Safran – Das kostbarste Gewürz der Welt
Der Safran gehört zur Familie der Krokusse (Crocus sativus). Er blüht im November zartlila und wächst hauptsächlich im Mittelmeerraum sowie im nahöstlichen Asien (Iran). Dort wird er millionenfach angebaut, in mühevoller Handarbeit geerntet und dann – in winzigen Mengen abgefüllt – als wertvolles Gewürz verkauft.
Es gibt den Safran gemahlen oder ganz. Kauft man ihn ganz, dann erkennt man auch, woraus er überhaupt besteht: Nicht aus der ganzen Pflanze, auch nicht aus den Samen oder den Blättern, sondern lediglich aus den feinen Stempelfäden seiner Blüte. Jetzt wird auch klar, warum es sich um das kostbarste Gewürz der Welt handelt. Denn für nur 5 Gramm werden um die 800 Blüten benötigt.
Kein Wunder wird das Gewürz nicht selten unauffällig mit anderen Pflanzenteilen gestreckt. Besonders leicht gelingt das natürlich, wenn der Safran gemahlen wird. Kauft man die ganzen Safranfäden, ist die Chance höher, auch wirklich nur die Stempelfäden in der Packung vorzufinden ( 1 ).
So entlarven Sie Fälschungen
Um herauszufinden, ob Sie gestreckten oder anderweitig gefälschten Safran erstanden haben, gehen Sie folgendermassen vor:
Geben Sie eine kleine Menge Ihres Safranprodukts in warmes Wasser oder warme Milch. Wenn sich die Flüssigkeit nun unverzüglich tiefgelb oder gar bräunlich verfärbt, handelt es sich um eine Fälschung. Echter Safran muss im warmen Wasser oder warmer Milch für mindestens 10 bis 15 Minuten einweichen, bevor sich seine gelbe Farbe in der Flüssigkeit ausbreitet.
Sie können das Gewürz auch einem Geschmackstest unterziehen. Die echte Variante riecht süss, schmeckt aber leicht bitter. Die gefälschte Variante hingegen riecht nicht nur süss, sondern schmeckt auch süss. Echte Safranfäden sollten ferner in Flüssigkeit auch nach einigen Minuten nicht ihre rötliche Farbe verloren haben. Sie färben zwar die Flüssigkeit, behalten selbst aber nach wie vor ihre Farbe. Gefälschte Fäden sind oft schon nach wenigen Minuten blass und farblos.
Sie können Ihren Safran auch in eine Mischung aus Wasser und Natron geben. Färbt sich der Wasser-Natron-Mix gelb, ist es echter Safran. Färbt er sich rötlich oder bräunlich, dann soll es eine Fälschung sein. Es muss sich jedoch um das reine Gewürz handeln. Die Tests funktionieren selbstverständlich nicht mit Mischprodukten, wie z. B. safranhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln, die neben Safran noch andere Zutaten enthalten. Letztere können die genannten Tests verfälschen.
Safran – Nur noch selten in der Paella!
Safran verleiht Speisen eine orangegelbe Farbe, aber auch ein köstlich-feines Aroma. Das wohl bekannteste Gericht mit dem goldgelben Gewürz ist die spanische Paella (Reispfanne). Aber auch Risotti, Aioli, Mayonnaisen, Eiscreme, Suppen, Kuchen, Torten und vieles andere mehr wird gerne mit teuren Edelgewürz noch gelber und noch schöner gemacht.
Da der Safran aber so teuer ist – ein halbes Gramm kostet um die 10 Euro (ca. CHF 13 in der Schweiz) – wird er vielerorts kurzerhand mit künstlichen Lebensmittelfarbstoffen ersetzt. Und so würzt heute in Spanien kaum noch jemand die Paella mit Safran. Stattdessen kommt Tartrazin (E102) an den Reis – ein Azo-Farbstoff, der als Allergen gilt, Vitaminmangel verstärken und Kinder hyperaktiv machen kann. Ein schlechter Tausch! Denn Safran hat im Vergleich zu künstlichen Farbstoffen ganz andere Eigenschaften. Das Gewürz färbt nicht nur, es heilt auch.
Denn während Tartrazin aus Teer gewonnen wird und zahlreiche schädliche Nebenwirkungen mit sich bringt, ist Safran eine Heilpflanze von aussergewöhnlicher Kraft.
