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Scheidenpilz - Neun ganzheitliche Tipps

Eine Scheidenpilzinfektion ist eine lästige Angelegenheit. Besonders unangenehm wird der Scheidenpilz, wenn er chronische Züge annimmt und in regelmäßigen Abständen immer wieder kehrt. Der verantwortliche Pilz ist zumeist Candida albicans, ein Hefepilz, der jede Schwäche des Immunsystems nutzt, um sich auszubreiten – ob im Darm, auf der Haut oder eben auch in der Scheide.

Fachärztliche Prüfung: Dr. med. Jochen Handel
Aktualisiert: 03 März 2024

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Scheidenpilz – Wenn Juckreiz zur Qual wird

Viele Frauen leiden immer wieder unter Scheidenpilz (auch Vaginalmykose genannt) – einer Pilzinfektion der Scheidenschleimhaut. Die übliche Behandlung in der gynäkologischen Praxis wirkt meist schnell. Doch nicht selten kehrt der Scheidenpilz genauso schnell wieder zurück. Während sich eine Pilzinfektion auf der Haut oder im Darm nicht unbedingt mit Juckreiz äußert, tut dies der Scheidenpilz mit teils unerträglicher Vehemenz. Jeglicher Versuch, den Juckreiz jedoch durch Reiben zu lindern, macht das Problem noch schlimmer, da sich jetzt zum Juckreiz noch ein schmerzhaftes Brennen gesellen kann.

Die Schleimhäute in der Scheide werden vom Pilz so stark angegriffen, dass auch Geschlechtsverkehr zu einer ganz neuen Herausforderung wird. Abgesehen davon, dass Geschlechtsverkehr mit einer Pilzinfektion wegen der hohen Ansteckungsgefahr nicht empfehlenswert ist, können im Anfangsstadium der Scheidenpilzinfektion besonders intensive Empfindungen beim Sex überhaupt erst auf den Pilzinfekt hindeuten. Innerhalb kurzer Zeit breitet sich der Pilz jedoch so aus, dass Geschlechtsverkehr oft nur noch unter Schmerzen möglich ist. Da sich ein Scheidenpilz auch durch Brennen beim Wasserlassen äußern kann, denken manche Frauen zunächst auch an eine Blasenentzündung.

Scheidenpilz durch Candida albicans

Verantwortlich für einen Scheidenpilzinfektion ist meist der Hefepilz Candida albicans. In etwa 80 Prozent aller Fälle sorgt er in der Scheide für unangenehmen Juckreiz, Schmerz und Ausfluss.

Candida-Pilze befinden sich überall um uns herum und können sich somit auch an vielen verschiedenen Körperstellen niederlassen. So findet man Candida albicans auf der Haut ebenso wie an den Schleimhäuten im Mund-, Nasen- und Rachenraum, ja, im gesamten Verdauungssystem, aber auch an den männlichen und weiblichen Geschlechtsorganen.

Das bloße Vorhandensein des Candida Pilzes löst jedoch noch längst keine Pilzinfektion aus. Solange sich der Pilz nicht über Gebühr vermehrt, schadet er der Gesundheit nicht ( 3 ).

Stimmen jedoch die Voraussetzungen, ist also – aus welchen Gründen auch immer – das Immunsystem des Menschen geschwächt, dann nutzt der Pilz die Gelegenheit und breitet sich massiv aus. Sofort werden die charakteristischen Beschwerden spürbar:

Die Symptome

Eine Scheidenpilzinfektion kann mit den folgenden Symptomen einhergehen:

  1. gerötete und geschwollene Vaginalschleimhäute
  2. starkes Jucken und Brennen im Vaginalbereich
  3. Brennen beim Wasserlassen
  4. weißlicher (auch krümeliger) Ausfluss mit schwachem Geruch
  5. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Scheidenpilz oder bakterielle Vaginose

Ganz ähnliche Symptome können bei der bakteriellen Vaginose in Erscheinung treten, wobei es sich nicht um eine Pilzinfektion, sondern um eine bakterielle Infektion der Scheide handelt. Lediglich der Ausfluss ist nicht krümelig, sondern flüssig. Zusätzlich tritt bei der Vaginose meist ein unangenehmer Intimgeruch auf. Hier finden Sie Details zur bakteriellen Vaginose und Informationen zu natürlichen Maßnahmen bei einer Vaginose, um die entsprechenden Bakterien zurückzudrängen.

