Prostatakrebs: Tipps aus der Naturheilkunde
In Deutschland werden jedes Jahr mehr als 40.000 neue Prostatakrebs-Erkrankungen festgestellt (in den USA 200.000), die zu ungefähr 11.000 Sterbefällen führen (in den USA zu 31.000). Das Risiko für Prostatakrebs kann jedoch sehr gut mit verschiedenen Maßnahmen reduziert werden. Sollten Sie bereits eine Prostatakrebs-Diagnose erhalten haben, dann unterstützen unsere Tipps die Heilung und helfen Ihnen dabei, die schulmedizinische Therapie besser durchzustehen.
Tipp 1: Optimieren Sie Ihre Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren
Langkettige Omega-3-Fettsäuren (DHA und EPA) scheinen sich zwar weniger auf die Entstehung von Prostatakrebs auszuwirken, aber bei bestehendem Krebs dessen Fortschreiten zu verlangsamen und den Betreffenden vor aggressiven Krebsformen zu schützen. Sogar Männer, die erblich bedingt zu aggressivem Prostatakrebs neigen, profitieren von der Schutzwirkung der Omega-3-Fettsäuren.
Vermutlich ist der Zusammenhang zwischen Omega-3-Fettsäuren und Prostatakrebs jedoch insgesamt kompliziert. Denn manche Studien zeigen, dass Männer, die 3-mal wöchentlich Fisch essen, weniger stark von Prostatakrebs betroffen sind als Männer, die nur 1- oder 2-mal wöchentlich Fisch essen. Andere Untersuchungen zeigen keinen Zusammenhang, also keine Auswirkung der Omega-3-Fettsäuren auf Prostatakrebs. Wieder andere warnen vor zu viel Fisch (was besonders für Länder gilt, in denen generell mehr Fisch gegessen wird, wie Schweden und Japan). Der Grund könnten die Schadstoffe im Fisch sein, wie polychlorierte Biphenyle (PCB) und Methylquecksilber. Beide Stoffe gelten als endokrine Disruptoren (Stoffe, die den Hormonhaushalt beeinträchtigen können) und stören das empfindliche Testosteron-Östrogen-Gleichgewicht ( 4 ).
Eine ökologisch sinnvolle und absolut gleichwertige sowie schadstofffreie Alternative zu Fisch ist Algenöl. Auch das Algenöl enthält (in ähnlichen Mengen wie Fischöl) langkettige Omega-3-Fettsäuren, kann gezielt (nicht zu viel, nicht zu wenig) als Nahrungsergänzung eingenommen werden und versorgt daher zuverlässig mit den benötigten Fettsäuren.
Tipp 2: Essen Sie gegen Prostatakrebs ganz bestimmte Lebensmittel
Oft ist im Zusammenhang mit der Prävention von Prostatakrebs die Rede von Lebensmitteln, die eher zu meiden sind, wie z. B. Fleisch und tierisches Fett, Frittiertes und Milchprodukte. Genauso wichtig sind aber natürlich auch Tipps zu Lebensmitteln, die einen schützenden Effekt haben.
Granatäpfel und Walnüsse
So empfehlen Wissenschaftler zur Unterstützung der Prostata-Gesundheit, mehr Granatäpfel ( 2 ) und Walnüsse ( 3 ) zu essen. Diese beiden besonders vitalstoffhaltigen Lebensmittel liefern u. a. spezielle Stoffe, die das Wachstum und damit die Größe von Prostatatumoren reduzieren können.
Phenylpropanoide sind die in Granatäpfeln enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe. Sie beugen der Entstehung von Prostatakrebszellen vor. Die Inhaltsstoffe in Walnüssen wurden gar mit einem um 30 Prozent langsameren Wachstum der Krankheit und mit um 50 Prozent kleineren Tumoren in Verbindung gebracht - zumindest ließ sich dies bei Mäusen feststellen, die in Versuchen genetisch darauf programmiert waren, an Prostatakrebs zu erkranken.
Blumenkohl mit Kurkuma
Auch Kreuzblütengewächse, wie Kohl (z. B. Blumenkohl), Rettich, Rucola und Kresse wirken sich positiv auf Prostatakrebs aus - am besten in Kombination mit Kurkuma, wie wir hier erklären: Blumenkohl mit Kurkuma bei Prostatakrebs
Der Wirkstoff aus Kurkuma (Curcumin) kann auch höher konzentriert in Form von Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen werden, um auf diese Weise eine bessere Wirkung zu erzielen. In Mäusestudien konnte Curcumin die Ausschüttung metastasenfördernder Botenstoffe verringern.
Meist nimmt man 1000 bis 2000 mg Curcumin pro Tag ein, abhängig auch von der Art des Präparates.
Pilze und Soja
In einer Studie zeigte sich, dass Männer, die mindestens dreimal wöchentlich Pilze essen (Shiitake, Champignons, Austernpilze u. a.), seltener an Prostatakrebs erkranken als Männer, die Pilze nicht so gerne essen. Auch Sojaprodukte wirken sich positiv auf die Prostata aus, z. B. täglich 50 g Tofu/Tempeh und 200 ml Sojadrink. Details dazu lesen Sie hier: Soja für die Prostata.