Heilpflanze Safran
In seinen Heimatländern wird der Safran seit vielen Jahrhunderten für ganz unterschiedliche Zwecke eingesetzt – von Magenschmerzen bis Nierensteinen ist fast jede Krankheit dabei. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, da zu den Hauptwirkungen des gelben Gewürzes die Entzündungshemmung, Schmerzlinderung und Antioxidation gehören – und gerade diese Eigenschaften sind bei fast allen Erkrankungen und Beschwerden äusserst hilfreich.
Verantwortlich dafür sind die sekundären Pflanzenstoffe im Safran, wie z. B. die Carotinoide. Sie heissen Crocin und Crocetin und sind für die gelbe Farbe verantwortlich ( 16 ). Sie sollen insbesondere die Haut von innen vor Hautkrebs schützen und die Sehfähigkeit verbessern ( 5 ).
Safran schützt und heilt die Augen
Wer beispielsweise aufgrund von täglicher Computerarbeit häufig unter schmerzenden, geröteten oder müden Augen leidet, kann seine Augen mit Safranextrakt vor diesen oft quälenden Erscheinungen schützen. Dazu nimmt man am besten zwei Mal täglich den Extrakt gemeinsam mit Curcumin ein (z. B. Curcuperin). Denn Curcumin kann die Wirk-Eigenschaften des Safrans noch ergänzen und verstärken.
Beide Substanzen – Safran und Curcumin – gelten als starke Antioxidantien (Radikalfänger) und Beschützer der Mikrozirkulation (Durchblutung der kleinsten Blutgefässe). Gerade Durchblutungsstörungen gelten jedoch als eine der Hauptursachen vieler Augenkrankheiten, wie z. B. dem grünen Star oder der Makuladegeneration ( 15 ).
So nahmen in einer italienischen Studie, die 2012 im Fachjournal Evidence-based Complementary and Alternative Medicine veröffentlicht wurde, 29 Probanden mit Makuladegeneration teil ( 2 ). Die freiwilligen Testpersonen waren alle zwischen 70 und 75 Jahre alt und erhielten über 15 Monate hinweg täglich 20 mg Safranextrakt. Im Laufe der Studie besserte sich die Augengesundheit der Probanden beträchtlich.
Man fand zusätzlich zu den oben beschriebenen Wirkmechanismen heraus, dass Safran bzw. das in ihm enthaltene Crocin das Absterben der lichtempfindlichen Zellen in der Netzhaut verhindern kann. Das andere Safran-Carotinoid namens Crocetin soll hingegen die Sauerstoffverteilung im Blut verbessern und auf diese Weise zu einer optimierten Sauerstoffversorgung der Netzhautzellen führen ( 14 ).
Letztendlich fassten die Forscher ihre Empfehlung folgendermassen zusammen: Eine langfristige Nahrungsergänzung mit Safran bringt eine stabile Verbesserung der Netzhautfunktion mit sich. Und so wundern auch die Berichte der Patienten nicht, die alle einhellig von einer viel besseren Sicht und damit einer enormen Steigerung ihrer Lebensqualität berichteten. Allerdings könnte die höhere Lebensqualität auch auf die stimmungsaufhellende Wirkung des Gewürzes zurückgeführt werden ( 10 ), wie im folgenden Abschnitt erklärt wird.
Wenn Sie mehr für Ihre Augen tun möchten, finden Sie hier weitere Tipps und Massnahmen: Nährstoffe für die Augen
Ein natürliches Antidepressivum
In einer doppelblinden randomisierten Studie von 2006, die im Fachmagazin Phytomedicine veröffentlicht wurde, erhielten 40 Testpersonen entweder 30 mg Safran pro Tag oder ein Placebo. Sie alle waren von leichten bis mittelschweren Depressionen betroffen. Nach sechs Wochen ging es der Safran-Gruppe schon bedeutend besser, während die Placebo-Gruppe noch immer stark unter Schwermut und Trübsinn litt ( 3 ). Nebenwirkungen konnten nach der Safraneinnahme keine beobachtet werden.
Zwei Jahre später führten Wissenschaftler der University of Tehran, Iran eine weitere Studie mit Safran durch. Dieses Mal sollte getestet werden, ob das Gewürz so gut gegen Depressionen wirkt, dass seine Wirkung mit Fluoxetin, einem der am häufigsten verschriebenen Antidepressiva, verglichen werden könnte. Erneut kamen 40 leicht bis mittelschwer depressive Testpersonen zum Einsatz.
Sie nahmen entweder Fluoxetin oder zwei Mal täglich jeweils eine Kapsel mit 15 mg Safranextrakt (mit 300 bis 350 Mikrogramm Safranal). Safranal ist neben Crocin und Crocetin ein weiterer hochwirksamer sekundärer Pflanzenstoff im Safran. Nach acht Wochen war klar, dass der Extrakt aus dem Edelgewürz ähnlich gut antidepressiv wirkte wie das Psychopharmakon Fluoxetin.
