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Heilpflanzen für starke Knochen und gesunde Zähne

Heilpflanzen wirken sehr gut gegen Erkältungen oder bei Blasenproblemen. Auch gegen Rheuma und für das Herz sind Kräuter gewachsen. Aber für Knochen und Zähne? Wir stellen Ihnen Heilpflanzen vor, die Ihnen gemäss der traditionellen Volksheilkunde zu starken Knochen und gesunden Zähnen verhelfen können. Heilpflanzen, die Ihr ganzheitliches Programm zur Osteoporose-Prävention unterstützen, die eine rasche Regeneration nach Knochenbrüchen fördern und Ihre Zähne von innen heraus stärken.

Aktualisiert: 04 Februar 2024

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Mächtige Heilpflanzen für Knochen und Zähne

Heilpflanzen, die Knochen und Zähne heilen können, müssen ganz besonders mächtige Heilpflanzen sein – so könnte man denken. Schliesslich sollen diese Heilpflanzen tief im Körper wirken und dann auch noch an unserem härtesten Gewebe – den Knochen und Zähnen. Wie soll einer Heilpflanze das gelingen?

Calcium und Fluor in Heilpflanzen für die Knochen?

Und was genau erwarten wir überhaupt von einer Heilpflanze, die den Knochen und Zähnen gut tut? Muss sie besonders calciumreich sein? Sollte sie eine ordentliche Portion Fluor enthalten? Weit gefehlt.

Die meisten Heilpflanzen für gesunde Knochen enthalten nicht viel mehr Calcium als andere Heilpflanzen auch. Das ist zwar schon einmal deutlich mehr als die durchschnittliche Calciummenge unseres gewöhnlichen Kulturgemüses.

Doch in einer Dosis von nur wenigen Löffelchen pro Tag, womöglich noch in Form eines Tees, kann der Calcium- oder auch der Fluoridgehalt von speziellen Knochenheilkräutern nicht wirklich ausschlaggebend sein.

Heilpflanzen für Knochen und Zähne

Ein Tee aus Heilpflanzen ist jedenfalls schnell besorgt und ausserdem rasch zubereitet. Mehr Aufwand hingegen erfordert die Auswahl der richtigen Heilpflanze.

Dass Thymian gegen Husten wirkt und die Goldrute für die Blase gut ist, wissen Sie bestimmt. Vielleicht ist Ihnen auch längst bekannt, dass die Brennnessel bei Rheuma ideal ist und der Weissdorn dem Herzen nützt.

Welche Heilpflanzen aber für die Knochen und Zähne geeignet sind, ist den wenigsten geläufig.

Wir stellen Ihnen nachfolgend nicht nur die wichtigsten Heilpflanzen für gesunde Knochen und Zähne vor, sondern lüften ausserdem das Geheimnis, wie und warum sich diese Heilpflanzen so gut für die Knochen eignen und in welcher Form sie am besten angewendet werden.

Bittere Heilpflanzen für Knochen und Zähne

Für viele Magen-, Leber- und Gallenprobleme sind Bitterstoffe ein regelrechtes Wundermittel. Sie regulieren die Konzentration der Magensäfte, stärken die Leber und verbessern den Gallenfluss.

Schon der erste Punkt weist auf die Knochen- und Zahn-Wirksamkeit von Bitterstoffen hin, da nur mit einer ausreichenden Magensaftproduktion jene Mineralstoffe und Spurenelemente, die für gesunde Knochen und Zähne essentiell sind, überhaupt erst resorbiert werden können, wie z. B. Calcium, Magnesium, Kalium, Bor, Silizium etc.

Aus diesem Grund gelten alle Medikamente (z. B. Säureblocker), die zu einer ungesunden Reduzierung der Magensäurebildung führen, als echte Knochen- und Zahnfeinde. Sie sollten wirklich nur im allerhöchsten Notfall und nur kurzzeitig eingenommen werden, bis man sich über ganzheitliche Massnahmen zur Gesundung des Verdauungssystems informiert hat.

Diese werden dann die Magen-Darm-Situation verbessern, die Magensaftbildung regulieren und auf diese Weise für eine optimale Aufnahme der Mineralstoffe aus der Nahrung sorgen.

Knochen und Zähne können jetzt wieder aus dem Vollen schöpfen.

