Zentrum der Gesundheit
  • Allergietest bei einer Frau
41 min

Allergie - Natürliche Mittel können helfen

Immer mehr Menschen reagieren auf eigentlich harmlose Umwelteinflüsse mit einer Allergie. Pollen, Hausstaub, Tierhaare – plötzlich wird alles zur Bedrohung. Warum ist das so? Die Antwort auf diese Frage finden Sie in einem ausser Kontrolle geratenen Immunsystem. Wodurch gerät dieses wichtige Abwehrsystem aus dem Gleichgewicht?

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 05 März 2024

Kostenlosen Newsletter abonnieren

Mit Ihrer Anmeldung erlauben Sie die regelmässige Zusendung des Newsletters und akzeptieren die Bestimmungen zum Datenschutz.

Allergie: Die neue Volkskrankheit

Die Zahl der Allergiker hat sich in den vergangenen Jahrzehnten etwa verzehnfacht. Allein in Deutschland sind zwischen 20 und 30 Millionen Menschen von einer Allergie betroffen – und es werden immer mehr. Weltweit leiden derzeit bereits etwa 34 Prozent der Bevölkerung an einer Allergie.

Der Grund dafür ist unsere heutige Lebensweise, die sich in den vergangenen Jahrzehnten gravierend geändert hat. Wir ernähren uns zunehmend ungesund, stehen fortwährend unter Stress, übertreiben es mit unserer Körperhygiene, sind einer übermässigen Schadstoffbelastung ausgesetzt etc. Alle diese Faktoren machen den Körper krank und leisten somit auch der Allergiezunahme Vorschub.

So wird aus einer harmlosen Substanz ein Allergen

Die EINE Ursache für Allergien gibt es daher nicht, denn an der Entstehung allergischer Erkrankungen sind meist mehrere Faktoren beteiligt. Neben den bereits oben erwähnten Einflüssen können eine gestörte Darmflora, eine defekte Darmschleimhaut sowie anhaltende psychische Belastungen die Entstehung von Allergien zusätzlich begünstigen.

All diese doch recht unterschiedlichen Faktoren haben eines gemein: Sie überfordern das Immunsystem so sehr, dass es mit der Zeit beginnt, vollkommen unangemessen zu reagieren. In dieser Situation greifen die Abwehrzellen dann nicht mehr nur Bakterien, Viren, Pilze und andere Schädlinge an, sondern bekämpfen plötzlich auch so harmlose Substanzen, wie Pollen, Staub, Tierhaare etc. Die Allergie ist da.

Antikörper und Gedächtniszellen arbeiten Hand in Hand

Der eigentliche Angriff auf diese vom Immunsystem selbsternannten Allergene, auch Antigene genannt, wäre noch recht unproblematisch, wenn er nicht gesundheitliche Schäden und eine für die Betroffenen äusserst unangenehme allergische Reaktion zur Folge hätte. Diese Auswirkungen treten allerdings erst beim zweiten Kontakt mit dem Allergen ein.

Denn zunächst müssen spezialisierte weisse Blutkörperchen, die B-Lymphozyten, passend zum Allergen Antikörper (Immunglobuline) bilden. Antikörper sind Y-förmige Proteinketten, die sich an das jeweilige Allergen heften und es als einen Fremdstoff markieren, den es zukünftig zu bekämpfen gilt.

Damit dann beim zweiten Kontakt das neue Allergen als solches wiedererkannt wird, produziert das Immunsystem gleichzeitig sogenannte Gedächtniszellen - eine Untergruppe der T-Lymphozyten. Diese haben die Aufgabe, sich die Oberflächenstruktur des Allergens einzuprägen.

Dringt der Erreger nun erneut in den Körper ein, machen die Gedächtniszellen das Immunsystem sofort auf den Eindringling aufmerksam, woraufhin umgehend passende Antikörper gebildet werden, die das Allergen schliesslich bekämpfen. Jetzt zeigen sich auch Symptome der Allergie.

Immunglobuline lösen die allergische Reaktion aus

Es gibt verschiedene Immunglobuline, doch in Bezug auf Allergien ist insbesondere das Immunglobulin E (IgE) relevant. Es ist für die Entstehung einer Allergie vom Typ 1 verantwortlich, von der die meisten Allergiker betroffen sind. Hierzu zählen jene Allergien, die durch Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben oder Insekten ausgelöst werden.

In früheren Zeiten, und in Ländern mit niedrigem Hygienestandard auch heute noch, diente IgE der Abwehr von Parasiten wie z. B. Würmern und war, bzw. ist, deshalb überlebenswichtig. In unseren Industrienationen spielt das IgE hingegen vorwiegend bei den oben genannten Allergien eine Rolle.

Allergiker haben eine krankhaft erhöhte Menge dieser Antikörper im Blut und beim zweiten Kontakt mit einem Allergen werden diese äusserst aktiv.

Die Allergie entsteht erst beim zweiten Kontakt

Gelangt ein Allergen nun ein zweites Mal in den Körper eines jetzt allergischen Menschen, fangen die IgE-Antikörper das Allergen ein und bilden mit ihm einen sogenannten Antikörper-Antigen-Komplex. Dabei kann ein IgE-Molekül jeweils nur ein ganz bestimmtes Allergen erkennen. Reagiert es z. B. auf Birkenpollen, sind ihm Gräserpollen "völlig egal".

Der Antikörper-Antigen-Komplex würde normalerweise keine allergische Reaktion auslösen, wenn er sich nicht ausgerechnet auf speziellen Abwehrzellen, den sogenannten Mastzellen, niederlassen würde. Diese Zellen produzieren und speichern entzündungsauslösende Substanzen, vor allem das Histamin. Und sobald sich Antikörper-Antigen-Komplexe an die Mastzellen heften, verstehen sie dies als ultimative Aufforderung, umgehend Histamin auszuschütten.

Die Mastzellen befinden sich in den Schleimhäuten (Augenbindehaut, Nasenschleimhaut, Bronchialschleimhaut, Darmschleimhaut) und in der Haut. Daher zeigen sich auch genau in diesen Regionen die typisch allergischen Reaktionen.

Daher kommt es bei einer Allergie oft zu Rötung und Schwellung von Haut und/oder Schleimhäuten. Gleichzeitig tritt starker Juckreiz auf, der sich an den Schleimhäuten auch wie ein Brennen anfühlen kann. Die Schleimhäute produzieren nun ein Sekret, wodurch die Augen zu tränen beginnen, die Nase läuft oder ein ständiges Niesen einsetzt. Hat es die Bronchien getroffen, verkrampfen sie sich und verschleimen. Heuschnupfen, Nesselsucht und Asthmaanfälle werden auf diese Weise ausgelöst.

Die typischen Auslöser der Typ-1-Allergie

Prinzipiell kann man auf nahezu alle Reize mit einer Allergie reagieren. Wir beschränken uns jedoch zunächst auf die Vorstellung der Typ 1-Allergie, von der die überwiegende Mehrheit der Allergiker betroffen ist.

Die Pollenallergie

Die Pollenallergie ist eine der häufigsten Allergiearten. Sie wird vor allem von Pflanzen, die Windbestäuber sind und daher grosse Mengen an Pollen in die Umgebung freisetzen, ausgelöst.

  1. Baumpollen: Besonders häufig ist eine Allergie auf Birkenpollen (Hauptblütezeit April) sowie die Frühblüher Hasel (Februar) und Erle (März). Diese Pollen verursachen bei 40 % der Pollenallergiker Beschwerden.
  2. Gräser- und Roggenpollen: Etwa 80 % der Heuschnupfengeplagten reagieren auf Gräserpollen (Hauptblütezeit Juni, Juli).
  3. Kräuterpollen: Kräuterpollen fliegen im Spätsommer, z. B. Beifuss (Hauptblütezeit August) und das aus den USA zu uns eingewanderte, besonders aggressive Traubenkraut (Ragweed, Beifuss-Ambrosie), das durch seine späte Blüte die Pollenflugzeit bis in den September verlängert.

Die Kreuzallergie

Die Ähnlichkeit der Proteine in allergieauslösenden Pollen mit jenen Proteinen in bestimmten Nahrungsmitteln ist dafür verantwortlich, dass auch Lebensmittel für Pollenallergiker unverträglich sein können. In diesem Fall spricht man von einer pollenassoziierten Nahrungsmittelallergie, auch Kreuzallergie genannt.

Häufig tritt bei der Kreuzallergie ein so genanntes orales Allergiesyndrom auf, das sich durch Kribbeln und Juckreiz bis hin zu Schwellungen der Lippen sowie der Mund- und Rachenschleimhäute äussert. Seltener können auch Magen-Darm-Beschwerden, Hautreaktionen oder Kreislaufbeschwerden auftreten.