Welcher Pilz?

Nicht immer ist Candida albicans für die Beschwerden einer Pilzinfektion der Auslöser. Es könnte sich ebenso um den Candida glabrata, den Candida krusei oder auch um eine bakterielle Infektion handeln, wobei letztere sich meist durch einen sehr unangenehmen, fischigen Intimgeruch von einer Pilzinfektion unterscheidet.

Der Candida glabrata sowie der Candida krusei sind resistent gegen die üblichen Dosierungen aller für gynäkologische Zwecke zugelassenen schulmedizinischen Antimykotika (Anti-Pilz-Medikamente) oder zumindest nicht ausreichend wirksam. Daher wird beim Frauenarzt vor einer Medikamentenverordnung abgeklärt, welche Candida-Art nun der Auslöser der Infektion ist.

Auch wird natürlich eine bakterielle Infektion ausgeschlossen oder unter Umständen bestätigt.

Möchte man die Pilzinfektion auf ganzheitliche Weise angehen, ist es unerheblich, welche Candida-Art ihr Unwesen treibt, da die ganzheitlichen Maßnahmen zur Wiederherstellung eines insgesamt gesunden Körpermilieus beitragen, wo sich dann weder pathogene (krankheitserregende) Bakterien noch Pilze wohl fühlen sollten.

Da eine Pilzinfektion der Scheide bei massiver Ausbreitung jedoch auch die Ansiedlung von schädlichen Bakterien erleichtert, die zu Entzündungen im Unterleib führen können, was wiederum verklebte Eileiter und damit eine mögliche Unfruchtbarkeit mit sich bringen könnte, ist der Einsatz von schulmedizinischen Medikamenten gegen den Pilzbefall nicht rundheraus abzulehnen.

Ideal wäre bei starken Scheidenpilzinfektionen die Kombination schulmedizinischer und ganzheitlicher Maßnahmen. Bei leichtem Infekt genügen letztere meist völlig.

Pilzinfektion beim Mann

Natürlich können Männer mangels Scheide keine Scheidenpilzinfektion erleiden, doch kann Candida albicans auch den Penis ins Visier nehmen.

Ist dies der Fall, so zeigen sich kaum die für den Scheidenpilz der Frau typischen Symptome. Das liegt daran, dass die Eichel im Gegensatz zur Vagina eher trocken ist, so dass sich die Pilze dort nicht ganz so rasant ausbreiten können.

Etwas anders verhält es sich allerdings bei Männern mit einer Vorhautverengung. Hier finden die Pilze wieder die leicht feuchte und geschützte Umgebung, die sie zur Vermehrung benötigen. Jetzt können auch beim Mann die typischen Symptome wie Juckreiz, Rötung und weißer Belag auf der Eichel sichtbar sein.

Scheidenpilz: Achtung Ansteckungsgefahr!

Die für Scheidenpilzinfektionen verantwortlichen Pilze sind äußerst gesellig. Das heißt, sie „hüpfen“ schnell von einem Menschen zum anderen. Daher ist die Ansteckungsgefahr insbesondere beim Geschlechtsverkehr besonders groß.

Zwar leiden Männer unter einer Pilzinfektion des Genitalbereiches – wie erwähnt – so gut wie gar nicht. Doch Träger des Pilzes können sie durchaus sein. Auf diese Weise kommt es leicht zu einer ständigen gegenseitigen Neuansteckung zwischen zwei Sexualpartnern.

Bei einem hartnäckigen Scheidenpilz wäre es daher empfehlenswert, wenn der Mann sich vorsichtshalber ebenfalls behandeln oder zumindest einmal von einem Urologen untersuchen ließe – und zwar auch dann, wenn er keine Beschwerden hat.

Nicht selten beobachten Frauen nämlich, dass eine Trennung vom chronischen Scheidenpilz erst nach der Trennung vom aktuellen Partner stattfinden konnte – und das womöglich nur, weil sich der Partner weigerte, sich an der Anti-Pilz-Therapie zu beteiligen.

Woher kommt der Pilz jedoch überhaupt? Was ist die Ursache dafür, dass er sich so ausbreiten und die Schleimhäute ungestört besiedeln kann?

Die Ursachen

Eine Scheidenpilzinfektion kann viele Ursachen haben. Meist jedoch treten – insbesondere aus ganzheitlicher Sicht – mehrere Ursachen gleichzeitig auf.