Bitterstoff-Heilpflanze Löwenzahn

Zu den bitterstoffreichen Heilpflanzen gehört z. B. der Löwenzahn (Taraxacum officinale). Sehr viel bitterstoffreicher als die Blätter ist jedoch die Löwenzahnwurzel, die es als Extrakt im Handel gibt und messerspitzenweise eingenommen wird.

Bitterstoff-Heilpflanzen-Mix

Weitere Bitterstoff-Heilpflanzen sind die Bibernelle, der Kümmel, der Bitter-Fenchel, die Wacholderbeeren, der Beifuss, der Anis und die Schafgarbe. Manche bittere Basenpulver bestehen aus genau dieser Zusammenstellung.

Man bereitet sich daraus einen Tee oder nimmt davon mehrmals täglich einen Viertel Teelöffel voll, der gut eingespeichelt und ein bisschen im Mund behalten wird, bevor er geschluckt wird.

Bitterstoff-Heilpflanzen im Kräuterbitter

Auch Kräuterbitter (alkoholhaltige Kräuterelixiere) versorgen – schon bei tropfenweiser Einnahme – mit reichlich Bitterstoffen, z. B. aus Wermut, Engelwurz (Angelika), Pomeranze, Kalmus, Kardamom, Kümmel, Gewürznelken, Zimt, Koriander, Galgant, Enzian, Ingwer etc.

Neben den typischen Bitterstoff-Heilpflanzen gibt es jedoch noch einige andere Spezialisten unter den Heilkräutern, die ganz konkret auf die Gesundheit der Knochen und Zähne einwirken.

Beinwell – Heilpflanze für Knochen und Zähne

Der Beinwell (Symphytum officinale) ist wohl die bekannteste Heilpflanze für Knochen und Zähne. Der Beinwell wurde schon von Hildegard von Bingen und Paracelsus (sicher auch schon viel früher) als Heilpflanze für die Knochen eingesetzt.

Man sagt der rau behaarten Pflanze viele Wirkungen nach. So hemmt sie Entzündungen, nimmt Schwellungen die Kraft, heilt Wunden, stillt Schmerzen und fördert die Heilung von Knochenbrüchen und deren Kallusbildung. Als Kallus bezeichnet man das neu gebildete Knochengewebe, das nach Knochenbrüchen rund um die Bruchstelle entsteht.

Früher wurde der Beinwell als Breiumschlag um Wunden und gebrochene Knochen gelegt. Auch Wundtees waren gang und gäbe.

Und obwohl einst der Beinwell sogar häufig als spinatähnliches Gemüse verzehrt wurde, wird heute immer wieder vor der innerlichen Anwendung des Beinwells gewarnt. Er enthalte bedenkliche Mengen an Pyrrolizidinalkaloiden, so heisst es. Dabei handelt es sich um eine Gruppe sekundärer Pflanzenstoffe, die sich in Tierexperimenten als leberschädlich und krebserregend herausgestellt hätten.

Als Alternative werden heutzutage für die kurweise Beinwell-Anwendung gerne Beinwellzubereitungen in homöopathischer Dosierung (z. B. als D4 bis C30) empfohlen. Die individuell passende Dosis sollte am besten mit einem Homöopathen besprochen werden.

Allgemein gebräuchlich ist die niedrige Potenz jedenfalls für mehrwöchige Kuren (z. B. zur Osteoporose- oder Parodontose-Behandlung), während die Hochpotenz als einmalige Gabe z. B. nach Operationen eingesetzt wird, um die Wundheilung zu fördern.

Sanikel – Heilpflanze für Knochen und Zähne

Der Sanikel (Sanicula europaea) ist optisch eine unscheinbare Wildpflanze, die gerne in Bergwäldern wächst. Ihr intensiver Geschmack weist auf eine starke Heilkraft hin. Dass der Sanikel offenbar besonders gut auf die Knochen einwirken kann, zeigt sein Zweitname aus alten Zeiten: Bruchkraut wurde er damals genannt.

Paracelsus soll im Hinblick auf Knochenbrüche gerne einen Trank aus Frauenmantel, Beinwell und Sanikel verabreicht haben. Und auch Margret Madejsky, Kräuterfachfrau aus heutiger Zeit, empfiehlt den Sanikel in ihrem Buch "Lexikon der Frauenkräuter" in Teeform oder Weinabkochung – "insbesondere bei nicht mehr heilen wollenden Knochenbrüchen alter Frauen."

