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Petersilie: Das vielfältige Heilkraut

Petersilie wird in vielen Ländern traditionell als Heilpflanze verwendet. Das Gewürzkraut ist reich an sekundären Pflanzenstoffen und hat viel mehr zu bieten, als nur Deko auf dem Tellerrand zu sein. Es lohnt sich daher enorm, die Petersilie ab jetzt öfter zu verspeisen.

Aktualisiert: 22 Januar 2024

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Petersilie war ein beliebtes Heilkraut in der Antike

Petersilie verfeinert nicht nur Sossen, grüne Salate, Suppen und Eintöpfe, sondern ist auch reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Ursprünglich stammt die Petersilie aus dem Mittelmeerraum und gedieh insbesondere in den nordafrikanischen Ländern, wie Marokko, Algerien und Tunesien, bevor sie sich weiter in den Norden ausbreitete.

Im antiken Griechenland wurde die Petersilie sogar als heilig angesehen und den Siegern von Wettkämpfen als Kranz überreicht. Schon damals war die Pflanze ein geschätztes Heilkraut und galt unter anderem als aphrodisierend, harntreibend und verdauungsfördernd.

Inzwischen wird die Petersilie weltweit angebaut, allerdings weniger als Heilpflanze, sondern hauptsächlich als Gewürzpflanze.

Die glatte und die krause Petersilie

Die Petersilie (Petroselinum crispum) gehört zur Familie der Doldenblütler. Petersilie ist aber nicht gleich Petersilie. Das was Sie vermutlich aus dem Supermarkt oder dem Garten kennen, ist die Blattpetersilie, die es in zwei Varianten gibt: mit glatten und mit krausen Blättern.

Der Geschmack der glatten Petersilie ist sehr intensiv und etwas stärker als der Geschmack der krausen Petersilie. Zudem ist die glatte Petersilie einfacher zu waschen, da in den krausen Blättern oftmals Insekten und Erde hängen bleiben. Je nach Züchtung sind die Krausungen unterschiedlich stark.

Neben der Blattpetersilie wird noch eine weitere Unterart unterschieden: die Wurzelpetersilie oder auch Petersilienwurzel. Diese ähnelt optisch der Pastinake und schmeckt eher süsslich. Die geschälte Wurzel wird häufig für Suppen verwendet, die Blätter sind aber ebenfalls essbar.

Die Japanische Petersilie, auch Mitsuba genannt, sieht der glatten Petersilie zwar ähnlich, ist aber ansonsten nicht näher mit der Petersilie verwandt. Sie gehört lediglich zur selben Familie (Doldenblütler). Geschmacklich erinnert sie eher an Sellerie.

Achtung Verwechslungsgefahr mit anderen Pflanzen

Die Petersilie wächst im Grunde nicht einfach so wild in der Natur. Wenn Sie also auf einer Wiese oder am Wegesrand eine Pflanze entdecken, die Sie an die Petersilie erinnert, dann ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass es keine Petersilie ist. Ja, es könnte sogar eine Giftpflanze sein.

Rein optisch ähneln die Blätter der glatten Petersilie jenen der Hundspetersilie (Aethusa cynapium) und auch den Blättern des Schierlings (Conium maculatum). Beide sind giftig. Isst man sie versehentlich, können nach einer Stunde etwa – je nach verspeister Menge – Vergiftungserscheinungen auftreten (von Brennen im Mund über Sehstörungen bis hin zu Durchfall, Bewusstseinstrübung und schliesslich Atemlähmung).

Allerdings dürfte man spätestens am Geruch erkennen (Blättchen zwischen den Fingern zerreiben und daran riechen), dass es sich nicht um die Petersilie handelt, da beide „Doppelgänger“ nicht einmal annähernd nach Petersilie riechen oder schmecken. Im Gegenteil, der Schierling, der ausserdem einen deutlich gefleckten Stängel hat – riecht nach Mäusepipi.

Es war übrigens ein Schierlingsaft, mit dem der grosse griechische Philosoph der Antike – Sokrates – im Jahr 399 v. Chr. hingerichtet wurde.