Eine amerikanische Meta-Analyse der University of Jacksonville, Forida bestätigte im Jahr 2013 diese Erkenntnisse, da Safran eindeutig den Serotoninspiegel erhöhen kann. Selbst bei schweren depressiven Störungen – so die Forscher – könne das Gewürz bzw. Extrakte darauf helfen, und zwar im Gegensatz zu herkömmlichen Antidepressiva ohne schädliche Nebenwirkungen auszulösen ( 4 ). Zu den Nebenwirkungen des oben genannten Fluoxetins gehören unter anderem sexuelle Störungen der unterschiedlichsten Art.
Zwar soll eine Pille Fluoxetin wenige Stunden vor dem geplanten Sex die Ejakulation hinauszögern können, bei mehrwöchiger Fluoxetin-Einnahme jedoch führt das Mittel zum Gegenteil, nämlich zu Erektionsstörungen, einer Minderung der Libido und bei Frauen zu trockenen Vaginalschleimhäuten, was wiederum mit Schmerzen beim Sex einhergeht ( 6 ) ( 7 ).
Safran kann auch bei anderen psychischen Beschwerden die Therapie ergänzen, etwa bei Zwangsstörungen.
Safran bringt Potenz und Libido in Schwung
An der Iraner Tehran University of Medical Sciences zeigten Forscher, dass Safranextrakt Erektionsstörungen beheben kann – zumindest dann, wenn diese infolge einer Fluoxetin-Einnahme aufgetreten waren. Die männlichen Probanden nahmen zwei Mal täglich 15 mg des Extraktes ein. Schon nach vier Wochen erfreuten sich 60 Prozent der Männer einer vollkommen normalen Erektion. In der Placebogruppe waren es nur 7 Prozent.
Auch bei Frauen verbessert das Edelgewürz bzw. Extrakte daraus sexuelle Probleme. Die iranischen Wissenschaftler gaben Frauen, die infolge einer Fluoxetineinnahme unter den oben beschriebenen Symptomen litten (mangelnde Libido, trockene Vaginalschleimhäute und schmerzhafter Sex), täglich 30 mg Safran über vier Wochen hinweg. Nach dieser Zeit erhöhte sich die Erregbarkeit der Frauen merklich. Die Vaginalschleimhäute bildeten wieder verstärkt Gleitflüssigkeit und Schmerz beim Sex gehörte der Vergangenheit an.
Safran hilft beim PMS
Das prämenstruelle Syndrom zeigt sich meist wenige Tage vor der Regelblutung mit Stimmungsschwankungen, Wassereinlagerungen, Brustspannen, Hautunreinheiten, Durchfall etc. und verschwindet spurlos, sobald die Regel einsetzt – bis auf ein Neues im nächsten Zyklus.
Wiederum war es die Teheraner University of Medical Sciences, die sich der Thematik annahm und im Jahr 2008 eine entsprechende doppelblinde randomisierte und placebokontrollierte Studie mit Frauen durchführte, die mindestens seit sechs Zyklen vom PMS betroffen waren.
Die Frauen waren 20 bis 45 Jahre alt und wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Die Safran-Gruppe erhielt morgens und abends jeweils 15 mg Extrakt, die Placebo-Gruppe nahm zwei Mal täglich eine wirkstofffreie Kapsel ein. Schon nach zwei Zyklen konnte in der Safrangruppe eine deutliche Besserung der PMS-Symptome beobachtet werden ( 8 ).
Ob eine dauerhafte Safraneinnahme erforderlich ist, um dem PMS auch dauerhaft Herr zu werden, wurde in der Studie nicht untersucht. Man weiss daher noch nicht,
- ob man nach einer Besserung der Beschwerden den Extrakt absetzen kann,
- ob man nach Einsetzen der Besserung ein oder zwei Zyklen pausieren soll, bis man die Kapseln wieder nimmt (um einen Gewöhnungseffekt zu verhindern) oder
- ob man das Präparat dauerhaft nehmen sollte.
Betroffenen bleibt daher zunächst nichts anderes übrig, als selbst auszutesten, welche Vorgehensweise für sie persönlich ideal ist.
Die japanische Nara University of Education konnte überdies zeigen, dass bereits das Einatmen von Safranduft über 20 Minuten hinweg beim PMS und anderen Menstruationsunregelmässigkeiten hilfreich sein kann.