Natürlich darf der Sanikel bei dieser Wirkung auf die Knochen auch in typischen Osteoporosetees nicht fehlen. Gemeinsam taucht er dort auf mit dem Färberginster, dem Frauenmantel, den Rotkleeblüten und vielen anderen Knochen-Heilpflanzen an seiner Seite.

Da der Sanikel auch eine hemmende Wirkung auf den Candida-Pilz hat, wird er ebenfalls bei Vaginalmykosen empfohlen – in Form 10prozentiger Urtinktur in Vaginalzäpfchen oder in Form von Tee als Vaginalspülung.

Ackerschachtelhalm – Heilpflanze für Knochen und Zähne

Der Ackerschachtelhalm (auch Zinnkraut, Equisetum arvense) bringt einen ganz anderen Aspekt in die pflanzenheilkundliche Therapie von Knochen- und Zahnproblemen, liefert er doch insbesondere Silizium in Form von Kieselsäure.

Silizium jedoch ist ein wichtiger Bestandteil des Knochens, ja, man fand an jenen Stellen im Knochen besonders viel Silizium, wo neues Gewebe am Entstehen war. Und so gilt der Schachtelhalm ganz allgemein als Anregungsmittel für den Knochenaufbau sowie als DAS Stärkungsmittel für Bindegewebe aller Art – zu denen auch als härtestes Bindegewebe die Knochen und Zähne gehören.

Oft werden der Schachtelhalm und sein Silizium gar als "Kraftfutter" für die Knochen bezeichnet, da er ihnen die nötige Elastizität, Struktur und Festigkeit verleiht. Aus der Osteoporose-Prävention oder –Therapie ist er jedenfalls nicht mehr wegzudenken.

Der Schachtelhalm und das Silizium wirken überdies entzündungshemmend (auch bei Rheuma) und helfen gegen immer wieder auftauchende Blasenentzündungen oder Scheidenpilzinfektionen.

Den Schachtelhalm kann man selbst in der Natur sammeln und daraus Tee oder Sitzbäder zubereiten. Im Handel gibt es ihn in vielfältiger Form – als Urtinktur, als Kraut für Tee, als Pulver oder als Kapseln mit dem Trockenextrakt sowie in homöopathischen Präparaten.

Da sich das Silizium gerade in Teezubereitungen nur schwer aus dem Schachtelhalm löst, sind zusätzliche Siliziumeinnahmen über ein Siliziumpräparat sehr empfehlenswert. Lesen Sie dazu auch unsere weitergehenden Informationen über Siliziummangel.

Achtung: Verwechseln Sie den Ackerschachtelhalm (den Sie sammeln möchten) nicht mit dem giftigen Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre). Wie Sie den Ackerschachtelhalm vom Sumpfschachtelhalm unterscheiden lernen können, wird sehr gut in diesem Video erklärt (ab Minute 5:15): Unterschied Acker- und Sumpfschachtelhalm

Heilpflanzen gegen Osteoporose

In den Wechseljahren ängstigen sich viele Frauen um ihre Knochengesundheit und fürchten eine Osteoporose (Knochenschwund), bei der sich nicht nur die Knochendichte verringert, sondern auch die Stabilität und Elastizität der Knochen. Im Verlauf der Krankheit werden Knochenbrüche bei immer geringeren Belastungen immer wahrscheinlicher.

So rasch, wie die Knochen Calcium verlieren, so rasch lagert sich das Mineral in die Blutgefässwände. Die Knochen werden brüchig, die Blutgefässe steif und unbeweglich und der Mensch wird anfällig für Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Beschwerden aller Art.

Ganzheitliche Massnahmen, die eine solche Entwicklung aufhalten können, haben wir Ihnen schon in unserem Artikel über die ganzheitliche Osteoporose-Prävention dargelegt. Begleitend dazu können die eben beschriebenen, aber auch ganz besonders die folgenden Heilpflanzen eingesetzt werden:

Färberginster – Heilpflanze für gesunde Knochen

Der Färberginster (Genista tinctora) rückt derzeit immer mehr in den Fokus der Wissenschaft, da man in ihm den sekundären Pflanzenstoff Genistein fand, ein so genanntes Phytoöstrogen aus der Familie der Isoflavone. Man vermutet daher, dass der in der Volksheilkunde übliche Einsatz des Färberginsters zur Vorbeugung von Knochenleiden absolut korrekt war.