Die Scheidenflora leidet

Die meisten Menschen bringen eine Scheidenpilzinfektion immer noch mit fehlender Hygiene in Verbindung. Doch das ist nicht unbedingt richtig. Häufig ist eher das Gegenteil der Fall – nämlich übertriebene Hygiene mit desinfizierenden Intimpflegemitteln.

Diese zerstören die natürliche Scheidenflora, heben damit den körpereigenen Schutz der Scheide auf und schaffen folglich einen idealen Lebensraum für Pilze.

Die Verwendung von reinem Wasser zur Reinigung des Intimbereichs – in Verbindung mit einer duftfreien Waschlotion aus dem Naturkosmetiksektor – ist daher vollkommen ausreichend.

Schon allein dieser Punkt zeigt, dass nicht der Pilz an sich das Problem ist, sondern das Körpermilieu. Erst wenn dieses so gestört ist, dass sich der Pilz ansiedeln und vermehren kann, tut er dies auch. Bei einem starken und ausgeglichenen Körpermilieu hingegen traut sich kein Pilz aus der Deckung, was heißt, es kommt zu keiner Pilzinvasion!

Ein gestörtes Körpermilieu zeigt sich heutzutage meist in einer Kombination aus einer chronischen Übersäuerung, einem geschwächten Immunsystem sowie einer disharmonischen Darmflora (Dysbakterie bzw. Dysbiose).

Scheidenpilz durch Übersäuerung

Eine chronische Übersäuerung des Körpers zeigt sich nun darin, dass in eigentlich basischen Körperbereichen, zu denen beispielsweise der Dünndarm zählt, die pH-Werte sinken (also sauer werden) und gleichzeitig dort steigen (also weniger sauer oder gar basisch werden), wo normalerweise ein saurer pH-Wert herrschen sollte, wie z. B. in der Scheide.

Dies hat natürlich auch Auswirkungen auf die dort lebenden Mikroorganismen, die sich nun dem veränderten Lebensraum (u. a. pH-Wert) anpassen müssen. Gerade die Milchsäurebakterien aber, die in der Scheide für den sauren pH-Wert sorgen, können bei steigendem pH-Wert nicht mehr überleben – ganz im Gegensatz zu den Pilzen.

Die Pilze finden jetzt immer mehr Lebensraum, da die gesunde Scheidenflora (Milchsäurebakterien) langsam verschwindet und den Pilzen somit Platz macht.

Gleichzeitig kommt es durch eine Verschiebung der natürlichen pH-Werte zur Reizung der empfindlichen Schleimhäute. Diese Reizung schädigt das Schleimhautgewebe.

Eine lädierte Schleimhaut ist – neben einem großzügigen Zuckerangebot durch eine kohlenhydratreiche Ernährung – so ziemlich das Beste, was den Pilzen unterkommen kann.

Hier siedeln sie sich mit Vorliebe an und ernähren sich – abgesehen vom Zucker – auch von den absterbenden Zellen der kränkelnden Scheidenschleimhaut. Folglich finden Pilze in einem übersäuerten Körper ideale Lebensbedingungen.

Scheidenpilz durch Darmpilz

Oft hat ein Scheidenpilz seinen Ursprung im Darm. Sind nämlich die Darmschleimhäute aufgrund einer bestehenden Übersäuerung mit Pilzen besiedelt, ist der Weg zur Vaginalschleimhaut nicht mehr weit. Ein Scheidenpilz tritt daher sehr oft besonders dann auf, wenn bereits ein Darmpilz zugegen ist.

Das bedeutet nun, dass bei einer Scheidenpilzinfektion immer auch der Darm saniert werden sollte. Nur so kann verhindert werden, dass die Darmpilze auch im Vaginalbereich wiederholt Infektionen auslösen und der Darmpilz zum Scheidenpilz wird.

Eine Darmsanierung mit Aufbau der Darmflora drängt den Pilz zurück. Da ferner eine gesunde Darmflora einen wichtigen Bestandteil des Immunsystems darstellt, wird durch diese Maßnahme auch gleich das bei Pilzinfektionen geschwächte Immunsystem gestärkt.

Scheidenpilz durch schwaches Immunsystem

Verschiedene weitere Faktoren können nun ebenfalls das Immunsystem schwächen oder unterdrücken und somit den Weg für einen Scheidenpilz ebnen:

Dazu gehören Medikamente wie Cortison und Immunsuppressiva, aber auch chronischer Stress, der den Körper langfristig auslaugt und anfällig für Krankheiten aller Art macht und so natürlich ebenfalls für Pilzinfektionen.