Die Nährwerte der Petersilie

Petersilie ist wie alle Kräuter kalorienarm (53 kcal pro 100 g), enthält viel Wasser und wenig Fett. Im folgendem PDF finden Sie die Zusammenstellung der Nährwerte der Petersilie.

Die Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in der Petersilie

In der Petersilie finden Sie fast die ganze Bandbreite an Vitaminen. Da man selten mehr als 10 g in einer Mahlzeit essen wird, nimmt man natürlich auch pro Portion nur 10 Prozent der nachfolgend angegebenen Vitalstoffmengen zu sich. In Sachen Vitamin K aber genügt das bereits, um den Tagesbedarf dieses Vitamins zu decken (1, 2):

Im folgendem PDF finden Sie die Zusammenstellung der Nährwerte, Vitamine Mineralstoffe und Spurenelemente in der Petersilie.

Petersilie als Heilpflanze

In der traditionellen Heilkunde verschiedener Länder gilt die Petersilie schon lange als Heilpflanze. So werden die Blätter und Samen beispielsweise in Form von Extrakten oder Suden bei Diabetes, Herz- und Nierenerkrankungen, Bluthochdruck sowie bei Magen-Darmbeschwerden eingesetzt ( 3 ).

Zahlreiche Studien haben sich bereits mit den heilsamen Wirkungen der Petersilie befasst. Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Tehran University of Medical Science beispielsweise hat eine Übersichtsarbeit zu sämtlichen Petersilienstudien aus den Jahren 1966 bis 2013 veröffentlicht.

Die daraus entstandene Liste medizinischer Wirkungen der Petersilie ist lang. Unter anderem wird aufgeführt, dass die Petersilie den Blutzuckerspiegel senken, Krämpfe lösen, abführen und antibakteriell wirken kann. Zusätzlich gilt die Petersilie als hochkarätiges Antioxidans, bekämpft also freie Radikale und oxidativen Stress – eine der Hauptursachen vieler chronischer Erkrankungen.

So verspeisten in einer kleinen Studie sieben Teilnehmer täglich über eine Woche hinweg jeweils 20 g Petersilienblätter. Es kam zu einem deutlichen Anstieg der antioxidativen Enzyme, was in der Kontrollgruppe, die keine Petersilie ass, nicht der Fall war ( 4 ).

Petersilie entgiftet den Körper

Petersilie ist wie viele andere grüne Gemüse reich an Chlorophyll – das Farbpigment, das den Pflanzen ihre grüne Farbe verleiht und ihnen ermöglicht, Photosynthese zu betreiben. Im menschlichen Körper soll Chlorophyll zur Entgiftung beitragen und z. B. Schwermetalle, wie Quecksilber ausleiten helfen ( 5 ) ( 6 ).

Der grüne Farbstoff besteht u. a. aus einem sogenannten Porphyrin-Ring, der in der Mitte ein Magnesiumion aufweist. Dieses Magnesium kann nun gegen ein Schwermetallion ausgetauscht werden. Anschliessend wird dieser neue Komplex über den Darm ausgeschieden (5). 

Chlorophyll soll zudem vor Dioxinen schützen – zumindest laut Untersuchungen an Ratten, in denen sich zeigte, dass Chlorophyll die Aufnahme von Dioxinen im Verdauungstrakt hemmt und die Ausscheidung dieser giftigen Stoffe fördert ( 7 ).

Auch Aflatoxine ( Schimmelpilzgifte ), die wir unbemerkt mit der Nahrung aufnehmen, können mit Hilfe einer chlorophyllreichen Ernährung aus dem Körper ausgeleitet werden ( 8 ). Lesen Sie dazu auch unseren Artikel Entgiften mit chlorophyllhaltigen Pflanzenl.

Petersilie beugt Nieren- und Blasensteinen vor

In der Pflanzenheilkunde wird Petersilie traditionell als sogenanntes Aquaretikum zur allgemeinen Aktivierung der Nieren, Blase und der Harnwege eingesetzt. Ein Aquaretikum ist eine Heilpflanze, die man zur Durchspülungstherapie verwendet, weil sie die Urinausscheidung fördert und in diesem Zusammenhang bei einer Blasenentzündung verwendet werden und bis zu einem gewissen Grad meist auch Nieren- und Blasensteinen vorbeugen kann ( 9 ) ( 10 ).