Genistein wirkt einem übermässigen Östrogeneinfluss entgegen (z. B. bei Östrogendominanz), da es sich an die Östrogenrezeptoren bindet und soll daher hemmend u. a. auf die Entstehung von Brustkrebs wirken können.

Gleichzeitig reduziert Genistein den Knochenabbau und soll sogar – aufgrund seines Gehalts an Flavonoiden – auf die Schilddrüse regulierend wirken, so dass der Färberginster eine interessante Heilpflanze für die Wechseljahre darstellt (in denen nicht selten auch erstmals Schilddrüsenprobleme auftauchen).

Da der Färberginster jedoch zu den Giftpflanzen zählt, ist er sehr bedacht und in Absprache mit einem kundigen Phytotherapeuten zu dosieren. Wenn dies berücksichtigt wird, dann kann sein Anteil an herzwirksamen Substanzen (Spartein) ausserdem zu einer Anregung des Kreislaufs sowie zur Blutdruckregulierung beitragen.

Der Färberginster wird gemeinhin als Zutat in Kräuterteemischungen für die Wechseljahre gemischt werden, z. B. gemeinsam mit dem Frauenmantel und den Rotkleeblüten.

Rotklee – Heilpflanze gegen Osteoporose

Auch der Rotklee (Trifolium pratense) wirkt – ähnlich wie der Färberginster – aufgrund seiner Isoflavone östrogenartig und somit dem Knochenabbau entgegen. Weitere hervorzuhebende Eigenschaften sind eine verjüngende sowie krebsfeindliche Wirkung.

Verjüngend deshalb, weil die Isoflavone des Rotklees – z. B. in Gesichtswässern oder Hautcremes – die Fähigkeit der Hautzellen zur Wasserspeicherung verbessern.

Ihre östrogenähnliche Wirkung führt natürlich auch zu einer Besserung von Scheidentrockenheit sowie vielen anderen Problemen in den Wechseljahren, die auf einen Östrogenmangel zurück zu führen sein können.

Die Rezeptur für Vaginalkugeln mit Rotklee finden Sie hier: Welches Gleitmittel ist gesund?

Frauenmantel – Heilpflanze für die Knochen

Im Gegensatz zu den beiden obigen Heilpflanzen wirkt der Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) nicht östrogenartig, sondern progesteronartig und kann daher überall dort Anwendung finden, wo eine Östrogendominanz gemeinsam mit einem Progesteronmangel vorliegt – was häufig bereits bei Frauen ab 30 der Fall ist und zu prämenstruellen Störungen mit Stimmungsschwankungen, Wassereinlagerungen, Brustschmerzen etc. führen kann.

Der Frauenmantel gilt generell als Heilpflanze, die den Hormonhaushalt der Frau einpendeln kann und so auch in den Wechseljahren eine wichtige Helferin darstellt.

Darüber hinaus weiss man, dass die alleinige Gabe von Östrogen in den Wechseljahren zwar die Knochendichte erhöhen soll, die zusätzliche Gabe von Progesteron jedoch die Knochendichte noch weiter verbessern kann. Progesteron soll ausserdem die Bildung der Osteoblasten (knochenaufbauende Zellen) aktivieren, so dass es nicht wundert, dass die Knochendichte parallel zum Progesteronspiegel im Blut steigt.

Heilpflanzen begleiten ganzheitliche Therapien

Die Apotheke der Natur hält also auch für unsere härtesten Gewebe nützliche und sinnvolle Heilpflanzen bereit, so dass eine Phytotherapie begleitend zur ganzheitlichen Osteoporose-Prävention oder –Therapie oder auch zur Verbesserung der Zahngesundheit eine hervorragende Idee darstellt.

Ideal wäre es, wenn Sie zur genauen Zusammenstellung einer Heilpflanzenkur (z. B. gegen Osteoporose) einen Phytotherapeuten oder Heilpraktiker mit phytotherapeutischer Zusatzausbildung aufsuchten und mit diesem alle Details zur Dauer der Therapie, Zubereitung der Präparate und Einnahmehäufigkeit besprechen.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.