Ganz besonders häufig fördert auch die Einnahme von Antibiotika nicht nur die Entstehung einer Darmpilzinfektion, sondern auch die einer Scheidenpilzinfektion, so dass sehr oft zwar die Krankheit verschwindet, deretwegen man Antibiotika nahm, aber unmittelbar danach das Jucken in der Scheide einsetzt.

Scheidenpilz kann durch Antibiotika ausgelöst werden

Ein Antibiotikum wird bei nahezu allen bakteriellen Erkrankungen vom Arzt verschrieben. Es tötet zwar die bakteriellen Erreger ab, aber die nützlichen Bakterien der Darm- und Scheidenflora bleiben von dieser rigorosen Maßnahme ebenfalls nicht verschont.

Das Ergebnis einer Antibiotika-Behandlung ist daher immer eine gestörte Schleimhautbesiedlung sowohl im Darm als auch in der Scheide.

Da ein Antibiotikum ausschließlich Bakterien abtötet und somit den Pilzen nichts anhaben kann, freuen sich die Pilze schon, wenn ein Antibiotikum im Körper eintrifft. Das Medikament reduziert die gesundheitsfördernden Bakterien und verändert so die zuvor ausgeglichene Darm- und Scheidenflora zugunsten der Pilze ( 2 ).

Ein weiterer Aspekt, der die Ansiedlung eines Scheidenpilzes begünstigt, ist die Einnahme von Hormonen, wie z. B. die Antibabypille.

Antibabypille kann Scheidenpilz begünstigen

Durch die Einnahme synthetischer Hormonpräparate wie der Antibabypille kann das Hormonsystem aus dem Gleichgewicht geraten. Einige Hormone regen außerdem regelrecht das Pilzwachstum an – und das Hormon Östrogen gehört offenbar dazu, natürlich nur dann, wenn auch andere Voraussetzungen erfüllt sind. 

Allerdings ist noch nicht ganz klar, ob Pilze das Hormon selbst für ihr Wachstum benötigen oder ob sie es "umbauen" und so für ihre Vermehrung nutzen können.

Einigkeit bei allen in diesem Bereich forschenden Wissenschaftlern besteht jedoch darin, dass die östrogenhaltige Antibabypille einen Risikofaktor für die Entstehung einer Pilzinfektion darstellt.

Bei einer Neigung zu häufigen Scheidenpilzinfektionen lohnt es sich daher enorm, über einen Pillenwechsel oder eine hormonfreie Verhütungsmethode nachzudenken und eine Hormon-Diät zu praktizieren, die den Hormon-Haushalt regulieren hilft.

Scheidenpilz durch Synthetikfasern

Ein weiterer Auslöser für die Entstehung von Scheidenpilzen kann die Unterwäsche sein. Welche Frau trägt heute noch die guten alten Baumwollslips? Stattdessen liegen synthetisch gefärbte Kunstfasern im Trend.

Die synthetischen Färbemittel werden allerdings auch von der empfindlichen Schleimhaut aufgenommen und können so allergische Reaktionen auslösen. Damit ist die Haut für Pilzinfektionen besonders empfänglich.

Ein ebenfalls großer Nachteil von Synthetikwäsche besteht darin, dass sie die Atmungsaktivität der Haut behindert. Beim Tragen entsteht ein Wärme- und Feuchtigkeitsstau. Dieses feucht-warme Klima zieht Pilze nahezu magisch an.

Bei Scheidenpilz keine Tampons verwenden

Natürlich führt allein das Tragen von Tampons kaum zu einer Scheidenpilzinfektion.

Ist die Scheidenflora jedoch bereits in ihrem natürlichen Gleichgewicht gestört und sind die Schleimhäute trocken und irritiert, dann führen Tampons zu einer Verstärkung dieser Probleme und begünstigen dadurch die Ansiedlung von Scheidenpilzen.

Wer also zu Scheidenpilzinfektionen neigt, sollte keine Tampons verwenden.

Wenn der Scheidenpilz chronisch wird

Beobachtet man nun an sich die typischen Symptome eines Scheidenpilzes, wird der erste Weg vermutlich zum Arzt führen. Nach der Diagnosestellung erhält man dort sehr wahrscheinlich ein Antimykotikum, also ein Medikament gegen Pilzbefall – in Form von Tabletten, Cremes oder Zäpfchen oder auch einer Kombination davon.