In Tierstudien konnte ein Petersilienextrakt sogar das Wachstum bestehender Steine hemmen. Die mit Petersilienextrakt behandelten und an Nierensteinen (Calciumoxalatsteinen) leidenden Tiere hatten nach der 15-tägigen Einnahme des Extraktes so gut wie keine Nierensteine mehr. Allerdings hatte es sich um einen Extrakt aus Petersiliensamen und nicht aus Petersilienblättern gehandelt. 

Doch auch die Petersilienblätter können gegen Nierensteine hilfreich sein - und das, wo die Petersilienblätter doch als oxalsäurereich gelten und von oxalsäurereichem Gemüse bei Nierensteinen meist abgeraten wird. Immerhin bestehen 75 Prozent aller Nierensteine aus Calciumoxalat, so dass der zusätzliche Verzehr von Oxalsäure nicht so sehr logisch klingt.

Petersilie hilft trotz Oxalsäure gegen Nierensteine

Forscher der Tehran University of Medical Sciences erklären in einer Studie aus dem Jahr 2018 jedoch, warum auch die Petersilienblätter – und zwar trotz ihres Oxalsäuregehaltes – gegen oxalathaltige Nierensteine hilfreich sein können. 

Es sei der hohe Chlorophyll- und Magnesiumgehalt der Petersilie, der die Bildung von Calciumoxalatsteinen verhindere. Auch könne die Petersilie den pH-Wert des Harns so regulieren, dass die Calciumoxalatkristalle in Lösung bleiben und mit dem Urin ausgeschieden werden können ( 22 ).

Es ist also alles andere als sinnvoll, bei Vorliegen von Nierensteinen rundheraus vom Verzehr der Petersilie abzuraten, nur weil diese Oxalsäure enthält. Auch ist der Oxalsäuregehalt der Petersilie – obwohl sie stets zu den oxalsäurereichen Lebensmitteln gezählt wird – im Vergleich zu anderen oxalsäurereichen Lebensmitteln recht niedrig.

Während frischer Spinat etwa 970 mg Oxalsäure pro 100 g enthält und Mangold 610 mg, finden sich in der Petersilie nur 170 mg. Nichtsdestotrotz gelten alle Lebensmittel als oxalsäurereich, wenn sie mehr als 50 mg Oxalsäure pro 100 g enthalten. ( 23 )

Petersilie bei Niereninsuffizienz

Bei schwerwiegenden Nierenfunktionsstörungen ( Niereninsuffizienz ) ist häufig eine kaliumarme Diät erforderlich. Petersilie enthält vergleichsweise viel Kalium (1000 mg pro 100 g), weshalb ein übermässiger Verzehr bei den genannten Beschwerden vermieden werden sollte.

Bei einer kaliumarmen Ernährung sollten täglich nicht mehr als 39 mg Kalium pro kg Körpergewicht aufgenommen werden, was bei einer Person mit einem Gewicht von 70 kg etwa 2.700 mg Kalium entspricht ( 11 ). Man könnte also problemlos 5 g Petersilie (50 mg Kalium) in den Speiseplan einbinden – und somit genauso viel wie jeder andere Mensch ebenfalls.

Bei einer kaliumarmen Ernährung ist es eher wichtig, die Hauptzutaten im Auge zu behalten und statt zu Kartoffeln eher zu Vollkornreis, Pasta, Polenta oder Couscous zu greifen und weniger Fleisch zu essen. Dann kann man auch wieder mehr Gemüse essen und sichert so seine Vitalstoffversorgung.

Petersilie gegen Diabetes

Isst man regelmässig Petersilie, dann kann man sogar seinen Blutzuckerspiegel günstig beeinflussen – wie Forscher vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam entdeckt haben. Denn die Petersilie enthält bestimmte Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Flavone (Luteolin und Apigenin), die die Wirkung des Insulins verbessern, was dazu führt, dass mehr Glucose aus dem Blut in die Zellen transportiert wird und auf diese Weise der Blutzuckerspiegel sinkt ( 12 ) ( 13 ).