  1. Wer allergisch auf Birken-, Hasel- und Erlenpollen reagiert, kann kreuzallergisch auf Äpfel, Pfirsiche, Kirschen, Kiwis, Maracujas, Nüsse (vor allem Haselnüsse!), Mandeln, Karotten und Tomaten reagieren.
  2. Wer allergisch auf Gräser- und Roggenpollen reagiert, kann Kreuzallergien auf Getreide, Erbsen, Bohnen, Linsen, Soja und Erdnüsse entwickeln.
  3. Wer allergisch auf Beifusspollen ist, kann kreuzallergisch auf viele Kräuter und Gewürze reagieren, z. B. auf Oregano, Basilikum, Estragon, Muskatnuss, Weissen Pfeffer, Paprika und Kamille. Aber auch Sellerie, Karotten, Fenchel und Tomaten können zu Reaktionen führen.

Die Allergie auf Hausstaubmilben

Sehr häufig ist auch die allergische Reaktion auf Hausstaubmilben. Die beiden wichtigsten Hausstaubmilben haben so klangvolle Namen wie Dermatophagoides pteronyssinus und Dermatophagoides farinae. Es handelt sich hierbei um winzig kleine Spinnentiere, die mit blossem Auge nicht sichtbar sind. Sie finden sich zwar in jeder Wohnung, stellen jedoch nur für Allergiker ein Problem dar.

Hausstaubmilben besiedeln besonders gerne Matratzen und Bettzeug, Polstermöbel und Teppiche. Sie lieben es feucht-warm und ernähren sich von menschlichen Hautschuppen – daher ist das Bett ihr Lieblingsaufenthaltsort.

Wer eine Allergie auf die Milben hat, reagiert nicht auf die Hausstaubmilben selbst, sondern auf den Milbenkot. Und der wirbelt während der Heizperiode in den Wintermonaten verstärkt durch die Wohnung. Daher ist die Winterzeit für allergische Menschen in Sachen Hausstaubmilben besonders problematisch.

Tränende oder juckende Augen, Fliessschnupfen, Nies- sowie Hustenanfälle zählen zu den Symptomen. Bleibt die Allergie über einen längeren Zeitraum bestehen, kann sie zu chronischen Nasenschleimhaut-Beschwerden führen, die mit einer dauerhaft verstopften Nase einhergehen. In schwerwiegenden Fällen kann sich allergisches Asthma bronchiale entwickeln.

Die Allergie auf Tierhaare

Die Auslöser einer allergischen Reaktion auf Tierhaare sind nicht die Haare oder die Federn der Tiere, sondern eiweisshaltige Bestandteile, die sich auf der Haut, im Speichel oder im Urin der Tiere befinden. Die Proteine bleiben an den Haaren oder den Federn der Tiere haften und gelangen über diesen Weg dann auf Teppiche, Polster, Kleidung und natürlich in die Luft. Atmet ein Allergiker diese schliesslich ein, kommt es zu einer typisch allergischen Reaktion.

Als erste Symptome treten häufig gerötete Augen, Fliessschnupfen, Niesanfälle oder Nesselausschlag auf. Bei anhaltendem Kontakt zum Tier kann es zur Verengung der Atemwege kommen. Anfallsartige Atemnot, bis hin zu schweren Asthma-Anfällen, kann die Folge davon sein.

Prinzipiell können alle fell- und federtragenden Tiere Allergien verursachen. Ein besonders hartnäckiges Allergen sind jedoch Katzenhaare, auf die viele Allergiker mit heftigen Beschwerden reagieren. Katzenhaare zeichnen sich durch eine besonders gute Schwebeeigenschaft aus. Sie werden durch die Kleidung der Katzenbesitzer selbst in ansonsten katzenfreie Bereiche eingeschleppt und sind somit nahezu allgegenwärtig.

Allergien auf Vögel, Tauben, Meerschweinchen, Ratten, Mäuse, Kaninchen oder Hamster sind ebenfalls nicht selten. Gegen Hundehaare sind dagegen weniger Menschen allergisch.

Die Allergie auf Insektengift

Bienen- und Wespengift kann häufig eine Allergie auslösen. Seltener sind es Hornissenstiche. In Deutschland entwickeln knapp 20 Prozent aller Gestochenen an der Stichstelle übermässige Hautreaktionen, die grösser als 10 Zentimeter im Durchmesser sind. Bis zu fünf Prozent der Bevölkerung hat eine stärkere Allergie und reagiert mit zusätzlichen Beschwerden, wie z. B. Nesselsucht, Juckreiz am ganzen Körper, Kreislaufbeschwerden, Übelkeit oder Durchfall.

In besonders schweren Fällen kann es zu einer lebensbedrohlichen allergischen Reaktion kommen, die als anaphylaktischer Schock bezeichnet wird. Auch Allergien gegen Mückenstiche werden immer häufiger beobachtet. Gefährliche Reaktionen auf diese Stiche sind zwar noch nicht bekannt, allerdings können sich massive Schwellungen entwickeln, die nur sehr langsam wieder abklingen.

Der anaphylaktische Schock: Schwerste Folge einer Allergie

Der anaphylaktische Schock ist die schwerste und bedrohlichste Folge einer Allergie. Er beschreibt die allergische Maximalreaktion, die den gesamten Körper betrifft und ohne Behandlung tödlich verlaufen kann.

Erste Alarmzeichen sind häufig Juckreiz am gesamten Körper, Unruhe, Taubheitsgefühl von Zunge und Rachen sowie ein Kribbeln im Bereich von Handflächen und Fusssohlen. An der Haut zeigen sich Quaddeln, Rötungen und/oder Schwellungen und es kommt darüber hinaus zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfällen.

Des Weiteren schwellen die Atemwege zu, sodass Beschwerden wie Heiserkeit, Schluckbeschwerden und Atemnot folgen. Der Betroffene wird panisch und es kann sich eine Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit einstellen. Der Herzschlag erhöht sich rasant oder wird bedrohlich verlangsamt, wodurch es zu einem Kreislauf- und Atemstillstand kommen kann. Aus diesem Grund kann es lebenswichtig sein, bereits bei den ersten Anzeichen eines allergischen Schocks den Notarzt zu rufen!

Menschen, die eine derart stark ausgeprägte Allergie haben, tragen meist ein Notfallset mit sich, denn nicht immer ist ein Notarzt rechtzeitig zur Stelle.

Die Typ-1-Allergie erzeugt eine Sofortreaktion

An einer Typ-1-Allergie sind immer IgE-Antikörper beteiligt. Diese führen dazu, dass die Mastzellen grosse Mengen Histamin ausschütten, welches wiederum verantwortlich für die Entstehung der allergischen Reaktion ist. Diese Form der Allergie löst eine sehr schnelle und oftmals heftige allergische Reaktion aus, die innerhalb von Minuten bis hin zu wenigen Stunden auftritt.

Diagnose einer Allergie vom Typ 1

Die Symptome der verschiedenen Typ-1-Allergien ähneln sich doch sehr. Daher ist es manchmal schwierig festzustellen, auf welche Substanz der Körper nun tatsächlich reagiert. Oder vielleicht sind es gar mehrere Allergene, die es aufzuspüren gilt?

Aus diesem Grund sollte zur Erstellung einer konkreten Diagnose zunächst ein versierter Therapeut aufgesucht werden. Er kann häufig das Allergen nach einer ausführlichen Anamnese und eines sogenannten Prick-Testes oder ggf. einer Blutuntersuchung benennen.

Bei dem Prick-Test werden verschiedene Allergene in Tropfenform auf die Innenseite der Unterarme aufgetragen. War das passende Allergen dabei, so reagiert die Haut mit der Allergie, also mit Rötung, Juckreiz oder Quaddelbildung.

Typ-4-Allergien zeigen sich verspätet

Im Gegensatz zur Sofortreaktion bei der Typ-1-Allergie gibt es auch allergische Reaktionen, die wesentlich langsamer verlaufen. In diesem Fall spricht man von einer Spätreaktion. Sie tritt erst ein bis mehrere Tage nach dem Allergenkontakt auf und geht mit Rötung, Juckreiz, Bläschen und/oder nässender Haut einher.

Zu diesen Allergien, die auch als Typ-4-Allergie bezeichnet werden, zählen die Kontakt- und die Nahrungsmittelallergie. Im Unterschied zum Typ 1 wird Typ 4 nicht durch IgE-Antikörper ausgelöst und auch das Histamin ist an der Entstehung der allergischen Reaktion nicht beteiligt. Stattdessen sind für die Typ-4-Allergie spezielle weisse Blutkörperchen, die sogenannten T-Lymphozyten verantwortlich.