Meist wirkt das Mittel schnell. Und genauso schnell hat man den Pilz vergessen. Rasch kehrt er aber nicht selten wieder zurück ( 10 ). Bei manchen Frauen ist das mehrmals jährlich der Fall oder sogar monatlich, nämlich pünktlich kurz nach der Periode. Immer wieder kommt es außerdem vor, dass nach einer mehrfachen Anwendung des Medikaments dieses nicht mehr wirkt und sich der Pilz kaum noch davon beeinflussen lässt.

In beiden Fällen spricht man von chronischem Scheidenpilz, der das Leben der Betroffenen sehr stark beeinträchtigt. Ständiger Juckreiz und Schmerzen quälen Tag für Tag. Im Berufsleben leidet dadurch die Konzentration und ein ausgefülltes Liebesleben ist so gut wie nicht mehr möglich, was natürlich so manche Partnerschaft auf die Probe stellt.

Nicht gerade zur Besserung des Zustandes tragen jetzt so manche Ärzte bei, da diese bei therapieresistentem chronischen Scheidenpilz oft ratlos sind und ihre Patientinnen ohne wirkliche Hilfe wieder davon schicken müssen. Aus ganzheitlicher Sicht jedoch gibt es sehr viele Massnahmen, die gegen chronische Pilzinfekte unternommen werden können.

Intelligent kombiniert sorgen sie nicht nur für das Absterben der Pilze, sondern insbesondere dafür, dass das Milieu des Körpers wieder in sein gesundes Gleichgewicht findet, dass die Darm- und Scheidenflora wieder aufgebaut, das Immunsystem gestärkt und eine mögliche Übersäuerung abgebaut wird. Gleichzeitig kann sich die Scheidenschleimhaut wieder regenerieren und ihren gesunden pH-Wert erreichen.

Infolgedessen wird dem Scheidenpilz sozusagen der Boden unter den Füßen weggezogen. Er findet weder Nahrung noch Lebensraum und verabschiedet sich dauerhaft.

Ganzheitliche Maßnahmen bei Scheidenpilz

Einige der erforderlichen Maßnahmen ergeben sich aus den oben erwähnten möglichen Ursachen.

Dazu gehört die richtige Intimpflege mit idealerweise duftstofffreien naturkosmetischen Körperpflegemitteln, Unterwäsche aus Baumwolle sowie das Meiden von Tampons. Antibiotika sollten wirklich nur noch im allerhöchsten Notfall eingenommen werden und auch die Verhütung sollte überdacht werden, wenn diese bislang auf hormonellem Wege erfolgte.

Weitere Schritte auf dem Weg zur Pilz-Freiheit sind die folgenden:

Die Bekämpfung des Scheidenpilzes

Selbstverständlich ist es unerlässlich, zunächst die Pilze abzutöten, damit sie sich nicht weiter vermehren können. Im naturheilkundlichen Bereich kommen hier – innerlich angewendet – beispielsweise Grapefruitkernextrak oder Oreganoöl in Frage.

Grapefruitkernextrakt kann innerlich und/oder äußerlich angewendet werden. Innerlich nimmt man 3 – 5 Tropfen auf ein Glas Wasser. Für den äußerlichen Einsatz mischt man 10 Tropfen Grapefruitkernextrakt mit einem Glas Wasser (150 – 200 ml) und führt damit bei extremem Scheidenpilz ein bis zwei Mal täglich Vaginalspülungen durch ( 1 ).

Vaginalspülungen sind sehr einfach durchführbar. Dazu benötigt man lediglich einen sog. Irrigator. Dieser wird meist mit zwei oder gar drei verschiedenen Aufsätzen angeboten. Zwei sind für die Darmreinigung und ein längeres Röhrchen ist für die Scheidenspülungen.

Vaginalspülungen sollten jedoch nur in Kombination mit Zäpfchen zum Aufbau der Scheidenflora eingesetzt werden, da andernfalls die Scheidenflora noch mehr leiden könnte.

Das Oreganoöl kann ebenfalls innerlich und/oder äußerlich eingesetzt werden. Wie Oreganoöl bei Scheidenpilz bzw. generell bei Candida-Infektionen – am besten kombiniert mit Kokosöl – eingesetzt werden kann, lesen Sie hier: Oregano – Natürliches Antibiotikum oder nutzen Sie unsere Informationen über ein natürliches Antibiotikum, das Sie selber machen.