Zusätzlich blockieren Luteolin und Apigenin Enzyme, die in der Leber die Herstellung von Zucker aus Glykogen (Speicherform von Zucker) in Gang setzen, so dass auch auf diese Weise der Blutzuckerspiegel reguliert wird.

Bei Diabetes Typ 2 liegt zudem häufig eine Fettleber vor. Noch weiss man nicht, ob sie eine Ursache oder Folge des Diabetes ist. Luteolin und Apigenin beugen jedoch der Bildung von Körperfett vor und helfen somit auch dabei, das Risiko einer Leberverfettung zu mindern.

Wenn Sie bei Diabetes somit auf eine flavonreiche Ernährung achten, dann schlagen Sie gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Denn Lebensmittel, die flavonreich sind, enthalten natürlich noch viele weitere Vitalstoffe, die Sie dabei unterstützen werden, Ihren Diabetes zu besiegen.

Einen ausführlichen Artikel zur Wirkung von Luteolin und Apigenin finden Sie hier: Diabetes: Zwei natürliche Pflanzenstoffe helfen, wo noch weitere Lebensmittel aufgeführt werden, die reich an diesen beiden Flavonen sind. Sellerie ist beispielsweise so ein Lebensmittel. Und auch wenn die Petersilie (pro 100 g) die zehnfache Menge an Flavonen liefert, so relativiert sich das wieder, da man vom Sellerie deutlich mehr essen kann als von der Petersilie.

Sie können jedoch auch beides kombinieren, in einem Gemüsecurry etwa oder auch wenn Sie einen Selleriesalat mit Petersilienpesto servieren.

Petersilie und Krebs

Die Petersilie selbst wurde natürlich nicht im Zusammenhang mit Krebs untersucht. Stattdessen isoliert man aus ihr einzelne Stoffe (wie z. B. das Apigenin) und bringt diese im Labor mit Krebszellen zusammen. Eine Forschergruppe der Shaanxi Normal University hat die entsprechenden Erkenntnisse in einem Review zusammengefasst und kommt zum Schluss, dass Apigenin starke Antikrebseigenschaften gegen unterschiedliche Krebsarten, wie zum Beispiel Gebärmutterhalskrebs, Prostatakrebs und Darmkrebs, habe ( 14 ) ( 15 ). 

Der sekundäre Pflanzenstoff hemmt das Wachstum und die Bildung von Metastasen. Bei einigen Krebsarten, wie Prostatakrebs, führte Apigenin sogar zum Tod der Krebszellen (Apoptose) ( 15 ).

Leider gibt es noch keine klinischen Daten dazu, wie sich Apigenin in der Krebstherapie beim Menschen auswirkt. Die Forscher sehen aber grosses Potenzial, dass Apigenin als ergänzendes Mittel zur Chemotherapie oder sogar als Nahrungsergänzungsmittel weiterentwickelt werden könnte. Bis es soweit ist, hält können wir jedoch auch einfach die Petersilie oder den Sellerie essen und damit schon einmal etwas zur Krebsprävention beitragen.

Petersilie gegen Mückenstiche

Selbst äusserlich lässt sich die Petersilie anwenden – und zwar als Hausmittel gegen den Juckreiz nach Mückenstichen. Zerreiben Sie dazu frische Petersilienblättchen zwischen den Fingern und legen diese auf den Mückenstich. Die ätherischen Öle lindern den Juckreiz und lassen die Schwellung im Nu verschwinden.

Allerdings ist die Petersilie mit dieser Wirkung nicht allein auf weiter Flur. Ganz ähnlich können Sie den Spitzwegerich, das Gänseblümchen (Blüten und Blätter) und sogar Zwiebelscheiben einsetzen. 

Petersilie macht müde Männer munter

Schon im antiken Griechenland ist die Petersilie als Aphrodisiakum eingesetzt worden. Auch heute sagt man der Petersilie noch nach, eine anregende Wirkung auf die Geschlechtsorgane zu haben bzw. die Potenz zu stärken. Im Volksmund ist Petersilie deswegen auch unter dem Namen Geilwurz bekannt.

Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass die Mittelmeerdiät sich positiv auf die sexuelle Gesundheit von Männern auswirkt ( 16 ) ( 17 ). Diese ist reich an Vollkornprodukten, Obst, Gemüse, Kräutern und Olivenöl.

Später kam in einer Studie der University of East Anglia an rund 25.000 Männern heraus, dass die Flavonoide dafür entscheidend sind. Eine hohe gewohnheitsmässige Aufnahme von Flavonoiden führt laut den Forschern zu weniger Erektionsstörungen ( 18 ).

Petersilie fördert die Menstruation und löst Menstruationsbeschwerden.

Gerade die auf die Geschlechtsorgane so anregende Wirkung der Petersilie ist es auch, die bei Frauen die Menstruation fördern soll. Schon im Mittelalter wurde die Petersilie daher bei ausbleibender Regelblutung verwendet.

Ja, die anregende Wirkung auf die Gebärmutter galt als so stark, dass man die Petersilie im Mittelalter und bis in die Neuzeit hinein als Abtreibungsmittel verwendet hat. Verantwortlich dafür ist das Apiol, ein Bestandteil des ätherischen Öls der Petersilie. Apiol kann in hoher Konzentration zum Schwangerschaftsabbruch führen.

Da die Petersilie ausserdem krampflösend wirkt, kann sie gleichzeitig Menstruationsbeschwerden lindern (3): Einige frische Petersilienblätter mit kochendem Wasser übergiessen und fünf Minuten ziehen lassen. Anschliessend die Blätter entfernen und den Tee trinken. Dies wiederholen Sie zwei Mal täglich während der Periode ( 19 ).

Kann man die Petersilie überdosieren?

Das oben genannte Apiol kann man jedoch mit der Petersilie an sich kaum in zu hoher Menge zu sich nehmen. Dies wäre nur mit den Samen der Petersilie möglich. Nur darin sind so hohe Apiol-Konzentrationen enthalten, dass frühzeitige Wehen eingeleitet werden könnten. Auch in ätherischen Petersilienölen ist reichlich Apiol enthalten, so dass Schwangere darauf verzichten sollten. 

Die Ergebnisse einer Studie deuten zudem darauf hin, dass Petersilienextrakte bei übermässigem Verzehr die Leber schädigen können. Übermässiger Verzehr bedeutet hier aber mehr als 1 Gramm Petersilienextrakt pro kg Körpergewicht, also weitaus mehr, als man beim alltäglichen Würzen und Kochen mit der Petersilie zu sich nehmen würde ( 20 ).

Pflanzen Sie Ihre Petersilie selbst an

Wie gut, dass die Petersilie so genügsam und unkompliziert ist, dass man sie nicht einmal kaufen muss. Sie gedeiht auch wunderbar im Topf auf dem Balkon und natürlich im Garten. Befolgen Sie einfach unsere Tipps und die Schritt-für-Schritt-Anleitung und freuen Sie sich über Ihr selbst angebautes Gewürzkraut.

So gedeiht Petersilie richtig:

Vor der Aussaat von Petersilie gibt es ein paar Punkte zu beachten: Die Pflanze gedeiht am besten im Halbschatten auf durchlässiger und humusreicher Erde. Damit keine Staunässe entsteht, sollten Sie den Boden vorher etwas auflockern.

Die Petersilie verträgt sich nicht mit sich selbst, daher sollten Sie einen Standort wählen, an dem zuvor keine Doldenblütler (zum Beispiel Dill, Fenchel, Sellerie) gestanden haben. Ungeziefer kann man vorbeugen, indem man die Petersilie in Gesellschaft mit Ringelblumen oder Zwiebeln anpflanzt.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Anpflanzen von Petersilie

Aussaat:Bei der Petersilie beginnt die Aussaat in der Regel im Mai. Wärme ist für die Samen das A und O – die optimale Keimtemperatur liegt zwischen 18 und 25 °C. Für eine Saat im Beet, drücken Sie im Abstand von 20 cm einen Samen ca. 3 cm tief in die Erde. Für eine Saat im Topf, befüllen Sie zuerst den Topf mit Anzuchterde und geben dann bis zu 10 Samen in den Topf. Dieser sollte unbedingt Löcher haben, damit das Wasser abfliessen kann. Bedecken Sie die Samen mit etwas Erde und befeuchten Sie die Oberfläche. Die Keimdauer beträgt 3 bis 6 Wochen.