Beim ersten Kontakt mit dem zukünftigen Allergen verläuft noch alles so, wie bei der Typ-1-Allergie. Doch beim zweiten Kontakt wechseln die Akteure. Jetzt setzen die Lymphozyten spezielle Botenstoffe frei, sogenannte Lymphokine. Die Lymphokine informieren umgehend die Fresszellen (Makrophagen) über das Eindringen der als fremd gekennzeichneten Substanz, woraufhin diese das Allergen vernichten. Es kommt zu einer Entzündungsreaktion, in dessen Folge die allergische Reaktion auftritt.

Aufgrund des zeitverzögernden Auftretens der allergischen Reaktion gestaltet sich das Aufspüren des Allergieauslösers bei dieser Form ungleich schwerer als bei der Sofortreaktion.

Die Allergie auf Nahrungsmittel

Nahrungsmittelallergien sind am häufigsten bei Kleinkindern anzutreffen, da ihr Immunsystem in den ersten Lebensmonaten noch nicht vollständig ausgeprägt ist. Sie kommen jedoch auch bei Erwachsenen vor, die bereits von einer Neurodermitis, Magen-Darmproblemen oder auch Gelenkbeschwerden betroffen sind.

Eine Nahrungsmittelallergie ist jedoch nicht mit einer Nahrungsmittelunverträglichkeit zu verwechseln, denn hier handelt es sich um zwei verschiedene Erkrankungen mit unterschiedlicher Ursache. Die Allergie wird durch eine Überreaktion des Immunsystems ausgelöst und die Ursache der Unverträglichkeit ist ein gestörtes Verdauungssystem.

Die "Big Six" der Allergieauslöser:

  1. Eier
  2. Milch
  3. Soja
  4. Gluten
  5. Nüsse
  6. Fisch

Diese zum Teil sauren Lebensmittel lösen besonders häufig eine Allergie aus. Die möglichen Symptome reichen von Übelkeit, Durchfall sowie starkem Juckreiz, bis hin zu Atemnot und Kreislaufversagen mit Todesfolge.

Die Kontaktallergie

Kontaktallergene sind, wie der Name schon andeutet, Stoffe, die bei Hautkontakt zu Reaktionen führen. In der Regel reagiert der Körper auf diese Allergene mit einer Allergie, und zwar mit Ekzemen.

Die häufigsten Auslöser dieser Form der Allergie, die sich dann in Ekzemen zeigt, sind:

  1. Nickel: z. B. in Modeschmuck, Jeansknöpfen, Reissverschlüssen, Piercings, Uhren, Münzen etc.
  2. Duftstoffe: z. B. in Kosmetika, Shampoos, Duschgels, Parfüms, Seifen, Lippenstift, Haushaltsreinigern etc.
  3. Perubalsam (Duft- und Aromastoff): z.B. in Kosmetika, Medikamenten zur äusserlichen Anwendung, Tabakprodukten, als natürlicher Aromastoff in Nahrungsmitteln
  4. Kobalt: z. B. in Metalllegierungen, (Tätowier-Farben ), Kosmetika, Zement
  5. Latex: z. B. in Kleidung, Handschuhen, Kondomen etc.
  6. Methylisothiazolinon (Konservierungsmittel): z. B. in Kosmetika, Shampoos, Duschgels, Sonnenschutzmitteln, Spülmitteln, Weichspülern etc.
  7. Kolphonium: z. B. in Papier, Papiertaschentüchern, Papierservietten, Toilettenpapier, Windeln, Pflastern, Klebern, Polituren, dekorativer Kosmetik
  8. Kaliumdichromat: Verwendung als Zementzusatz und zur Ledergerbung

Diagnose einer Allergie vom Typ 4

Zur genauen Diagnostik einer Typ-4-Allergie wird nach ausführlicher Anamnese meist ein Epikutan-Test, oder auch Patch-Test genannt, durchgeführt. Bei diesem Test werden die möglichen Allergene jeweils auf ein Pflaster aufgetragen und auf den Rücken geklebt. Die Pflaster verbleiben dann für etwa 48 Stunden auf der Haut, bevor die Auswertung der Reaktionen stattfinden kann. Hat die Haut auf eine Substanz mit einer Allergie reagiert, zeigt sich dies an der betroffenen Stelle mit einer Entzündungsreaktion.

Die Pseudoallergie

Eine Pseudoallergie ist keine Allergie im herkömmlichen Sinne. Sie erzeugt zwar identische Symptome, doch sie werden durch einen vollkommen anderen Mechanismus ausgelöst.

Bei einer Allergie vom Typ 1 bewirkt der Antikörper-Antigen-Komplex, dass die Mastzellen Histamin freisetzen, wodurch schliesslich die allergische Reaktion entsteht. Bei der Nahrungsmittelallergie sind die Lymphozyten für die Entwicklung der allergischen Reaktion verantwortlich. In beiden Fällen ist also das Immunsystem ausschlaggebend für die Entstehung der Allergie.

Bei der Pseudoallergie hingegen ist das Immunsystem überhaupt nicht involviert, denn in diesem Fall heftet sich das Allergen selbst direkt an die Mastzelle, woraufhin die typisch allergischen Symptome ausgelöst werden.

Es gibt Allergien auf die folgenden Substanzen:

  1. Lebensmittelzusatzstoffe, wie z.B. künstliche Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Verdickungsmittel, Geschmacksverstärker, Süssstoffe etc.
  2. Rückstände in Lebensmitteln, wie z.B. Pflanzenschutzmittel (Pestizide)
  3. Medikamente, wie z.B. Schmerzmittel, Antibiotika, Epilepsiemedikamente, Allopurinol (Gichtmedikament), Kortisonpräparate, Röntgenkontrastmittel etc.

So kam beispielsweise eine grossangelegte US-amerikanische Studie aus dem Jahr 2006 zu dem Ergebnis, dass Menschen, die mit dichlorophenolhaltigen Pestiziden belastet sind, auffallend häufig unter Nahrungsmittelallergien leiden ( 1 ).

Auch in dem vermehrten Einsatz von Zusatzstoffen in Lebensmitteln, wie z. B. Konservierungs- und Farbstoffe sehen Wissenschaftler mittlerweile einen Zusammenhang zu der ständig ansteigenden Zunahme von Nahrungsmittelallergien ( 2 ).

Diagnose der Pseudoallergie

Da das Immunsystem an einer Pseudoallergie überhaupt nicht beteiligt ist, gestaltet sich die Diagnose schwierig, denn die klassischen Untersuchungsmethoden, wie Haut- und Bluttests greifen bei dieser speziellen Allergie nicht. Es gibt bislang noch keine Labortests, die eine Pseudoallergie nachweisen können.

Daher kann hier nur eine sehr umfassende Anamnese – in Verbindung mit einer Rotationsdiät – Aufschluss geben. Die Rotationsdiät bietet sich als bewährte Methode an, um die unverträglichen Nahrungsmittel individuell herauszufinden und gleichzeitig stellt sie eine effektive Therapie dar.

Mögliche Ursachen

Mögliche Ursachen für die Entstehung einer Allergie sind die folgenden:

Vererbung

Eine Allergie kann durchaus auch vererbt werden. Wenn beispielsweise ein naher Verwandter von Ihnen (Vater, Mutter oder eine Schwester/ein Bruder) eine allergische Erkrankung wie Asthma, Heuschnupfen oder eine Nahrungsmittelallergie hat, liegt Ihr Allergierisiko bei 20 bis 35 Prozent.

Sind beide Eltern Allergiker, steigt es auf 40 bis 60 Prozent und haben gar beide Eltern dieselbe allergische Erkrankung (etwa Heuschnupfen), erhöht sich die Wahrscheinlichkeit auf 60 bis 80 Prozent, dass Sie ebenfalls diese Allergie entwickeln.

Aber selbst wenn niemand in der Familie allergisch ist, kann im Lauf des Lebens mit einer Wahrscheinlichkeit von 5 bis 15 Prozent dennoch eine Allergie auftreten. Das zeigt, dass offensichtlich über die Vererbung hinaus noch weitere Faktoren eine wesentliche Rolle bei der Entstehung der Erkrankung spielen.

Übertriebene Hygiene

Wie Sie bereits erfahren haben, ist der Antikörper IgE ein nützlicher Abwehrstoff gegen Parasiten. Doch was macht unser Immunsystem, wenn es sich "langweilt", weil der Körper schon nahezu keimfrei geworden ist? Richtig, es sucht sich andere "Opfer", allerdings handelt es sich jetzt um vollkommen harmlose Substanzen, die das Immunsystem überhaupt nicht bekämpfen sollte.

Aus diesem Grund ist eine übertriebene Hygiene, wie z. B. mehrmals täglich zu duschen, den Toilettendeckel nach jeder Sitzung mit einem Hygiene-Spray zu reinigen, antibakterielle Haushaltreiniger, Waschmittel, Seifen, Desinfektionstücher etc. zu verwenden, tatsächlich kontraproduktiv.

