Weintrauben, Aroniabeeren und Kirschen, einem ähnlichen Saft, der zusätzlich mit einem anthocyanreichen Extrakt angereichert war oder einem Placebogetränk. Vor der Studie, nach 6 und erneut nach 12 Wochen wurde der Blutdruck gemessen und es stellte sich heraus, dass dieser durch beide Fruchtsäfte erheblich gesenkt werden konnte.

Helfen Heidelbeeren nach einem Herzinfarkt?

Im Jahr 2019 wurde bei einer 8-wöchigen Studie ( 1 ) in Schweden untersucht, ob Heidelbeeren die Therapie nach einem überwundenen akuten Herzinfarkt unterstützen können. 50 Patienten wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Eine erhielt lediglich die medizinische Standardtherapie, die andere zusätzlich täglich 40 Gramm Heidelbeerpulver, das 480 Gramm der frischen blauen Beeren entsprach.

Die Forscher stellten fest, dass die Probanden der Heidelbeergruppe beim Sechs-Minuten-Gehtest im Schnitt 38 Meter mehr zurücklegen konnten. Zudem konnte das "schlechte" LDL-Cholesterin im Blut im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant gesenkt werden.

Wozu verwendet man Heidelbeeren in der Küche?

Ob im Fruchtsalat, auf dem Frühstücksbrötchen, im Müsli oder ganz pur: Heidelbeeren schmecken roh wie ein Gedicht. Sie können die Früchtchen aber auch wunderbar verwenden, um einen Heidelbeersaft oder Süssspeisen wie etwa einen leckeren Heidelbeerkuchen, ein erfrischendes Eis oder einen Milchreis zuzubereiten. So manch einer schwört auf Heidelbeeren im Salat oder gar im Curry.

Eine besondere Leckerei ist die Heidelbeermarmelade ( 21 ). Durch das Einkochen können die Früchte überdies für längere Zeit haltbar machen. Da sich Industriezucker allerdings negativ auf die Gesundheit auswirkt, sollten Sie auf Alternativen wie Agavendicksaft setzen. Pro 500 Gramm Blaubeeren benötigen Sie davon 250 Gramm. Wenn Sie ein paar Apfelschalen und den Saft einer halben Zitrone hinzugeben, geliert die Marmelade wunderbar.

Heidelbeermus hat den grossen Vorteil, dass Sie weder Industriezucker noch ein anderes Süssungsmittel benötigen. Frisches Heidelbeermus hält sich im Kühlschrank zwei bis vier Tage. Wenn Sie das Mus allerdings in sterilisierten Einweckgläsern bei 75 Grad für rund 25 Minuten (im Wasserbad oder Backofen) einkochen, können Sie es einige Monate aufbewahren.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.