Giessen:Petersilie wächst am besten auf feuchtem Boden. An heissen Sommertagen müssen Sie darauf achten, dass der Boden stets feucht bleibt. Giessen Sie am besten in den Abendstunden. Auf keinen Fall sollte sich aber Staunässe bilden. Prüfen Sie am besten mit dem Finger, ob die Erde unter der obersten Schicht noch feucht ist. Wenn ja müssen Sie noch nicht giessen.

Düngen: Es ist förderlich, wenn etwas Kompost mit in die Erde gemischt wird oder im Verlauf des Jahres etwas Gemüse- oder Kräuterdünger hinzugefügt wird. Fügen Sie den Dünger erst hinzu, wenn die Petersilie ca. 20 cm gewachsen ist. Die Petersilie ist zweijährig – möchten Sie, dass diese auch im Folgejahr wächst, dann sollten Sie den Boden immer etwas nachdüngen.

Pflege:Wird die Pflanze welk, können Sie das trockene Blattgrün einfach abschneiden. Werden die Blätter gelb, könnten ein zu sonniger Standort, Staunässe, oder Schädlinge die Ursache sein.

Ernte:Petersilie im Topf können Sie das ganze Jahr über ernten. Im Freiland ist es am besten, zwischen März und September zu ernten und abzuwarten, bis die Stiele mindestens drei Blattpaare haben. Schneiden Sie die Petersilie immer unten am Stiel ab. Dies regt das Wachstum an.

Überwintern:Petersilie ist winterhart und braucht in den Wintermonaten kaum Pflege. Die Pflanze ist zweijährig, sie sollte also nur einmal überwintert werden. Im zweiten Jahr ist das Aroma etwas schwächer.

So wird Petersilie getrocknet

Frische Petersilie hält sich nur ein paar Tage, getrocknete Petersilie dagegen bis zu einem Jahr. Um frische Petersilie zu trocknen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Bei allen Varianten sollte die Petersilie vorher gewaschen und gut abgetrocknet werden.

Sie können die Petersilie entweder auf einem Backblech auslegen und an der Luft trocknen lassen oder ein Bündel schnüren und dieses kopfüber aufhängen. Achten Sie darauf, dass das Bündel nicht zu eng gebunden ist, damit die Petersilie nach wie vor genügend Luft bekommt. Am besten trocknet die Petersilie in Räumen mit geringer Luftfeuchtigkeit, wie z. B. in der Speisekammer. Umso trockener und wärmer der Ort, desto schneller der Prozess. Die Petersilie ist trocken, wenn sie leicht in den Fingern zerbröselt.

Das Trocknen im Backofen hat den Vorteil, dass das Petersilienbündel keinen Staub ansammeln kann. Ausserdem geht der Vorgang schneller. Dafür trennen Sie die Petersilienblätter von den Stängeln. Nun wird der Backofen auf 30 Grad vorgeheizt und die Petersilie auf einem Backpapier ausgelegt. Schieben Sie jetzt das Backblech auf mittlerer Schiene in den Ofen. Der Vorgang kann bis zu 5 Stunden dauern, schauen sie daher immer mal wieder nach und öffnen sie zwischendurch die Ofentür, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.

Um Petersilie schonend im Dörrautomaten zu trocknen, entfernen Sie zuerst die Stängel und geben die Blätter dann bei einer Temperatur von 40°C in Ihren Dörrautomaten. Der Vorgang kann je nach Gerät 2 bis 4 Stunden dauern.

Wenn die Petersilienblätter vollständig getrocknet sind, können Sie diese zerbröseln und in ein luftdichtes Gefäss geben. Die Petersilie sollte an einem kühlen Ort gelagert und innerhalb eines Monats aufgebraucht werden. Da das Aroma mit der Zeit schwächer wird, empfiehlt es sich, die Petersilie einzufrieren – so bleibt das Aroma am längsten erhalten!