Insbesondere Kleinkinder brauchen den Kontakt zu verschiedenen Mikroorganismen, um ihr Immunsystem zu trainieren. Wenn sie ständig mit verschiedenen Keimen konfrontiert werden, wird ihr Immunsystem toleranter und lernt, zwischen harmlosen und pathogenen Bakterien zu unterscheiden. So schützt es die Kinder vor der Entwicklung einer Allergie.

Das konnte auch die kanadische Wissenschaftlerin Meghan B. Azad vom Children`s Hospital Research Institute of Manitoba in einer Studie belegen. Sie untersuchte die Darmflora von Kindern im ersten Lebensjahr. Ihre Forschung ergab, dass der ständige Kontakt zu Haustieren sich positiv auf die Entwicklung einer ausgeglichenen Darmflora bei Säuglingen und Kleinkindern auswirkt ( 3 ). Dies würde auch erklären, warum Kinder, die mit Haustieren aufwachsen, seltener an einer Allergie erkranken.

Impfungen

Wenn der Kontakt zu Keimen erforderlich ist, um das Immunsystem zu trainieren, dann müssten Impfungen ja eigentlich kontraproduktiv sein. Kinderärzte wenden bei dieser These allerdings ein, dass Kleinkinder trotz aller Impfungen häufig an verschiedenen Infekten erkranken – vor allem an Erkältungen und Magen-Darm-Infekten. Somit habe das Immunsystem der Kinder genügend "Trainingsmöglichkeiten". Auch einige Studien bestätigten den fehlenden Zusammenhang zwischen Impfungen und dem vermehrtem Auftreten von Allergien.

Obwohl zumindest aus schulmedizinischer Sicht umstritten ist, ob Impfungen nun Allergien fördern oder nicht, weist z. B. die deutsche KiGGS-Studie des Robert Koch-Instituts darauf hin, dass ungeimpfte Kinder seltener betroffen sind.

Bei der KiGGS-Studie handelt es sich um eine Langzeitstudie, die die gesundheitliche Situation der in Deutschland lebenden Kinder und Jugendlichen beobachtet und sie bis ins Erwachsenenalter begleitet.

Ganz gleich, wer die eine oder andere Meinung vertritt – Fakt ist, dass jede Impfung eine enorme Belastung für das Immunsystem darstellt. Und wenn zum Zeitpunkt der Impfung bereits eine Schwächung der Abwehrkräfte vorliegt, ist es sehr wohl möglich, dass es zu einer Überlastung, und somit zur Überreaktion der körpereigenen Abwehr kommt. Aus diesem Grund kann eine Impfung durchaus auch einer Allergie Vorschub leisten.

Kaiserschnitt

Eine allergievorbeugende Massnahme findet bereits während der Geburt durch den Erstkontakt mit gesundheitsfördernden Darmbakterien statt. Babys, die vaginal geboren werden, also den mütterlichen Geburtskanal passieren 2, nehmen schützende Bakterien aus der Scheidenflora der Mutter auf. Diese siedeln sich in Babys Darm an und wirken wie eine "Schluckimpfung" mit "guten" Bakterien.

Die Babys entwickeln so ein starkes Immunsystem. Daher leiden sie deutlich seltener an Allergien. Diese natürliche "Schluckimpfung" fehlt all jenen Kindern, die durch einen Kaiserschnitt zur Welt kamen. Daher sind sie fünf Mal häufiger von einer Allergie betroffen als jene Kinder, die auf normalem Wege geboren wurden. Das ergab eine Untersuchung des Henry Ford Health Systems ( 4 ).

Fast Food

Ob es nun am glutenhaltigen Getreide liegt, am hohen Salzgehalt, durch den die Anzahl aggressiver und entzündungsfördernder Immunzellen im Blut messbar ansteigt, oder an den zahlreichen Zusatzstoffen in Fast Food-Erzeugnissen ist bislang noch unklar.

Tatsache ist jedoch, dass diese Faktoren zusammengenommen eine enorme Belastung für das Immunsystem darstellen. Und dass ein überfordertes Immunsystem dazu neigt, vermehrt allergische Prozesse einzuleiten, wissen Sie längst.

Auch wissenschaftliche Studien, wie z.B. die ISAAC-Studie aus dem Jahr 2013, belegen mittlerweile den Zusammenhang zwischen Fastfood und der Entstehung von Allergien. So konnte festgestellt werden, dass Kinder und Jugendliche häufiger an Allergien erkranken, wenn sie dreimal pro Woche Fast Food verzehren. Insbesondere stieg das Risiko Asthma, Heuschnupfen oder Hautekzeme zu entwickeln, deutlich an ( 5 ).

Antibiotika

Eine gesunde Darmflora, in der sich die pathogenen und gesundheitsfördernden Bakterien im Gleichgewicht befinden, ist sowohl für ein starkes Immunsystem als auch für den Erhalt einer intakten Darmbarriere ausserordentlich wichtig.

Dieses Gleichgewicht wird vor allem durch die Einnahme von Antibiotika, denn die Wirkung dieser Medikamente richtet sich nicht nur gegen pathogene, sondern auch gegen nützliche Darmbakterien.

Daher geht eine Antibiotika-Behandlung mit einem massiven Angriff auf die Darmflora einher, der schliesslich zu einer starken Dysbakterie führt. Die Dysbakterie zeigt an, dass sich das Verhältnis zwischen den guten und pathogenen Bakterien krankhaft verändert hat. Und die gesundheitlichen Folgen dieser Veränderung sind gravierend, denn das im Darm ansässige Immunsystem ist vollkommen abhängig vom Gesundheitszustand der Darmflora.

Eine grundlegende Verschlechterung des Darmmilieus wird daher zwangsläufig auch ein deutlich geschwächtes Immunsystem nach sich ziehen. Eine schwache Abwehr ist verständlicherweise mit der Bewältigung ihrer vielfältigen Aufgaben schnell überfordert. In dieser Situation neigt das Immunsystem zu Überreaktionen, die schliesslich in einer entzündungsauslösenden allergischen Aktion enden.

Daher wundert es sicher niemanden mehr, dass Antibiotika Krankheiten fördern. Eine besonders schädigende Wirkung zeigen Antibiotika, wenn sie bereits im Kleinkindalter eingenommen werden, die Einnahme über einen längeren Zeitraum stattfindet oder wenn wiederholte Behandlungen verordnet werden ( 6 ).

Denn selbst eine einmalige Antibiotika-Anwendung ist so gravierend, dass die Darmflora sogar 6 Monate nach Absetzen des Medikaments weiterhin gestört ist, wie eine Studie an der Stanford University (Kalifornien) aus dem Jahr 2008 dokumentierte ( 7 ).

Leaky Gut Syndrom

Unsere Darmschleimhaut hat die Aufgabe, Nähr- und Vitalstoffe ins Blut zu leiten, damit sie über diesen Weg in jede Körperzelle gelangen können. Die Schleimhaut hat allerdings nur begrenzte Durchlässigkeit, damit nicht etwa unvollständig verdaute Nahrungsbrocken, Mikroben wie Bakterien, Viren, Pilze oder andere Schadstoffe ungehindert ins Blut gelangen können.

Doch genau das passiert, wenn die Schleimhaut beschädigt ist oder deren Funktion durch andere Faktoren beeinflusst wird. Es entsteht das sogenannte Leaky-Gut-Syndrom - zu Deutsch "löchriger oder undichter Darm".

In einem gesunden Darm sind die Zwischenräume der einzelnen Schleimhautzellen durch so genannte Tight junctions gesichert. Hierbei handelt es sich um eine Barriere, die einer Versiegelung gleicht. Sie öffnet sich normalerweise ausschliesslich dann, wenn bereits aufgespaltene Nähr- und Vitalstoffe ins Blut geleitet werden müssen.

Verantwortlich für die geregelte Öffnung der Tight junctions-Kanäle ist der körpereigene Botenstoff Zonulin, der von den Darmzellen freigesetzt wird. Nun gibt es verschiedene Faktoren, die die Darmzellen veranlassen Zonulin freizusetzen. Die gefährlichsten Auslöser sind jedoch pathogene Bakterien sowie Gliadin – ein Bestandteil des Glutens im Weizen.

Das ergab u.a. auch eine Studie aus dem Jahr 2011, die an der Universität of Maryland, School of Medicine, stattfand ( 8 ).

Sowohl die Bakterien als auch das Gliadin reizen die Darmzellen, welche sich daraufhin veranlasst sehen, umgehend den Botenstoff Zonulin zu aktivieren, wodurch sich die die Tight junctions-Schranke öffnet. Jetzt können natürlich auch Fremdeiweisse und andere schädliche Substanzen ungehindert ins Blut gelangen.

Ein Problem ganz anderer Art haben währenddessen die Tight junctions-Kanäle, die aufgrund der viel zu häufigen Öffnung ihrer Schleuse förmlich ausleiern. Vergleichbar ist dies mit einem Gummiband, das sich bei Überlastung ebenfalls immer mehr weitet, während sich zugleich winzige Risse im Gummi zeigen.