Gemahlene Leinsamen
Leinsamen enthalten Lignane - sekundäre Pflanzenstoffe, die zu den Phytoöstrogenen zählen. Sie zeigten in Untersuchungen einen hemmenden Effekt sowohl auf Brustkrebs als auch auf Prostatakrebs - in Dosen von z. B. 25 g pro Tag. Damit die Lignane auch resorbiert und verwertet werden können, müssen die Leinsamen gemahlen werden (z. B. mit einer Küchenmaschine oder in einem Mixer). Vergessen Sie nicht, zum Leinsamen immer viel Wasser zu trinken, am besten 400 ml pro 25 g Leinsamen.
Auch manche Leinöle enthalten Lignane, was aber auf der Flasche angegeben sein muss.
Ballaststoffreiche Lebensmittel
Eine Studie der University of South Carolina (USC) von 2012 mit insgesamt 2000 Männern ergab: Je mehr Ballaststoffe ein Mann verzehrt, umso geringer ist sein Risiko für aggressiven Prostatakrebs ( 1 ). Um bis zu 39 Prozent sank das Risiko für ballaststoffreich essende Männer (mehr als 25 g Ballaststoffe pro Tag) im Vergleich zu Männern, die sich ballaststoffarm ernährten (weniger als 17 g pro Tag).
Besonders ballaststoffreich sind Vollkornbrot, Haferflocken, Nüsse, Hülsenfrüchte, aber auch Gemüse oder natürlich die bereits genannten Leinsamen und Pilze. Eine Tabelle mit dem Ballaststoffgehalt von Lebensmitteln finden Sie hier: Ballaststoffe in Lebensmitteln
Tipp 3: Trinken Sie polyphenolreiche Getränke
Antioxidantien und andere biologisch aktive natürliche Stoffe wie z. B. Polyphenole sind in vielen natürlichen Getränken enthalten und gelten als wichtige Faktoren bei der Prävention und der Behandlung von Prostatakrebs.
So zeigten zum Beispiel neuere Studien, dass Polyphenol E - einer der aktiven Inhaltsstoffe im Grünen Tee - den PSA-Spiegel (Prostataspezifisches Antigen) absenken könne. Ebenfalls polyphenolreich sind Kräutertees wie z. B. Brombeerblättertee und Säfte wie z. B. Tomatensaft, roter Traubensaft und Rote-Bete-Saft.
Tipp 4: Nehmen Sie ab, bewegen Sie sich und senken Sie Ihr Cholesterin
Eine Studie, die von Wissenschaftlern der John Hopkins University im amerikanischen Baltimore/Maryland durchgeführt wurde, deutet an, dass Männer deren Cholesterinspiegel unter 200mg/dL liegt, ein um fast 60 Prozent geringeres Risiko haben, jemals an einer aggressiven Prostataveränderung zu erkranken.
Sie können Ihren Cholesterin-Spiegel senken, indem Sie regelmäßig Sport treiben, abnehmen und sich gesünder ernähren. Zu einer gesunden Ernährung und Möglichkeiten, den Cholesterinspiegel zu senken, finden Sie auf unseren Seiten ausführliche Informationen.
Sie sehen schon, es läuft auf eine insgesamt gesunde Lebensweise hinaus (abnehmen, Sport, gesund essen, nicht rauchen). Doch kann genau eine solche Lebensweise - laut einer Studie - das Prostatakrebsrisiko sogar dann halbieren, wenn eine erbliche Vorbelastung besteht. Und wenn doch ein Prostatakrebs entsteht, so ist das Risiko für einen aggressiven Krebs deutlich geringer, wenn Sie gesund leben und essen.
Tipp 5: Kümmern Sie sich um ausreichend Vitamin D
Vitamin D, das "Sonnenvitamin", das unser Körper selbst unter Einfluss der Sonne bilden kann, stellt laut einiger britischer Forscher ein Bestandteil einer effektiven Behandlung gegen Prostatakrebs dar, da es den PSA-Spiegel ( 1 ) bei betroffenen Patienten um fast 20 Prozent senken könne.
"Hierbei handelt es sich um eine Behandlungsmethode, die sehr wahrscheinlich keine signifikanten giftigen Nebenwirkungen aufweist und als eine willkommene Ergänzung zu anderen therapeutischen Optionen für Patienten mit Prostatakrebs gelten kann," sagt Professor Jonathan Waxman vom Londoner Imperial College ( 5 ).
In anderen Untersuchungen konnte eine Gabe von 4000 IE Vitamin D pro Tag Prostatatumoren bei manchen Männern sogar verkleinern. Lassen Sie daher zunächst Ihren Vitamin-D-Spiegel überprüfen und nehmen dann die für Sie persönlich passende Dosis ein. Wir erklären hier, worauf dabei zu achten ist: Tipps zur richtigen Vitamin-D-Einnahme
Risiko für Prostatakrebs reduzieren
Bei unseren Tipps handelt es sich um Maßnahmen, die jeder Mann für sich selbst umsetzen und damit sein persönliches Risiko für Prostatakrebs deutlich reduzieren kann.