Zusätzlich kann man äußerlich nach der Intimreinigung kolloidales Silber auftragen. Ideal ist es, das kolloidale Silber auf die Schamlippen mit einem Pumpzerstäuber zu sprühen und es vorsichtig mit zuvor penibelst gereinigten Händen auch im Eingangsbereich der Scheide zu verteilen. Die Hände werden anschließend erneut sorgfältig gewaschen.

Eine andere Möglichkeit wäre, ein in kolloidales Silber getränktes Tampon über Nacht einführen und einwirken lassen. (Zu medizinischen Zwecken ist die Tamponnutzung unproblematisch. Lediglich für die Menstruation sollten (bei Neigung zu Scheidenpilz) keine Tampons verwendet werden).

*Stellen Sie Ihr eigenes kolloidales Silber her: Dieses Gerät empfehlen wir

Kokosöl gegen Scheidenpilz

Die Auswirkungen einer Scheidenpilzinfektion, wie Juckreiz, Brennen oder Ausfluss, führen auch dazu, dass die Haut im äußeren Vaginalbereich angegriffen wird. Die ständigen Reize lassen sie wund werden und es können kleine, schmerzhafte Risse entstehen.

Kokosöl beschleunigt die Wundheilung ebenso wie den gesunden Aufbau der Haut. Doch Kokosöl verfügt noch über weitere Eigenschaften, die im Zusammenhang mit Pilzinfektionen besonders wertvoll sind.

Zum einen zerstört die in großen Mengen enthaltene Laurylsäure die Zellwände der Pilze, so dass diese letztlich absterben. Zum anderen zeigt die Laurylsäure eine stark antibakterielle Wirkung. Das bedeutet, dass Kokosöl sowohl Pilze eliminiert, als auch Entzündungen eindämmt.

Kokosöl ist darüber hinaus auch noch ausgesprochen hautpflegend, so dass es als optimale Hautpflege für den Vaginalbereich empfohlen werden kann - sowohl präventiv als auch bei akuten Beschwerden.

Nehmen Sie eine teelöffelgroße Portion Kokosöl in die Hand, warten Sie wenige Sekunden, bis sie geschmolzen ist und tragen Sie das Kokosöl dann sowohl auf die Schamlippen als auch im Eingangsbereich der Scheide auf – genau so, wie Sie es mit einer Pflegelotion oder einem Intimpflegeöl tun würden.

Zistrosentee gegen Scheidenpilz

Cistus incanus ist die Zistrose, eine sehr trockenresistente rosa blühende Pflanze aus der mediterranen Bergwelt ( 4 ). Sie gilt als Heilkraut, das sich bereits in der Antike großer Beliebtheit erfreute. Und das ist auch kein Wunder, denn der Zistrosen-Tee ist ein Tausendsassa in Punkto Gesundheit.

So hilft die Zistrose als starkes Antioxidans die gefährlichen freien Radikale im Körper abzufangen. Sie verhindert die Ausbreitung entzündungsfördernder Bakterien und bekämpft viele Pilzarten - darunter auch den Candida albicans ( 9 ).

Der Cistus-Tee ist daher ein ideales Getränk während einer Pilzinfektion, aber auch generell in Zeiten mit geschwächtem Immunsystem. Am besten verwenden Sie den Cistus-Tee täglich über einen Zeitraum von 4 bis 6 Wochen. In dieser Zeit kann er seine Wirkung voll entfalten.

Die Zubereitung des Tees ist ganz einfach: Geben Sie hierzu 2 TL des Krauts in eine große Tasse, gießen Sie kochendes Wasser darüber und lassen das Ganze mindestens 5 Minuten ziehen.

Um den Geschmack des Cistus-Tees ein wenig aufzupeppen, können Sie vor dem Aufbrühen 2 Stängel frische Minze oder 2 bis 3 TL getrocknete Minze dazugeben.

Aufbau der Scheidenflora

Wie oben erklärt, ist bei einer Scheidenpilzinfektion meist auch der Darm mit Pilzen belastet. Daher ist die Darmsanierung inkl. dem Aufbau der Darmflora eine wichtige ganzheitliche Maßnahme auch bei Scheidenpilz.