Und genau solche kleinen Öffnungen weisen jetzt auch die Tight junctions auf. Sie sind undicht geworden, wodurch die Entstehung eines Leaky-Gut-Syndroms besiegelt ist.

Das Immunsystem muss aufgrund des vermehrten Eindringens unterschiedlicher Schadstoffe jetzt ständig passende Antikörper bilden. Das führt zu einer Zunahme allergischer Reaktionen, die Entzündungsprozesse an der Darmschleimhaut auslösen. Diese wiederum verstärken das Leaky-Gut-Syndrom, so dass ein regelrechter Teufelskreis entsteht.

Getreide und Milch machen der Darmschleimhaut zu schaffen

Wie Sie bereits wissen, stellt das Weizenklebereiweiss Gliadin einen ganz wesentlichen Faktor bei der Entstehung eines Leaky-Gut-Syndroms dar. Doch wo Gliadine enthalten sind finden sich immer auch Glutenine, denn gemeinsam bilden sie das Eiweissgemisch Gluten.

Folglich enthalten andere glutenhaltige Getreidearten, wie z. B. Roggen, Hafer, Gerste, Grünkern oder Dinkel, ebenfalls das Darmschleimhaut schädigende Gliadin. Somit kann ein übermässiger Verzehr glutenhaltiger Getreide generell die Entstehung eines Leaky-Gut-Syndroms begünstigen.

Auch der Verzehr von Kuhmilch kann für die Darmschleimhaut zum Problem werden. Diese Milch besteht zu etwa 80 Prozent aus Eiweissen. Allerdings handelt es sich in diesem Fall um körperfremde Eiweisse, die vom Immunsystem als Allergen eingestuft und bekämpft werden. Somit kann die Kuhmilch ebenso wie das Gluten Entzündungsprozesse auslösen und zur Entstehung eines Leaky-Gut-Syndroms massgeblich beitragen.

Diagnosemöglichkeit eines Leaky-Gut-Syndroms

Die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut kann mittels eines Blutserum- oder Stuhltests gemessen werden. Da Zonulin die Durchlässigkeit der Tight junctions, und somit auch die der Darmschleimhautzellen erhöhen kann, weist ein deutlich hoher Zonulin-Anteil im Serum, bzw. im Stuhl, auf ein Leaky-Gut-Syndrom hin.

* Zonulin kann auch zu Hause im Selbsttest getestet werden. Hier erhalten Sie einen Zonulin-Test.

Allergien und Psyche stehen in Wechselwirkung

Beim Allergiegeschehen spielen nicht nur körperliche Einflüsse, Ernährungs- und Umweltfaktoren eine Rolle, denn eine ganz wesentliche, und somit nicht zu unterschätzende Macht hat in diesem Zusammenhang auch unsere Seele.

Die Symptome einer Allergie beeinflussen unser Seelenleben ebenso, wie sich in umgekehrter Richtung seelische Belastungen in unserer körperlichen Konstitution widerspiegeln. Daher findet immer eine Wechselwirkung in beide Richtungen statt, was folgende zwei Beispiele verdeutlichen.

  1. Psychische Belastungen und Stress können allergische Beschwerden auslösen (triggern) bzw. diese verstärken. So können z.B. anhaltende psychische Belastungen der Auslöser einer Allergie sein oder aber bereits bestehende Allergien verstärken.
  2. Andrerseits verursachen allergische Symptome, wie z.B. der ständige Juckreiz bei einem Ekzem oder die beängstigenden Atemnot-Attacken bei Asthma einen enormen psychischen Stress, der die Lebensqualität insgesamt, also auf beiden Ebenen, empfindlich beeinträchtigt.

Die Allergie als Kommunikationsmittel der Seele

Während der Heuschnupfengeplagte buchstäblich "die Nase voll hat", nimmt dem Asthmatiker offensichtlich irgendetwas oder irgendjemand "die Luft zum Atmen". Da hinter jeder allergischen Erkrankung immer auch ein Stück Symbolik steckt, sollte die tiefere Bedeutung der Allergie hinterfragt werden. Folgende Fragen können Ihnen helfen, die eigentliche Thematik hinter den vordergründigen Symptomen zu erkennen:

  1. Warum reagiere ich ausgerechnet auf diesen Auslöser?
  2. Warum bekomme ich genau diese Art von Beschwerden?
  3. Warum treten die Beschwerden gerade zu diesem Zeitpunkt/in dieser Situation auf?
  4. Welche Veränderungen erfordern, ja "erzwingen" nahezu meine Beschwerden?

Die Frage: "Was will mir meine Krankheit sagen?" ist natürlich nicht nur für Allergiker wichtig, denn ausnahmslos jede Erkrankung beinhaltet eine Information aus dem seelischen Bereich.

Behandlung in Naturheilkunde oder Schulmedizin

Naturheilkundlich ausgerichtete Therapeuten betrachten bei der Behandlung eines Patienten immer den Menschen in seiner Ganzheit. Sie berücksichtigen demnach sowohl seinen körperlichen als auch seinen seelischen Zustand, denn wenn die Aufmerksamkeit auf beide Bereiche gelenkt wird, kann nahezu jede Erkrankung geheilt werden.

Die Schulmediziner hingegen beschränken sich bei ihrer Therapie in der Regel nur auf die Symptomatik und versuchen diese zu lindern. Wenn die Ursache der Symptome nicht hinterfragt wird, können die Beschwerden nur bestmöglich eingedämmt werden. Die grundsätzliche Allergiebereitschaft des Körpers bleibt jedoch immer weiterhin bestehen.

Wie die Schulmedizin Allergien behandelt

In vielen Fällen werden vom Arzt Medikamente wie Antihistaminika verschrieben, die das bei einer allergischen Reaktion freigesetzte Histamin "abfangen" und so die Symptome abschwächen.

Leider können einige dieser Medikamente auch die Blut-Hirn-Schranke passieren und so die Nervenzellen im Gehirn erreichen. Dort haben sie einen dämpfenden und schläfrig machenden Effekt. Andere Antihistaminika können zu Kopfschmerzen, Magen-Darmbeschwerden oder zu einer Beeinträchtigung der Leberfunktion führen.

Manche Allergiker sprechen auf Antihistaminika generell nicht ausreichend an, so dass in diesen Fällen Cortison zum Einsatz kommt, das äusserst unangenehme Nebenwirkungen haben kann. Hierzu zählen z.B. Muskel- und Knochenschwund, erhöhter Blutdruck, erhöhter Blutzuckerspiegel etc., um nur einige der möglichen Folgen zu nennen.

Ist die Hyposensibilisierung empfehlenswert?

Bei einer Insektengift-, Pollen-, Tierhaar- oder Milbenallergie wird häufig eine Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie) durchgeführt. Bei dieser Therapie wird der Allergiker immer wieder mit seinen Allergenen in Kontakt gebracht. Die Auslöser werden in den meisten Fällen unter die Haut gespritzt, doch sie können auch in Form von Tropfen oder Tabletten oral eingenommen werden.

Die verabreichte Dosis ist zunächst sehr gering und wird im Verlauf der Behandlung kontinuierlich erhöht. Die Therapie ist als Langzeittherapie ausgelegt, die sich über mehrere Jahre erstreckt.

Pollenallergiker haben zudem die Möglichkeit, vor Beginn der Pollensaison eine Kurzzeittherapie durchführen zu lassen, die über einen Zeitraum von 4 bis 8 Wochen stattfindet. Durch diese extrem verkürzte Behandlung können die Beschwerden zwar vorübergehend gelindert werden, doch die Allergie als solche bleibt weiterhin bestehen.

Bei einer Insektengiftallergie muss die Behandlung unter stationärer Überwachung begonnen werden, da die Gefahr einer schweren allergischen Reaktion besteht. In jedem Fall wird die Therapie etwa drei Jahre lang in regelmässigen Abständen durchgeführt.

Die Hyposensibilisierung ist für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem allerdings ebenso wenig geeignet wie für jene, die unter schwerwiegenden Erkrankungen, wie z.B. schweres Asthma, Herzerkrankungen, Krebs etc. leiden. Auch Schwangeren wird von dieser Therapie abgeraten.

Da nahezu jede Allergie mit einem Immunsystem einhergeht, das sich im Ungleichgewicht befindet, stellt sich an dieser Stelle die Frage: Wem kann eine Hyposensibilisierung dann überhaupt von Nutzen sein?

Doch auch wenn wir uns diese Frage nicht stellen, können die schulmedizinischen Behandlungsmethoden bei Allergien grundsätzlich allenfalls zu einer Linderung der Beschwerden führen. Eine rein symptomatische Therapie, ganz ohne Berücksichtigung der eigentlichen Ursache, kann die vorhandene Allergiebereitschaft des Körpers sicher nicht aufheben.