In der betreffenden Studie entdeckte man, dass sich der Safranduft merklich auf den Hormonspiegel der Frauen auswirkte und diesen heilsam beeinflussen konnte ( 9 ).
Das sanfte Schlankheitsmittel
Safran unterstützt die Gewichtsabnahme, denn:
- Er verstärkt das Sättigungsgefühl.
- Er hemmt den Appetit – insbesondere auf süsse Snacks.
- Er verringert auf diese Weise automatisch die Zahl der Zwischenmahlzeiten.
All das geschieht nicht zuletzt deshalb, weil der Safran - wie Sie oben bei seiner antidepressiven Wirkung gelesen haben – den Serotoninspiegel anhebt. Serotonin jedoch führt zu einem zufriedenen, ausgeglichenen Gefühl und macht überdies satt.
Die Ergebnisse einer diesbezüglichen französischen Studie wurden im Mai 2010 im Fachmagazin Nutrition Research veröffentlicht. 60 übergewichtige Frauen stellten sich als Testpersonen zur Verfügung und nahmen über acht Wochen hinweg zwei Kapseln mit insgesamt ca. 175 mg Safranextrakt oder zwei Placebo-Kapseln ein ( 13 ).
Die Kalorienaufnahme wurde während des Studienverlaufs in keiner Weise beschränkt. Die Frauen konnten also essen wie bisher. Nach acht Wochen hatten die Safran-Frauen deutlich mehr Gewicht abgenommen als die Placebo-Gruppe. Auch hatten sie längst nicht mehr so oft Lust auf einen Snack als zuvor, während die Placebo-Gruppe weiterhin häufig snackte.
Und das mit einem Extrakt, der lediglich einen Safranal-Gehalt von nur etwa 0,3 Prozent aufwies! Inzwischen gibt es Safranextrakt-Kapseln mit mindestens 2 Prozent, die in Sachen Gewichtsabnahme dann natürlich auch wirksamer sind. Nebenwirkungen wurden in der französischen Studie keine beobachtet, und die Forscher empfehlen die Einnahme von Safranextrakt am besten begleitend zu einer Ernährungsumstellung, da dann die Gewichtsabnahme noch deutlicher und leichter vonstatten gehe.
Während nun andere Schlankheitsmittel oder sogar manche Diäten zu Verdauungsproblemen führen können und die Leber belasten, wirkt auch hier das goldfarbene Gewürz vollkommen gegenteilig, wie Sie nachfolgend lesen werden.
Lesen Sie dazu auch: Lebensmittel zum Abnehmen oder nutzen Sie unseren 7-tägigen Ernährungsplan zum Abnehmen.
Magen- und Lebermittel
Safran gilt gar als hervorragendes Magenmittel, er unterstützt die Verdauung, hilft bei Blähungen sowie gegen Sodbrennen und seine Bitterstoffe pflegen die Leber.
In Tiermodellen konnte man beobachten, dass Safran bzw. das aus ihm stammende Crocetin insbesondere die Leberzellen vor oxidativen Schäden durch z. B. freie Radikale schützt.
Es kann ferner die lebergiftige Wirkung von Schimmelpilzgiften (Aflatoxinen) unterdrücken und somit die Leber vor entsprechenden Schäden bewahren. Eine gesunde Verdauung sowie eine leistungsfähige Leber sind mit die zwei wichtigsten Garanten für einen umfassenden Krebsschutz.
Gegen Krebs
Vor allem in den letzten fünf Jahren wurde verstärkt die krebsfeindliche Wirkung des Safrans untersucht. Zumeist werden hier jedoch die isolierten sekundären Pflanzenstoffe des Gewürzes hochdosiert eingesetzt, insbesondere das Crocetin. Es soll Tumore verkleinern und Tumorneubildungen verhindern helfen.
Mit voller Kraft gegen Alzheimer
Neben Krebs sind Demenzerkrankungen jene Beschwerden, die wir Menschen am meisten fürchten. Mehrere Studien zeigen jedoch, dass Safran die kognitiven Fähigkeiten verbessern und sogar bei bestehender Alzheimer Krankheit zu einer Linderung der Symptome führen kann ( 17 ).