Hochwertige Probiotika, die zum Aufbau der Darmflora eingesetzt werden, dienen außerdem auch dem Aufbau einer gesunden Scheidenflora – und genau diese ist es ja, die bei einem Scheidenpilz völlig aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Zwar ist bekannt, dass die Scheidenflora durch die weiter unten erwähnten Döderlein-Scheidenzäpfchen in die gesunde Richtung gelenkt werden kann. Doch hat sich in wissenschaftlichen Studien gezeigt, dass auch die orale Einnahme von probiotischen Bakterienkulturen das Scheidenmilieu positiv beeinflussen kann ( 8 ).

Obwohl man immer bezweifelt hatte, dass probiotische Bakterien das Verdauungssystem überleben, bewiesen beispielsweise Forscher des Pariser Institute Alfred Fournier im Jahr 2012, dass eine vierwöchige Probiotika-Einnahme zu einer Besiedlung der Scheidenschleimhaut mit den eingenommenen Bakterienkulturen führt ( 7 ).

In besagten Studien hatten sich zwei Lactobacillus-Stämme als besonders vorteilhaft erwiesen: Lactobacillus reuteri und Lactobacillus rhamnosus ( 6 ). Achten Sie also beim Kauf von oral einzunehmenden Probiotika nicht nur darauf, dass diese in magensaftresistenten Kapseln verpackt sind, sondern auch auf die Zusammensetzung der in Frage kommenden Probiotika und hier auf hohe Gehalte der beiden genannten Lactobacillus-Stämme ( 5 ).

Im Zuge einer Darmsanierung wird nun jedoch nicht nur die Darm- und Scheidenflora aufgebaut. Es werden darüber hinaus auch Schadstoffe und Gifte, die das Immunsystem überfordern, gelöst, gebunden und anschließend ausgeschieden. Zu diesen Schadstoffen zählen auch die (durch obige Maßnahmen oder auch durch schulmedizinische Medikamente) abgetöteten Pilze sowie die von ihnen freigesetzten Pilztoxine.

Würden sie im Darm verbleiben, könnte ein gesundes Darmmilieu nur schwer wieder hergestellt werden.

Die Darmsanierung findet mit Hilfe von mindestens drei Komponenten statt: Bentonit, Flohsamenschalen und einem Probiotikum.

Entsäuerung bei Scheidenpilz

Bereits die Darmsanierung wird für eine deutliche Verbesserung des inneren Milieus und auch für die erste Ausleitung vieler überschüssiger Säuren sorgen.

Ob anschließend noch eine konkrete Entsäuerung notwendig ist, entscheidet man von Fall zu Fall.

Während der Darmsanierung sollten Sie jedoch nicht auch noch ein Entsäuerungsprogramm durchführen, da dies zu einer Überlastung des Organismus führen könnte.

Gehen Sie daher Schritt für Schritt vor und packen Sie die Entsäuerung sehr langsam an – vorerst insbesondere durch eine basenüberschüssige Ernährung, die hervorragend die Darmsanierung und auch die Regeneration der Scheidenschleimhaut unterstützt.

Da eine basenüberschüssige Ernährung frei von Industriezuckerarten ist, passt sie perfekt in jedes Anti-Pilz-Programm.

Basenüberschüssige und zuckerfreie Ernährung

Eine basenüberschüssige Ernährung verschont den Organismus nicht nur vor übermäßigen Zuckermengen, sondern auch vor den übrigen Belastungen und Säuren der üblichen Ernährung.

Gleichzeitig versorgt sie den Organismus optimal mit allen Nähr- und Vitalstoffen.

Bei der basenüberschüssigen Ernährung achten Sie darauf, dass Sie zuckerhaltige Nahrungsmittel (auch süße Früchte) und Getränke meiden, auf Fertiggerichte verzichten und Weißmehlprodukte, Fleisch, Kaffee sowie Alkohol streichen.

Erhöhen Sie gleichzeitig den Verzehr von Salaten, Gemüse, Mandeln und Sprossen. Hierbei handelt es sich um basenbildende Lebensmittel, die für die Wiederherstellung eines gesunden Säure-Basen-Gleichgewichtes unverzichtbar sind.

Trinken Sie zudem täglich mindestens 30 ml stilles Wasser pro Kilogramm Körpergewicht (ca. 1,5 bis 2 Liter), damit die freigesetzten Säuren schnellstmöglich über den Urin ausgeschieden werden können.