Die Auslöser kurz und bündig

Wie Sie nun wissen, können verschiedene Faktoren bei der Entstehung einer allergischen Reaktion eine Rolle spielen. Daher möchten wir Ihnen vor der Beschreibung unserer natürlichen Massnahmen zur Behandlung noch einmal jene Allergieauslöser in Erinnerung rufen, gegen die Sie selbst ausgesprochen wirkungsvoll vorgehen können:

  1. Eine Allergie verstärkende Ernährungsweise (Fast Food, glutenhaltiges Getreide, Milchprodukte etc)
  2. Eine Überforderung des Immunsystems durch Lebensmittelzusatzstoffe, Pestizide etc.
  3. Eine krankhaft veränderte Darmflora (Antibiotika, Dysbakterie)
  4. Ein Leaky-Gut-Syndrom (Zonulin, Tight junctions, Entzündung der Darmschleimhaut)

Falls Ihnen bekannt ist, auf welche Substanz Sie allergisch reagieren, sollte diese natürlich zunächst noch strikt gemieden werden. Das ist z.B. bei Lebensmittel- oder Medikamenten- sowie bei Kontaktallergien leicht zu realisieren. Und auch bei Hausstaub- oder Tierhaarallergien ist es möglich, dem Allergen weitestgehend aus dem Weg zu gehen.

Pollenallergiker hingegen können ihrem Allergen nur schwer entrinnen. Daher sollten Sie als Betroffener zu Zeiten des Pollenflugs parallel zu unseren Empfehlungen zusätzliche Hilfsmittel zur Eindämmung der Symptome einsetzen, wie z.B. homöopathische oder spagyrische Präparate, Schüsslersalze etc.

Massnahmen zur natürlichen Behandlung

Nun beginnen wir mit der Vorstellung unserer Massnahmen, die allesamt das Ziel verfolgen, die Darmflora wieder in ihren ursprünglich gesunden Zustand zu versetzen, die Darmschleimhaut regenerieren zu lassen und das Immunsystem optimal zu stärken, so dass der Entstehung allergischer Reaktionen sämtliche Voraussetzungen entzogen werden.

Minimieren Sie Ihre Schadstoffbelastung

Es ist grundsätzlich ratsam, die Belastung durch Schadstoffe aus Nahrung, Trinkwasser, Kleidung, Wohnungseinrichtung (Möbel, Teppichböden) durch eine bewusste Auswahl so gering wie möglich zu halten. Rauchen Sie nicht und versuchen Sie auch eine Passivrauchbelastung zu vermeiden.

Verzichten Sie konsequent auf unnötige Duftstoffe, z.B. in Parfums, Raumsprays, WC-Steinen etc. Verwenden Sie zudem keine aggressiven Reinigungsmittel, insbesondere nicht in Sprayform, denn diese können das Asthmarisiko enorm erhöhen.

Wenn Sie beim Einkauf Ihrer Körperpflegemittel und Haushaltsreiniger ganz bewusst auf deren Inhaltsstoffe achten, werden Sie sicher erstaunt sein, wie vielen synthetischen Duftstoffen und aggressiven chemischen Substanzen unser Immunsystem tagtäglich ausgesetzt ist.

Entgiften Sie Ihren Körper

Schwermetalle, wie z.B. Blei aus Abgasen, Quecksilber und Palladium aus Zahnfüllungen sowie zahlreiche andere Umweltgifte, denen wir uns nur schwer entziehen können, belasten in erster Linie unsere wichtigsten Entgiftungsorgane Leber und Niere.

Diese sind aufgrund der steigenden Toxinbelastung nicht mehr in der Lage, die Gifte ausreichend zu neutralisieren und auszuscheiden. So verbleiben sie im Körper, wodurch das Immunsystem immens gefordert und zunehmend überlastet wird – mit allen sich daraus ergebenen Folgen.

Daher sollten Sie Ihren Körper bei der Giftausleitung bestmöglich unterstützen. Und das ist weitaus einfacher, als Sie es sich vielleicht vorstellen, denn die von uns empfohlenen Massnahmen sind simpel in der Durchführung und lassen sich leicht in den Alltag integrieren. Gleichzeitig sind sie äusserst wirksam und sie dienen Ihren Ausleitungsorganen und Ihrem Immunsystem gleichermassen.

Algen, die grünen Entgifter

Ergänzen Sie Ihre Ernährung kurmässig mit den urzeitlichen Mikroalgen Chlorella und Spirulina. Sie besitzen die Fähigkeit, Schwermetalle sowie andere Giftstoffe an sich zu binden, sodass sie anschliessend leicht über den Darm ausgeschieden werden können.

Zudem enthalten die beiden Algenarten jede Menge vitalisierender "Powerstoffe", wie z.B. Vitamine, Mineralien, Aminosäuren sowie lebenswichtige Fettsäuren. Somit entlasten Sie nicht "nur" die Ausleitungsorgane und das Immunsystem, sondern geben Ihrem Körper auch jene Nähr- und Vitalstoffe, die er zur Stärkung und Regeneration seiner Organe und -systeme benötigt.

Die positive Wirkung der Spirulina-Alge auf das Immunsystem konnte u.a. auch eine Studie der University of Medical Faculty, in Eskisehir - Turkey, aus dem Jahr 2008 belegen ( 9 ). Hier führte die Einnahme der Algen bei den Probanden zu einer deutlichen Linderung ihrer Heuschnupfen-Beschwerden.

Auch grünes Gemüse entgiftet

Ebenso wie die grünen Algen enthalten auch alle grünen Pflanzen Chlorophyll, das die Ausleitung von Giften generell fördert. Ganz gleich, ob Sie zu Spinat, Mangold, Feldsalat oder Rucola greifen – Ihr Körper wird es Ihnen immer danken. Daher sollte grünes Gemüse zukünftig so oft wie möglich auf Ihrem Speiseplan stehen.

Sie können das Gemüse natürlich nicht nur gekocht oder als Salat zubereiten, sondern auch in einem köstlichen grünen Smoothie geniessen.

Durch das intensive Mixen der grünen Blattgemüse im Smoothie werden sämtliche Nähr- und Vitalstoffe der Pflanzen bereits optimal aufgespalten, so dass sie dem Körper besonders schnell zur Verfügung stehen. So wird aus dem grünen Gemüse ein Power-Drink der natürlichsten und konzentriertesten Art.

Falls Sie gerade kein frisches grünes Gemüse zur Hand haben, empfehlen wir die Verwendung spezieller Gräser-Drinks aus Gerstengras oder Weizengras. Sie sind ebenfalls ausserordentlich wirksam, sehr vitalstoffreich und zudem im Handumdrehen zubereitet: Graspulver ins Glas, Wasser drauf, umrühren – fertig.

Auch die Verwendung spezieller Kräuter, die sich in der Naturheilkunde schon seit Jahrhunderten bewährt haben, können die Entgiftungsaktivität Ihres Körpers enorm anregen. Zu diesen Kräutern gehören z.B. Löwenzahn, Brennnessel, Koriander und Mariendistel.

Entgiftung über die Mundschleimhaut: Ölziehen

Das Ölziehen ist eine traditionelle Entgiftungsmethode aus der Ayurvedischen Medizin. Sie ist sehr einfach durchzuführen, preiswert und erstaunlich wirksam.

Nehmen Sie hierzu morgens nach dem Aufstehen einen Esslöffel kaltgepresstes Bio-Öl (z.B. Sesam-, oder Sonnenblumenöl) in den Mund und ziehen es für 10 bis 15 Minuten zwischen den Zähnen hin und her.

Spucken Sie anschliessend das schaumig und dünnflüssig gewordene Öl aus, spülen Sie Ihren Mund mehrmals mit Wasser und putzen Sie gründlich die Zähne. Wiederholen Sie diesen Vorgang abends vor dem Zubettgehen.

Unterstützen Sie Ihre Leber

Die Leber ist unser wichtigstes Entgiftungsorgan, daher sollten Sie ihr bei allen Entgiftungsmassnahmen besondere Aufmerksamkeit schenken.

Zur Entlastung und Aktivierung der Leber haben sich Bitterstoffe, wie etwa Frischpflanzenpresssaft von Löwenzahnwurzel und Artischocke, bestens bewährt. Um die Regeneration der Leberzellen anzuregen und sie widerstandsfähiger gegen Giftstoffe zu machen, empfiehlt sich ein Mariendistelpräparat.

Worauf Sie bei der Auswahl der entsprechenden Produkte achten sollten, erfahren Sie im Beitrag Die ganzheitliche Leberreinigung.