Schon 2004 schrieb Mario Giaccio vom Dipartimento di Scienzia aus Pescara/Italien im Fachmagazin Critical Reviews in Food Science and Nutrition über die fantastischen Wirkungen des Safran-Carotinoids Crocetin ( 18 ). Teilweise erwähnten wir diese bereits weiter oben, z. B. bei den heilsamen Effekten des Safrans auf die Augen. Doch halten diese safrantypischen Wirkmechanismen auch für die Gesundheit des Gehirns grossartige Vorteile bereit:
So verstärkt Crocetin bekanntlich die Sauerstoffverteilung im Blut. Auch erhöht es den Sauerstofftransport in den Alveolen (Lungenbläschen) und verbessert somit die Sauerstoffsättigung der Lungen ( 11 ). Infolgedessen wird natürlich auch die Sauerstoffversorgung des Gehirns und vieler anderer Körperregionen durch den Safran massiv verbessert.
Mindestens zwei konkrete klinische Studien zeigen dann auch bereits, dass Safran bei milder bis mittelschwerer Alzheimer Krankheit Besserung bringen kann. Beide Studien stammen aus dem Jahr 2010 und wurden von der Iraner Tehran University of Medical Sciences durchgeführt. Eine Studie dauerte 22 Wochen, die andere 16 Wochen.
In der 22-Wochen-Studie erhielten die an Alzheimer erkrankten Probanden (55 Jahre und älter) entweder zwei Mal täglich je 15 mg Safranextrak oder zwei Mal täglich je 5 mg Donepezil (ein Medikament, das bei leichter bis mittelschwerer Demenz eingesetzt wird). Nach Ablauf der Studie stellten die Wissenschaftler fest, dass der Extrakt aus dem gelben Gewürz zu denselben Erfolgen wie Donepezil führte – mit dem "kleinen" Unterschied, dass die Donepezil-Gruppe häufig unter der Nebenwirkung Erbrechen litt ( 12 ).
In der kürzeren Studie erhielt die Safran-Gruppe wiederum die übliche Safran-Dosis. Zum Vergleich gab es dieses Mal jedoch eine Placebo-Gruppe. Die Safran-Gruppe zeigte nach 16 Wochen ein signifikant besseres Ergebnis bei der Untersuchung der kognitiven Funktionen als die Placebo-Gruppe. Nebenwirkungen gab es keine. Die Forscher teilten infolgedessen mit:
"Safran ist sowohl sicher als auch wirksam bei leichten bis mittelschweren Formen der Alzheimer Krankheit."
Hausmittel gegen Alltagsbeschwerden
Gegen Husten und sogar bei Atemwegserkrankungen wie Asthma und Keuchhusten wird der schleimlösende und entzündungshemmende Safran in seinen Heimatländern in Form von Safranmilch getrunken. Die Milch kann nach herkömmlicher Rezeptur mit Tiermilch zubereitet werden oder aber natürlich genauso – und meist viel besser verträglich – mit einer pflanzlichen Milch (Reis-, Mandel- oder Hafermilch):
Gegen Husten
Die traditionelle Safranmilch wird mit 0,1 g Safran (5 – 8 Fäden) pro halbem Liter Milch zubereitet ( 19 ). Man kann die Milch noch mit Zimt, Nelken, Vanille und/oder Kardamom würzen, wenn man möchte. Dann wird die Milch kurz aufgekocht (es genügt, wenn die Milch ein paar Minuten dampft). Anschliessend lässt man sie etwas abkühlen und trinkt die Safranmilch mit ein wenig Honig, Kokosblütenzucker oder Ahornsirup gesüsst.
Bei Zahnfleischproblemen
Bei entzündetem Zahnfleisch, Aphthen oder Wundstellen im Mundbereich kann man den Safran ebenfalls nutzen. Dazu wird Pulver oder Extrakt (Kapsel öffnen) einfach auf die entzündeten Stellen aufgetragen und sanft einmassiert. Um das Auftragen zu erleichtern, kann das Pulver auch zuvor mit Bio-Kokosöl vermischt werden.
Überdosis vermeiden
Safran wird übrigens nicht nur deshalb in sehr kleinen Mengen verwendet, weil er so teuer ist, sondern weil höhere Dosen einfach nicht empfehlenswert sind. "Viel hilft viel" ist beim gelben Luxusgewürz also keineswegs angebracht. Im Essen wird man es automatisch wohldosiert verwenden, da bei zu grosszügigem Einsatz seine Bitterstoffe zu sehr in den Vordergrund treten würden.
Nimmt man Safranextrakt jedoch als Nahrungsergänzungsmittel, sollte man es nie willkürlich höher dosieren, sondern stets die Anwendungsempfehlung des Herstellers befolgen. Denn wie bei vielen Heilpflanzen üblich, kann eine Überdosis zu unerwünschten Symptomen führen. Dazu gehören Schwindel, Übelkeit, Durchfall und Kopfschmerzen.