Lassen Sie sich ferner nicht von Aussagen irritieren, die behaupten, eine industriezuckerfreie bzw. kohlenhydratarme Ernährung bringe bei Scheidenpilzinfektionen nichts. Da eine industriezuckerfreie Ernährung nicht nur Pilzinfektionen eindämmen kann, sondern noch viele weitere Vorteile mehr hat, probieren Sie es ganz einfach.

Sehr schnell werden Sie bestätigen können, dass sich diese Maßnahme gut dazu eignet, den Scheidenpilz an der Vermehrung zu hindern. Ihnen wird es sehr schnell sehr viel besser gehen.

Stärkung des Immunsystems bei Scheidenpilz

Neben der richtigen Ernährung sollten Sie ferner Maßnahmen ergreifen, die Ihr Immunsystem stärken.

Vermeiden Sie daher Stress und Streit. Beides laugt aus und macht anfällig für Pilzinfektionen.

Sorgen Sie für erholsamen Schlaf und gehen Sie früh schlafen.

Achten Sie auf ausreichend Bewegung an der frischen Luft und vergessen Sie die richtige Vitamin-D-Versorgung nicht und achten Sie auf die ausreichende Zufuhr von Vitamin C und Zink.

Scheidenzäpfchen mit Milchsäurebakterien bei Scheidenpilz

Die Anwendung von sog. Scheiden-Zäpfchen ist ebenfalls eine sehr wirkungsvolle Maßnahme, um die unangenehmen Begleiterscheinungen einer Scheidenpilzinfektion zu unterbinden.

Die Zäpfchen enthalten jene Milchsäurebakterien, die normalerweise auf einer gesunden Scheidenschleimhaut zu finden sind. Durch ihre Anwesenheit wird der gesunde pH-Wert im Vaginalbereich erhalten und die Schleimhaut bleibt vor Angriffen anderer Keime geschützt.

Bei einer Infektion der Scheide können Döderlein Zäpfchen laut zahlreicher wissenschaftlicher Studien dazu beitragen, dass die gesunde Besiedlung der Schleimhaut wieder hergestellt wird, so dass das lästige Jucken und Brennen ebenso wie der Ausfluss schnell abklingen. Dies stellt für alle betroffenen Frauen eine große Erleichterung dar.

Die enthaltenen Bakterien runden das ganzheitliche Maßnahmen-Paket bei Scheidenpilzinfektionen somit perfekt ab. Sie sind rezeptfrei erhältlich.

Silizium gegen Scheidenpilz

Da bei einer Scheidenpilzinfektion auch die Scheidenschleimhaut sehr leidet, sollte ein ganzheitliches Programm gegen Scheidenpilz auch Maßnahmen enthalten, welche die Regeneration der Scheidenschleimhaut fördern.

Neben Vitamin-A-reichen Lebensmitteln gehört auch Silizium als wichtiges Spurenelement – das besonders auf die Haut und Schleimhäute einwirkt – hier dazu. Silizium unterstützt und beschleunigt Heilprozesse aller Art, hilft die Risse in der Scheidenschleimhaut zu schließen und fördert so die Sanierung der Darm- und Scheidenflora.

Silizium kann innerlich und äußerlich angewendet werden. Bei innerlicher Einnahme achtet man auf eine Dosis, die einen mit ca. 75 mg Silizium täglich versorgt und damit den Bedarf eines Erwachsenen deckt.

Die äußerliche Anwendung bei Scheidenpilz kann durch das Aufsprühen von verdünntem Siliziumkonzentrat erfolgen. Eine andere Variante ist das Einrühren von organischem Siliziumkonzentrat in flüssiges Kokosöl (Kokosöl schmilzt schon bei Temperaturen über 25 Grad). Das Silizium-Kokosöl-Gemisch wird dann bei einer Temperatur von unter 25 Grad wieder fest und kann nun hervorragend als pflegende Salbe für den Intimbereich oder auch als Gleitgel (nicht mit Kondomen) verwendet werden.

Abschließend gilt wie immer, dass man bzw. frau natürlich nicht alle Tipps gleichzeitig umsetzen kann. Am wichtigsten ist die Umstellung der Ernährung (Hinweis Nr. 6) und die Stärkung des Immunsystems (Hinweis Nr. 7). Von den lokalen Anwendungen (Hinweise Nr. 1, 2, 3, 8 und 9) suchen Sie sich einen aus, der Ihnen sympathisch ist. Schon bald werden Ihre Beschwerden zurückgehen und ihre chronischen Eigenschaften verlieren. 

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.