So wird Petersilie eingefroren

Wird Petersilie eingefroren, bleiben ihre Vitamine und Mineralstoffe weitgehend erhalten. Dafür wird die Petersilie gewaschen, gut abgetrocknet und klein geschnitten. Anschliessend geben Sie die Petersilie in ein verschliessbares Gefäss. Alternativ kann man die Petersilie auch in Eiswürfelbehälter geben und mit Wasser auffüllen. Die Petersilien-Eiswürfel sind besonders praktisch zum Verfeinern von Suppen oder Sossen.

Petersilie kaufen – Was gilt es zu beachten?

Wer Petersilie nicht selbst anpflanzen möchte, kann sie als Topfpflanze, frisch geschnitten, tiefgefroren oder als Pulver kaufen. Bei der Petersilie im Topf bzw. frisch geschnitten sollten Sie darauf achten, dass die Blätter grün und saftig aussehen.

Beim Kauf von Petersilie und anderen Kräutern ist es wichtig auf die Herkunft zu achten. Kaufen Sie diese möglichst aus Ihrer Region, um lange Transportwege zu vermeiden. So schonen Sie die Umwelt und die Kräuter sind frischer.

Saatgut finden Sie von sämtlichen Herstellern in den verschiedensten Varianten, Aussehen und Geschmäckern. Worauf Sie beim Kauf von Saatgut achten sollten, können Sie hier nachlesen: Saatgut: Vielfalt statt Einfalt!

Petersilie: Bio oder nicht?

Stiftung Warentest hat im Jahr 2012 sechs Kräuterarten – darunter auch die Petersilie – auf rund 500 Pestizide untersucht. Im Test wurde die Pestizidbelastung von Petersilie aus konventionellem Anbau als gering eingestuft. Es gab nur einen Ausreisser, der eine deutliche Belastung aufwies. Deutlich belastet heisst, dass mindestens eines der 500 Pestizide mehr als die Hälfte des zulässigen Höchstgehalts ausgewiesen hat.

Die Biopetersilie dagegen war gar nicht bis gering belastet. Über alle getesteten Kräuter hinweg waren die Biokräuter grundsätzlich weniger belastet als konventionelle Kräuter. Die Rückstandsmengen in den Biokräutern bedeuten jedoch nicht unbedingt, dass diese mit Pestiziden behandelt wurden. Sie können auch über die Luft mit Pestiziden in Kontakt gekommen sein ( 21 ).

Rezepte mit Petersilie – zum Frühstück, Mittagessen und zum Abendbrot

Wenn auch Sie von den positiven Wirkungen des Heilkrauts profitieren wollen, dann sollten Sie von nun an mehr Petersilie essen! Daher geben wir Ihnen nachfolgend ein paar Anregungen, wie Sie Petersilie in Ihren Alltag integrieren können:

  1. Kauen Sie die Petersilie genüsslich, zum Beispiel statt eines Kaugummis. Dies hilft gegen Mundgeruch und unangenehme Körpergerüche.
  2. Entsaften Sie die Petersilie und mischen Sie den Saft mit einem milden Gemüse- oder Fruchtsaft, wie z. B. Möhren-, Rote Bete- oder Apfelsaft
  3. Geben Sie Petersilie in Ihren Smoothie. Leckere und nährstoffreiche Drinks mit Petersilie finden Sie hier: Petersilie-Zitrusfrucht Smoothie, Smoothie aus Petersilie und Äpfeln, Grüner Smoothie
  4. Petersilie passt hervorragend in Sossen, Suppen, Dips, Pestos und Brotaufstriche. Rezeptideen finden Sie z. B. hier: Kräutercremesuppe, Petersilien-Hummus, Petersilien-Basilikum-Pesto
  5. Petersilie als Gewürz kann fast alle Speisen aufpeppen und Ihnen eine extra Portion Nährstoffe liefern. Frische Petersilie sollte erst zum Schluss hinzugefügt werden, getrocknete Petersilie kann dagegen länger mitkochen.

Und wie wäre es mit Petersilien-Tee? Übergiessen Sie dafür einfach ein bis zwei Teelöffel Petersilienblätter mit kochendem Wasser und lassen Sie dies für ca. 5 Minuten ziehen.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.