Kurkuma für Leber und Atemwege

Kurkuma (Gelbwurz) ist ein Gewürz, das zu den wirksamsten Lebensmitteln zur Erhaltung oder Wiederherstellung einer gesunden Leber zählt. Kurkuma schützt durch das enthaltene Curcumin die Leber vor Giftstoffen und fördert ihre Regeneration. Gleichzeitig wirkt es antientzündlich, fängt freie Radikale ab und schützt so vor oxidativem Stress. Dadurch wirkt es zusätzlich antiallergisch und antiasthmatisch.

Sie können Kurkuma grosszügig als Gewürz verwenden, allerdings zeigt es eine schlechte Bioverfügbarkeit, so dass es bei einer Allergie sinnvoll ist, Kurkuma in Kapsel-Form einzunehmen. Den Kapseln wird Piperin (ein Extrakt aus schwarzem Pfeffer) zugesetzt, der die Bioverfügbarkeit von Kurkuma um etwa 2000 Prozent (!) verbessert.

Bringen Sie Ihren Darm in Ordnung

Ohne einen gesunden Darm können Sie Ihrer Allergie nicht zu Leibe rücken, denn wenn Ihr Darm nicht gesund ist, lässt sich auch Ihr Immunsystem nicht ausreichend stärken. Dem Körper fehlen wichtige Nähr- und Vitalstoffe, da ein kranker Darm sie nicht mehr vollständig verwerten kann. Und auch die Schad- und Abfallstoffe können einen kranken Darm weder schnell genug noch in vollem Umfang verlassen.

Unter den Auswirkungen eines kranken Darms hat vor allem das Immunsystem zu leiden. Daher sollte als erste und wichtigste Massnahme zur Wiederherstellung der Darmgesundheit eine Darmreinigungs-Kur durchgeführt werden.

Eine Darmreinigung befreit den Darm von Schleimschichten, alten Kotresten und anderen schädlichen Ablagerungen und schafft so ein Milieu, in dem sich das Immunsystem wieder regenerieren kann. Auch die gesundheitsfördernden Bakterien fühlen sich in einem gereinigten Darm endlich wieder wohl, so dass sie sich entsprechend vermehren und so der vorhandenen Dysbakterie entgegenwirken.

Schritt 1: Erst mal den Darm säubern

Zum Reinigen des Darms benötigt man einerseits ein Präparat, dass die Ablagerungen an den Darmwänden lösen kann und andererseits eines, dass die freigesetzten Rückstände bindet, damit sie schnellstmöglich über den Stuhl ausgeschieden werden können. Flohsamenschalen und Bentonit zählen zu den wirkungsvollsten Präparaten dieser Art.

Psyllium (feinst vermahlene Flohsamenschalen) können grosse Mengen an Flüssigkeit binden, wodurch sie eine starke Quellfähigkeit erhalten. Mit ihrem vergösserten Volumen "kehren" sie die Darmwände während ihrer Passage durch das Verdauungssystem buchstäblich von Ablagerungen und Giftstoffen frei.

Bentonit ist eine Mineralerde vulkanischen Ursprungs, die über ein enormes Bindungsvermögen verfügt. Sie saugt die vom Psyllium gelösten Ablagerungen, Toxine und Schwermetalle auf, sodass diese schliesslich über den Darm ausgeschieden werden können.

Eine weitere wirkungsvolle Massnahme könnte für Allergiker ein Darmeinlauf darstellen.

Die Darmflora aufbauen

Um das Wachstum nützlicher Darmbakterien, wie z. B. Lactobazillen und Bifidobakterien, zu fördern und die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. So können Sie die "guten" Darmbakterien einerseits mit milchsauer vergorenen Nahrungsmitteln, wie z. B. Sauerkraut, aufnehmen. Das klappt allerdings nur, wenn Sie das Kraut roh verzehren.

Andererseits können Sie die Darmbakterien auch in Form von probiotischen Präparaten einnehmen. Sie enthalten lebensfähige Mikroorganismen in Kapseln und sind auch als Flüssigkonzentrate erhältlich.

Im Gegensatz zum Probiotikum sind in einem Präbiotikum keine lebenden Bakterien enthalten. Stattdessen liefern sie das "Futter" für die gesundheitsfördernden Darmbakterien, damit sie sich schnell vermehren können. Ein solches Präbiotikum ist z. B. das Inulin.

Eine ausgezeichnete Unterstützung für einen schnellstmöglichen Aufbau der Darmflora stellt somit die Kombination eines Probiotikums, das sämtliche wichtigen Lactobazillen und Bifidobakterien enthält, mit einem Präbiotikum wie z. B. dem Inulin.

Probiotika haben sich in der Allergievorbeugung bewährt

Viele wissenschaftliche Studien belegen die positive Wirkung von Probiotika bei allergischen Erkrankungen. Eine ausgezeichnet präventive Wirkung zeigen probiotische Präparate bereits in der Schwangerschaft und im Säuglingsalter.

Eine finnische Studie, die 2013 veröffentlicht wurde, ergab, dass Prä- und Probiotika besonders geeignete Präparate zur Vorbeugung einer Neurodermitis oder Nahrungsmittelallergie sind ( 10 ). Der Bakterienstamm, für den die überzeugendsten Wirksamkeitsnachweise vorliegen, ist das Milchsäurebakterium Lactobacillus rhamnosus.

Wenn Sie ein Bakterienpräparat zum Aufbau der Darmflora einnehmen wollen, sollte Sie darauf achten, dass dieser Stamm enthalten ist.

Probiotika als Therapie der Zukunft?

Die "Probiotika Task Force von ILSI Europe" gab eine grossangelegte Übersichtsarbeit in Auftrag, in der sämtliche protokollierten Therapieerfolge, die mittels probiotischer Bakterien bei Neurodermitis und allergischem Schnupfen erzielt werden konnten, aufgeführt wurden.

Im Ergebnis postulierten die Studienautoren, dass "gezielt ausgewählte probiotische Bakterienstämme bei bestimmten allergischen Erkrankungen in Zukunft eine effiziente Waffe im Kampf gegen Allergien werden könnten."( 11 )

Entsäuern Sie Ihren Körper durch basische Ernährung

Jede Allergie geht immer auch mit einer Übersäuerung des Körpers einher. Daher können weder eine Entgiftung noch eine Darmreinigung mit anschliessendem Aufbau der Darmflora langfristig erfolgreich sein, wenn der Körper weiterhin übersäuert ist. An der Übersäuerung des Körpers sind viele Faktoren beteiligt, doch eine ungesunde Ernährung zählt sicher zu den Hauptverursachern.

Unsere moderne Ernährungsweise, die reich an Kohlenhydraten aus Zucker und Weissmehl ist, einen hohen Anteil an tierischem Eiweiss aus Wurst, Fleisch und Milch(produkten) aufweist und darüber hinaus noch jede Menge Fertigprodukte enthält, führt den Körper schnurstracks in die Übersäuerung.

Daher sollten Sie Ihre Ernährung zukünftig basenüberschüssig gestalten. Doch keine Angst! Sie brauchen in diesem Fall weder Geschmackseinbussen noch eine Hungerplage befürchten. Im Gegenteil! Sie werden sich so wohl fühlen, wie schon lange nicht mehr. Und diese These basiert auf folgenden Fakten:

Eine basenüberschüssige Ernährung

  1. versorgt Ihren Körper mit allen Nähr- und Vitalstoffen
  2. lässt chronische Entzündungen, die durch Allergien ausgelöst werden, wieder abklingen
  3. fördert den Aufbau einer gesunden Darmflora und verdrängt unerwünschte Keime,
  4. stärkt Ihr Immunsystem und bringt es wieder in einen geordneten Zustand.

Wie Sie sehen, kann es Ihnen mit einer basenüberschüssigen Ernährung einfach nur gut gehen.

Damit Sie einen kleinen Einblick in Ihre zukünftige Ernährungsweise bekommen, können Sie sich vorab in unserem umfassenden Leitfaden zur basischen Ernährung informieren.

Entfernen Sie Ihre Entzündungsherde

Bei allergischen Erkrankungen sind Haut und Schleimhautbereiche, die u.a. mit Histamin in Kontakt gekommen sind, von Entzündungen betroffen. Und auch das Leaky-Gut-Syndrom geht mit Entzündungsprozessen einher. Daher ist eine Unterstützung, wie z.B. durch entzündungshemmende Antioxidantien oder mittels entsprechender Pflanzen ausgesprochen sinnvoll.

Antioxidantien hemmen Entzündungsprozesse

Antioxidantien, auch Radikalfänger genannt, sind als einzige Moleküle in der Lage, entzündungsauslösende freie Radikale zu neutralisieren und somit unschädlich zu machen. Wie wichtig diese Eigenschaft gerade für zu Allergien neigende Menschen ist, wissen Sie bereits.

Eine konzentrierte Zufuhr hochwirksamer Antioxidantien entlastet Ihr Immunsystem ausserordentlich und gibt Ihrem Gewebe zugleich die Möglichkeit, sich schnellstmöglich zu regenerieren.

Daher stellen wir Ihnen nachstehend äusserst wirkungsvolle Antioxidantien vor, mit deren Unterstützung Sie entzündliche Herde in Ihrem Körper "löschen" können.

OPC (Oligomere Proanthocyanidine)

OPC zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen und sind z. B. in den Kernen und der Haut von blauen Weintrauben enthalten. In konzentrierter Form, als Nahrungsergänzungsmittel, verfügen OPC über eine etwa 20-mal stärkere antioxidative Wirkung als Vitamin C.

Astaxanthin – Das Super-Antioxidans

Astaxanthin ist das stärkste bisher bekannte Antioxidans. Daher unterstützt es den Körper äusserst effektiv in seinem Kampf gegen chronische Entzündungsherde.

Organischer Schwefel – MSM

Diese Schwefelverbindung zählt zwar nicht direkt zu den Antioxidantien, aber eine entzündungshemmende Wirkung hat MSM dennoch. Allerdings beruht diese nicht auf der Neutralisierung entzündungsauslösender freier Radikale, sondern darauf, dass es bestimmte entzündungsfördernde Botenstoffe, sogenannte proinflammatorische Zytokine, in ihrer Aktivität hemmt.

Doch MSM kann noch viel mehr für Ihre Gesundheit tun. So berichten Menschen, die von einer Typ 1-Allergie betroffen waren sowie jene, die unter einer Nahrungsmittelallergie litten, dass sich bereits wenige Tage nach Einnahme der MSM-Kapseln eine gravierende Verbesserung ihrer allergischen Symptome einstellte.

Erstaunlich ist dies sicher nicht, denn MSM ist an unzähligen Körperprozessen beteiligt. So verbessert es z.B. die Darmfunktion, sorgt für ein gesundes Darmmilieu, unterstützt den Körper bei der Entgiftung etc. Somit stellt MSM sowohl für die Leber als auch für den Darm und das Immunsystem eine unverzichtbare Hilfe dar.

Und das ist nur ein kleiner Auszug dessen, was MSM insgesamt zu bewirken vermag.

Pflanzliche Entzündungshemmer

Gegen Allergien ist auch so manches Kraut gewachsen, doch bitte bedenken Sie: Die Verwendung bestimmter entzündungshemmender Pflanzen oder starker Antioxidantien kann immer nur einen Teilerfolg bei der Behandlung einer Allergie erbringen.

Damit Sie ein wirklich überzeugendes und anhaltendes Ergebnis erzielen können, sollten Sie diese Empfehlungen möglichst in ein ganzheitliches Konzept integrieren. Zu diesem Konzept gehören als wichtigste Massnahmen die basenüberschüssige Ernährung sowie die Darmreinigung mit anschliessendem Aufbau der Darmflora.

Doch jetzt stellen wir Ihnen erst einmal die pflanzlichen Entzündungshemmer vor.

Schwarzkümmelöl

Schwarzkümmelöl hat sich in der Behandlung allergischer Erkrankungen sehr bewährt, da es entzündungshemmend und antioxidativ wirkt. Es stärkt das Immunsystem, entkrampft die Bronchialmuskulatur bei allergischem Asthma und bietet Bakterien, Viren und Pilzen Paroli.

Pestwurz gegen Heuschnupfen

Pestwurz hat sich in verschiedenen Studien (eine Übersicht finden Sie z. B. in diesem Kongressbeitrag: Rationale Phytotherapie in der HNO-Praxis) ( 12 ) als wirksam bei allergischen Beschwerden der Atemwege, wie etwa bei Heuschnupfen, erwiesen. Dabei war ein Pestwurzextrakt genauso wirksam wie herkömmliche Antihistaminika, jedoch ohne deren Nebenwirkungen.

Hinweis: Bitte wenden Sie Pestwurz nicht als Tee an, denn die Wurzel enthält leberschädigende Pyrrolizidinalkaloide. Bei Kapseln aus der Apotheke sind diese Alkaloide entfernt worden.

Weitere hilfreiche Heilpflanzen

Die folgenden Heilpflanzen haben sich unterstützend in der Behandlung allergischer Erkrankungen bewährt:

  1. Indisches Lungenkraut (Adhatoda vasica): Wirkt antiallergisch und antientzündlich, entkrampft die Bronchien, bewährt gegen Heuschnupfen und allergischen Husten (z.B. in homöopathischen Zubereitungen aus der Apotheke).
  2. Augentrost (Euphrasia officinalis): Lindert Heuschnupfen und allergische Bindehautentzündung. Trinken Sie 3-mal täglich eine Tasse Tee aus Augentrostkraut.
  3. Ysop (Hyssopus offcinalis): Auch Ysop wirkt gegen Heuschnupfen. Trinken Sie 3-mal täglich eine Tasse Tee aus Ysopkraut, jedoch nicht in der Schwangerschaft!
  4. Brennnessel (Urtica urens): Kann mancherlei akute allergische Beschwerden lindern. Trinken Sie bei Bedarf eine Tasse Brennnesselblätter-Tee.

Natürliches Salz gegen Heuschnupfen

Jetzt werden Sie vermutlich stutzen, denn auf welche Weise könnte Salz bei Heuschnupfen nützlich sein? Die Antwort lautet: In dem Sie täglich Ihre Nase mit Salzwasser spülen, sodass die Pollen förmlich "ausgewaschen" werden. Hier haben wir für Sie ein Rezept, um eine Salzsole einfach herstellen zu können.

Oder geben Sie hierzu 9 Gramm natürliches Salz auf einen Liter abgekochtes Wasser und füllen Sie die Salzlösung in ein Nasenspülkännchen oder eine Nasendusche (aus der Apotheke).

Lernen Sie, sich zu entspannen

Körper und Seele lassen sich nicht voneinander trennen. Das zeigt sich auch darin, dass der Körper auf psychischen Stress deutlich reagiert. Besonders als Allergiker weiss man, dass sich in stressigen Phasen die allergischen Beschwerden verschlimmern.

Aus diesem Grund ist jedem Allergiker das Erlernen einer Entspannungstechnik anzuraten. Entscheidend für den Erfolg dieser Massnahme ist jedoch, dass diese Technik regelmässig Anwendung findet.

Sie haben die Wahl zwischen Autogenem Training, Progressiver Muskelentspannung nach Jacobson, Yoga, Tai Chi, Meditation und ähnlichen Methoden. Bei so viel Auswahl finden Sie bestimmt eine Entspannungsmethode, die genau zu Ihnen passt.

Einen guten Überblick erhalten Sie im Beitrag Entspannungstherapien.

Die ganzheitlichen Massnahmen bei Allergien

Damit Sie sich von Ihrer Allergie dauerhaft verabschieden können, müssen Sie Ihren Körper zunächst wieder ins Gleichgewicht bringen. Hierzu ist es erforderlich, dass Sie Ihre Ernährungsweise optimieren, Ihren Darm reinigen und die Darmflora ausgleichen, Ihren Körper entgiften und bestehende Entzündungsherde eindämmen. Daher lauten unsere Empfehlungen:

1. Ernähren Sie sich basenüberschüssig. Mit dieser Ernährungsweise führen Sie Ihrem Körper zahlreiche wertvolle Nähr- und Vitalstoffe zu, auf die er während der Wiederherstellung seines Gleichgewichtes angewiesen ist. Zudem trägt diese Ernährung zur Entsäuerung des Körpers bei, entlastet den Darm und wirkt entzündungshemmend.

2. Führen Sie eine Darmreinigung mit anschliessendem Aufbau der Darmflora durch Diese Massnahme führt zu einem gesunden Darmmilieu, sie wirkt dem Leaky-Gut-Syndrom entgegen, entgiftet den Körper, entlastet die Leber, stärkt das Immunsystem und erhöht die Nähr- und Vitalstoffaufnahme immens.

3. Nehmen Sie regelmässig Antioxidantien sowie Leber unterstützende Präparate ein Sie ermöglichen das Abklingen der Entzündungsprozesse, die Regeneration geschädigter Schleimhäute sowie die Entlastung, und somit die Stärkung von Leber und Immunsystem.

4. Lernen Sie, sich zu entspannen. Unterschätzen Sie nicht die Auswirkung einer für Sie passenden Entspannungsmethode, denn auch sie zeigt eine ganzheitlich positive Wirkung, von der Ihr Körper UND Ihre Seele profitieren können.

🌟 Bewerten Sie unsere Arbeit 🌟

Auf unserem Portal Zentrum der Gesundheit haben wir mittlerweile mehr als 2700 Artikel zu zahlreichen Themen rund um Gesundheit, Ernährung und Naturheilkunde veröffentlicht. Wenn Sie Zeit und Lust haben, freuen wir uns über Ihre Bewertung unseres Portals bei Trustpilot.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.